Sonntag, August 10, 2008

Fortune Favours Fools


Mehr Glück als Verstand? Die dümmsten Bauern...?
Mit einem Hochbeet hatte ich bisher noch keine eigenen Erfahrungen machen können. Theoretisch wusste ich zwar, dass dort häufiger gegossen werden muss, als auf Flachbeeten, praktisch setzte ich es wohl nicht ausreichend in die Tat um: Ich hatte zufällig einen vorgezogenen Galiamelonensämling im Frühjahr im Handel ergattert und ebenfalls auf das Hochbeet gesetzt. Anfangs dachte ich insgeheim, dass so ein Wärme liebendes Gewächs sowieso nichts wird, beobachtete mit Argusaugen seine Entwicklung, ob Fruchtansatz zu bemerken war und übersah diese dann wohl in den hektischen Tagen vor den Ferien. Aufmerksamer wurde ich auf die Pflanze erst wieder, als die Blätter sich anfingen zu bräunen. Als ich genauer hinschaute, waren da tatsächlich zwei Galiamelonen zu entdecken. Es sieht so aus, als ob sich die Pflanze nach etwas kräftigeren Gießen sich wieder erholen wird und wir tatsächlich Melonen werden ernten können...hoffentlich
Ein anderes "Experiment" ist/war die Sache mit dem Kürbis. Da wir nicht viel Platz für Gemüse im Garten haben, ich aber das tropisch anmutende,wilde Blattgeranke von Kürbissen liebe, wird jedes Jahr irgendwo einer dazwischengesetzt. Ich hatte schon Kalebassen in einem Zierkirschenstrauch ranken und hängen...
Dieses Jahr habe wir die Thujahecke , die das westseitige Nachbargrundstück blickdicht abdeckte, radikal gestutzt (der alte Thujaheckenwildwuchs toleriernde Nachbar hatte sein Haus verkauft). Es fielen also reichlich Schnittabfälle an. Was tun? Mein Mann häckselte fleißig und häufte feinsäuberlich einen Haufen direkt am Ufer des Fließes auf.Ich formte ein Loch in der Mitte des Haufens und schüttete Kompost hinein. Dort pflanzte ich einen Hokkaidokürbis. Ich hatte ich "unsere" Schnecken unterschätzt, sie kamen in Massen und machten mir das Leben schwer, indem sie die ersten Blätter der jungen Kürbispflanze reichlich ramponierten. Also bekam der Kürbis einen Plastikkragen, der die Schleimer erst einmal fernhielt. Später entfernte ich ihn...die Schnecken stürzten sich auf die gelben Blüten. Aber der Kürbis gewann das Spielchen, die Menge der Blätter sorgte dafür, dass ausreichend zur Fotosynthese übrig blieben. Und sogar einige Blüten wurden von den Schnecken übersehen, so dass sich zwei Kürbisse entwickeln konnten .

6 Kommentare:

  1. Ich gratulier dir Sisah, zu deinen Melonen. Ich hatte eigentlich immer irgendwelche Schwierigkeiten mit diesen Dingern. Wo ich frueher wohnte da hatte ein Bauer ein riesiges Melonenfeld. Es war fantastisch ich konnte die besten Melonen direkt bei ihm kaufen, so billig, ich habe dann keine mehr selber gezogen. Pumpkins, Kuerbisse liebe ich auch. Ich stecke ueberall Kernen und erhalte allerlei Sorten; fuer feine Pumpkin soup!

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  2. Anonym10:16 AM

    Toller Erfolg! Hab noch nie Melonen in einem Kleingarten gesehen!

    Kürbisse wachsen in unserem neuen Garten auch. Als Gewächs finde ich sie toll, aber mit den große Gelben kann ich kulinarisch nichts anfangen: zuviel Masse, relativ geschmacklos. Werde aber trotzdem wieder EINEN wuchern lassen...

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  3. So kann´s gehen: Letztes Jahr hast Du noch über unsere Melone gestaunt und jetzt wächst auch bei Dir eine. Ich drücke die Daumen, daß sie schön reif wird und schmeckt!

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  4. @Titania: Melonenfelder wie bei Euch gibt es in Brandenburg noch nicht...aber natürlich kann man in jedem Geschäft so eine Melone bekommen, wie in meinem Hochbeet jetzt wächst. Ich hätte nie gedacht, dass das etwas wird. Aber vielleicht ist das ja ein Hinweis auf den Klimawandel..andererseits schon Friedrich der Große hielt seine Hofgärtner an Melonen anzubauen und die entwickelten eine regelrechte Kunst, eine erfolgreiche Ernte einzufahren. Man müsste mal nachlesen, wie die das damals gemacht haben.
    @Claudia: Du hast recht, Kürbisse sind ähnlich wie Zucchini kulinarisch nicht der Hit, aber ich kenne inzwischen einige Rezepte, die in unseren Speisezettel Eingang gefunden haben: Kürbissuppe, Kürbisbrot, Kürbiskuchen....sie sind zwar keine Geschmacksträger ,geben der Speise aber eine besondere Konsistenz und Farbe!
    @Auenländer: Ja, da habe ich wirklich gestaunt! Und als dann dieses Frühjahr in einem Gartenbetrieb auf diese vorgezogene Melonenpflanze traf, dachte ich....na, wenn der Chaosgärtner das kann, dann werde ich das einfach auch mal in Brandenburg probieren.
    Trotzdem meine ich weiterhin, das ihr da unten klimatisch günstiger liegt, schließlich wird da auch Wein angebaut!

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  5. Ja, Sachsen hat gegenüber Brandenburg ne Menge Standortvorteile ;-)

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  6. Anonym12:14 PM

    Sisah,
    noch nie Glück gehabt mit den Kürbissen, bis ich die um die Pflanzen einen einen feinen Mschendraht aus Kupfer gelegt habe. Das hat geholfen. Diese Jahr war eine Stinktier Familie im Garten eingezogen, die viele Schädlinge sowie die Schnecken frassen.
    Alles wieder im Gleichgewicht..
    LG Gisela

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