Donnerstag, März 23, 2017

Jetzt geht's endlich los




Während es heute schon wieder munter vor sich hin pladdert, hatten wir gestern einen wunderschönen, sonnigen Märztag, so dass mein Gartengefährte und ich uns ganz schnell genötigt fühlten im Garten zu wühlen. 

Buxus
Direkt am Fließ hatten wir schon im Herbst angefangen etliche Stauden umzupflanzen, so dass wir  gestern selbst gezogene Buxusstecklinge als Begrenzung zwischen Fließ und Weg in die Erde versenkten. Man hört und liest ja einiges über üble Feinde des so beliebten immergrünen Gehölzes. Seit dem ich das mitbekommen habe, kaufe ich auch keine Stecklinge mehr aus Gartencentern, wobei mir das sowieso schon seit Jahren viel zu teuer war.
Weg am Fließ wird mit geschreddertem Miscanthus abgedeckt
Der in den letzten Jahrzehnten gepflanzte Buxus sieht noch gesund aus, aber wird inzwischen mit Argusaugen inspiziert. Das  kleine Parterre wird allmählich zu hoch, denn es ist aus Buxus sempervirens aborescens entstanden, und der wächst eben auch wie ein Baum. Kaum zu bändigen. Ich traue mich jedoch nicht, ihn radikal herunterzuschneiden. Ich habe gerade gemessen, er ist inzwischen 50 cm hoch.


Parterre heute bei Regen aufgenommen
Kugelbuchs und Hecke zum hinteren Teil des Gartens

Einige Laubblätter an einer meiner selbstgezogenen Kugeln  sehen etwas ungesund aus. Aber das geschieht, wenn  Buxe im Spätsommer, Herbst zu trocken stehen. Was durchaus sein kann, denn die werden nie von mir nie gewässert. Eigentlich sind Buxe robuste Pflanzen, die auch mit sommerlicher Trockenheit  gut klarkommen. Mehr als Kompost bekommen sie auch nie als Düngung. Ich glaube sowieso, dass wir Hobbygärtner zu großzügig mit den diversen im Handel erhältlichen Düngern  umgehen, so dass Pflanzen zu mastig und damit krankheitsanfälliger werden.


Ich war erst etwas irritiert über die Menge der orangefarbenen Laubblätter, aber auf der Unterseite ist nichts, was auf einen den Rostpilz schließen ließe, deren Sporenlager auf beiden Seiten eine Verdickung des Blattgewebes verursachen würden.


In unserem Wintergarten (unbeheizt) hat ein kleines Bäumchen des Balearenbuchsbaumes (mit panaschiertem Laub)) überwintert. Der blüht momentan. Das hatte ich aus dem Buchsbaumzentrum der Altmark gekauft , es stand seitdem  bei mir unter Quarantäne. Auch der Bux schien mir im Spätherbst zu kränkeln, aber nachdem er  unter Glas steht, sieht er inzwischen besser aus ...wenn mir da nicht wieder ein paar blasig aufgetriebene Blättchen aufgefallen wären. Die habe ich sogar unter dem Mikroskop inspiziert auf der Suche nach Sporenlagern...ein bißchen paranoid ist das schon.
Handyfotos mit vermeintlichem Pilzgewebe😂
Aber da ich kleine braune Löcher auf der Unterseite der gelblichen Blasen diagnostiziert hatte, werden das wohl irgendwelche Larven sein, dachte ich mir...und richtig, es gibt die passenden Parasiten für dieses Phänomen. Wo kommen die jetzt her... vermutlich. schon mit dem Steckling eingeschleppt. Auf deutsch heißt der Parasit Buchsbaumgallmücke. Die Larven haben ihren Entwicklungszyklus wohl bereits im letzten Jahr beendet, denn in den Blasen konnte ich nichts Puppenähnliches finden.  ("Sobald im Mai die mit dem Hinterende halb in den Gallen steckenden Puppenhäute auf der Blattunterseite gefunden werden, hat das Ausschlüpfen der Mücken begonnen, das sich über 2 bis 3 Wochen erstreckt." sagt dieser Link)
Buxus ist offenbar ähnlich wie Weiden ein sehr beliebtes Biotop für allerlei Pflanzenschädlinge. Meine Bekämpfung erschöpfte sich auf Abpflücken der 15 Laubblätter.

Hochbeet
Die nächste Baustelle ist mein acht inzwischen ins achte Jahr gehende Hochbeet. Es platzt , das Holz rottet an manchen Stellen.Wir haben beschlossen, es dieses Jahr noch ein letztes Mal mit ihm zu probieren.


Ich hatte bereits vor ein paar Wochen die abgesunkene Erde neu aufgeschüttet und pellierten Pferdedung eingearbeitet. Ausgesät und wegen der noch zu erwartenden kalten Nächte abgedeckt mit Vlies wurden Spinat, Radieschen, Hirschhorn- und Pflücksalat. 
Es gibt schon Pläne für zwei neue Hochbeete. Zum Geburtstag habe ich meinem GG ein neues Buch  aus dem Kosmos-Verlag über Hochbeete geschenkt (hint-hint) mit neuen interessanten Anregungen. Jetzt träume ich schon von einem sogenannten Schlüsselloch-Hochbeet und einem aus Robinienholz, das zwar teuer ist, aber eben nicht so schnell verrottet.

Das Buch kann ich nur empfehlen, allerdings bringt mich die Aussage ins Grübeln statt Ast- oder Staudenschnitt u.ä.  unten Hartholz oder sogar Bauschutt als Drainagematerial zu verwenden, damit das darüber ausgebrachte das Substrat ( Mutterboden) zukünftig nicht so stark absinkt. Ich hatte in den Achtzigern noch gelernt, dass beim Verrotten Wärme entsteht, so dass man ein Hochbeet im Frühjahr auch früher bepflanzen kann. Ich werde mich weiter belesen.😏


Begutachtung und Teilung der Stauden
Den Staudenschnitt hatte ich schon vorher geschafft.
Da wir im letzten Jahr sowohl unsere Rambler und Kletterer gebändigt haben, und die Kiefer dahinter aufgeastet wurde, entstand neuer Pflanzraum. Ich habe (mal wieder) die Staudensonnenblume geteilt, zwei Teilstücke dürfen jetzt dahin. Und eine Raublattaster ist auch zu breit geworden. Mal sehen, wie die das da unter widrigen Bedingungen schaffen...pralle Sonne und unter der Kieferkrone. Ich nehme an , ich werde dort hin und wieder gießen müssen.
Vorne stehen auch einige  Lenzrosen. Einige kommen gut, andere machen immer noch Sorgen, weil sie lange nicht mehr so üppig sind wie früher. Sie stehen zwischen den inzwischen verblühten Schneeglöckchen.

Die Frühlingsplatterbsen sind leider noch nicht so weit, so dass es noch etwas kahl dort aussieht. Aber nach den Elfenkrokussen waren die in der Sonne weit aufgeblühten Frühlingskrokusse und rosa Blausterne wenigstens ein Hingucker.

Sämlinge
Und da das Wetter so schön war, kamen auch einige meiner Aussaaten zum Abhärten nach draußen auf die Terrasse.
Sogar mein Keimversuch mit der Absaat von diesem Doldenblütler, einem Kaltkeimer, hat wunderbar funktioniert, jetzt muss ich die Pflänzchen nur über die Frühlingstage erhalten. Trotz des Zusatzlichtes sind einige doch ziemlich etioliert ( z.B. die Cosmeen)

9 Kommentare:

  1. Wir haben auch Buchs im Garten, meist solitär stehend als Kugel geschnitten und an einer Stelle auch ein Hecke, aber bei weitem nicht so schön wie bei Dir. Die Hecken sehen einfach klasse aus. Vor Schädlingen haben wir allerdings auch Angst, seit der gnadenlose Buchsbaumzünsler in aller Munde ist, bis jetzt hat er unseren Buchs aber nicht heimgesucht.
    Das Schlüsselloch-Hochbeet sieht sehr schön aus, das könnte ich mir auch gut in unserem Garten vorstellen.
    Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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    1. Können wir nur hoffen, dass wir nicht heimgesucht werden. Ich möchte dieses hier bisher so problemlose, anspruchslose Gehölz nicht missen.
      Ich wünsche dir eine schöne Woche. Viele Grüße aus dem Fließtal!
      LG Sigrun

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  2. Liebe Sigrun, bei uns muss der Buchs heuer weg. Seit dem letzten Jahr haben wir den Zünsler und eine chemische Bekämpfung ist mir zu aufwendig. Es tut mir total leid,da er super gepasst hat. Viel Vorfreude auf's neue Hochbeet. Unsere Hochbeete sind aus Lärche.

    LG kathrin

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    1. Lärche wäre auch ein Möglichkeit, muss mir gleich mal eures noch einmal ansehen.
      Chemische Bekämpfung käme mir nicht nur wegen der Aufwändigkeit nicht in Frage. Insektizide haben im Garten nichts zu suchen, wenn Mensch , Hund und Katze sich dort aufhalten.
      Viele Grüße
      Sigrun

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  3. maybe one day I will teach my spekboom to be a tidy trimmed hedge. They say it can be done.

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    1. Spekboom? I tried to google and found someting which looks like our 'Pfennigbaum'( Crassula ovata). I'd love to see that ...a pruned spekboom-parterre :-))
      Viele Grüße
      Sisah

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  4. genau das ist es mit dem Bux, die zugekauften schleppen Krankheiten ein. ich ziehe meinen auch selber von den gesunden alten Bäumen. Aber ich brauche auch bei weitem nicht so viel wie du. Habe nur ein Rondell um den Hausbaum und da brauch ich noch welche. Wann und wie nimmst du Stecklinge? Ich finde die bewurzeln sehr schlecht, oder ich mache was falsch. Mit dem Hochbeet...also ich bin ja bekennender Hochbeetverweigerer aus vielen Gründen. Aber bei deinem, wenn das schon so alt ist, erzeugt da nichts mehr Wärme mehr. Und die Wärme in den Hochbeeten, erwärmt sicher nicht den Boden, da ja viel zu weit weg von den Pflanzenwurzeln. Im Hügelbeet frisch angelegt oder Frühbeet mit Mist unterfüttert entsteht nennenswerte Wärme. ABer Holz und Äste ganz unten im Hochbeet sind bestenfalls anfänglich Drainage. DAnn modern oder faulen sie vor sich hin. Ich denke als Drainager dauerhafter sinnig ist wohl wirklich Bauschutt.....

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    1. Die ideale Zeit für die Stecklingsvermehrung von Buchsbaum ist der Hoch- bis Spätsommer. Wir haben aber auch schon aus dem 'Abfall' nach dem Schnitt Stecklinge 'erzeugt'. Es gibt meistens nach dem Wiederaustrieb ein paar Ausreißer, die höher wachsen als der Rest, die sind dann auch kräftig genug sind , um sie als Stecklinge zu verwenden. Ich lasse dann die Töpfchen damit einfach im Schatten irgendwo stehen, wässere sie hin und wieder...manche bilden Wurzeln bis zum nächsten Frühjahr, manche nicht. Im Frühjahr kann dann gepflanzt werden. Stecklinge sind bei Buxus sehr einfach, wenn man Geduld hat. Risslinge sollen übrigens noch besser anwachsen.

      In unserem Garten gibt es nur wenige Sonnenplätze für Gemüsebeete. Ich hatte mal ganz normale im hinteren Teil des Gartens, da wo jetzt mein Buchsbeetparterre ist. Aber durch Bebauung des Nachbargrundstückes ist es da jetzt zu lange verschattet für Gemüse. Hochbeete inmitten einer Staudenrabatte machen sich besser als Flachbeete...finde ich .
      Es ist mir klar, dass nach etlichen Jahren keine mikroobielle Zerstzung mehr stattfinden kann, ist ja nichts mehr da zum Zerstzen...deshalb sinkt die Erde ja auch ab. Ich hatte bereits in den Vorjahren berichtet, dass ich mein Hochbeet danach auch mal durch eine Pferdemistpackung in ein Frühbeet verwandelt habe.
      Die Mikroben, die sowohl im Hochbeet als auch im Hügelbeeet das eingearbeitete organische Material zersetzen und dabei Wärme erzeugen, sind nach drei Jahren nicht mehr aktiv. Ich hatte sehr gute Ernten in den ersten Jahren...und das unter den speziellen kleinklimatischen Bedingungen hier.
      Über die Erhöhung der Bodentemperaturen in Hochbeeten gibt es durchaus wissenschaftliche Untersuchungen. Übrigens gehen die Tiefwurzler unter den Gemüsesorten durchaus 80 cm tief.
      Drainage durch Holzstämme hatte ich auch unten im Hochbeet und lockeren Strauchschnitt darüber, der das ganze durchlüftet hat, so dass es eben nicht anfing zu faulen.. Faulen ist anerob, gewünschte mikrobiologische Zerstzungsprozesse sind aerob...so funktioniert ja auch ein Komposthaufen, und der hat auch keine Drainageschicht aus Bauschutt!
      LG Sisah

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  5. Liebe Sisah,

    toi-toi-toi für deine Buchse. Bei uns sind sie auch noch gesund und ich sage mir: Genieße jeden Tag umso intensiver.
    Dein GG bekommt ja schöne Geschenke von dir - und so nützliche ;-) Ich wäre mit Bauschutt im Hochbeet auch vorsichtig. Es wird dann zwar seinem Namen "hoch" gerecht, aber Verfrühungseffekte dürften geringer ausfallen. Oder du besorgst dir eben echten Pferdemist, den du zeitig in die Mittelschicht gibst.

    Beste Grüße, genieße das Wetter.
    Xenia

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