Dienstag, Januar 16, 2018

Vorfreude

Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr nimmt seinem Lauf, und ich schaffe es
heute tatsächlich mich selbst zu motivieren einen Beitrag für meinen Blog zu schreiben. Vielleicht ist es ja die zunehmende Tageslänge, die mich ...ähnlich wie die Schneeglöckchen... wieder nach außen treibt. 
Sicherlich ist es auch meine aktive Trauerbewältigung, nenne ich jetzt mal so, denn ich habe auf meine Weise versucht mich über den Verlust meines geliebten Sammy-Hundes mit allerlei "Ablenkungen" einigermaßen hinwegzutrösten. Jetzt, wo ich das hier noch einmal aufschreibe, bemerke ich aber, dass es immer noch schmerzt an SammyHund zu denken.
Wer mich auf Instagram verfolgt, weiß Bescheid, dass ich diverse Pflegehunde an meiner Seite hatte, die mich lehrten... wieder einen neuen Hund an meine Seite zu holen . Die Gasthunde haben aber vor allem meinem wichtigen menschlichen Gartengefährten gezeigt, dass das auch nach einem Hund wie  Sammy möglich ist.
Sammy in seinem letzten Sommer 2017 RIP
Was für weitere Aktivitäten gab es außerdem zum Jahresbeginn?

Obwohl ich seit mehr als zwei Jahrzehnten (passives) Mitglied in der altehrwürdigen Gesellschaft für Staudenfreunde bin, habe ich nach längerer Zeit mal wieder am Samentausch teilgenommen. Dabei war das früher immer das Januarritual für meine Gärtnerinnenseele. Der Katalog kam meistens in der ersten Januarwoche, und ich arbeitete mich  anschließend mit Lexikon oder (im neuen Jahrtausend) auch mit dem Browser durch die lateinischen Namensbezeichnungen.
Ankunft der gewünschten Staudensamen
So habe ich dann in der ersten Woche des Jahres 2018  ausgewählt , meine Bestellung abgeschickt und in weniger als einer Woche waren alle gewünschten Samen da. Ich erinnere mich an Zeiten, wo das nicht der Fall war, und nicht alle meiner ausgewählten Samen zur Verfügung standen. Ist die Nachfrage nicht mehr so hoch? Ich war jedenfalls höchst zufrieden.
So freu ich mich jetzt auf die Bekanntschaft ausgefallener Pflanzen: Folterpflanze, Quastenblume, Ballonrebe und andere sollen dieses Jahr angezogen werden.

Auf die 'Blumenbachie insignis' freu ich mich besonders. Die hatte ich im Jahr  schon mal erfolgreich vermehrt, aber leider nicht nachhaltig. Sie hat eigenartig gedrehte Samenkapseln, die sehr attraktiv sind, und die Karl Blossfeldt u.a so wunderschön und akkurat in seinen schwarz-weiß Fotos festhielt. Wenn ich überlege, was ich nachhaltig aus dem Samenangebot  der GdS in meinem Garten herangezogen habe, ist da ja eher nicht so viel. Aber immerhin vagabundieren und vermendeln hier noch einige der Aquilegias , und der Versuch den Efeuparasiten Orobanche hederacea per Samen im Garten anzusiedeln war auch erfolgreich.
Sehr lange hielt sich auch der aus Samen gezogene Cistus laurifolius. Nur gab es dann ein paar sehr harte und für diese Zistrose doch zu unangenehme Winter/ Frühjahre, so dass er zunehmend Pilzkrankheiten entwickelte, die ich nicht ständig mit irgendwelchen Fungiziden behandeln wollte.
Aber genau das macht für mich das Gärtnern aus, herauszufinden, was ist hier möglich, welche Pflanzen haben welche Standortwünsche,... kann ich die erfüllen, wo könnten sie in meine Gartenanlage passen?  Dieses Beobachten und Experimentieren macht mir sehr viel Freude. 
Meistens ist es im Frühling viel zu viel, was dann da in Töpfchen heranwächst. 
Einige der GdS-Samen müssen jetzt schon angezogen werden, so zum Beispiel der Rocoto-Chili.... ja auch Gemüseraritäten bietet die GdS. Bei den anderen Samen suche ich gerade die beste Anzuchtzeit heraus.
Meine alten Samentüten( aus dem Handell) bin ich ebenfalls durchgegangen, dabei fielen mir Restbestände der Puffbohnen in die Hände.



Die sind inzwischen eingeweicht und in Töpfchen gesteckt. Und zwar in uralte DDR-Pötte, die ich vor langen Jahren von einem ehemaligen Gärtner geschenkt bekommen habe. Die sind zwar aus Plastik hergestellt...in der DDR sagte man Plaste...aber langlebig ,weil unkaputtbar.  Aus Spaß habe ich mir dann noch ein paar Zeitungspapiertöpfe gefaltet, wenn das nicht alles ressourcenschonendes Gärtnerinnenverhalten ist. Bei Insta wurde ich gefragt, wieso ich Puffbohnen vorziehe. 
Antwort: Auch wenn Puffbohnen zu den ersten Aussaaten des Jahres gehören...sie sollen sogar Minustemperaturen bis zu  -7 ° aushalten, wollte ich ihnen einfach etwas Vorsprung gewähren, bevor ich sie auspflanze. Sie stehen jetzt im kalten Wintergarten bei 5 ° Grad plus, was  den Vorteil hat, dass ich ihnen beim Keimen zuschauen kann.



Rückbau des Hochbeetes
Problematisch wird es danach, fehlt mir doch eigentlich der rechte Platz um sie in das Freiland umzusetzen. Bisher wuchs Gemüse immer im Hochbeet. Aber das ist im Herbst abgebaut worden, da das Holz nach acht Jahren anfing zu verrotten, und das Hochbeet drohte auseinanderzuplatzen. Jetzt ist an seinem Platz eine große Fläche, in die ich aber bereits im letzten Herbst einige Rosen umgesetzt hatte, die im Buxusparterre standen.
Ich glaube, ich werde einfach mal , bevor die Rosen richtig eingewachsen sind , dort Gemüse ziehen. Cottagegartenmäßig, oder?  Die Puffbohnen werden also ihre 100 Tage-Kulturzeit mit Strauchrosen verbringen.
Meine weiteren Planungen für das anstehende Jahr resultieren aus den Beobachtungen, Ereignissen, Entwicklungen des letzten Gartenjahrs :
  • Bau eines neuen Hochbeetes ( Es soll dort aufgebaut werden, wo das Buxusparterre verkleinert wird) 

  • Verkleinerung des Buxusparterres ( aus dem Rechteck wird ein Quadrat) , eventuell völlige Entfernung...der Buchsbaumzünsler war im Spätsommer zum ersten Mal unterwegs . Das bedeutet natürlich auch Vorsichtsmaßnahmen treffen, um erneuten Befall zu kontrollieren. 



  • Umsetzen einiger Stauden im Ostbeet ( die Pflanzung war zu eng)
  • Entfernen des Gierschs aus dem Beet unter der Kiefer
  • Reparatur/Suche des Lecks im Wintergarten ( Merde...merde..merde...das Ding steht ja erst anderthalb Jahre)
  • Ersetzen einer der Buxushecken durch Zwergberberitzen(???), Probepflanzung
  • Suche nach einem adäquaten Ersatz für den Holz-Raumteiler ( Rankhilfe für Rambler, Akebie und Wisterie), er rottet oben.
Der Raumteiler von oben, die wirre Wisterie wartet auf Winterschnitt
 
  • Pflege zweier Bienenvölker, die ein befreundetes ImkerNachbarsPaar auf unser Flachdach aufstellen möchte. ( Ich freu mich schon drauf .) 
  • ...und ganz wichtig: Suche nach einem neuen Hund ( wieder aus dem Tierheim), der uns im Garten, in der Natur, bei Wanderungen und auf Reisen begleiten soll. 

11 Kommentare:

  1. Da hast du ja viel vor! Bin gespannt, wie deine Bohnen gedeihen, dein Buchsbeet umgestaltet wird und vor allem wie die Hundesuche ausgeht! Alles Gute inzwischen und liebe Grüße, Katharina vom Gartenglueckblog

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    1. Viel spannender ist es, ob ich alle angekündigten Vorhaben auch umsetzen kann. ;-) Bei der Buchsbaumentfernung brauche ich Unterstützung meiner Gartengehilfen. Und die Hundesuche gestaltet sich schwierig, ich habe noch keinen passenden Hund in den Tierheimen gefunden. Ich will unbedingt einen sozial kompatiblen, und das ist gar nicht so einfach wie ich dachte. Liebe Grüße Sisah

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  2. Hallo Sisah, schön, dich nach längerer Zeit einmal wieder zu lesen und dann gleich so aktiv. Was du alles so experimentierst ist schon beachtlich, mir würde die nötige Geduld fehlen. Ich bearbeite unseren Garten auf meine Art und bepflanze ihn mit Gemüse die es seit eh und je gibt, aber das immer mit gutem Erfolg.
    Dein Sammy war ja ein Prachtstück und deine Trauer kann ich verstehen und man sollte sie auch zulassen.
    Ich wünsche dir eine grandiosen Erfolg mit deinen Samenunternehmungen
    und sende liebe Grüße
    Edith die bereits wieder naturwandert

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    1. Ganz gegen meinen Gewohnheiten habe ich mal Pläne aufgeschrieben, ob ich die dann tatsächlich umsetzen kann..ist meistens fraglich. Zumal Geduld auch nur bedingt meine Stärke ist.
      Ja, Sammy war ein toller Hund, der für immer in meinem Herzen bleiben wird...wie alle anderen Hunde, die mein Leben begleitet haben.
      Wie du wandere ich auch gerne in der Natur...und mit Hund umso lieber. Da traue ich mich auch in die finstersten Ecken. Mit Sammy bin ich sogar mal alleine auf Fahrradreise im Rheinsberger Land gegegangen. Jetzt soll es eigentlich ein kleinerer Hund werden, aber der müsste fähig sein auch am Fahrrad mitzulaufen.
      Ich freue mich, dass du mir die Treue hältst...ich werde wohl auch wieder auch meine üblichen Blogrundgänge machen, ich freu mich schon auf deine wunderbare Insektenwelt am Kaiserstuhl!
      LG Sisah

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  3. Hallo Sisha,
    der Verlust eines Tieres trifft einen immer schwer. Es ist schön, daß Du Dir einen neuen Hund suchst, auch wenn Du Deinen Sammy natürlich nie vergißt.
    Sonst hast Du Dir ein enormes Arbeitspensum für 2018 ausgesucht. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei der Umsetzung.
    Liebe Gruße
    Braunelle

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    1. Hallo Braunelle,
      das Arbeitspensum gelingt nur mit Hilfe meiner beiden Gartengehilfen, mein Sohn fing schon an zu protestieren wegen der Planung für das Buchsbaumparterre. Wir werden sehen...aber Ideen gibt es viele. Meine "Pläne" sind eigentlich mehr Ideen als irgendwelche Projekte, die in irgendeiner vorgegebenen Zeit umgesetzt werden müssen. Aus dem Alter bin ich schon lange raus ;-)
      LG Sisah

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  4. Hallo Sisha,
    schön, dass du deine Bestellung schon bekommen hast. Ich warte noch geduldig, habe aber selber nichts exotisches bestellt. Ich muss in diesem Jahr in unserem neuen Garten erst einmal wieder einen Grundstock aufbauen.
    Viel Freude beim Experimentieren.
    Liebe Grüße, Eva

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    1. Hallo Eva, Spaß bei der Samenbörse bereiten ja gerade die ausgefalleren Sachen, die man nicht überall bekommt. Die Hälfte von den großgezogenen Pflanzen verschenke ich sowieso meist, soviel Platz ist in meinem etablierten Garten gar nicht mehr.
      Ich muss jetzt gleich mal schauen, wer hinter dem Namen 'Eva' steckt mit neuem Garten. LG Sisah

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  5. Tja, dann verstehe ich jetzt nur zu gut, warum es auch hier so lange recht still war. Trauer braucht seine ganz individuelle Zeit ...
    Aber richtig gut damit umgehen kann man wohl erst, wenn sich der passende 'Ersatz' findet. Bei mir liegt der 'Ersatz' jetzt gerade unter der Leuchte im Bett, hat sich gestreckt, geputzt, schnurrt und liegt nun ähnlich wie noch vor einem Jahr die kranke Maus neben mir. Flo ist ähnlich und glücklicherweise doch auch anders, so dass ich die kleine Maus in liebevoller Erinnerung behalten kann - bzw. mich Flo in ihrem Verhalten auch oft an die schönen Zeiten mit ihr erinnert. Es waren über 15 meist wundervolle Jahre mit ihr, aber mehr sollten es nun mal leider nicht sein. Dass nach ihr nun sogar 3 kleine wilde Katzenmädchen recht bald eingezogen sind, war so nicht geplant. Aber langfristig gesehen ist es gut so. Denn nach ihnen - wird es wohl hier keine Katzen mehr in Haus & Garten geben. Aber so haben sie vielleicht auch nochmals die Chance ca. 15 Jahre ein recht unbeschwertes Leben als Teilzeit-Freigänger zu führen …

    Ich hoffe, Ihr findet für Euch bald einen ebenso gut passenden neuen Gefährten, der Euer Haus-, Garten- & Wanderleben dann auch wieder bereichert!
    LG Silke

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    1. Hallo Silke, ich habe deine Katzentierchen auch schon bewundert...war nämlich schon auf einen kurzen Blogbesuch bei dir. Und hatte auch mitbekommen, dass es um eine deiner Katzen nicht gut bestellt war, und dann von euch gegangen ist. Dass du drei Kätzchen aufgenommen hast, finde ich klasse. Das wird sicher eine spannende Zeit für alle, die Kätzchen werden euren Garten genießen. Wir haben ja auch schon einige Tiere gehen lassen müssen, und je älter ich werde, desto schmerzhafter ist der Abschied. Nach Max habe ich zwei Jahre gebraucht, um einen anderen Hund an meine Seite zu holen. Dieses Mal habe ich beschlossen, die Trauer nicht so nah an mich zu lassen... und wmerkwürdigerweise gelingt mir das besser als meinem Mann, der nach Sammy keinen Hund mehr will...Das war auch schon so las unser Kater Dooley plötzlich starb. Seitdem gibt es hier keine Katzen mehr. Aber wir reisen auch mehr als früher, das will ich Katzen nicht zumuten. Mit einem Hund geht das. Aktuelle haben wir ständig Besuchshunde, die unser Gassigeher uns vermittelt.(Sammy war während unserer Berufstätigkeit 2x in der Woche ) beim Gassigeher.
      So jetzt werde ich noch einmal bei dir vorbeischauen, was das Trio macht.Ich freu mich, dass du mir die Treue hältst! ;-)
      LG Sigrun

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  6. Guten Morgen Sigrun,
    tja, bis unsere 3 Mädchen nun irgendwann den hinteren Teil des Garten erleben können, wird es seit dem gestrigen Vorfall wohl leider noch viel länger dauern ...
    Aber ich hatte ohnehin schon den Entschluß gefasst, sie in diesem Sommer nur an der Leine die Natur erleben zu lassen. Auch wenn die Kastrationswunden schon verschwunden sind, so sind sie doch noch sehr 'wild' und extrem verspielt. Ich glaube ich hätte keine ruhige Minute, wenn sie alle drei allein im Garten unterwegs wären ;-) Die teilweise abenteuerlichen Geschichten von Maus & Allegra als Freigängerinnen mit ca 1 1/2 Jahren habe ich noch gut in Erinnerung. Und diese 3 Mädchen sind zeitweilig wirklich ein Trio-Infernale. Kein Vergleich zu Eurem grauen Kater! Russen sollen ja nach einem Jahr normalerweise etwas ruhiger werden. Aber ich vermute, wir werden wohl alle Drei irgendwann von den Dächern und den dann noch verblieben Bäumen pflücken müssen …
    Und da wir uns in den letzten Jahren immer mehr dabei ertappten, dass wir nicht mehr gern reisen - und wegen unserer Diabetikerin Allegra ja ohnehin nur 16 Stunden außer Haus sein können, bot es sich nach reiflicher Überlegung doch schon sehr schnell danach an. Vielleicht auch, da meine Trauerphase schon im Februar begann. Allerdings war ich da noch von einem letzten gemeinsamen Sommer ausgegangen. Geplant war es eigentlich ganz anders. Allegra sollte einen ruhigen Lebensabend als Einzelkatze führen. Aber ich habe im letzten Jahr sehr schnell festgestellt, dass ich ohne kätzische Begleitung eigentlich keinen (oder nur noch einen sehr kleinen) Garten bräuchte ...
    Bei Euch ist ein Hund da sicherlich die bessere Entscheidung. Und wie schon geschrieben, ich hoffe es findet sich bald der passende Partner für Euch!
    LG Silke

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