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Freitag, Oktober 14, 2011

Vermehrungsexperimente

Eine walzenförmige Gurke des Sikkim-Typs (Gurken mit rot-oranger Schaler, auch 'Sibirische' Gurken genannt) habe ich also da kultiviert, als ich den Samen des rumänischen Gärtners vom Berliner Staudenmarkt im Frühjahr ausgesät habe. Die Ernte war mit 5 Gurken an einer Pflanze nicht besonders , aber das lag vielleicht an der raffinierten Bestäubungsbiologie , die wohl bei dieser Sorte genetisch noch sehr ursprünglich ist. Sie ist eben keine hoch gezüchtete Hybride , die auf anspruchsvollen Wünsche des Hobbygärtners angepasst wurde- nehme ich jedenfalls an - also keine parthenokarpe Sorte, bei der es nur weibliche Blüten gibt, sie hat noch weibliche und männliche Blüten; die rumänische Sorte ist einhäusig,  an der selben Pflanze waren weibliche und männliche Blüten..
Ich ahnte aber nicht, dass die weiblichen Blüten erst später ansetzen als die männlichen Blüten, und dass Kurztag und niedrige Temperaturen die Förderung der weiblichen Blüten fördern.
Vielleicht habe ich die Gurke zu spät ausgesät , oder auch zu früh oder ihr war um Blütezeitpunkt das Wetter nicht genehm hier, und sie hat deshalb zu wenig weibliche Blüten entwickelt.
Gurken sind im Unterschied zu Kürbissen selbstfertil,  sollten aber besser fremdbefruchtet ( also von männlichen Pollen einer zweiten Pflanze) werden, weil es dann nicht zu Degenerationserscheinungen kommen kann.
Meine Erfahrungen mit Gurken sind bisher etwas mager, bisher hatte ich immer nur Gemüsegurken gezogen, die meistens auch auf Kürbis veredelt waren. Wusste nicht, dass Gurkenanbau Feingefühl verlangt.
Vorteil bei der Sorte ist, dass sie sich gut in die Höhe ziehen lassen, so dass sie in meinem kleinen Gemüsegarten eine Nische finden können. Also werde ich sie nachziehen.
Hier verwende ich dasselbe Verfahren wie bei Tomaten. Die Samen habe ich vom o.a. Exemplar  ( es ist nach der Abnahme vor drei Wochen noch nachgereift) entfernt und lasse sie jetzt ein paar Tage mit etwas Wasser zusammen gären. Der Vorgang ist abgeschlossen, wenn die geleeartige Schicht, die die Samen umgibt, sich löst.
Bei meinen wunderschönen winterharten Staudenbegonien kam ich schon wieder zu spät. Die Art hat eine eine witzige vegetative -also ungeschlechtliche-  Methode der Selbstvermehrung über sogenannte Bulbillen, die in den Blattachseln sitzen. Die meisten waren leider schon abgefalllen, hatte ich doch eigentlich vor, sie noch in anderen Teilen des Garten zu verstreuen.



Ein paar habe ich dann doch noch abnehmen können und habe sie im Schatten meines Kugelviburnums ausgestreut. Mal sehen, ob sie angehen.
Bei einer unser Wanderungen durch die toskanische Hügellandschaft ( die höchste Höhe, die wir erklommen haben waren 1037 m!), habe ich mir diese  ( eine!) Lilienkapsel abgeknickt. Könnte eine L. martagon sein, der Samenkapselstand hatte die typische kandelaberartige Ästelung.


Beim Herumgoogeln fiel mir dann diese Seite auf, auf der man die Lilien offenbar anhand der Samenform bestimmen kann/soll. Ich habe mal ein Foto 'meiner' gesammelten Samen gemacht und sie mit den Fotos der Seite verglichen.Sieht doch sehr ähnlich aus.
Viel Erfahrung mit der Vermehrung von Zwiebelpflanzen habe ich bisher nicht, muss man doch im Allgemeinen sehr lange warten bis sie zur Blühreife kommen. Aber Geduld lernt man ja beim Gärtnern. Bei Tulbaghia violacea ist mir so ein Versuch schon einmal gelungen, die Pflanzen blühen jedes Jahr und haben schon etliche Winter überstanden. Jetzt also die hypogäisch keimende Türkenbundlilie. Die Vorbereitungen sind getroffen:

Frische Liliensamen auf Papierhandtüchern gleichmäßig verteilen und anfeuchten. Alles in eine Plastiktüte packen und bei Zimmertemperatur mehrere Wochen lagern. Hin und wieder schauen, ob sich schon ein kleines Zwiebelchen gebildet hat, das ist dann der Zeitpunkt, wo ich den nächsten Schritt einleiten muss.
Auf der erwähnten Lilienseite ist mit Hilfe einiger Grafiken wunderbar erklärt, wie Lilien keimen. Der Botaniker nennt diese Art des Keimungsvorgangs 'hypogäisch',d.h.  die Samen bilden zuerst unterirdisch eine kleine Zwiebel aus, und mit zeitlicher Verzögerung dann ihr Keimblatt. Lilien gehören bekanntermaßen zu den einkeimblättrigen Pflanzen, ebenso wie die Tulpen, die aber sofort ihr Keimblatt nach oben schieben, also epigäisch keimen.
Sollte das mit der hypogäischen Keimung in der Plastiktüte funktionieren, muss ich jedes winzige Pflänzchen topfen und ihnen anschließend mehrere Wochen Winter vorspielen, d.h. sie im Kühlschrank bis zum Winter ruhen lassen.
Nach dem, was ich gelesen habe, kommt dann aber danach erst die Zeit, in der man seine Pflegequalifikation beweisen muss.



Tulipa sprengeri Ende Mai

Vor ein paar Wochen hatte ich schon gewagt ein paar Tulpensamen  auszusäen. Bei der sehr spät blühenden Tulipa sprengeri hatte ich die Samen zur Reife kommen lassen, abgenommen, und dann in Saatkisten ausgesät. Nach dem Urlaub durfte ich feststellen, dass die Hälfte der Saat aufgegangen ist.


Und wie geht's jetzt weiter damit?










Mittwoch, Februar 09, 2011

Dritter Versuch


Vielleicht kommt es mir ja nur so vor, aber verglichen mit anderen Regionen Deutschlands kann man hier in Brandenburg an vielen Bäumen den Halbschmarotzer Viscum album wachsen sehen. Da die Mistelsamen durch Vögel verbreitet werden, könnte man ja rückschließen, dass Mistelbeeren fressende Vögel hier häufiger sind als anderswo. Laut dieser Tabelle fressen Amsel, Wacholderdrossel, aber auch Rotkehlchen und Dompfaff und im Sommer dann noch Gartenrotschwanz und Singdrossel ihre Beeren. Wikipedia gibt auch noch den Eichelhäher und Specht als Nutznießer der Beeren an.
Bisher hat es aber noch keiner dieser Vögel geschafft die Kiefer in meinem Garten oder auch den Apfelbaum zu 'infizieren'. Und das obwohl es durchaus Misteln tragende Bäume in der Umgebung gibt, und die entsprechende Vogelwelt,wobei ich einschränken muss, das ich die Misteln nur an bestimmten Laubbäumen hier gesehen habe, die Kiefern in der näheren Umgebung sind nicht befallen.
Ich hatte vor Jahren schon mal versucht, selbst den 'Überträger' zu spielen, hatte mit Mistelbeeren einer Kiefer aus dem Potsdamer Raum die Äste unserer Hauskiefer  'kontaminiert' oder Beeren von einer im Märkischen Oderland wachsenden Apfelbaummistel auf Äste unseres Apfelbaums geschmiert. Nichts funktionierte.  Jetzt starte ich den dritten Versuch mit frisch geernteten Beeren einer Mistel, die ich auf Zieräpfelbäumen bei einem Hundespaziergang entdeckt hatte.

Bei Wikipedia kann man nachlesen, dass es drei Unterarten gibt oder auch 'Wirtsrassen' genannt.
Die Laubbaummistel(Viscum album subsp.album) ist wohl nicht so wirtsspezifisch wie die Tannen-Mistel (Viscum album subsp. abietis) oder  die Kiefern-Mistel (viscum album subsp. austriacum)
Misteln sind übrigens geschützt, man darf sie nicht so einfach vom Baum pflücken, regelwidrig habe ich dann wohl schon gehandelt, als ich mit dem Hundespielball mal kurz in eine Beeren tragende Mistel kickte, so dass die Beeren auf den Boden fielen.  Etwa zwanzig Beeren habe ich dann auf verschiedene Äste unseres Apfelbaums geklebt, wohl wissend, dass dies -sollte die Aussaat funktionieren- die Erträge des Apfelbaums schmälern könnten.
Vielleicht war die letzte 'Aussaat' ja deshalb so erfolglos, weil ich die Beeren noch nicht die rechte Reife hatten, vielleicht ja auch daran, dass ich nicht die 'richtigen 'Äste' als 'Saatbett' ausgewählt hatte ....vielleicht sind sie ja auch einfach nur in Vogelmägen gewandert und keimen jetzt am Apfelbaum in Nachbars Garten aus.

Hier noch ein Blog, wo ein Brite von seinen Erfolgerlebnissen beim ' Growing Mistletoes' berichtet.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...