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Sonntag, April 19, 2015

Orientalische Inspirationen?

Marrakesch: Laut, eine Stadt der Fahrzeuge



Fast zwei Wochen waren wir in Marokko, am Anfang und Ende der Reise ein paar Tage in Marrakesch, den Rest sind wir auf den Spuren der Berber unterwegs im "Tal der Rosen" gewandert.

Mgoun-Tal

Es war ein Erlebnis für mich, die immer von sich behauptete, dass zu viel Sonne sie krank machte, und dass sie in diesem Leben nie mehr auf der unter Camping-Bedingungen  (vorsintflutliche Sanitäranlagen, Bettstatt am Boden) Urlaub machen würde.


Wir hatten uns die Ostertage für Marokko ausgesucht, weil ich annahm , dass die in den Reiseführern angegebenen Durchschnittstemperaturen für den Monat März/April auch stimmen....aber das war leider nicht so:
Wir wanderten bei über dreißig Grad im Mgoun-Tal und am Tal des Assif el Qatis, dort, wo es teilweise wegen starker Wasserführung der Flüsse für uns 'Alte' nicht zumutbar war, und wir deshalb durch die sonnige Steinwüste nebenan wandern mussten.

Unsere 'Wandergruppe' mit Guide linke
Nur die anschließenden Tage in Marrakesch hatten wir 'normale Frühlingstemperaturen.'
Mein Fazit dieser sogenannten 'Trekking Tour': Ich kann bestens mit den trockenen Wüstentemperaturen auskommen, wenn ich mich vor dem UV-Strahlen ausreichend schütze und die von unserem 'Guide' vorgegebenen Wasserrationen trinke.
Und ich habe in den Betten der eigentlich sehr ruhigen, so liebevoll eingerichteten Riads in der Medina Marrakeschs meistens schlecht geschlafen, aber am Boden in einer der aus Lehm gestampften Hütten der Berber ( politisch korrekt wäre Amazighs (Berber: ⵉⵎⴰⵣⵉⵖⴻⵏ, plural: Imazighen / Imaziɣen, singular: Amazigh)) wunderbar, tief und fest. 
Meine Ärztin, der ich das später berichtete, meinte die Infrarotstrahlen des Lehmbodens und der -wände würden eine direkte positive Wirkung auf Menschen haben.

Unser Schlafplatz am letzten Tag
 Es gibt so viel zu berichten, und sowohl die Wanderung mit  Einblicken in das Leben der Amazighs, als auch der Aufenthalt in Marrakesch waren für mich sehr inspirierend und haben Eindrücke hinterlassen, die mich noch lange beschäftigen werden.

                                           Der berühmte Platz 'Djema el Fna' bei Tag und bei Nacht in Marrakesch
Womit fange ich also an?

Dies ist ein Gartenblog, also sollen botanische und gärtnerische Aspekte in den Reisebericht einfließen. Marrakesch hat ein paar wunderschöne, teilweise weltweit bekannte Gärten/Parks zu bieten, über die ich berichten werde.
Diese Gärten waren ( als wir uns dort aufhielten!) Stätten der Ruhe in einer wilden, unruhigen Stadt, in denen ich mich sehr wohl fühlte.
Meistens wünschte ich mich in Marrakesch aber zurück in die 'echte' Wildnis, wo die Frösche und Kröten quakten, die Nachtigallen sangen und die Wüste blühte.
Berlin, die Stadt in der ich arbeite, ist eine Oase gegen die vom Straßenverkehr der Autos, calèches, Mauleselkarren und stinkigen Mopeds beherrschten Stadt Marrakesch, wo man Probleme hat, lebend über die Straße zu kommen.
Der Park, den wir sowohl am ersten und am letzten Tag vor unserer Abreise aufsuchten, war der
'Arsat Moulay Abdeslam Cyber-Park ', der direkt an der stinkenden, lärmigen Avenue Mohammed V liegt, und für jermann frei zugänglich ist. Den Park gibt es erst seit 2005, er entstand aus einer Partnerschaft der Stiftung 'Mohammed VI. zum Schutz der Umwelt', der Stadt Marrakesch und der Maroc Telekom, mit kommerziellen Investoren wie Sony Ericsson.  Und wg. letzteren gibt es auch diverse Cyber-Einrichtungen...freier WLAN für uns ermöglichte freie Kommunikation nach Hause....und ein Telekom-Museum.


Der Park war stets gut besucht von einheimischen Besuchern, die Touristen waren hier eher in der Minderheit. Junge Pärchen trafen sich hier oder fotografierten sich vor den Wasserspielen, jugendliche Nichtstuer saßen auf den Bänken und spielten an ihren Handys herum, Mütter mit ihren Kindern spielten oder plauderten. Es duftete nach den gerade blühenden Mandarinenbäumen, Früchte hingen an den in Form geschnittenen Bitterorangen.
Was ist denn das für ein Baum, der Früchte und Blüten zur selben Zeit trägt?

Außerdem war  der Park sehr gepflegt, wir konnten zusehen, wie er bewässert wurde oder wie Gärtner sich beim Formschnitt austobten.






Sogar die Tiere hier wirkten entspannt und wohlgepflegt. Die Katzen sahen gut genährt und gesund aus, im krassen Gegensatz zu den Tieren, die wir in der Medina herumstreifen sahen.
Und auch die GrauBülbüls waren hier  rege unterwegs und begleiteten uns lautstark. 

Beim nächsten Posting geht's dann in weitere Gärten...

Mittwoch, Juli 10, 2013

Le Jardin de Berchigranges


Vogesen...fotografiert auf dem Weg über die Route de Crêtes

Über diesen Garten auf der lothringischen Seite der Vogesen muss ich unbedingt noch berichten . Ich konnte kaum glauben, was da gartenbegeisterte Franzosen auf  650 m Höhe aus einem alten Steinbruch  geschaffen haben. Schöpfer sind Monique und Thierry Dronet, die diesen ungewöhnlichen Garten vor zwanzig Jahren anzulegen begannen.



Monique Dronet war die professionelle Gärtnerin, ihr  Ehemann  's'installe sur le site en 1978 pour y établir un atelier menuiserie.'

Das Paar hat inzwischen ihren Garten als Park ausgestaltet  und die 10 € Eintrittsgeld waren ihren Preis wert.




Gleich zu Beginn unseres Besuchs -unser eigener Hund musste im Auto im Baumschatten leider an diesem Tage so lange warten - begrüßte uns 'Wallis' ( genau ...benannt wie die Angebetete des britischen Prinzen Edward )-  eine echte Walliserin, wie wir erfuhren. Sie übernahm dann zunächst für einige Zeit unsere Führung durch 'ihren' Garten.
So lustwandelten wir also bei bestem Wetter über britisch gepflegten Rasen, aber auch auf gepflasterten oder gemulchten Wegen : 'Les tros matèriaux leitmotiv de Berchigranges sont la pierre, le bois et le fer' lese ich im über den Garten herausgegebenen Buch aus dem Ulmer Verlag!


 
Asiatische Primeln und Corydalis flexuosa

Auch in diesem Vogesengarten gab es die blauen Blumen, die ich schon im BoGa 'Haut-Chitelet' bewundert hatte.
Die Himalayaschönheiten fanden wir in den sogenannten.... ' (Les) Jardins de Fraîcheur'...hier schlummert Wasser, entspringt der Erde, fällt in Kaskaden, stockt, sichert und spritzt. Es bestimmt das Tempo und bringt den asiatischen Primeln sowie dem blauen Mohn des Himalajas die notwendige Erfrischung.' lesen wir im Flyer, den wir beim Eingang von Mme Thiery mitbekommen haben.
Aber wie man sieht stehen hier nicht nur die Pflanzen des Himalajas, sondern eine farblich ansprechende Mischung vieler Stauden. Im Beet direkt daneben ( Foto) beispielsweise gelblaubige mir unbekannte Pflanzen, neben fast schwarz blühenden Iris.



Blick über den Garten aus der Loncicera-Cabane

Meconopsis x sheldonii

Das Fließgewässer war natürlich auf dem Grundstück vorhanden, wurde aber gestalterisch gezähmt  und umgenutzt. So ist u.a. auch wohl der Weiher entstanden.

Am Weiher Cornus cousa var. chinensis


An den Gewässerrändern konnte man neben der Meconopsis andere kleine Kostbarkeiten entdecken, wie diesen üppig blühenden Frauenschuh und andere Orchideenarten.


Ich staunte über Ideen, wie wie hier Kletterpflanzen verwendet wurden:  Parthenocissus henryana, eine Kletterpflanze, wird als Bodendecker genutzt.

Parthenocissus henryana und ?

Jelängerjelieber , also Lonicera caprifolia 'überwuchert eine 'Cabane', bot Schatten und eine wundervolle Übersicht über die gesamte Gartenanlage.

Von da aus führte uns Wallis zum Labyrinth- vermutlich weil sie das letzte Leckerli aus der Hosentasche meines GG ergattert hatte , und sich mehr erhoffte.

Monsieur D' Églantine

Zwischendurch kam kurz ihr Bruder (?)'D 'Églantine ' um die Ecke, verschwand dann aber blitzschnell wieder. Witzige Idee seinen Hund nach einem französischen Poeten und Revolutionär zu benennen...nehme ich jedenfalls an, dass es sich um den hier handelt, der Namensvetter für den Border Collie war.

Dieses Labyrinth heißt  'Flipperspiel Garten ' im Flyer, der uns mitgegeben wurde. Wallis konnte uns leider nicht erklären, warum.
' 'Le Jardin Flipper' .erklärt das Buch in malerischer Sprache : ' Passez d'un univers géometrique et végétal au chaos minéral, de l'horizontal a la vertical'...es soll wohl an das Flipperspiel erinnern, in dem man wie ein Ball hin- und her geflippert wird.




Das Flipperspiel leitete uns dann direkt in das 'Damenzimmer',  das laut Flyer uns süßduftend mit Anis, Pefferminz oder auch Menthol empfangen sollte.  Aber eine Mitteilung machte uns drauf aufmerksam, dass es sich gerade wieder schön macht.



Fortstzung folgt

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...