Sonntag, Februar 15, 2009

Spaziergänge

Hiking, cycling and walking at the weekends is a must since I was a child. The years before I was always accompanied by my dogs but they died the years before, so now I go with my husband and sometimes I set off on my own on my bike. Last weekend I cycled to an area which is under nature protection since the nineties. The lakes there used to be carp ponds, but now it is an eldorado for waterfowl, deer and wild boar. Last year they started a new project for landscape
conservation and management: they fenced the area completly off for people and now they keep water buffalos and konik ponies.

Nebelsteppe
Spaziergänge, die eigentlich mehr kleinen Cross-Country Touren ähneln, gehören seit meiner Kindheit zu einem Wochenende, wie auch ein oder zwei Hunde als Begleitung; aber da Max und Dina inzwischen tot sind, bin ich entweder allein mit dem Fahrrad unterwegs oder mit meinem Ehemann. Letztes Wochenende wagte ich mich mit dem Fahrrad hinaus in die Stadtrandlandschaft, da ich mir unbedingt die polnischen Wildpferde (Koniks) ansehen wollte, die hier für die sogenannte Landschaftspflege eingesetzt werden sollen. Es war kalt und neblig und der Boden an vielen Stellen matschig und durch den noch gefroreren Untergrund sehr glatt. So riss es mich dann auch gleich an abfallender Strecke mit einer wohl noch aus Jugendzeiten fest eingespeicherten Judo-Fallübung bäuchlings zu Boden. ( zurückblieben ein blauer Fleck am Knie und Muskelkater in den Armen und im Schultergürtel den Rest der Woche) Jetzt sah ich erst einmal aus wie eine Wildsau: Hosen, Hände und Jacke voller Matsch. Es hielt mich aber nicht davon ab weiterzuziehen. Das Fahrrad wurde geschoben.

Winterwege


Weit und breit war sowieso kein Mensch unterwegs, bei dem Wetter ziehen es eh die meisten vor zuhause zu bleiben, so dass ich mich für mein verdrecktes Outfit nicht genieren musste. Außer Rehen, Krähen, Bussarden und Koniks begegnete mir dann auch keiner.
Das Gebiet direkt neben der S-Bahnstrecke Richtung Berlin kenne ich schon von unseren Hundespaziergängen. Es gibt dort ursprünglich zur wirtschaftlichen Nutzung angelegte Teiche , die ist seit 1991 Naturschutzgebiet sind.

Früher konnte man hier querfeldein gehen, jetzt gibt es überall kräftige Weidezäune.
Schönerlinder Teiche

Weit und breit waren keine Pferdchen zu sehen, dafür aber die ersten Fraßspuren.
Fraßspuren

Das Fahrrad schiebend folgte ich dem Weidezaun, bis ich auf weitere Spuren der Koniks traf, aber auch auf andere Haufen, die mich etwas irritierten. Pferdeäpfel sehen anders aus.
Hinterlassenschaften

Gespannt stapfte ich weiter durch das matschige Gras und siehe da: am äußersten Zipfel des Areals, dort wo die Welt zuende war, erblickte ich zwischen den Holundersträuchern eine Herde von Koniks.
Korniks

Koniks sind Ponies , die Wildpferdcharakter haben. Ich zählte ca. 10 Pferdchen, die aber leider nicht näher kamen. Ohne Teleobjektiv sind die Fotos mehr Ratebildchen geworden, als vernünftige Tierportraits, wie ich es mir gewünscht hätte.
Wer oder was die beeindruckenden Haufen produzierte, blieb mir leider verborgen, das erfuhr ich dann erst aus einem Zeitungsartikel, den ich im Netz nachlesen konnte. Es sind Wasserbüffel, die zusammen mit den Wildpferden in einem sogenannten Beweidungsprojekt"Schönerlinder Teiche" gehalten werden.
Eine Woche später, also heute morgen nahm ich dann meinen Mann mit, um ihm die Koniks zu zeigen und eventuell dann auch die Wasserbüffel. Das Wetter war nicht wesentlich anders als letzten Sonntag, es war nur frostiger, Schnee war gefallen, der Wind pfiff über die Ackerflächen.
Großtstadtrand

Diesmal fuhren wir ein Teil des Wegs mit dem Auto und näherten uns von einer anderen Seite den Schönerlinder Teichen.
Großstadtrandlandschaft

Und siehe da, wem begegneten wir als erstes: zwei Wasserbüffeln, die uns neugierig aber völlig gelassen über den Zaun beäugten.
Wasserbüffel

Wasserbüffel wurden bereits seit 4.000 Jahre v.Chr. in Indien domestiziert . Was machen also diese tropischen Tiere hier in der Berliner Stadtrandpampa? Wie ist man auf die Idee gekommen, sie hier zu halten? Aber wie man hier nachlesen kann, gibt es schon seit 1917 einen "Deutschen Büffelzuchtverein" und an die 80 Büffelzüchter hier in Deutschland.
Die Büffel sind offensichtlich sehr anspruchslos, sowohl was die Witterung betrifft als auch die Nahrung. Momentan tun sie mir al
lerdings leid, ich hoffe, sie haben auf dem riesigen Gelände irgendwo einen Unterstand und werden gefüttert. Im Sommer ist das Gelände dann aber paradiesisch, überall sind verschilfte Teiche, Tümpel, Bäche. Das Gebiet ist auch bei der Vogelwelt sehr beliebt, und auch bei unserem Besuch konnten wir einiges beobchten, aber leider nicht fotografieren.
Von einem der Tümpel sah ich einen weißen Reiher auffliegen, und konnte das zuerst gar nicht glauben. Aber ein Blick auf die Ornithologenseiten bestätigte meine Vermutung: Es war wohl ein Silberreiher, den ich dort gesehen habe.
An einem Acker hörte man sie schon von weitem: Die Kraniche sind wieder da, und die flogen dann noch nicht mal auf, als wir am Acker vorbeiwanderten. Es war nur ein Paar, was da laut auf sich aufmerksam machte. Die habe ich sogar fotografiert, aber auch hier kann man die Tiere nur erahnen.

Von den Koniks dagegen haben wir heute gar nichts sehen können, nur diese denkwürdigen Hinterlassenschaften auf einer Sitzbank....


Samstag, Februar 07, 2009

カボチャ


Heute habe ich endlich den japanischen Kürbis verarbeitet, den ich letztes Jahr von einer Berliner Japanerin auf dem Staudenmarkt gekauft hatte. Sie erzählte, dass dieser Kabocha-Kürbis in der japanischen Küche typisch wäre, dass der Samen für diesen Kürbis zwar japanischer Herkunft, jedoch in Berliner Boden gewachsen sei.
Eine Verkostung des vorgekochten Kürbis zeigte, dass er tatsächlich einen leicht maronenartigen Geschmack hat, wie sie berichtete.
Die Kürbissorte Kabocha gehört zu den Winterkürbissen, ist also lange lagerfähig. Zunächst war er noch ziemlich grün und wie empfohlen lagerte er zunächst dekorativ im Vorraum bei Zimmertemperatur, um dann auch wie im empfohlen den Rest des Winters in den kühlen Keller zu verschwinden, bei niedrigen Temperaturen laut Wikipedia " to increase its carbohydrate content." Er wird dann weicher und süßer. Fast hätte ich den Reifungsprozess verschlafen und den Kürbis vergessen.
Heute habe ich ihn hochgeholt und stellte fest, dass er sich seine Schale wie bei allen Winterkürbissen gelblich verfärbt hatte. Aufgeschnitten zeigte er eine wunderbare Farbe. Das würde sicher ein leckeres Süppchen werden, allerdings hatte ich vor gleichzeitig ein paar echte Maronen aus dem Supermarkt mit dem Kürbis zusammen zu verarbeiten, so dass diese wunderbare Farbe nicht erhalten blieb.

Dieses Kürbis-Maronensuppenrezept habe ich etwasabgewandelt und statt Hüttenkäse saure Sahne verwendet. Sehr lecker und genau das richtige für das wieder trübe Nebelwetter. Jetzt habe ich jede Menge Kürbiskerne übrig, die ich eigentlich weitervermehren möchte. Leider sind Kürbis aber fremdbestäubbar, ich weiß also nicht, wer oder was da eingekreuzt wurde. Außerdem habe ich gelesen, dass diese Art der Kürbisse sowieso F1 Hybriden sind. Weiß jemand mehr?
Und hier habe ich noch ein Sonntagsrezept für die Zubereitung von Kürbis-Reiskuchen gefunden, leider ist aber vom Kürbis nichts mehr übrig.



This posting is about an japanese pumpkin called Kabocha I bought from a japanese lady on a Berlin market , which I then stored in our cellar during winter. Today I made a pumpkin-chestnut which was just the right dish for a cold foggy day. I wonder now if I can use the seed to sow out or if it is F1 seed and therefore useless.

Donnerstag, Februar 05, 2009

Wanderwetter

"The Berlin Wall Trail traces the course of the former GDR border fortifications encircling West Berlin, the former western half of the city, along a total of around 160 kilometers. In most sections, this hiking and bike trail runs along the former patrol road used by customs officers in West Berlin or along the border control road used by GDR border troops for their own patrols. Sections of historic interest, with traces or remains of the old Wall, alternate with stretches of natural beauty that underscore the country’s good fortune in regaining its unity."
It was beautiful weather when my sister , her dog and me set off for a walk along the wall trail.
Gestern noch trübes Winterwetter, heute strahlte schon früh morgens der Himmel, so dass mein Ferienbesuch (meine Schwester samt Hund) und ich zu einer kleine Wanderung auf dem Berliner-Mauerweg loszogen.
"Der Berliner Mauerweg kennzeichnet den Verlauf der ehemaligen DDR-Grenzanlagen zu West-Berlin. Er führt über rund 160 Kilometer um die einstige Halbstadt herum. In den meisten Abschnitten verläuft die Rad- und Wanderroute auf dem ehemaligen Zollweg (West-Berlin) oder auf dem so genannten Kolonnenweg, den die DDR-Grenztruppen für ihre Kontrollfahrten angelegt hatten."
Es war eine unterhaltsame Wanderung, obwohl wir nicht weit kamen: Am Köppchensee trafen wir eine junge Famile mit einem kleinen wolligen Alasakan Malamute Bären namens Schneeflocke, mit dem Hund Clara erst einmal eine Runde spielen musste.Etwas weiter tobten Pferde auf ihren Koppeln herum und spürten wohl erste Frühlingsgefühle.
Frühlingsgefühle
Der asphaltierte Weg war frostig , natürlich nicht gestreut, so dass wir uns auf die Seitenwege begaben und direkt bis zum Tegeler Fließ liefen. Hier war der noch gefrorene Untergrund von Vorteil, wir konnten auf den moorigen Pfaden bis zum mäandernden Fließ vordringen und ein paar schöne Fotos machen.







Die Idylle trügt ein wenig. Dieses Gebiet wurde früher auch als Mülldeponie genutzt. Die Erhebungen in der Landschaft, die ich meiner Schwester als Endmoränenlandschaft verkaufen wollte, enthalten Müll, der an einigen Stellen sogar zu Tage tritt, weil Wildschweine das Terrain umgraben. An der Anhöhe in der Nähe des Köppchensees trafen wir auf ein Trupp Männer -ich glaube der Fischereibehörde- die Proben des Grundwassers entnahmen und überprüften.
Die erklärten uns dann , dass überall wo ein Hügel ist, sich auch Müll darunter befindet.

Dienstag, Februar 03, 2009

Aus meinem Zimmergarten


Meine Zimmerpflanzen werden nicht unbedingt nach dekorativen Gesichtspunkten ausgesucht, sondern eher nach dem Motto : Was passt? Fensterbänke im Winter sind nicht unbedingt die Lieblingsstandorte unserer Zimmerpflanzen, es gibt wenige, die trockene Heizungsluft lieben und der Lichteinfall auch nicht optmal ist.
Eine meiner Zimmerpflanzen wird im Winter besonders unansehnlich, weil sie nämlich eine Ruhephase einzulegt. Sie ist ein caudex-bildender Wein namens Cissus tuberosa. Die Pflanze stammt aus Mexiko und gehört tatsächlich zur Familie der Vitaceae. Eines meiner drei Exemplare ist aus ihrem Winterschlaf erwacht und fängt an auszutreiben. Wieso die nun eher austreibt als die anderen vermag ich nicht zu sagen. Erst jetzt beginne ich wieder mit dem Gießen. Die Pflanzen treiben meterlange Triebe mit gelappten Blättern, die richtig wild werden, auch wenn das Exemplar auf dem Foto so zaghaft loslegt. Sie verträgt volle Sonne und volle Hitze, meistens steht sie im Sommer draußen im Garten.
Witzig ist auch ihre Vermehrung: Wenn die Triebe Kontakt mit dem Boden bekommen schwellen sie an , bewurzeln und bilden neue Caudexpflanzen. Einen dieser Triebe hatte ich in ein Reagenzglas gestellt, auch der fängt an zu treiben.

Montag, Februar 02, 2009

Eine lange Nacht...

Last saturday we had in Berlin the 24th The Long Night of Museums , this time under the motto "world sights"which is becoming something of a cult event for people.Twice a year over 90 musuems open their doors until 2.00am and the public comes in droves.
This time we went to the Botanical Museum and the one for natural history.

Auf der Fahrt zum Museum für Naturkunde durch das "neue" Berlin
(New Berlin)

In Berlin war am Samstag mal wieder, die "Lange Nacht der Museen", diesmal unter dem Motto "Weltbilder-Weltsichten". Der Weg führte mich wie schon letztes Mal in das Botansiche Museum und in das Museum für Naturkunde. Im Botanischen Museum gibt es eine Ausstellung zur Ernährung und Holznutzung in Berlin und Brandenburg in vorindustrieller Zeit, die man sich auch noch bis zum Mai dieses Jahre hätte anschauen können. Aber der Vorteil dieser Nächte besteht darin, dass Wissenschaftler Kurzvorträge zu verschiedenen Themen halten, die immer sehr interessant sind. Diesmal erfuhr ich etwas über den Fischfang im Brandenburger-Berliner Raum. So ist beispielsweise das älteste Fischernetz der Welt ( 8000 Jahre alt) bei Grabungen in Friesack in der Prignitz gefunden worden. Man züchtete schon frühzeitig hier in den Klöstern Karpfen, deren Gräten und Schuppen ebenfalls bei Grabungen gefunden worden sind.
Interessant fand ich auch die Ergebnisse einiger Ausgrabungen in Mitte (Fischerinsel, Breite Straße)Berlin , aus denen Rückschlüsse zur Fleischnahrung von einfachen und adliger Bevölkerung gezogen werden konnte. damals aß der Adel mehr Schwein und Huhn als einfache Menschen, die mehr Rindfleisch aßen als diese.
Anschließend ging es Richtung Invalidenstraße zum Museum für Naturkunde, das wieder reichlich Besucher hatte, wir auf eine Führung über eine Stunde hätten warten müssen. Da uns das viel zu lange war, schlenderten wir durch die Hallen und hörten einer Jazz-Band zu. Die Eingangshalle hat eine fantastische Akustik!

Fasziniert bin ich immer von den ausgestopften und plastinierten Tiere, wobei meine Gefühle dabei immer zwiespältig sind. Ich kann gar nicht genau sagen, wieso. Da ist beispielsweise ein sog. Scheibenplastinat einer durchgeschnittenen Ente an ein Ausstellungsfenster gepappt. Okay , ein Naturkundemuseum dient der Volksbildung und wenn ich etwas über das Innenleben einer Ente wissen will, muss ich sie sezieren...aber wozu an die Scheibe kleben?

Oder dieser sympathische Gorillamann,der mich aus dem Schaukasten enorm naturgetreu anstarrt... was der wohl denkt? *grins* ( Nein, ich bin nicht die junge vorbeischlendernde Dame, sondern die dem Gorillamann auf der Bank gegenübersitzende ältere, mein barhäuptiger Ehemann spiegelt sich in den Scheiben)



Samstag, Januar 31, 2009

Vitelotte und der Tipp des Monats

Especially for Aiyana:
There were times I took my time to translate my words into English language, I stopped as it took too much time to do so and I presumed nobody was really interested. Now Aiyana set me right, there are people interested!
So just for you,Aiyana, a short explanation of the text below.
Last year I cultured these violet potaoes called 'Vitelotte' in a barrel ( my garden is only small). I also reported on this blog with the title: Gartenchemie about strange things I observed when cooking these potatoes , if you scrol down you can read it in english language.
Some of these phenomen I could not explain and asked a german professor for chemistry on his website (for teachers and pupils) for an explanation. He wrote back and my questioning inspired him an his crew to a series of other experiments which he posted "as tip of the month febuary" now. If you would like to have look , this is it: Prof. Blume , please click on "Februar 2009".



Menschen, die naturwissenschaftliches Interesse haben, kennen die Seiten des Herrn Prof. Blume bestimmt. Sie richten sich an Schüler und Lehrer gleichermaßen, erklären dabei häufig Phänomene der Alltagschemie so, dass auch Nicht-Chemiker davon profitieren. Als Biologielehrerin mit gärtnerischen Ambitionen, die häufig vor ungeklärten Fragen der Gartenchemie steht, sind mir seine Seiten jedenfalls immer eine Quelle der Information gewesen.
So habe ich letztes Jahr meine Küchenexperimente mit Vitelotte ,der lila Kartoffel, samt ungeklärter Fragen per Mail auf die Frageseite des Herrn Prof. Blume gestellt . Es entwickelter sich daraus eine freundlicher Fragen-Antwort Kontakt, der dazu führte, dass der Professor und seine Leute meine Beobachtungen zum Anlass nahmen, eine Reihe Experimente zu entwickeln, die jetzt im Tipp des Monats Februar veröffentlicht wurden.
Wer will kann das jetzt nachlesen, unter dem Tipp des Monats Februar: Was die blauen Kartoffeln blau macht!
Gestern bekam ich die Nachricht, dass der Tipp ins Netz gestellt wurde!
Wer noch einmal hier im Blog nachlesen möchte, welche Fragen die Kartoffelgärtnerin sich damals stellte kann das unter "Gartenchemie" tun.
Gärtner/innenmenschen sollten auch unbedingt folgende Tipps lesen:
Die Chemie des Schneckenkorns
Warum erfrieren viele Pflanzen nicht?
Chemie der Glücksbringer
Maibowle

Freitag, Januar 23, 2009

Nebel



Gestern gab es eine kurze Frostpause hier im Berliner Raum. Der Tag begann ungewöhnlich: als ich aus dem Fenster schaute, erfüllte dichter Nebel unsere Straße und den Garten, selbst unsere dominante Kiefer erschien nebelverhangen. Im weiteren Umland ist Nebel sicher nichts Ungewöhnliches, aber da wir ja recht nah an der Großstadt leben, wirkt sich das hier nie so extrem aus. Das musste fotografiert werden, so bin ich dann im Halbdunkel noch einmal zum Fließ heruntergekrochen und habe anschließend die Kiefer fotografiert. Allerdings lagen zwischen Erwachen und sich schließlich vor die Tür zu begben dann doch noch eine halbe Stunde, und die dickste Suppe war schon wieder im Abmarsch. Der Tag wurde dann später sonnig und schön, gerne wäre ich spazieren gegangen, musste aber dann bis zur Dämmerung in kunstbeleuchteten Räumen verbringen......
Auf der Suche nach passender Poesie für die Stimmung, die Nebel erzeugt, fand ich dieses von Hermann Hesse.

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

Allerdings gefällt mir dieses hier viel besser :

Nebel

Ein Vorhang aus Luft
und Duft
gewoben,

und wie der Wind
geschwind
zerstoben

Friedrich Wilhelm Güll


...nur wer ist Friedrich Wilhelm Güll?

Wie sich dann herausstellte, kenne ich ein weiteres Gedicht von ihm, das meine Mutter uns Kindern immer rezitierte, ohne, dass ich wusste, wer der Verfasser ist.

Will sehen was ich weiß
Vom Büblein auf dem Eis.

Gefroren hat es heuer noch gar kein festes Eis.
Das Büblein steht am Weiher und spricht so zu sich leis:
„Ich will es einmal wagen,
Das Eis, es muß doch tragen.“ –

Wer weiß?


Das Büblein stampft und hacket mit seinem Stiefelein.
Das Eis auf einmal knacket, und krach! schon bricht’s hinein.
Das Büblein platscht und krabbelt
Als wie ein Krebs und zappelt

Mit Schrein.


„O helft, ich muß versinken in lauter Eis und Schnee!
O helft, ich muß ertrinken im tiefen, tiefen See!“
Wär nicht ein Mann gekommen,
Der sich ein Herz genommen,

O weh!


Der packt es bei dem Schopfe und zieht es dann heraus:
Vom Fuße bis zum Kopfe wie eine Wassermaus.
Das Büblein hat getropfet,
Der Vater hat’s geklopfet

Zu Haus.


Fr. Güll.


Ich mag es noch immer!


Hier ein Link, wo noch weitere Gedichte zum Thema Nebel zu finden sind, einige davon sind so schön-schaurig!

Samstag, Januar 17, 2009

Fließtal vereist

Am Fließ

Tagsüber sind die Temperaturen inzwischen über dem Minuspunkt, so dass ein großer Teil des Schnee geschmolzen ist, nachts ist es weiterhin eisig. Heute bin ich vorsichtig zum Fließ heruntergeklettert, unser Nachbar hat eine Treppe gebaut, die ich benutzt habe. Das Wasser fließt, nur die Ränder des Flüsschens sind vereist. Unsere Eisvögel dürften genügend Fische fangen können. Gesehen habe ich keinen, aber ein paar Stockentenerpel kamen mir entgegengeschwommen, als ich fotografierte.
Stockenten im Fließ

Samstag, Januar 03, 2009

Es wird ernst

Vorgarten


...und mir ist bange. Zwar hat sich inzwischen eine dünne Schneeschicht über unseren Garten gelegt, aber ob das ausreichen wird in diesem Winter? Heute verkündete die Berliner Zeitung,
Blick aus dem Schlafzimmerfenster auf Nachbargarten

dass wir lang anhaltenden Frost mit bis zu minus 20° erwarten. Hier eine ebensolche Nachricht in Spiegel-Online. Solche Winter hatten wir seit über einem Jahrzehnt nicht mehr, wenn´s denn wahr wird. Und ausgerechnet dieses Jahr ist mein Winterscutz sehr gemäßigt ausgefallen: Thymian und Salbei habe ich noch nicht abgedeckt, bei der Romneya ist der Wurzelbereich nicht abgedeckt wie sonst, und den Mönchspfeffer hatte ich letztes Jahr eingewickelt und diesmal nur den Boden abgedeckt. Sicherheitshalber werde ich das dann noch nachholen. Wir hatten jetzt schon etliche sehr kalte Nächte mit Temperaturen bis -7°C, ich hoffe ich komme noch nicht zu spät mit diesen Maßnahmen.
Backyard

Donnerstag, Januar 01, 2009

Der erste Tag im neuen Jahr 2009


Silvester-noch mit traumhaft schönem Wetter 2008

Ein neues Buch, ein neues Jahr


Ein neues Buch, ein neues Jahr
Was werden die Tage bringen?!
Wird's werden, wie es immer war,
Halb scheitern, halb gelingen?



Ich möchte leben, bis all dies Glühn
Rücklässt einen leuchtenden Funken.
Und nicht vergeht, wie die Flamm' im Kamin,
Die eben zu Asche gesunken.

Theodor Fontane
(1819-1898)


Eigentlich gehört es zu unseren Ritualen am Neujahrsmorgen einen Spaziergang zu machen. Aber nach dem strahlend schönen Wetter gestern ist das Wetter umgeschlagen und der Himmel hat sich zu gezogen, es ist so trübe, dass ich mich vor den Rechner gesetzt habe, herumsurfe und dem Spatzentrupp an meinen Meisenknödeln zuschaue und jetzt meinen Blogeintrag schreibe. Wieso dieser plötzliche Wandel?


Liegt das an der Herumballerei der Berliner ? Hat der Feinstaub, der durch das Abfackeln der Feuerwerkskörper entsteht, die regionale Wetterlage beeinträchtigt? Auf der Website des Bundesumweltminesterium kann man das nachlesen: "

Beispielhafte Auswertungen des Umweltbundesamtes für den Jahreswechsel 2005/2006 zeigen, dass am ersten Tag des neuen Jahres die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch ist wie sonst im ganzen Jahr nicht. PM10-Stundenwerte von bis zu 4000 µg/m³ (4000 µg/m³ = 4000 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft) sind in der ersten Stunde des neuen Jahres in Großstädten keine Ausnahme. " ( PM bedeutet PM – Particulate Matter, PM10 – Staubteilchen mit einem Durchmesser <10µm )



Dass dieser Feinstaub gesundheitsschädigend wirkt, hat sich ja wohl inzwischen herumgesprochen. Allerdings hält das die Berliner nicht davon ab, an Silvester Tonnen von Feuerwerkskörpern abzubrennen, zumal sie es zu Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise noch einmal "ordentlich krachen lassen wollten", wie man bei Interviews und Kommentaren in den Medien erfahren konnte. Gesundheitliche, ökologische, ökonomische Aspekte werden/ wurden bei solchen Events nachrangig, schließlich hat in Berlin dieses Jahr die "größte Silvesterparty der Welt" am Brandenburger Tor stattgefunden.
Hier in unserer Straße im Berliner Umland wurde glücklicherweise nicht übermäßig geballert, aber natürlich bekamen wir mit, was am Himmel über Reinickendorf (Märkisches Viertel) ablief, das 8 km Luftlinie entfernt liegt.
Unser armer Kater war völlig verwirrt. Ich vermute, dass er sein tierisches Rudel vermisste, schließlich ist es das erste Silvesterfest ohne seine beschützenden Hunde. Max war immer die Ruhe in "Person" zu Silvester, bzw. freudig erreget über die Herumballerei. Mein Sohn, ein bekennender Pyromane, hat ihn zu Herumballerspielen immer mitgenommen,so dass er Herumknallen und Herumspielen miteinander verknüpfte.
Dooley -noch völlig entspannt

Dooley jammerte kläglich im Keller als wir zu Bett gingen, so laut, so dass er bei seinem Frauchen im Bett schlafen durfte!

Allen , die mich auf meinem Blog besuchen, wünsche ich ein gesundes neues Jahr 2009!

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...