Montag, Juli 23, 2012

Von Moor zu Moor


Am Sonntag haben wir einen Ausflug in den nordwestlichen Zipfel des Oberhavellandes gemacht, in dem auch wir heimisch sind. Ziel war Menz, als Ausgangspunkt um einen Moorwanderweg ( bzw. Moorlehrpfad/ in Neusprech Moorerlebnispfad) zu erkunden, der durch die Fachhochschule Eberswalde mit  EU-Fördermitteln 2008 fertiggestellt wurde.


Es war bestes Wetter, gut vorbereitet mit Mückenrepellents zogen des Weges, der uns um den direkt bei Menz gelegenen Roofensee führen sollte, auf den an fünf vorbereiteten Stationen die unterschiedlichen Niedermoorflächen vorgestellt werden sollten.




Bis zur Station 1 liefen wir Strecken, die typisch sind für unsere seenreiche Landschaft hier. Ich dachte so still vor mich hin,......das hättste auch am Mühlenbecker See haben können...sumpfige Flächen entlang des Sees, der Hang am See bewachsen mit Kiefern, teilweise in typischer fächendeckender Kultur.
Aber immerhin gab's keine Mücken, wie vermutet, ( was ich übrigens für dieses Jahr ungewöhnlich finde, da sie uns 'normalerweise' im Kreis Oberhavel und auch in meinem am Fließ gelegenen Garten immer belästigen)


Aber bei genauem Hinsehen entdeckte mein botanisches Auge an einem mit älteren Kiefern bewachsenen Hang eineninteressanten Bewuchs: Ästige Graslilien ( Anthericum ramosum), an manchen Stellen standen sie in Gesellschaft mit Sandthymian, Kratzbeeren, Zypressen-Wolfsmilch und  Veronica spec.. ...




Ich erwartete die volle Moorpackung, und erlebe (Halb)Trockenrasenvegetation. Naja, auch nicht schlecht.
Sammy posiert vor alter Kiefer
Bei einem Campingplatz führte uns der Wegweiser dann endlich zu Station 1, mit dem Titel: Ein Moor kehrt zurück.



Auf Info-Tafeln wird uns der Weg des Verlandungsmoores Grubitzwisch erklärt, war es doch zunächst ein See, dann eine von Menschen genutzte Wiese und jetzt eben wieder ein Biotop, wo
Sumpf-Blutauge, Torfmoose, Wollgras, Fieberklee, Sumpfschrecke,  Grasfrosch und Waldeidechse leben. Gesehen habe ich allerdings nur jede Menge Wollgras.


An der nächsten Station 2  : Schleusenwiese ,einer Feuchtwiese, bei der es sich um ein Verlandungsteil des Roofenees handelt, gab es dann die Show eines einsamen Kaisermantel-Weibchens Argynnis paphia , das dort ausgiebig seine Mahlzeit am blühenden Wasserdost des Feuchtwiesenrandes einnahm.


Ein bißchen verunsichert bin ich schon, ob es sich nicht sogar um Argynnis paphia f. valesina handelt. laut Wikipedia,' die dunkle Form der Weibchen. Sie hat eine, besonders auf dem Hinterflügel, dunkel übergossene Oberseite, die zuweilen einen blauen Schimmer haben kann. Sie ist in Mitteleuropa selten, sie kann jedoch im Süden (Spanien und Italien) und Osten des Verbreitungsgebiets die dominierende Morphe sein und fehlt z. B. in Irland vollkommen.'


Der blaue Schimmer auf den Unterseiten der Flügel war nämlich deutlich zu erkennen.


Vor lauter Falterseligkeit, habe ich viel zu wenig Zeit gehabt die  Vegetation genauer unter die Lupe zu nehmen, aber immerhin ist mir noch ein besonders schönes Exemplar von Wald-Engelwurz aufgefallen. Mein GG plus Sammy drängten nämlich zum Aufbruch und wollten eigentlich noch die anderen Stationen besichtigen.


Schließlich hatten wir bisher nur Verlandungsmoore besichtigt, und wollten nun mal ein richtiges Moor sehen!
Station 3 , einem Erlenbruch, schenkten wir deshalb nur wenig Beachtung, so etwas gibt's im Fließtal einige. Station 4 schwänzten wir, sondern gingen gleich zu Nr. 5 dem Großem Barschsee. 

Am Großen Barschsee

Torfmoos
Hier erwartete uns dann endlich ein Kesselmoor, ursprünglich wohl irgendwann nach der Eiszeit auch mal ein See, der sich aber danach zu diesem Kesselmoor entwickeln konnte, ohne Eingriffe von Menschen erfahren zu haben. Moore 'wachsen'  sehr langsam'.: Bei Untersuchungen fand man in über 7 m Tiefe ein Ascheband von einem Vulkanausbruch in der Eifel, der sich ungefähr 12.500 v. H. ereignete. Daraus kann man schlussfolgern, dass in diesem Kesselmoor mit einem Torfkörper von
8 Metern Dicke nur 0,6 Millimeter Torf in einem Jahr abgelagert haben.
Sumpfporst
Dieses Kesselmoor hat seine Entwicklung bereits abgeschlossen ( Begründung ist im Link sehr anschaulich dargestellt.) Deshalb wird das Gebiet auch inzwischen von Bäumen wie Kiefern und Birken besiedelt.
Dennoch gibt es hier durchaus die dem nährstoffarmen, sauren Bodenverhältnissen angepasste Pflanzenwelt. Sonnentau und Rosmarinheide habe ich zwar nicht gesehen, dafür aber den seltenen Sumpfporst.
 
Ledum palustre steht auf  der Roten Liste, sein aromatischer Duft erinnerte mich sehr an Terpentin. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Menschen ihn mal  als Zusatz beim Bierbrauen verwendeten. Aber damals ging's wohl mehr um eine zusätzliche psychoaktive Wirkung der Pflanze. Bemerkenswert auch der Hinweis, dass die Bersekerwut der Wikinger mit der Rauschwirkung dieser Pflanze in Zusammenhang gebracht wird.


Unsere Wanderung setzen wir dann auf der anderen Seite des Roofensees fort, die hauptsächlich mit alten Buchen bestanden ist  und an der sich ebenfalls eine 'Klause' befindet, in die wir hungrig einkehrten.












Samstag, Juli 21, 2012

Konkurrenz



Die Apfelbeere  bricht in diesem Sommer fast zusammen unter der Last ihrer Beeren, und wie jedes Jahr haben die Amseln herausgefunden, dass die Früchte reifen. Bisher hatte ich nichts dagegen, ich gönnte ihnen die paar Beeren, die der Strauch trug. Ursprünglich waren von mir bestimmte Gehölze wie die Felsenbirne, Mispel und Wildrosen als Vogelnährgehölz gepflanzt worden. Und anfangs 'lohnte' es sich auch nicht die Früchte  zu ernten, bei der Apfelbeere sowieso nicht.


Nachdem ich aber gelesen habe, welche Wunderwirkung ihre Früchte auf uns Menschen haben können, überlege ich, wieso ich nicht eigentlich eine ganze Plantage mit ihnen anlegen sollte ;-)


(Ihre antioxidative Wirkung wird am Gehalt  der Radikalfängerkapazität gemessen." Hierbei ist die Oxygen Radical Absorbance Capacity (kurz ORAC)-Testmethode die gängigste."Die ist bei den Aronia-Beeren am höchsten , und wird erklärt mit dem im Vergleich mit Cranbeeries, Blaubeeren und Preiselbeeeren höheren Anthozyangehalt und den der Phenole.)



Der Saft der Beeren soll Bluttfettwerte niedrig halten, ein günstigen Einfluss auf Diabetes haben und die Blutzuckerwerte senken, eine antimutagene Wirkung haben, die Magenschleimhaut schützen, antikanzerogen sein....alles im Link nachzulesen. Und natürlich wird im selben Link über die wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung des Beerensaftes Werbung gemacht für ein 'Nahrungsergänzungsmittel' aus Kräutern plus dem Saft der Aroniabeere . Für den Liter soll man 62,40 EUR bezahlen.
 
Ich mache mich jetzt dran die 'kostbaren' Beeren vor meinen Nahrungsergänzungsmittelkonkurrenten zu schützen. Der Strauch wird jetzt abgedeckt, und vielleicht hat ja jemand ein paar Rezepte, wie man die Beeren am besten verarbeitet.




Donnerstag, Juli 19, 2012

Was war das?


Während ich hier gemütlich bei einer Tasse Tee meinen Hundeblog aktualisiere, wird mein Sammy plötzlich unruhig und versucht mir fast auf den Schoß zu kriechen.  Ich schaue gelassen zum Himmel und denke...na gut...es zieht mal wieder ein Gewitter in der Nähe auf und schreibe weiter.
Bis ich bemerke, dass es anfängt zu regen und mein Hund verschwunden ist.  Ich suche ihn, rufe ihn, denke, dass er durch die offene Tür  in den Garten gelaufen ist, als es plötzlich laut rumst: Es donnert laut, und zwar genau über uns.
Balkon-Vordach unseres Nachbarns
Sammy bellt laut ...aus dem Keller...in den er so gut wie nie alleine geht. Mit Kamera und Hund rase ich durchs Haus und schließe erst einmal alle Fenster und die Kellertür zum Garten.
Sammy hatte die Gewitterzelle, die sich über uns zusammenbraute, offenbar schon eher gespürt als ich.
Es fing dann an zu regnen, obwohl.... von Regen möchte ich da nicht mehr reden. Es ergoss sich eine Sturzflut. Dabei hatte ich heute morgen noch zuversichtlich die Wäsche nach draußen gehängt.
Sie hängt noch immer da, ich werde sie wieder hereinholen, um sie erneut zu schleudern und dann doch wieder in den Keller hängen müssen.
Aus unserer Straße wurde wie immer bei solchen Wolkenbrüchen ein Bach. Wähernd ich meinen Bericht hier einstelle, hat sich das Gewitter schon wieder verflüchtigt. Es tröpfelt nur noch. Mein Hund hat sich zur Sicherheit unter den Schreibtisch zwischen/ auf meine Füße gequetscht.

Dienstag, Juli 17, 2012

Blogger-Blüten eines verregneten Julis

Fifty Shades of Grey *grins*....., nein habe ich noch nicht gelesen, nur als Rezension irgendwo. Der Titel passt aber auch für dieses mistige Wetter
Amtlich bestätigt ! (Obwohl...ist der Deutsche Wetterdienst ein Amt?)  Seit Sommerbeginn sind 160 Liter Regen pro m² auf uns hereingeplattert, die durchschnittliche Sonnenscheindauer in Stunden:  247 Stunden, was nur 40 % des Sommersolls sein sollen. So stand's heute in der Berliner Zeitung!
Letztes Jahr hatte es im gesamten ( !) Sommer nur 114 l pro Monat geregnet, und die Sonne schien   im Vergleich zum statistischen mehrjährigen Mittel ( Bundesdurchschnitt)  ( gemessen von 1961bis 1990) immerhin 299 Stunden . Nachzulesen hier.   Aber das Sonnenscheinsommersoll ist offenbar höher im Berliner Raum als das statistische Mittel für Deutschland.
Egal! Obwohl ich kein Fan der tropischen Tage und besonders der Nächte einiger vorangegangener Sommer war, schlägt mir dieses Wetter inzwischen auch schon ein wenig auf's Gemüt. Das geht offenbar Gesine ebenso, die dennoch auf ihrer Seite makelllose weiße Sommerschönheiten des Monats Juli zeigt.

Verregnete Rose mit parkender Skorpionsfliege

Meine Juliblüten sind nicht so makellos und kämpfen sichtbar- zusammen mit den Insekten, die auf einigen notgelandet waren- gegen die Unbilden dieses Sommers.

Optimistisch stimmt mich diese rote Rose, die bereits beim letzten 'Downburst' dieses Sommers
niedergebürstet wurde, so dass bis auf diesen einen Trieb alle anderen abgeknickt waren.  Vergessen darf ich auch nicht, dass der Winter alle Triebe bis zum Boden hat absterben lassen. Sie blüht dennoch....


Und auch die im Winter völlig heruntergefrorere 'Ghislaine de Feligonde' hat sich erholt und blüht. Alle Triebe liegen jedoch am Boden und müssen unbedingt von mir gesichert werden!


Auch Annettes Dahlien kann ich nur immer wieder loben, wie sie all diesen Wetterkapriolen standhalten. Besonders diese weiße Seerosendahlie macht ihrem Züchter alle Ehre....wer immer das war! Ich kann sie gar nicht genug loben, denn alle Dahlien , die ich bisher hatte, musste ich stützen, was mich neben der Sorgfalt, die man bei der Überwinterung walten lassen muss,  in den letzten Jahren davon abgehalten hat, sie in den Garten zu setzen.


Aber weiter, es gibt ja durchaus noch mehr Pflanzen, die beweisen, dass sie mit so viel Rgen und Wind klarkommen.

Diese Martagon-Hybride ist regenfest. Was für dieses Jahr außerdem positiv anzumerken ist, dass es keine Lilienblütenfliegen gab. Das hatte ich bisher noch gar nicht berichtet, auch meine im Juni blühenden Martagon-Hybriden waren nicht davon betroffen. Fotos habe ich keine gemacht, da die Blüten sehr schnell hinüber waren.


Der Phlox' Peppermint Twist' ist jetzt aufgeblüht, so dass ich wenigstens einen kleinen dominanten Farbtupfer im Beet habe, denn die überwiegende Farbe des Gartens ist grün, was ja auch nicht schlecht ist! Die anderen Phloxe warten noch auf besseres Wetter, sind aber ungewöhnlich in die Höhe und die Breite geschossen.

Die glitzernden Wassertropfen auf dem Zitronen-Johanniskraut fotografisch einzufangen, ist gar nicht so einfach. Die Blüten sehen bei wieder aufklarendem Himmel wunderschön aus und sind weitgehend wetterfest. Das Kraut ist auf meinem Kiesbeet unverwüstlich. Auch wenn meine Nase -wie bereits berichtet- den Duft überhaupt nicht zitronig empfindet, will ich es nicht missen. Wie gesagt Hypericum hircinum wird auch Bocks-Johanniskraut genannt!

 An meinem wild herum vagabundierenden Herzgespann saß eine Hummel, die offenbar schlief, unter einem Dachvorsprung, weitgehend  geschützt vor Regen. Auch am Waldsalbei entdeckte ich eine etwas verregnet aussehende Hummel, die gleich in Abwehrhaltung ging als ich ihr mit der Linse zu nahe kam.
Wenn der Regen aufhört, sind auch gleich wieder einige Insekten unterwegs. Schwebfliegen kommen offenbar besser klar als Hummeln, jedenfalls entdeckte ich an Verbascum blattaria albiflorum'
 ( Schaben-Königskerze ist ein wirklich nicht sehr netter Name für diese kleine hübsche Königskerze) ein Exemplar beim Blütenbesuch.
 Und zum Schluss noch eine Verfremdung der Eselsohren-Nemesie. Kleine Regengeister....
Die Briten nennen sie 'Long-Eared Nemesia', der korrekte Name ist Nemesia cheiranthus
Die hatte ich im Frühjahr als Topfblumen vorgezogen.

Montag, Juli 16, 2012

Schmetterlinge im Garten

Obwohl das Wetter ja wirklich nicht sehr schmetterlingsfreundlich ist, konnte ich in den letzten sonnigen Phasen immer wieder Schmetterlinge fotografieren.Gestern sogar im eigenen Garten, wenn auch nicht in Massen, sondern einige Einzelexemplare, denen ich mit meinem Makroobjektiv ziemlich nah kommen durfte, ohne dass sie gleich wegflatterten.
Das Pfauenauge sonnte sich ausdauernd am ziemlich verregneten Phlox, der übrigens der erste im Garten  erste ist, der die Phloxsaison eröffnet.Vielleicht war Herr oder Frau Pfauenauge ja gerade erst aus der Puppe geschlüpft, sah er doch noch so perfekt aus und ließ ich auch nicht stören, als ich ihn kurz dazu aufforderte, die zusammengeklappten Flügel wieder zu öffnen und ihm ziemlich nah auf den Leib rückte.
Bei einem Bläuling auf den durch Regen und Sturm heruntergeklappten Kandelaber-Ehrenpreis mit dem Makro zu erwischen war dann schon schwieriger, der flatterte wild herum, weil ich störte.
Meistens fotografiere ich die Falter ja mit der Zoom -Linse, die einen 'Image-Stabilizer' hat, so dass ich da auch aus der freien Hand ganz nette Falterfotos bekomme. Aber bevor ich die Objektive wieder gewechselt hätte, wären die Falter sicher wieder verschwunden.
Auf den Kandelabern flatterte auch ein Landkärtchen herum, der sich netterweise länger dort aufhielt, so dass ich da mehr als ein Foto von ihm machen durfte.




Samstag, Juli 14, 2012

Besucher


Inzwischen hat es sich ja hier eingeregnet, es will gar nicht wieder aufhören. Gestern gab es noch einige sonnige Phasen im Laufe des Tages, so dass sich auch einige Insekten heraustrauten.( Was machen eigentlich die Garten-Besucher bei Regen?)

Diesen großen imposanten Käfer namens 'Aromia moschata' , den Moschusbock, finde ich  mehr oder weniger regelmäßig zu Besuch hier im Garten. Bisher hatte ich immer angenommen, dass er ein vorübergehender Gast hier ist, legt er seine Eier doch in Weiden ( aber durchaus auch Pappeln und Erlen), die es entlang des Fließes reichlich gibt. Ich hatte nie in Erwägung gezogen, dass er sich meine zwei Weiden ( Korkenzieherweide und Drachenweide) als 'Larvenwiege' wählt.

Die Larven fressen minierend im Holz von absterbenden  ( Kopf-)Weiden, insbesondere im Stamm- und Astbereich. Unsere Korkenzieherweide steht nur ein paar Meter entfernt von meinem Dahlienbeet. Sie ist zusammen mit der Kiefer der älteste Baum auf unserem Grundstück und wird regelmäßig auf 'Kopf' gesetzte. Gestern schaute ich sie mir mal genauer an, und siehe da, sie zerfällt bei lebendigem Leibe.... Im Stammbereich sind schon saprophytische oder gar parasitische Pilze zu finden, die Rinde lässt sich ablösen. Der Baum wird das nicht mehr lange mitmachen, aber treibt als ob nichts wäre seine korkenzieherähnlichen Äste.
Aber da wird der Moschusbock wohl nach seiner zwei- bis dreijähigen Entwicklung herausgekrochen sein. Das arme Insekt sucht jetzt wohl nach Nahrung, leider sind seine bevorzugten Futterpflanzen in meinem Garten nicht zu finden. Laut Literatur frisst er Pollen von Doldenblütlern., oder auch Baumsaft. In meiner Dahlie ( Annettes sei Dank!) saß er an zwie aufeinanderfolgenden Tagen, sie sah reichlich zerfetzt aus, so dass ich annahm Aromia moschata sei der Übeltäter.


Vielleicht war ja der andere Besucher meines Gartens vor ihm da ;-).. : Das Grüne Heupferd ernährt sich eigentlich räuberisch, ist aber Grünzeug nicht abgeneigt, wie ich feststellen durfte.






 Neben tierischen habe ich auch ein paar pflanzliche Besucher, die wohl über das Vogelfutter den Weg in den Garten gefunden haben und denen ich Gastrecht zugestanden habe.


 Die Schmetterlinge haben es bei diesem regnerischen wechselhaften Wetter sehr schwer, aber auf die Weißlinge ist Verlass. Auch das eine oder andere Landkärtchen habe ich schon im Garten gesehen.
 






Donnerstag, Juli 12, 2012

Curry-Meier


Auf der Suche nach dem etwas anderen für meinen 'Roten Meier' bin ich im englischsprachigen Raum bei 'How to Cook Amaranth Leaves' fündig geworden. Die Zutaten für einen fruchtigen Salat sind ungewöhnlich, und das machte mich neugierig . Ob das wohl schmecken würde?

 6 Unzen Amaranth- Blätter, in kleine Stücke gerissen
 1 Tasse voll in Scheiben geschnittener Erdbeeren
 1 Tasse voll Blaubeeren
 1 Tasse in Blättchen geschnittene Mandeln
 1 kleine rote Zwiebel, in dünne Scheibchen geschnitten
  Vinaigrette aus:
 2 Teelöffel Balsamico
 2 Teelöffel Reisessig ( ich habe Apfelessig genommen)
 1 Teelöffel Curry-Pulver
 2 Teelöffel Dijon Senf
4 Teelöffel Honig ( ich nahm nur zwei)
 Pfeffer und Salz

Um Unzen ( amerikanische) in Gramm umzurechnen , muss man mit 28 multipliieren, habe ich hier gelesen, d.h. ich hätte 168 g Roten Meiers vom Hochbeet ernten müssen. Ich habe  statt  dessen lieber π × Daumen gerechnet ;-)


Fazit des geschmacklichen Experiments: Es war lecker, sogar meinem Mann schmeckte dieser fruchtige Salat. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals rohe Zwiebeln mit Blaubeeren und Erdbeeren kombinieren würde...Der Geschmack des Roten Meiesr ging allerdings etwas unter, erinnerte mich aber entfernt ein wenig an den von Roten  Beten.

Dienstag, Juli 10, 2012

Opfer des Spinats


In der Familie der Fuchsschwanzgewächse finden sich jede Menge Pflanzenarten, die wir Menschen als gartenkulturwürdig einstufen. Angefangen bei den verschiedenen Kulturformen der Rübe wie z. B der Roten Bete, der Futterrübe und der Zuckerrübe bis zu den Zierformen des Fuchsschwanzes. (Iresine, Brandschopf und Garten-Fuchsschwanz)
Vor Urzeiten gehörte der 'Rote Meier' auch dazu; wissenschaftlich heißt er Amaranthus lividus und stand dank Dreschflegel im letzten Jahr auf meinem Hochbeet, wo er auch zur Blüte  und zur Frucht kam. Da ich keine Ahnung hatte, was ich mit den Amaranthfrüchten anfangen sollte, habe ich ihn einfach stehen lassen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, es scheint so als ob jedes Samenkorn in diesem Frühjahr zur Keimung kam. Ich bin beeindruckt.  Massen von jungen Meierpflanzen besiedeln die eine Hälfte des Hochbeetes.
Morgen werde ich sie dann endlich mal ernten und als Blattgemüse verwerten, wie Menschen vor mir das in Mitteleuropa bis in das 17. Jahrhundert getan haben, bis er dann von anderen Kulturpflanzen abgelöst wurde, speziell dem Spinat, ebenfalls ein Amaranthgewächs.
Roter Meier

Eines meiner alten Bücher  aus dem Urania Verlag ' Unkraut oder Wildpflanze' ( Joachim Pötsch, 1991) formuliert  treffend : " So gab es eine ganze Reihe von Pflanzen, die dem Spinat zum Opfer fielen.' " Wieso sich die Essgewohnheiten änderten, und man sich entschloss den Spinat dem Meier  vorzuziehen, beibt ein Geheimnis. Ich hätte es gerne gewusst, aber vielleicht kann ich morgen besser urteilen, wenn ich statt Spinat den 'Roten Meier' als Blattgemüse verarbeite.
Hier entdeckte ich gerade eine hervorragende Zusammenstellung über alte Gemüsesorten,in dieser Power-Point Präsentation finde ich auch Gründe, die eine Rolle spielten bei der Ablösung altbewährter Gemüsepflanzen von neuen Arten und Sorten.



AMARANTHUS LIVIDUS scheint weltweit immer noch genutzt  zu werden, hier scheint der Spinat ihm noch nicht den Rang abgelaufen zu haben:
"This widely distributed species (also known as A. blitum) is well adapted to temperate climates and has a number of weedy forms that come with either red or green leaves. It promises to allow the development of highly palatable crossbred vegetable amaranths. In Madhya Pradesh, India, the edible forms, known as norpa, are especially liked for their tender stems. This is the species widely eaten in Greece under the name vleeta. It is also grown in Taiwan, where it is known as horsetooth amaranth.
 Seed is not the only nutritious product from the versatile amaranth.
The leaves also are rich in protein as well as in vitamins and minerals. They have a mild flavor, and in much of the world young leaves and stems of amaranth are boiled as greens."

Montag, Juli 09, 2012

Richtigstellung



Heute morgen um irgendetwas vor fünf Uhr weckte mich der schmetternde Gesang einer Amsel, die sich offenbar genau den Dachfirst über meinem Schlafzimmer ausgesucht hatte...das Fenster ist nachts geöffnet. Ich nehme meine Behauptung zurück, dass die Vogelwelt weitgehend in Schweigen verfallen ist, weil sie nicht mehr brütet, und es somit nicht mehr nötig hat ihr Revier zu markieren oder auch einen Partner anzulocken oder meinetwegen auch nur hungrig den Morgen zu begrüßen... Das Amselmännchen machte mir mehr als deutlich, dass er ein kräftiger Vertreter seiner Art ist und immer noch paarungsbereit ist....so wie der herumtrillerte!
Das dauerte eine geschätzte Stunde, inzwischen...ist es 7.02 Uhr.....und er hält endlich den Schnabel. Dafür bin aber ziemlich wach.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...