Freitag, Januar 04, 2013

...und dann kam 'Cooper'.....

Thymian
 Wenn ich so gen Süden schaue, droht in manchen Bloggergärten schon der Frühling auszubrechen. Nicht dass ich etwas gegen einen vorgezogenen Frühling hätte, aber letztes Jahr hatten wir ja eine ähnliche Konstellation und dann kam der sibirisch kalte 'Cooper' und meuchelte einige meiner Pflanzen. Besonders die Mittelmeerpflanzen, die in meinem sandigen, recht kalkhaltigen Boden gut gedeihen, mögen strenge Wintertemperaturen, die dann auch noch kahlfrostig daher kommen, überhaupt nicht.

Cooper kam übrigens erst Ende Januar zu uns und ist mir sehr unangenehm in Erinnnerung geblieben.
Am Wegrand wuchsen 2011 noch wunderschöne Exemplare des Kaskadenthymians ' Thymus longicaulis'  , der im Winter 2011/12 fast vollständig niedergerafft wurde. Auch die anderen Sorten litten, wobei 'Thymus pannonicus' mit zehn Jahren hier die größte Winterhärte bewiesen hat.  Eine schmalblättrige Salbeisorte und ein Lavendel hatten zwar auch gelitten, aber sich im Sommer doch recht gut wieder erholt. Diesmal wollte ich ihn rechtzeitig abdecken, also nicht zu früh und auch nicht zu spät. Heute war der rechte Moment...


Der gerade entschmückte Weihnachtsbaum wurde einer sinnvollen Aufgabe zugeführt und als Winterschutz recyclelt. Mein GG meinte zwar, dass er nadeln würde, aber die Nordmanntanne war noch in Topform ; die Nadeln halten.
Da viele Pflanzen im Winter nicht erfrieren, sondern eher vertrocknen, verhindere ich hoffentlich durch diese Abdeckung eine zu frühe Transpiration, weil die Wintersonne nicht auf die Laubblätter einwirken kann.




Donnerstag, Januar 03, 2013

Gesundes neues Jahr ?


Der Wind hat die Luft wieder geklärt, die Regenwolken geben inzwischen hin und wieder einen Blick auf den blauen Himmel dahinter frei. Meine Lieblingspiepmätze  - zwei Vertreter ihrer Art- die Distelfinken haben sich auch wieder an unser Winterfutterangebot zurückgetraut, und ich durfte sogar zwei neue Besucher begrüßen: Zwei Schwanzmeisen fanden sich ein, 'alte Bekannte' , die jedes Jahr zu beobachten sind.

Aber dennoch frage ich mich in den letzten Jahren immer mehr, wieso man sich in
 BB ( Brandenburg/Berlin) zwar immer ein 'gesundes, neues Jahr' wünscht, es aber immer so maßlos ungesund mit viel Lärm und dicker Luft aus selbst erzeugtem Smog beginnen lässt?
Gestern konnte ich dann miterleben, wie ein etwas älterer Mann im Wartezimmer eines Arztes, den ich gerade besuchte, zum Notfall wurde und vom Rettungswagen abgeholt wurde... die Atemnot des Mannes war deutlich zu erkennen. Hoffentlich war das kein Herzinfarkt, der auch durch Feinstaub ausgelöst werden kann.

Sicherlich sind das singuläre Erlebnisse einer einzelnen Person....aber man macht sich so seine Gedanken.
Ich würde mir wünschen, dass wir so feierten wie  'les Parisiens' oder die New Yorker, ohne lautes und inzwischen regelrecht aggressives Geballere.
Auf der Webseite des Bundesumweltamtes kann man grafisch animiert verfolgen, wie sich bundesweit die Feinstaubbelastung beim Silvester-Feuerwerk 2011/2012 Silvester /Neujahr und danach entwickelte. Berlin war um Mitternacht eine der Hochburgen für Feinstaub, es wurden um Mitternacht Werte von über 3000μg/m3 erreicht, was offenbar ohne Bedeutung ist., denn im Hintergrundpapier zum Thema (PDF) lese ich :

 "Um die Gesundheit der Menschen zu schützen, hat die EU-Kommission Grenzwerte für Feinstaub (und weitere Schadstoffe) festgelegt. Diese gelten seit dem 01.01.2005 und sind in allen EU-Mitgliedstaaten verbindlich. Für PM10 gilt: Der Tagesmittelwert von 50 μg/m3 darf nicht öfter als 35-mal im Jahr überschritten werden.
"

Gut, für 2013 ist der Wert  jetzt erst 1 Mal überschritten, wenn auch wahrscheinlich wie letztes Jahr um das 60fache..wir können ja noch weitere vierunddreißig Mal, was macht das schon...?!
Andererseits führt die Webseite aus, dass es keine Schwelle gibt unterhalb derer Feinstaub für die Gesundheit unbedenklich ist.



Hier noch ein Link, auf dem das Umweltbundesamt die aktuellen Tagesmittelwerte der Partikelkonzentration in der Luft darstellt.

Dienstag, Januar 01, 2013

Neujahr 2013

Am Hubertussee
Wie jedes Jahr wurden hier im Berliner Raum die bösen Geister mit nicht enden wollendem Geböller und Farborgien am Himmel vertrieben.
Der Himmel war in der Silvesternacht sternenklar, die Temperaturen so, dass unsere Gastgeberin einen Grill auf der Terrasse aufgebaut hatte. Um Mitternacht konnte ich noch dem abnehmenden Mond am Himmel persönlich zuprosten, heute morgen durfte ich dann das Ergebnis der Berliner Böllernacht  erleben.....eine mit Feinstaub geschwängerte Athmosphäre, die mir beim Hundespaziergang ziemlich auf das Gemüt schlug.

An Neujahr

Selbst das Kaffetrinken am Frühstückstisch war nicht so wie eigentlich jeden Morgen am Fenster der letzten Woche: Es war nichts los, der Trupp der Distelfinken tauchte den ganzen Tag nicht mehr auf.

Am Silvestertag

Erst am Nachmittag tauchten dann einige mutige Spatzen und Meisen auf um ihre Samen zu holen, die Distelfinken blieben weg...wo auch immer.
Die FAZ berichtete am 28.12., was Forscher  über Vögel im städtischen Raum herausfanden, die solchen Ereignissen wie Feuerwerken ausgesetzt sind. Ich kann nur hoffen, dass 'meine' Distelfinken schon vorher genügend Energiereserven aufgebaut hatten, um solche Lärmangriffe der Menschenzu überstehen.



Mein vorsilvesterliches Efeurakel verlief wie nicht anders zu erwarten: die äußerst widerstandsfähigen Blätter sahen so aus wie zu Beginn des 'Versuchs', nämlich unverändert. obwohl sie ja bereits zwei Nächte im Wasser badeten.

Sonntag, Dezember 30, 2012

Pflanzenorakel zum Jahresende



Es ist wieder so weit, das Jahr geht seinem Ende zu, ein neues beginnt. Da ich mir abgewöhnt habe irgendwelche Vorsätze für das neue Jahr zu setzen, werde ich statt dessen ein Orakel sprechen lassen,.............was nicht heißen soll, dass ich plötzlich esoterische Anwandlungen habe.
Offenbar erwacht in dieser Zeit zwischen den Jahren mein Spieldrang, da ja  'nichts ist schwerer zu ertragen ( ist) als eine Reihe von guten Tagen'. Mit Hilfe der modernen Orakelstätte Google fand ich dann auch der Gärtnerin angemessene Orakelvorschläge.
Die Zauberpflanzenseite von Maria Mail Brandt ist ein reicher Quell für Zauber-Anregungen zum Jahreswechsel des Hortophilen.
Glücksklee ( Oxalis deppei) gibt es  momentan bei sämtlichen Floristen als Mitbringsel für die Silvesterparty. Ich habe auch einen besorgt, der ist allerdings als Glücksbringer für unsere Nachbarin gedacht, mit denen wir zusammen ins neue Jahr hineinfeiern werden.


Mein eigener 'Glücksklee' wächst seit zwei Jahren im Kübel, und ist eine Mutation ( Auslese) des ordinären Weißklees 'Trifolium repens'. Offenbar ist er im englischsprachigen Raum entstanden, meiner trägt den fantasievollen Namen 'Dragon's Blood'. Ich glaube, den muss ich noch abdecken, im letzten Jahr ist mir ein Exemplar erforen.

'Dragon's Blood'
Die Zauberpflanzenseite schlägt vor Blätter des Glücksklees als Orakel zu verwenden:

 "Ein Orakelspiel: man legte am Silvester für jeden Mitspieler ein Kleeblatt in eine Schüssel mit Wasser. Wessen Blatt am nächsten Morgen durchnäßt oder gar schwarz geworden ist, muß mit Krankheit oder Tod rechnen."


Als pflanzenkundige Gärtnerin werde ich diesen Vorschlag allerdings nicht annehmen wollen, so ein weiches Oxalisblättchen sieht nicht sehr strapazierfähig aus....


Aber die Zauberpflanzenseite und andere Stellen des Google-Orakels meinen auch, dass man es mit Efeublättern versuchen kann. Wenn schon Orakel, dann mit günstiger Prognose *grins*


Efeu gibt es mittelerweile reichlich im Garten, er fühlt sich so wohl hier, dass er bereits am Holzzaun und in der Kiefer die Altersform erreicht hat und Früchte trägt. Auch der Ableger aus Mammas Garten von 'Hedera erecta' hat sich als sehr widerstandsfähig erwiesen.

Hedera erecta

Der  persische Efeu H. colchica hängt nach etlichen kalten Wintern ziemlich schwächlich an der Kiefer, der einheimische konnte sich dort besser durchsetzen. Alle anderen Efeusorten, die ich mal aus Zuschendorf mitgenommen hatte, haben es hier nicht überlebt.

Hedera colchica 'Sulphur Heart'

Die Auswahl der Blätter für's Orakel ist also einfach, das sieht jeder, der den hinteren Teil des Gartens betritt....der vom Nachbarn gepfanzte Efeu der Sorte ????? hat die Invasion von der Ostseite des Gartens begonnen!



 Ein Efeu, der den  härtesten brandenburgischen Wintern widersteht, der jede gärtnerische Schnittattacke mit doppelter Anzahl von Trieben beantwortet, dessen Blätter sich anfühlen wie Plastikfolie, ist doch prädestiniert für mein Gärtnerorakel, oder?



Samstag, Dezember 29, 2012

Verspätet


Meine Kirschzweige wollten dieses Jahr nicht so, wie ich wollte. Obwohl pünktlich  Anfang Dezember zum Barbaratag geschnitten , blühen sie erst seit gestern. Es genügt offenbar nicht nur die sogenannte Vollruhephase der Knospen abzuwarten, in der eine enzymatische Blockade das Austreiben verhindert, offenbar muss Kospen in der sogenannten Nachruhephase mehr geboten werden als annehmbare Temperaturen und helleres Licht, um die Knospenruhe zu brechen.


Dabei hatte ich noch einen 'warmen Frühlingsregen' imitiert indem ich die Äste eine Zeitlang in lauwarmes Wasser in die Badewanne gelegt hatte. Vielleicht hat am Vasenstandort das Licht nicht ausgereicht,und es dauerte deshalb so lange. An den  Zimmertemperaturen von ca. 20°C kann es jedenfalls nicht gelegen haben.
Vielleicht hätte ich die Äste ja kurz mal durch Quetschen misshandeln sollen, wie hier in einem Versuch für Schulklassen beschrieben. Die Verletzung des Astes aktiviert nämlich ein Wachstumshormon, dass die Knospen austreiben lässt.


Donnerstag, Dezember 27, 2012

Strandspaziergang

Meiningenbrücke

Uns zog es am zweiten Feiertag nach draußen, der Sinn stand nach klarer Luft und Bewegung. Früh morgens sind wir dann aufgebrochen um einen Spaziergang am Strand zu machen und uns richtig durchpusten zu lassen. Anfangs sah es zwar so aus als ob es regnerisch werden könnte, aber glücklicherweise bewahrheitete es sich nicht.
Wir hatten uns Zingst ausgesucht, wo wir bis mittags blieben, und uns am späten Nachmittag dann noch ein wenig im nahe liegenden Stralsund umsahen .
Unser erster Weg galt dem Strand: ......ein Blick nach rechts kein Spaziergänger........ einer nach links nur einer und ein Angler, der mit hüfthohen Gummistiefeln in der Ostsee stand. Endlose Weite, angenehme Temperaturen von 6°C , ein milder Wind, schööön.

Wir wanderten dann in Richtung Zingst Ort , und je näher wir kamen, desto mehr Menschen und Hunde waren unterwegs.

 Sammy war völlig aus dem Häuschen und stürmte ins Wasser, meinte auch davon trinken zu müssen. Offenbar schreckte das Salzwasser nicht, obwohl er damit bereits mehrfach Bekanntschaft gemacht hatte. An einigen Stellen fanden sich am Strand Schneereste in denen er sich voller Wonne wälzte. Ich habe mal ein 'GIF' davon gebastelt :-)



Am Pier des Ostseeheilbads Zingst gab's dann unter 'Ostseepinien'  Sanddornpunsch und Glühwein untermalt von ' What becomes Of The Broken Hearted' (Tamla Motown) u.a. aus meiner Jugendzeit, was mich doch sehr verwunderte..wer spielt denn so etwas jetzt noch?




Die junge Frau, die emsig uns ältere Herrschaften mit Punsch und Glühwein versorgte, erklärte auf meine Nachfrage, dass es sich bei der CD um Chillmusik handelte. Aha, man chillt jetzt bei ollen Kamellen.... Schön war's!


Die Pier entpuppte sich als Freiluftgalerie des Künstlers Roland Lindner mit sehenswerten Objekten.







Leider habe ich die Titel dieser Kunstwerke nicht fotografiert...also selber hinfahren und anschauen!




Montag, Dezember 24, 2012

Frohe Weihnachten

O heiliger Abend


O heiliger Abend,
mit Sternen besät,
wie lieblich und labend
dein Hauch mich umweht!
Vom Kindergetümmel,
vom Lichtergewimmel
auf schau ich zum Himmel
im leisen Gebet.

Da funkelt's von Sternen
am himmlischen Saum,
da jauchzt es vom fernen,
unendlichen Raum.
Es singen mit Schalle
die Engelein alle,
ich lausche dem Halle,
mir klingt's wie ein Traum.

O Erde, du kleine,
du dämmernder Stern,
dir gleichet doch keine
der Welten von fern!
So schmählich verloren,
so selig erkoren,
auf dir ist geboren
die Klarheit des Herrn!

(Karl Gerok)

Sonntag, Dezember 23, 2012

Weltuntergangswetter


Stieglitze holen sich energiereiche Nahrung


Die Welt ist zwar nicht untergegangen, wie der apokalytische Hype in den Medien der letzten Wochen glauben ließ, aber immerhin dreht das Wetter hier momentan einige Kapriolen.
Zunächst fürchtete ich schon, dass wir hier wieder einen Winter mit dem typischen kontinentalen Einschlag bekommen, damit meine ich kalte Ostwinde und wenig pflanzenfreundliche Kahlfröste.  Am Anfang der Woche hatten wir Temperaturen, die den bereits gefallenen Schnee schmelzen ließen, aber gestern abend fing es dann wieder an zu schneien, wenn auch sehr verhalten.

Dieser feine grisslige Schneefall hielt auch noch heute morgen bei Temperaturen von minus 4°C an. Aber die Temperaturen stiegen dann, und der Schnee wandelte sich in Regen um.

 Die Wetterzentrale gibt für Berlin-Brandenburg eine Unwetterwarnung wegen Glatteis heraus: "Es besteht eine UNWETTERWARNUNG.  In den Abendstunden und in der kommenden Nacht gelangt von Westen milde Meeresluft nach Brandenburg und Berlin, so dass dann mit einer allmählichen Entspannung der Glatteissituation zu rechnen ist." 
Es wird empfohlen zuhause zu bleiben.  Das haben wir weitgehend getan, sogar Sammys Hundespaziergänge wurden verkürzt, obwohl wir am Wochenende normalerweise mit ihm immer rausfahren um ihn richtig herumtoben zu lassen.


Von einer Entspannung ist hier im Fließtal noch nichts zu merken, die dünne Schneeschicht ist verharscht, und es ist spiegelglatt, die Äste und Früchte der Mispel tragen einen Mantel aus Eis, was wunderschön glänzt durch die LED-Kette, die im Baum hängt. Leider ist ist inzwischen dunkel, so dass meine Fotokünste nicht reichen, um das zu dokumentieren.
Wir sitzen im Warmen und stecken die vierte Kerze an. Einen fröhlichen vierten Advent aus dem Fließtal!

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...