Montag, Juni 17, 2013

Multikulti in der Uckermark



Unser Sonntag führte uns weit in den nördlichen Osten der Republik an die uckermärkische Oder  , direkt an die deutsch-polnische Grenze. Bei einem Spaziergang an der Oder stellten wir zwar einen recht hohen Wasserstand fest, aber sie floß wohlgeordnet in ihrem Bett, von Überschwemmungen wie in einigen Teilen unserer Republik hier keine Spur.

Gartzer 'Hafen'
Altes Zollhaus in Mescherin



Wir fanden sogar an diesem doch recht schläfrig wirkendem Ort eine Gaststätte, wo wir einkehren konnten: Das Alte Zollhaus, das teils eine Radfahrerherberge ist, teils als Restaurant geführt wird. Es geht hier inzwischen sehr europäisch zu, wie wir ja auch schon bei unserem letzten Besuch -letztes Jahr in Gartz- feststellen konnten: Das Restaurant serviert deutsch/polnische Küche.
Wir hatten aber 'bacon and eggs' , also very british auf der Veranda des 'Last or first place in Germany on the Oder' wie es die ausliegende Broschüre empfiehlt, bei einem italienischen Latte und einem polnischen Kawa .





Unser eigentliches Ziel dieses Sonntags war das Rosenfest in Radekow, das allerdings erst gegen Mittag seine Tore öffnen sollte. Auf dem Berliner Staudenmarkt hatte ich im Frühjahr erfahren, dass hier eine Bioland Rosengärtnerei aufgebaut worden ist, die im Juni ihr Rosenfest feiert. Im Vorjahr bei unserem Besuch des Nationalparks hatte ich noch keine Ahnung,  und bin daran vorbei gewandert.



Dabei besteht diese ökologisch geführte Rosengärtnerei schon seit 2009, auf ihrer Webseite kann man alles wunderbar nachlesen: hier

Kirchturm Radekow
Dieses Jahr war offenbar wesentlich mehr Werbung veranstaltet worden, auch im 'Grünen Anzeiger' hatte ich dann davon gelesen...Flyer lagen auch in der Gaststätte an der Oder.


 Als wir ankamen waren die Straßenränder entsprechend vollgeparkt. Beim Fußweg zur Rosengärtnerei.... Kontrastprogramm.....überbordende Rosenblüten begrüßten uns durch einen modernen verzinkten Metallzaun vor einem  DDR-Asbesthäuschen. Ich kommentiere das mal nicht.


Eintritt musste dann auch bezahlt werden, man wurde abgestempelt.....und stellte dann gleich dankbar fest, dass dass das 'Parken' der gekauften Pflanzen am Eingang gratis war.
Hinter dem großen Tor wurde es dann doch wieder 'britischer' : Blütenfülle pur mit dem wunderschönen Schaugarten rechts von uns.


Das dazu gehörende Gebäude und das sehr weitläufige Gelände dahinter mit einem Teich und den (Pferde)-Weiden war wieder mehr pommersche Uckermark!




Unser erster Weg führte uns durch das Gelände um einen Überblick zu bekommen. Die Schaugarten-Besichtigung zur Entscheidungshilfe für einen eventuellen Kauf behielten wir uns bis zum Schluss auf.
Der Weg führte vorbei an einem niedlichen Hühnerstall , sehr romantisch berankt von 'Ayrshire Queen', einem Rambler mit  zartrosa halbgeöffneten Blüten und rötlich gefärbten Trieben. I fell in love....immediatly


Es gab einladende Sitzgelegenheiten mit kleinen gebundenen Sträußchen und Kränzen, die man auch hätte kaufen können. Und als eher puristisch veranlagte Gärtnerin war ich seeehr dankbar, dass meine Augen nicht den üblichen Deko-Schnickschnack, der häufig bei solchen Rosenevents angeboten wird,  entdecken konnten.


An der großen Esche  vorbei ging es dann zum Verkaufsplatz, hinter der Grillterrasse, wo  das Grillgut ( Bio- Bratwürstchen und Co.) schon ordentlich vor sich hinschwelte und den Rosenduft mächtig überdeckte.
Grillterrasse und Verkauf von oben gesehen
Selbst die Verkaufsfläche ließen wir erst mal aus und schlenderten Richtung Teich, um den man auf einem gemähten Wiesenweg entlang blühender Kartoffelrosen -eine gefüllte Rosa rugosa Hybride-herumlaufen konnte. Perfekt! Hier roch es wieder rosig.

 Auf dem Rückweg zum Schaugarten und  zur Verkaufsfläche gab es dann mehrere offenbar von der Besitzerin der Rosenschule sehr überlegt ausgesuchte weitere Verkaufsstände . Seife, Schmuck und Stoffstand habe ich zugunsten des Rosenbegleitstaudenstandes nicht weiter unter die Lupe genommen. Die Staudengärtnerei Teske gibt es auch im Netz.


Am Teich hatte die Rosengärtnerei bereits einen kleinen Schaugarten mit einigen guten Rosenbegleitern angelegt. So gefiel mir hier der gigantische Engelwurz Angelica gigas  sehr gut.





Der Verkaufsstand hatte ihn leider nicht, stattdessen aber eine wunderschöne dunkelrote, großblütige Sterndolde namens 'Star of Fire' gefiel mir aber ebenso gut, so dass sie der erste Kauf des Tages war.
Fortsetzung folgt.

Samstag, Juni 15, 2013

Juniblütenfülle


Wieso muss es Mitte Juni immer sturzbachartig nachts regnen und meine Staudenpäonien flach legen? In der Nacht vor dem Regen standen alle noch wie eine eins ohne dass ich sie abgestützt hatte.

'Karl Rosenfield' und 'Angelika Kaufmann'

'Angelika Kauffmann'
Bei 'Schneeweißchen und Rosenrot' ( so nenne ich sie, in Wirklichkeit heißt die ungefüllte weiße 'Angelika Kauffmann' ) sieht das ja noch ganz dekorativ aus, aber die  'Festiva Maxima'  sind maximal abgestürzt.


Auch die üppig gefüllten Blüten der 'Sarah Bernhardt' neigen sich Richtung Boden, es wird eigentlich auch empfohlen sie stützen. Bisher habe ich aber noch keine Staudenstützen gesehen, die mir gefallen.
Aber irgendetwas sollte ich doch tun, um mich nicht jedes Jahr über abgestürzte Blüten ärgern zu müssen. 



'Bowl of Beauty' hält noch gerade die Contenance, ist ja auch nicht so unnatürlich voll gepropft mit Blütenblättern wie ihre Kollegin. Meine liebste Staudenpäonie ist eine rosa ungefüllte Sorte, die sehr langstielig ist...und natürlich auch schon kippt.....aber wie war noch mal der Name?




In der selben Ecke im Vorgarten wie meine Staudenpäonien gibt es einen weiteren imposanten Juniblüher :  Aconogonon spec. 'Johanniswolke', den Himalyaknöterich.


Die gelben Lückenfüller daneben -Taglilien- sollte ich eigentlich austauschen gegen etwas Weißes -wenn ich mir das Foto so ansehe. Dann habe ich auch meine kleine Sissinghurst-Gedächtnisstätte...zumal im Hintergrund die weißen Scheinblüten des Cornus kousa var. chinensis zur gleichen Zeit blühen wie die Johanniswolke. Vorschläge werden gerne angenommen !



Blütenfülle auch bei der panaschierten rosablühenden Weigelie und der Staudenclematis, die trotz Aufbindens der Schwerkraft folgen möchte. Und aus der grünen Wand ist eine weiße geworden: die Kletterhortensien blühen ebenfalls.




...und natürlich täterätää..... es folgt der Auftritt der Rosen. Den Auftakt zur Rosenblüte gab eine Rose, die ich als Geschenk von einer neuen, netten Nachbarin bei meinem Umzug ins 'sozialistische Ausland' ( Formulierung einer meiner Kollegen als ich vor 20 Jahr hierher zog ;-) bekommen hatte. Das ist eine Ausläufer bildende Rose, die ich für die Damaszenerrose 'Celsiana' halte. Sie hat einen einzigartigen Duft.





Baptisia und Celsiana




Es gibt noch mehr namenlose Strauchrosen in meinem Garten, wie diese ebenfalls sehr fein duftende rosa aufblühende Sorte mit hübschen schalenförmigen Blüten oder eine magentarote Strauchrose, die auf das begrünte Dach hinaurankt. 
















Freitag, Juni 14, 2013

Die letzten Tulpen

...sind inzwischen auch schon verblüht, also ganz so aktuell ist dieser Beitrag nicht. Aber letztes Wochenende haben sie noch geblüht.
Tulipa sprengeri ist eine ursprünglich aus der Turkei stammende Wildtulpe, die dort aber schon ausgestorben ist. Sie ist die letzte blühende Tulpenart im Garten, spätere gibt es nicht.


Sie soll sich im Garten leicht ausäen, was ich aber in meinem Garten bisher noch nicht festgestellt habe. Meine gezielten Aussaatversuche waren zwar erfolgreich, die Keimrate war hoch. Leider sind meine Sämlinge in ihren Saatkistchen anschließend nicht über den Winter gekommen. Aber Gärtnerinnen müssen einen langen Atem haben, ich versuche es einfach noch einmal.



Montag, Juni 10, 2013

Wildrosen an Holunder



Jetzt wird's richtig Sommer, die Temperaturen waren dieses Wochenende endlich so, dass man sie sommerlich nennen konnte. Phänologisch befinden wir uns mit der beginnenden Holunderblüte im Frühsommer.
Im Laufe der Jahre habe ich drei Varianten des Hollerbusches 'gesammelt', wobei Sambucus nigra 'Guincho Purple' blütenmäßig das Rennen macht.  Die geschlitzblättrigen Sorten Sambucus nigra 'Laciniata' und S. nigra 'Black Lace' blühen noch nicht.


In meiner wilden Ecke am Fließrand stehen der durch Züchtung/Auslese veredelte Gemeine Holunder neben einer ebenso veredelten Wildrose , die sich in den ebenso veredelte ordinäre (Korkenzieher) Weide 'Salix matsudana 'Tortuosa' geschwungen hat.

Die zarten Blüten der Heckenrose - Hybride Rosa X therebinthinacea  haben keine besondere Fernwirkung, aber jede einzelne Blüte dieser Wildrose ist perfekt . Man muss sie sich nur näher anschauen!
Rosa X therebinthinacea

Im vorderen Teil des Gartens blühen unter der Kiefer zwei weitere schöne wilde Rosen. 
Rosa x busseri var. pubescens hat  wieder mal einen unterirdischen Trieb Richtung Einfahrt geschickt, den ich dort nicht haben möchte. 

 
Falls  jemand an diesem Ableger interessiert ist,kann ihn sich hier abholen.  Er steht vorne links vor den Buchsbaumkugeln auf dem Foto.




Rosa x busseri var. pubescens


Eine andere Wildrose wächst ebenso munter vor sich hin, obwohl ich sie direkt in den  Kronenbereich der Kiefer gepflanzt habe: Rosa roxburghii, wegen ihrer stachligen Hagebutten auch Kastanien- oder Igelrose genannt.  Im Berliner BoGa habe ich die zum ersten Mal gesehen in beeindruckender Größe, den Bericht dazu gibt es hier.
Ich glaube aber nicht, dass die aus China und Japan stammende Wildart sich in meinem Garten unter dermaßen schlechten Standortbedingungen in diese Höhen hinaufschwingen wird! Wir werden sehen.

Rosa roxburghii

 Rosa glauca darf ich in meiner Aufzählung nicht vergessen, eine meiner Lieblings-Wildrosen!


  ...und die nächsten Blühwunder kündigen ihren Auftritt an, die Staudenpäonien...


Montag, Juni 03, 2013

Das hatten wir schon mal


..das Wetter war vor zwei Jahren ähnlich wie jetzt... klick hier....rain, rain. go away.. come back another day.....möchte ich auch heute singen. Naja morgen soll's besser werden!
Die Blüten der Strauchpäonie 'High Noon' sind lange nicht so empfindlich wie die der Rockii-Hybriden, bei denen schon längst alle Blütenblätter vom Regen und Wind zerzaust wurden.


Jetzt hat aber auch sie vom Regen genug und lässt die Blütenblätter rieseln. Das ist schon eine sehr widerstandsfähige Sorte. 1999 gepflanzt, hat sie hat sie alle Winter hier gut überstanden. Ich hätte nicht gedacht, dass sie doch so voller Blüten sein wird, denn im Frühjahr musste ich doch einige der im letzten Winter abgestorbenen Äste herausschneiden.


Auch meine Syringa vulgaris Hybriden sind  inziwchen verblüht, sie hat Syringa prestoniae abgelöst.

Prestons Flieder der Sorte' Minuet' blüht gleichzeitig mit der 'High Noon', leider im vorderen Teil des Gartens. Dabei würde er gut zur 'High Noon' Blüte passen, der aber hinten steht. Ob ich den noch einmal umpflanze? Er wächst auch nicht so gakelig wie die anderen Fliedersorten, sondern schön knuffig...gärtnerisch müsste ich wohl von einem gedrungenen Habitus sprechen.


Prestons Flieder ist eine Züchtung aus S. reflexa und S. villosa.  Hier hatte ich eine Abbildung einer Fliederhecke  aus dieser Sorte gesehen,  finde ich gar nicht so übel, wenn auch ökologisch höchstens für Dickmaulrüssler interessant, die auch Meyers Flieder ganz gerne belästigen.


Ansonsten sehen meine Hecken und Begrenzungen im Garten sehr grün dieses Jahr aus. Die häßliche Holzwandbegrenzung  zum Nachbargarten ist zugewachsen von Nachbarns Efeu. Wir hatten eine Kletterhortensie dagegen gesetzt, die wir bei ihrem Kampf gegen den durchsetzungsstarken Efeu  durch Rückschnittmaßnahmen unterstützen. Irgendwann wird die Holzwand unter der Grünlast zusammenbrechen....

Die Buchshecken und -kugeln werden argwöhnisch von mir untersucht, aber außer Pinkelschäden durch meinen territorial ausgerichteten Sammy, der unbeaufsichtigt gerne dagegen pinkelt, finde ich nichts. Es ist schon beunruhigend zu lesen, dass Gärtnerinnen in südlicheren Gefilden ihre Buchs radikal entsorgen müssen. Ich bin froh, dass Cylindrocladium buxicola und Diaphania perspectalis
ihren Weg noch nicht bis hierher gefunden haben.
Dabei habe ich  im Allgemeinen hier viel zu bieten, was Ärger im Garten bringt. Besonders Pilzkrankheiten lieben es hier im Fließtal, feucht und warm kommt ja immer gut an bei Pilzen.

vorne: Seseli gracile/ dahinter: Baptisia australis

Im Schotterbeet rüstet sich Baptisia australis, die Indigolupine ,zur Blüte, umrankt vom Hopfen, den ich offenbar nicht völlig beim Jäten eliminieren konnte. Ebenfalls blühen wird nach zehnjähigem extrem langsamen Wachstum Seseli gracile. 
Leider musste ich die lorbeerblättrige Zistrose entfernen die immer zur gleichen Zeit dort blühte. Viele miese Winter und ein hartnäckiger Pilz setzten ihr zu sehr zu.


 ..und ganz besonders gut im Saft stehen die Salatköpfe..wie immer alle zur selben Zeit, so dass wir jetzt jeden Tag Salat essen...

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...