Dienstag, Mai 26, 2015

Neuklug gegen Altklug

Danke an Diana, die mich auf den richtigen Weg gebracht hat.
Während Udo Pollmer den aktuellen Hype zum Detoxen und Schreddern von Laubblättern für Smoothies für gesundheitsschädlich hält, verwirft das im letzten Beitrag erwähnte 'Zentrum für Gesundheit' seine  Bedenken, polemisiert leicht gegen ihn...wie es übrigens auch U. Pollmer macht...zumindest in seinem Radio-Beitrag im Deutschlandfunk.(Wenn Gartenabfälle im Mixer landen)
Dagegen sind Pollmers schriftliche Beiträge in Büchern, im Netz oder auch auf seiner Webseite sachlich mit mich durchaus überzeugenden Argumenten und Belegen , in die man sich mit Hilfe seiner Quellenangaben  weiter thematisch einlesen kann, wenn man möchte.
'Das Zentrum für Gesundheit' ist mir schon öfters in die Quere gekommen, wenn ich Informationen zum Thema Ernährung suchte, es scheint dort Antworten auf alles zu geben. Mich störte dort immer schon die enge Verknüpfung von Information und Kaufangeboten.
Als Diana mir den Hinweis gab, dachte ich zuerst.... genau...dieses Zentrum gibt sich wirklich 'neosmart' . Die  Betreiber dieser Netzseite sind aber nicht nur neunmalklug, sondern sie heißen 'Neosmart'. Dahinter versteckt sich- wie ich dann recherchierte- eine sogenannte 'Consulting' AG  mit Sitz in der Schweiz,  nachzulesen hier: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/impressum.html . Das Zentrum ist also eine Unternehmensberatung und macht somit auf raffinierte Art und Weise Werbung für naturheilkundliche Erkenntnisse und Produkte.
Ich frage mich allerdings in wessen Auftrag ? Ich halte ja durchaus etwas von naturheilkundlichen Methoden, gehe auch selbst zu einer  naturheilkundlich behandelnden Ärztin.....es verärgert mich aber zunehmend, wie Dienste für die Gesundheit immer mehr mit ökonomischen Interessen verquickt werden.
Wie ich dann weiter herausfand, hat sich die Verbraucherberatung- glücklicherweise gibt es in dieser zunehmend neosmarten Gesellschaft so etwas- des Themas Ernährungsportale im Netz angenommen.
Man kann sich die Beurteilungen der Verbraucherberatung zu einigen Portalen  als PDF herunterladen. Und da u.a. über das Zentrum zu lesen:
'Für die Verkäufe der Produkte erhält sie Neosmart Consulting AG eine Provision. Diese wird dazu genutzt, um die Internetseite ständig aktuell und auf dem neuestenn Stand zu halten.'
Bewertung der Verbraucherberatung  :-(
Mehr ist dazu nicht zu sagen.



Montag, Mai 25, 2015

Mit Haut und Haaren...fast



Radieschen und  Maikönig ( Kopfsalat) aus dem Hochbeet können geerntet werden. Klar, ich könnte wie immer im Mai einen gemischten Salat draus machen. Zwar gehöre ich nicht  zur Gruppe der trendigen Körperoptimierer mit Hang zum 'Detoxen', aber manche Ideen dieser neuen Spezies finde ich durchaus würdig auszuprobieren.
Maikönig
Die gelben Radieschen wuchsen dieses Jahr so willig und rund und gelb, ( allerdings nicht so gelb wie auf der Verpackung gedruckt) mit gesundem grünen Laub. Also dachte ich mir, wieso sollst du aus deiner ökologisch einwandfreien Hochbeetkultur nicht mal die ganze Pflanze verwenden, also samt Blattgrün. Aus meinem Google-Ideenprogramm hatte ich Rezepte für eine Radieschensuppe und ein grünes Smoothie herausgesucht. Links zu setzen erübrigt sich...der Hype überschlägt sich mit Rezepten.


Beim grünen Smoothie musste ich geschmacklich etwas nachbessern, die erste Variante war meinem Mann zu 'gesund', aber die zweite Mischung schmeckte gut und sah herrlich giftig grün aus.
Mein Rezept bestand aus: Gurke, Radieschengrün samt der zu klein geratenen Radieschen, etwas Ingwer, eine Banane, eine Orange und etwas Agavendicksaft zum Süßen, Wasser zum Verdünnen. 


Diese Mischung hat dann sogar meinem Mann geschmeckt, der gerade dabei ist die Gierschwiese einzudämmen. Er meinte allerdings mit einem leicht sarkastsichem Unterton, dass ich noch Giersch hätte dazu mengen  sollen.


Einer weiteren Portion habe ich dann ein paar Blätter des jungen Austriebs von Toona sinensis beigemischt,  um mal die Gemüsefähigkeit von Toona sinenis, dem chinesischen Gemüsebaum, zu testen. Ein paar Blättchen wurden abgeschnitten und mit geschreddert.

Dieses kleine Bäumchen steht seit ca. vier Jahren in einem Topf und wurde recht nachlässig behandelt. Den jungen Austrieb hatte ich bisher nie verwendet, weil mir das Bäumchen einfach zu zart erschien. Aber das täuscht, es ist sehr zäh. Trotz Topfkultur und fehlender Winterabdeckung, schlug  das Bäumchen wie üblich zu Beginn des Monats aus. Eigentlich sollen die Blätter maggiähnlich schmecken, aber vermutlich war ich zu vorsichtig, ich habe nichts herausgeschmeckt.


Und als Krönung unserer Speisenverkostung gab es dann ein grünes Süppchen aus den Radieschenblättern mit einer Einlage aus den Knollen. Das Kochen nahm der Blattfarbe ihre giftig-grüne Farbe und auch chemisch hat sich da etwas verändert: Die Goitrogene, die in allen Kohlgewächsen enthalten sind, werden durch Kochen zum größten Teil zerstört, so dass ich mir keine Gedanken machen muss über die Jodaufnahme im Körper blockierende Wirkung nach der 'Einnahme' meiner Radieschengrünsuppe.
Im Netz gibt es ein paar herrliche Kontroversen zu diesen Thema (Smoothies und Blattgrünabfallverwertung) zwischen dem guten alten Querdenker-Ernährungswissenschaftler Udo Pollmer, der Smoothies für gesundheitsschädlich hält, und den Gesundheitsoptimierern wie beispielsweise dem 'Zentrum für Gesundheit', das dagegen hält. Kann man hier und hier nachlesen.


Ich wüsste aber schon gerne, wer hinter dem Zentrum für Gesundheit steckt, das nach meinem Eindruck unsere gesamten Ernährungsgewohnheiten über den Haufen werfen möchte, indem es eigene Produkte vermarktet. Bei Udo Pollmer weiß ich wenigstens woran ich bin, denn den kenne und schätze ich (im Allgemeinen) seit Jahren, aber wenn ein 'Gesundheitszentrum ' auf seiner Webseite gleich einen Shop mit einbaut, ist mir das suspekt. Kann mich da mal jemand aufklären?

Sonntag, Mai 24, 2015

Weißer Sonntag



Im Englischen heißt unser Pfingstfest 'Whitsuntide'"Er (der Name) geht zurück auf ein missverstandenes Whit Sunday (...) Whit Sunday wurde zerlegt in Whitsun und day, wobei day ›Tag‹ ausfiel. Für Deutsche sind Missverständnisse vor­pro­grammiert: Unser Weißer Sonntag ist ja der auf Ostern direkt folgende erste Sonntag, nicht der siebente; er heißt auf Englisch Low Sunday."
Bei Wikipedia kann man allerdings noch eine andere Bedeutung nachlesen, dass nämlich 'Whit' nichts mit der Farbe zu tun hat, sondern mehr mit Weisheit: "Thus, he thought the root of the word was "wit" (formerly spelt "wyt" or "wytte") and Pentecost was so-called to signify the outpouring of the wisdom of the Holy Ghost on Christ's disciples.[11]"
Wie dem auch sei...ein frohes Pfingstfest...allen meinen Lesern.
 
'Renkaku'

Weshalb thematisiere ich das hier? Weil mein kleiner Gärtnerinnenbloggergeist heute am Pfingstsonntag Abschied von seinen wunderschönen pünktlich zum Pfingstfest blühenden weißen Strauchpfingstrosen feiert.
Paeonia suffruticosa 'rockii' und die japanische Sorte 'Renkaku' mögen keine warmen, sonnigen Tage. Sie öffnen zwar erst bei voller Sonne die Blüten , aber verlieren auch ganz schnell ihre Blütenblätter.
Die Nächte sind hier noch ziemlich kühl, deshalb durfte ich diese Schönheiten dieses Jahr etwas länger genießen. Aber mit 'Renkaku', die ich heute morgen im Morgenlicht noch so wunderschön auf den Chip bannen konnte, ist es inzwischen vorbei...sie verliert ihre Blütenblätter.
Die Rockii kam erst heute nachmittag so richtig in Fahrt, weil die Sonne sie erst nachmittags bescheint. Sie hat dieses Jahr sieben Blüten. Man muss schon Geduld haben bis diese Schönheiten heranwachsen, zumal ich sie mal als Sämling gepflanzt habe. 

Die Berliner BoGa-Gärtner hatten vor Jahren mal einen an einem Stand ein paar Sämlinge  im Verkauf., und da hatte ich natürlich sofort zugegriffen.
Eigentlich müsste ich mal wieder hin, um mir seine Mutterpflanzen anzusehen. Rocks Strauchpfingstrose ist in meinem Garten inzwischen etwa einen Meter hoch gewachsen und ebenso breit. Die Exemplare im BoGa habe ich übermannshoch in Erinnerung.
Die meinige hat schon viele schlechte Zeiten im Brandenburger Garten ausgehalten...kalte Winter mit viel Schnee....trockene, heiße Sommer ...und zusätzlich auch noch herabfallende Nadeln einer riesigen 'Brandenburger Kiefer'.

Rocks Strauchpfingstrose
Ob sie wirklich ein direkter Abkömmling von Rocks Originalpflanzen ist? Es gibt ja inzwischen so viele Hybriden im Handel, die alle diese typischen wunderschönen Basalflecken in den Blüten vorweisen. Ich habe auch ein rosa Variante im hinteren Teil des Gartens, aber die hat dieses Jahr nicht geblüht.




Sonntag, Mai 17, 2015

Was mach ich nur mit meinem Flieder?

Hier im Osten der Republik und noch östlicher ist Flieder eines der Gehölze, das man noch in sehr vielen Gärten findet, sicherlich weil er so pflegeleicht und robust ist. Er ist so hart, dass er alle harten kontinentalen Winter übersteht, was man auch daran erkennt, dass er überall auf den Ruderalflächen in und um Berlin verwildert wächst. Der Strauß unten stammt auch nicht aus meinem Garten, sondern vom S-Bahn-Damm!

Komm lieber Mai und mache...
Flieder Syrina meyeri 'Palibin' vor drei Jahren
Da ich dieses altmodische Gehölz mag, nicht nur wegen seiner Winterhärte, sind natürlich etliche Sorten in meinem Garten gelandet, die sich auch jeden Mai in meinem Blog wiederfinden. Seit letztem Jahr macht mir mein Lieblingsflieder Syringa meyeri 'Palibin'  Sorgen, war er doch in den Anfangsjahren ein wunderbar wachsender, kugliger Busch mit stets voller Blüte. Inzwischen wächst er sparrig,  die kuglige Form ist dahin. Aus diesem Grunde habe ich in nach der letzten Blüte buchgemäß beschnitten, d.h. einige alte Äste herausgenommen. Das hatte zur Folge, dass er  .










in diesem Jahr noch staksiger aussieht und auseinanderfällt.
Und auch der Habitus der anderen beiden Sorten, die an der Grenze zum Nachbarn wachsen, gefällt mir nicht. Die Blüte durchaus, aber der Wuchs ist zu hoch, die Sträucher sehen eher aus wie Bäume denn als Büsche.

Syringa meyeri 'Palibin' wird zu hoch und fällt auseinander
Daraufhin habe ich auf einer meiner Hunde-Radtouren mal aufmerksamer in anderer Leute Garten geschaut und mir die wild wachsenden Flieder am Bahndamm angesehen.


Es gibt hier glücklicherweise noch viele alte Fliederexemplare, die noch nicht ausgetauscht worden sind gegen Lorbeerhecke und Co. Manche wachsen tatsächlich wie Bäume und haben richtige Stämme, die meistens einen interessanten Drehwuchs haben. Der obige ist noch nicht mal der älteste, den ich gesehen habe, aber ich kam mir ein wenig doof vor meine Kamera in anderer Menschen Garten zu halten, deshalb gibt es nur dieses eine Foto.


Auch nicht gerade ein Top-Habitus, wie ich ihn mir wünsche


Schön fand ich die Hecken, die ich in einer Gartenkolonie in der Nähe entdeckte, die überhaupt nicht sparrig aussahen, und bei denen ich feststellte, dass sie offenbar wie jede x-beliebige Hecke geschnitten werden.



Aber es gab auch den ordinären Syringa vulgaris als Solitär auf einer Ruderalfläche, ungeschnitten und doch wunderschön voll und rundlich, wie ich es mir beim Flieder wünsche.
Woran liegt es nun wie ein Flieder wächst, am Schnitt oder an der Züchtersorte? Ich weiß es immer noch nicht, und habe es auch noch nicht durch den Blick in fremder Menschen Gärten herausgefunden. Nach den Erfahrungen mit meinem 'Palibin'  bisher hatte ich es immer an der Sorte festgemacht, dass er so schön kugelig wuchs...aber jetzt...?
Vielleicht muss ich doch mal nach einem Spezialisten suchen, um ihn zu befragen, ob ich den Palibin zur Kugel schneiden kann, oder radikal kürzen soll und nicht nur einige alte Äste herausschneiden?

Übrigens:
Im Grünen Anzeiger kann man momentan  einen aus dem Russischen übersetzten Artikel über dieses Gehölz lesen, dass eben wegen ausgezeichneter Winterhärte auch in Russland kultiviert und gezüchtet wurde. Die Züchtungsarbeiten des Leonid Kolesnikows, der wohl zu Sowjetzeiten der Fliederzüchter war, werden dort ausführlich beschrieben.
Die  Sorten ( ohne Foto) mit Namen und Beschreibungen wie....'Moskauer Morgen' ...ist dank des silbernen Schimmers besonders im Morgenlicht sehr beeindruckend....oder...sanft duftende Sorte mit kugelförmigen Pompomblüten, die voll erblüht den zarten Blumen der Seerosen gleichen....dann aber prosaisch 'Kosmomolzin' genannt, lassen mich aufhorchen und im Netz nach Fotos und Baumschulenangeboten suchen.
Aber denkste, da gibt es offenbar keinen Austausch mit den Hortophilen des Ostens...leider...Wir wenden den Blick immer noch gen Westen , insbesondere ins Gartenland Großbritannien.
Nachtrag:
Doch hier habe ich etwas gefunden:  http://fliedertraum.de/raritaeten/russische-raritaeten/flieder-syringa-pamjat-o-kolesnikowe

Freitag, Mai 15, 2015

Blütengarten und Sonne

Endlich, heute ist die Sonne herausgekommen und wärmt Garten und Mensch. Die Strauchpfingstrose blühten zwar bereits, aber wenn das Wetter nicht entsprechend ist, öffnen sich die Blüten nie völlig.
Die japanische Strauchpfingstrose hat wie auch im letzten Jahr nur drei riesige Blüten, wieso eigentlich ? Die sind riesig. Damit ist diese kleinbleibende Sorte... a bit out of proportion.... Außerdem bemerke ich bei allen Blüten einen rosa Hauch im inneren der Blüten. Soll das so sein?

'High Noon' auch eine eigenartige Persönlichkeit: ein Elternteil ist P. delavayi ( manchmal finde ich P- Lutea als Angabe, die nun wiederum auch als P. delavayi var. lutea angegeben wird), das andere  Paeonia suffriticosa. Sie hat nickende Blüten, die wohl bei der Kreuzung weitergegeben wurden, denn P. delavayis Blüten neigen sich ebenfalls leicht.
Das Foto ist von gestern als die Blüten noch geschlossen blieben.




Übrigens Lis...wir haben 54 Blüten gezählt *lach*

Ich muss unbedingt den Unterwuchs aus Geranium phaeum und dieser wuchenden falsche Erdbeere, deren Namen ich gerade vergessen habe, entfernen. Irgendwo habe ich gelesen, dass Strauchpfingstrosen keine Konkurrenzwurzeln um sich herum mögen und demnach 'Diven' sein. Andererseits G. phaeum steht da schon seit Jahren....Man muss aber aufpassen, dieser niedlich blühende Storchschnabel kann durch Selbstaussaat zum 'Nervkraut' werden. Er taucht auch ohne Hemmungen mitten in anderen Stauden auf, wo man sie gar nicht haben will. Allerdings ist er ein Bienenmagnet und wird deshalb weitgehend geduldet.



Auch die Süßdolde wird durch Selbstaussaat fast zum Unkraut. Heute habe ich sie etwas dezimiert, soviel kann man gar nicht verarbeiten.
An unser Giersch habe ich mich immer noch nicht herangewagt, aber mit Hilfe unseres Sohnes sind endlich Rasen und Buchshecken getrimmt worden. Mit so einem kleinen Eingriff haben wir schon eine Menge Ordnung im Garten erzielen können, da erscheinen die Gierschteppiche, die sich an manchen Stellen ausbreiten, auch wieder mehr als grüne Abdeckung oder eine Art Dauermulch , als das , was sie wirklich für einen kleinen Garten sind, ein invasives Kraut.

Die Buxus_Hecken werden zunehmend breiter, diese Buchssorte wächst einfach zu dynamisch, und ins alte Holz mag ich sie nicht zurückschneiden.
An manchen Stellen ist das erwünscht, aber um meine Rhabarber- und Erdbeetbeete ist bald mehr Bux als irgendetwas anderes. An die hinteren Beete, auf die auch wesentlich mehr Sonne scheint, habe ich im letzten Jahr auch zwei alte Strauchrosen gesetzt, Gemüse dort zu pflanzen ist sowieso illusorisch.
Auch die Kugeln sehen wieder hübsch aus.
Am Haus treibt der Doldenblütler Peucedanum officinale aus, je älter er wird desto schöner. Hoffentlich wird er auch einmal ein so stolzes Exemplar wie das auf einem Foto in diesem Link zu sehen ist. Wie alt mag der wohl sein? Mein Exemplar hat ja schon ein Jahrzehnt auf dem Buckel.
Die Euphorbien haben diesen Winter ohne zu schwächeln überlebt, ohne dass ich sie geschützt hatte. Selbst Euphorbia characias "Black Pearl' blüht , mit diesem in jedem britischen Gartenbuch Wolfsmilchgewächs habe ich es mehrmals ohne Erfolg versucht....die Winter sind einfach zu ungemütlich hier.
Pananschierte Euphorbie
Euphorbia characias "Black Pearl'
Die kleine Quittenbaum lässt schon die Blütenblätter segeln , während die Mispel gerade erst aufblüht.

Donnerstag, Mai 14, 2015

Nominiert

LiebsterAward_3lilapples



Manches stirbt nie aus: Kettenbriefe unter Jugendlichen und Nominierungsaktionen 'Blog-Awards' bei Bloggern. Und ich darf mitmachen, dabei habe ich mich zwischendurch bei früheren Aktionen dieser Art immer geziert. Xenia -aus dem Berlingarten-Blog- hat mich und drei andere- nominiert. Sie hat mich überzeugt. Außerdem muss ich nur 'drei' ( es dürfen aber bis zu acht sein) andere Blogger überzeugen ebenfalls mitzumachen, um sie dann zu nominieren. Das dürfte doch wohl zu schaffen sein.
Den nominierten Bloggern werden von anderen Bloggern 11 unterschiedliche Fragen gestellt. Das Ganze läuft weltweit und jeder darf fragen, was er wirklich schon immer mal vom Anderen wissen wollte bzw. was er glaubt, was die Leserschaft am Menschen hinter dem Blog interessieren könnte.


Hier meine Antworten auf Xenias 11 hochnotpeinlichen Fragen:

  1. Ist das Bloggen für dich Hobby oder Beruf, Kür oder Pflicht?

    Bloggen als Pflichtprogramm, Berufsblogger? Gibt es das unter Gartenbloggern?
    Bloggen ist für mich eine selbst gewählte, moderne Möglichkeit ein Gartentagebuch zu führen, also Kür. Ich habe noch ein altes 'analoges' Gartenlogbuch aus den Anfängen des Gartens im Fließtal, führe es also online fort.
    Nachdem ich im neuen Jahrtausend die Welt des WWW entdeckte und mich zuerst nur in Gartenforen umsah, wagte ich mich 2006 in die Bloggosphäre. Auch wenn ich inzwischen bei einigen Bloggern bewundernd beobachte, mit welcher Regelmäßigkeit sie es schaffen neue Beiträge einzustellen -so dass es fast nach Pflichtprogramm ausschaut- gehe ich es inzwischen bewusst entspannter an mit dem Mut zur Lücke. Schließlich habe ich nebenbei noch einen Beruf, der mit zunehmenden Alter ziemlich an meinen Kräften zehrt.

    2. Wie lautet deine Botschaft?


    Wenn man ein Gartentagebuch analog führt, hat man keine Botschaft. Es war für mich eine Dokumentation über meinen kleinen privaten Gartenbereich; eine Erinnerungshilfe, was man im Vorjahr gesät hatte oder welche Ernten man 'eingefahren' hatte. Vorrangig waren es damals (1993) eher phänologische Bobachtungen, die ich in das Notizbuch einschrieb oder auch, was ich wann und wo gepflanzt habe.
    Ich stieg also 2006 völlig unbedarft in die öffentliche Welt der Gartenblogger ein und war fasziniert davon Gärten in aller Welt zumindest virtuell kennenzulernen.
    Ein Sendungsbewusstsein hat sich auch nicht im Laufe der folgenden Jahre nicht einstellen wollen, obwohl ein Blog diese Möglichkeit bietet. Mein Blog ist eher wie mein Garten: Mal ist er wild, mal ordentlich, mal ökologisch, mal unökologisch. Ich 'spiele' eher im Garten und im Blog 'als dass ich irgendwelche Lehrmeinungen, Pläne oder Ideale befolge, und diese dann auch öffentlich kommuniziere. Vielleicht lautet die Botschaft:
    Spiel: eine Beschäftigung, die für sich selbst angenehm ist. ( Immanuel Kant)...
    Im Garten wie im Blog probiere ich Dinge spielerisch aus. Manchmal ist das chaotisch, manchmal experimentell,  aber vor allem sozial. Ich trete dabei mit anderen Menschen in Kontakt, die die gleichen Interessen wie ich haben: Natur, Garten und Fotografieren.
    Vielleicht sollte ich mein Profil mit einer Botschaft schärfen; manche Blogger lassen uns ja schon durch den Titel ihres Blogs wissen, wie ihre Botschaft lautet. So gibt es auch schon einen Blog, dessen Titel auch meine Botschaft sein könnte. 'Carpe diem'.
  2. Mir ist da über Nacht noch eingefallen, dass ich meine Botschaft nicht unbedingt thematisiere, sondern sie eigentlich so verinnerlicht habe, dass ich sie als Hobbygärtnerin lebe: Ich würde nie auf die Idee kommen wegen meiner kostbaren Hosta ( die ich nicht sammle)  Schneckenmittel Methiocarb, ein Nervengift, gegen Schnecken zu streuen und das auch noch vehement öffentlich zu verteidigen (so passiert) .
  3. Schließlich bin ich mit Hilfe M-L Kreuters Zeitschriften und Jürgen Dahls Büchern erst  'gartenkompatibel' geworden. Und da ich mal Biologie studiert habe,  verbieten sich für mich einfach bestimmte Dinge.
  4. Der 'Showoff-Gärtnern  (die englische Erklärung für Show-Off gefällt mir: to behave in an ostentatiously skilled and assured way with the intention of impressing others) ist nicht mein Ding. Ich fühle mich in Gärten wohl, ( wie meine Gartenlebewesen auch) die etwas unordentlich sind, etwas verwildert und keiner allzu strengen Ordnung unterliegen.
  5.  
    3. Wie eng ist die Bindung zwischen dir und deiner Leserschaft? 

    Manche Blogs habe ich schon sehr lange in meinem Blogarchiv, und suche sie immer wieder auf um mal in 'Nachbars' Garten zu schauen. Aber viele Bindungen( sprich Verlinkungen) entstehen und vergehen...flüchtig ist die Welt des Internets. Aber wenn ich jemanden aus der Liste entferne, hat das meistens einen Grund.

    4. Unterwegs, auf dem Sofa oder am Schreibtisch: von wo aus bloggst du?

    Ich sitze am Schreibtisch, schaue dabei aus dem Fenster in meinen Garten,hin und wieder kann ich die Piepmätze fotografieren und die Vogelwelt in meinem Garten dokumentieren. Sehr selten gibt es auch Beiträge per Handy.

    5. Wie findest du deine Inhalte?


    Ich lasse mich inspirieren, beim Gang durch den Garten, bei Wanderungen und Spaziergängen durch die Natur, beim Herumwandern in der Gartenbloggosphäre, manchmal sind es auch Bücher oder Zeitungsbeiträge.

    6. Welche Rolle spielt das Visuelle bei deinem Blog?

    Manche Gartenbloggerinnen sind richtige Profis, man spürt, dass sie sich digital auskennen. Sie verstehen es ihre Fotos wunderbar in Texte einzubinden, wie Xenia beispielsweise oder Renate, aber durchaus auch Semiprofis wie die beiden Elkes, die in meinem Blogarchiv zu finden sind. Ich bewundere ihr Können neidlos, da ihre Fotos aussagekräftig sind und ihre Layouts sehr ansprechend.
    Fotos dokumentieren, was im Garten lebt und wächst, sie können Stimmungen in der Natur und im Garten widerspiegeln, Informationen werden in kürzester Zeit übertragen und verstanden. Für mich sind sie unerlässlich.

    7. Es gibt immer mehr Blogs, fast alle Themen sind zig-fach besetzt: Hat es sich bald ausgebloggt?

    Manchmal fällt mir bei der verwirrenden Vielfalt der Blogs im Netz die biblische Geschichte zum Turmbau zu Babel ein: Menschen bauen an einem Turm um sich einen Namen zu machen, der Turm wird immer größer.Die Bloggospäre auch und außerdem immer unübersichtlicher und autistischer.
    Allerdings sehe ich keinen, der von oben eingreift, und die Blogger in alle Himmelsrichtungen zerstreut....das erledigen die dann eher selbst, indem sie einander gar nicht mehr zuhören, bzw. keine Zeit mehr haben vor lauter Pflicht-Bloggen andere Blogs zu lesen.
    Vielleicht übertreibe ich und es trifft nicht unbedingt auf die Welt der Blogger zu.....aber doch bei G+ und Facebook, dort geht’s extrem oberflächlich zu.

    8. Was macht dich richtig happy?

    Happy bin ich, wenn ich durch die Natur streifen kann, am besten mit Sammy, meinem Hund. Im Garten bin ich der Natur nahe, er ist aber nur mein kleines Ersatzparadies. (Ich habe keinen großen Garten, Xenia.) Auch in meinem Berufsleben gibt es trotz meines fortgeschrittenen Alters immer noch solche 'Flow' Erlebnisse, denn auch mein Beruf hat immer noch sehr viel mit Bewegung und Natur zu tun...und mit jungen Menschen.

    9. Was wolltest du immer noch mal ausprobieren? 
    ( Xenia, ich habe die Frage leicht geändert)

     Großmutter zu werden.....aber das wird dauern.

    10. Auf welche 5 Dinge kannst du nicht verzichten? 

    Dinge? Ich kann auf alle Dinge verzichten, auf bestimmte Nicht-Dinge nicht. Okay, mir würde es schwer fallen auf Wohnung, Heizung und Warmwasser im Winter verzichten zu müssen. Das sind ja schon drei. Und natürlich nicht auf meine starken Gartengehilfen (2) und meinen Hund, aber das sind ja keine Dinge.

    11. Was ist deine persönliche Vision für das Jahr 2020

    Da halte ich es mit dem Alt-Bundeskanzler Schmidt:
    http://www.zitate-online.de/autor/schmidt-helmut/ und mit Berthold Brecht...Ja mach nur einen Plan....

            Die Nominierung erscheint später, wenn ich denn überhaupt genügend Interessierte finde.
          PS: Nachdem ich nun eine Nacht über meine Antworten geschlafen habe, ist mir noch etwas eingefallen, das ich noch ergänzen will. Bei Frage 2 habe ich noch etwas ergänzt.



          Die Nominierung erscheint später, wenn ich denn überhaupt genügend Interessierte finde.

          Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

          Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...