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Mittwoch, Oktober 21, 2009

Gärtnern ist immer sinnvoll

Der von naturnahen Gärtnern "gedisste" Thujafremdling
Claudias Beitrag im wilden Gartenblog lässt mich mal wieder nachdenken, ob ich ein Konzept für meinen Garten brauche oder habe,einen Langzeitplan um bestimmte gestalterische Ideen umzusetzen. Sie hat jedenfalls ein Konzept und beschreibt es aktuell ausführlich in ihrem Blog. Ein Denkanstoß für mich es ihr nachzutun und einen Moment zu überlegen, ob ich ein Konzept für meinen Garten will, brauche, habe.

Konzept (v. lateinisch: concipere = erfassen, in sich aufnehmen, conceptus = das Erfasste, das Verfasste) bezeichnet

Spontan würde ich sagen, ich habe keinen Plan, ich will kein Konzept, dass ich mit mir herumtrage und herzeige.
Wahrscheinlich habe ich aber doch ein Konzept, auch wenn ich mich eher für eine kleine Chaotin halte, die intuitiv und dilettantisch bestimmte Dinge in ihrem Garten tut oder lässt. Wenn ich mir den Ursprung des Begriffes 'Konzept' ansehe, habe ich in den letzten zwanzig Jahren eine Menge Ideen und Konzepte bestimmter ökologisch orientierter Menschen ' ( M. L. Kreuter, R. Witt, J. Dahl.....) 'in mich aufgenommen' ...wahrscheinlich spielten dabei bereits meine wilden Kindheitserfahrungen in der Natur eine Rolle, so dass bestimmte Konzepte anderer Gartenmenschen , die ihren Garten als erweitertes stets frisch gesaugtes Wohnzimmer ansehen,negativ besetzt sind und (unbewusst) abgelehnt werden und wurden.


Naturnahes Wildobst und naturnaher Wildkrautrasen

Ich kann mich gut mit der in Claudias Link zum Greenpeace Magazin Artikel von A. Rigo beschriebenen 'dynamischen' Gärtnerin Beatrix Stoepel hineinversetzen, ihr 'Konzept' gefällt mir, wenn meine Affinität zu Mäusen und Ratten auch nicht ganz so ausgeprägt ist.
In A. Rigos Beitrag im Greenpeace Magazin vermisse ich die Erwähnung unseres 'einheimischen' Jürgen Dahl. Da braucht man -wie so häufig unter Hobbygärtnern- nicht in das Mutterland der Gartenkunst hinüberzuspähen und den Direktor des 'Ryton Organic Gardens' zu bemühen, die Bücher von Jürgen Dahl sind eine reiche Quelle für Anregungen seinen Garten ' ökologisch balanciert zu gestalten, so dass er schön und auch nutzbringend ist.
Und sogar beim alten deutschen Staudenpapst Karl Foerster kann man beispielsweise in seinen lebenden Gartentabellen ' Hilfsmittel' finden, 'um die beherrschende Ordnung in das riesige halbdämmerdunkle Schatzhaus zu bringen und den Pflanzen zu gesammelten Wirkungen im Garten zu verhelfen, bei denen das Gleichgewicht ihrer Lebensbedingungen wie die Entfaltungsmöglichkeit feinster Reize bedacht' ist. Diese ziemlich verschraubte Formulierung deutet daraufhin, dass auch schon in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt war, dass eine bestimmte Pflanze -einheimisch oder nicht- an den richtigen Platz gehört. Aber schon in der Bibel kann man ja lesen, dass der Prophet nirgends weniger gilt als in seinem Hause oder Vaterland...vielleicht werden ja mit Hilfe der englischen Propheten Deutschlands Hobbygärtner endlich verstehen, dass Dogma und ideologische Kleinkrämerei im Garten nichts zu suchen haben.
Die englischen organischen Gärtner sind sogar organisiert, lese ich, haben 32 000 Mitglieder mit dem englischen Prinzen als Schirmherren. In Deutschland geht´s offenbar sektiererisch zu, oder gibt es einen Dachverband für alle naturnah Gärtnernden?
Claudia gärtnert also konzeptionell naturnah, die Greenpeacer wollen sinnvoll gärtnern. Offenbar braucht es immer ein Etikett oder ein Gütesiegel um seine Art des Gärtnerns zu darzustellen. Ist mein Gärtnern sinnlos, wenn ich Regeln des naturnahen Gärtnerns nicht immer einhalte? Bin ich naturfern, wenn ich meine Thujahecken ( die mein Vorgänger vor zwanzig Jahren pflanzte) nicht rode, sondern sie sogar schätzen gelernt habe?
IMO ist jede Art des Gärtnerns sinnvoll, selbst ein Garten mit Rasen und Rhododendron hat einen Sinn und ist 'naturnah', wenn ich daran denke, dass dort auch Betonflächen den Boden versiegeln könnten. 'Letztlich geht es um Gesundheit-die des Menschen, des Bodens, der Landschaft und der Tier-und Pflanzenwelt'. Diesen Satz der Organic Gardeners Sherman kann ich voll und ganz unterstreichen.
Ein Konzept im Sinn von Struktur und Plan , den ich systematisch verfolge, will ich nicht, aber eine ethische Grundhaltung für meinen Garten habe ich schon und die deckt sich mit vielem, was im naturnahen Gartenkonzept Claudias erwähnt wird.



Mittwoch, August 19, 2009

Da kann unser Design doch glatt mithalten


Wenn ich mir die Fotos des Fenland Alchemist' Garden auf der Website der britischen Chelsea Flower Show ansehe, stelle ich fest, dass das aktuelle Ambiente des Fließtal- Eklektiker-Courtyards-Gartens ähnlich charmant ausschaut....Dieser Garten hat eine Medaille gewonnen für den Best Courtyard Garden.
Ich praktiziere zwar keine alchemistischen Künste, aber die Idee, die der Gestaltung dieses Gartens zugrunde liegt, entspricht durchaus meinen Vorstellungen eines Gartens. Ich zitiere mal:"The planting includes species that have been used throughout the ages in plant alchemy along with many native and wild plants with cultivars and hybrids from the same genus to demonstrate human intervention and our quest for ever more perfect plants." Zwar gibt/gab es in meinem Garten sicher einige Kräuter, die in der Alchemistenküche eine Rolle spielten - meine Versuche Bilsenkraut hier anzusiedeln haben leider nicht funktioniert, aber Stechapfel gab´s schon und in spagyrischen Tinkturen habe ich mich auch schon versucht- mit dem Nebensatz kann ich mich viel mehr identifizieren: Neben einheimischen und wilden Pflanzen, sind Hybriden und Kultivare der selben Gattung gesetzt, um die menschlichen Eingriffe ( in die Natur) zu demonstrieren und unserem Streben nach immer perfekterenPflanzen. Das gibt es in meinem Garten ebenso: Wildpäonien neben Zuchtformen, Wildobst, neben Zuchtformen...allerdings will ich nichts demonstrieren...ich war schon immer ein Freund von Wildpflanzen und Zuchtformen, letztere sehe ich als einzigartige Kulturleistungen des Menschen.
Und auch diese Idee findet sich in unserem Garten wieder:"This garden has been created using only reclaimed, recycled and discarded materials so demonstrating a garden that is not only cost effective but environmentally sound, while promoting the use of native plants in domestic gardens." . So werden die alten Wegeplatten zusammen mit den Granitsteinen, die hier vom Vorbesitzer herumlagen, neu in einer Terasse verlegt, das alte Gewächshaus mit alten Backsteinen repariert. Allerdings muss das Dach mit neuen Dachziegeln Marke 'Frankfurter Pfanne' gedeckt werden, weil die schönen alten Biberschwänze brüchig und wasserdurchlässig waren. Neue Biberschwänze waren einfach nicht drin in unserem Etat. ( Anregungen zur Wiederverwendung alter brüchiger Biberschwänze nehme ich gerne entgegen!)
Der Zustand vor unserem Anbau erinnert ein wenig an das Foto des prämierten Chelsea Gartens....naja...fast. Ich müsste noch ein altes Fahrrad davor stellen.....Unsere gigantisch groß gewordene 'Bobby James' musste dran glauben und wurde stark zurückgeschnitten, sie soll jetzt disziplinierter wachsen, mit einem Gerüst werden wir ihr Wachstum in die gewünschten Wege leiten.


Die Designer des Fenland Gartens haben sich wohl-wenn ich das richtig verstanden habe- vom "The Fenland Tiger" inspirieren lassen. Ist das nun eine Person aus diesem Buch hier oder oder ist das eine bestimmte Person aus den Mythen und Sagen des Fenlands? Fen steht für Sumpfland und die Fenlands sind eine Gegend im Osten Englands.
Allerdings ist unser Garten nicht nur ein Abbild eines Sumpfgartens wie der in Chelsea, sondern tatsächlich auf Sumpfland angelegt, das durch Drainage des Grundstückes und Regulierung des Tegeler Fließes irgendwann mal Bauland und Garten wurde....

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...