Es hält sich ja immer noch das hartnäckige Gerücht, dass Spinnenweibchen ihre Männchen nach vollendetem Sexualakt auffressen.Jetzt durfte ich bereits zum zweiten Mal Kreuzspinnen bei der Paarung beobachten und wenn das statistisch auch nicht aussagekräftig ist: auch diesmal überlebte das Männchen die Hochzeit.
Es war aber dennoch höchst dramatisch, was da ablief. Herr Spinne knüpfte einen Kontaktfaden an Frau Spinnes Netz und berührte mit seinen Beinen ihr Netz , was aussah wie ein vorsichtiges Ziehen an einem imaginären Klingelstrang. Frau Spinne schoß daraufhin regelrecht zur 'Tür' um den Eindringling zu überprüfen...stoppte aber kurz vorher ab und verharrte. Herr Spinne zupfte weiter am Netz, Frau Spinne verharrte. Plötzlich unterbrach der Spinnenmann seine Balz, indem er sich wie Tarzan an einem Faden zurück in der Rosenbusch schwang....sah zumindest so aus für mich. Bei genauen Hinsehen entdeckte ich da tatsächlich im Blattwerk ein zweites Spinnenmännchen, das ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte.
Und der Spinnenmann fing doch tatsächlich einen kleinen Kampf an mit seinem Rivalen und vertrieb ihn dann auch . Das zweite Spinnenmännchen zog sich zurück. Davon hatte ich bisher nie etwas gelesen geschweige denn gesehen, es gibt also auch Rivalenkämpfe bei Spinnen.
Anschließend fing das Ritual der Spinnenbalz von vorne an.
Die Fotos entstanden zur Mittagszeit , die Belichtung ist miserabel, die Schärfe zu meinem Bedauern ebenso.