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Dienstag, August 03, 2010

Kriechpioniere

Kriechpionier des Monats
Wenn man sich so einen dressierten/ kultivierten Garten wie den in Seebüll anschaut, möchte man an seinem eigenen Garten verzweifeln: Ich bemühe mich gerade die invasiven Winden in den Griff zu bekommen, die sich hauptsächlich von den Gartenrändern aus des Gartens bemächtigen, Was die mit ihren langen Trieben so in drei Wochen meiner Abwesenheit im Garten zurücklegen, ist schon bemerkenswert. Sie schicken meterlange Triebe zwischen den Stauden den Boden entlang , um sich dann an geeigneter Stelle an irgendeiner der hohen Stauden gegen den Uhrzeiger windend (!) emporzuwinden. In Quellen wird auch von unterirdischen Trieben gesprochen...auffälliger sind in meinem Garten die oberirdischen, die zwischen den  eng bepflanzten Staudenbeeten entlangtreiben.
Bei Wikipedia und anderen (wortwörtlich kopierten Quellen) wird Calystegia sepium eine Kriechpionierpflanze genannt. Weiß die Winde nicht, dass mein Garten schon besiedelt ist und Invasionsversuche bekämpft werden?
Wikipedia schreibt:"Typische Pionierarten sind konkurrenzschwach und werden im Verlauf der biologischen Sukzession durch andere Arten verdrängt."
Wahrscheinlich ist die Zaunwinde ein untypischer Pionier und lässt sich nicht von meinen Kulturpflanzen vertreiben. Der Zwergflieder beindruckt sie jedenfalls überhaupt nicht und wird gerne als Rankgerüst wahrgenommen. Vielleicht sind die zwanzig Jahre, die hier gärtnere, auch keine Zeitdimension  für den Vorgang der Sukzession.
Calystegia hat Glück, ich gehöre ich nicht zur Sorte gärtnernder Kontrollfreaks, die jedes Unkraut und jeden Schädling als persönlichen Angriff auf sein Gartenheiligtum empfinden. Und sind die Blüten nicht eigentlich bezaubernd schön? Chemische Bekämpfungsversuche kommen im Allgemeinen in meinem Garten nicht vor, also versuche ich es wie jedes Jahr mechanisch ...und kann  wie jedes Jahr alle darüber herumraisonieren.....
Vielleicht wäre diese Aussage ja auch ein Ansatz um das Kraut zu zügeln:
"Die wenig entwickelten Böden eines Pionierhabitats weisen häufig Nährstoffmangel oder -ungleichgewichte auf."
Also Bodenuntersuchung und dann die fehlenden Stoffe dem Boden zuführen? Aber das ist auch Quatsch, denn schließlich habe ich Kulturpflanzen für meinen Garten ausgesucht, die standortgerecht sind und den sandigen, sehr durchlässigen Boden mögen. Alljährliche Nährstoffzufuhr per Kompost hat die Winde nicht weiter beeindruckt.
Wie widersprüchlich man als gärtnernder Mensch doch ist: Da gehe ich radikal gegen die wunderhübsche Zaunwinde vor und versuche sie zu eliminieren, während ich mir andererseits dieses Frühjahr zwei tropische Winden als Kübelpflanzen zugelegt habe:
Ipomoea alba und Ipomoea mauritiana
Winde
Ipomoea mauritiana

Diese sind  allerdings nur entfernte Verwandte der Zaunwinde, wie man bei Wikipedia nachlesen kann: "Weitere Gattungen, die ehemals der Tribus zugeordnet waren, sind unter anderem die Prunkwinden (Ipomoea), Jacquemontia, Evolvulus und Wilonia, jedoch zeigten molekularbiologische Untersuchungen, dass diese Gattungen nicht der Tribus zugeordnet werden können. "
I. alba hat bisher nur Knospen angesetzt, ich bin gespannt auf die Blüten.
Beide Prunkwinden wachsen in Kübeln und müssen frostfrei überwintert werden.

Sonntag, April 19, 2009

Von wegen Regen

Garten
Nichts ist... der Deutsche Wetterdienst verkündete: ""Die
ausgesprochen ergiebigen Niederschläge, die seit etwa 2 Tagen
die Mitte und den Süden Deutschlands "unter Wasser setzen" (und
den Wasserhaushalt der entsprechenden Gebiete wieder etwas ins
Lot gebracht haben), ziehen im Laufe des Samstags nach
Südwesten und Süden und lassen nach.
Die Niederschlagsmengen waren zum Teil beträchtlich."
Bei uns ist davon gestern leider nichts angekommen.
Es sah zwar den ganzen Vormittag sehr trübe aus, klarte dann am Nachmittag aber auf und die Sonne strahlte wieder. Der ersehnte Regen kam nicht. Also habe ich mich entschlossen zu gießen, mindestens die Pflanzen in meinem Garten, die mit Trockenheit nicht zurecht kommen. So hat mein Cornus kousa eine Ladung Wasser bekommen, ebenso wie einige frisch umgesetzte Stauden.
Heute Morgen ist es mit 4°C trotz strahlendem Sonnenschein und klaren blauen Himmels empfindlich kühl.Ees ist höchste Zeit ein Schattenbeet in Ordnung zu bringen, das von Giersch überzogen ist. Blöderweise stehen da auch ein paar Tulpen drin, die ich eigentlich nicht stören wollte, ebenso wie eine Staudenpfingsrose, die am Rand gepflanzt immer noch ausreichend Sonne in diesem Beet abbekam. Letztere werde ich auch erst mal stehen lassen und den Giersch drum herum herauspolken....sicherlich keine ideale Lösung, weil ich sich von da aus wieder hervorarbeiten kann. Aber eine Pfingstrose, die schon siebzehn an diesem Platz lebt, umzusetzen ist unmöglich.
Gierschbeet
Nicht nur Giersch hat in diesem vernachlässigtem Beet Einzug gehalten, sondern auch ein gemeiner Hopfen...
Seid umschlungen

Freitag, August 08, 2008

Gehörnter Sauerklee

Posted by Picasa

Im letzten Beitrag spielte er eine Nebenrolle, was mich auf die Idee brachte dem Gehörnten oder Hornfrüchtigem Sauerklee -Oxalis corniculata einen eigenen Beitrag zu widmen.
In den fünfzehn Jahren, die ich hier gärtnere, hat sich mein Garten nicht nur willentlich geändert, sondern auch ungewollt. Wenn man Pflanzen kauft, kann man gewiss sein, blinde Passagiere in seinen Garten einzuschleusen. Oxalis corniculata gehört dazu, er sitzt in Pflasterritzen, in Kieswegen, und besonders ärgerlich in den Kübelpflanzen.
Als ich hier einzog, war er hier noch nirgends zu finden. Wo kommt der eigentlich ursprünglich her, stellte ich Tante Google die Frage ..und bekam wie so häufig sehr unterschiedliche Auskünfte: Indien wurde als Herkunftsland genannt, oder allgemeiner Asien, in Englisch sprachigen Netz fand ich die Auskunft " Creeping woodsorrel, being spread all over the world today, can be traced back to the 16th century in which it was recorded for the first time." Und sehr witzig war, diesen Klee in der Roten Liste zu finden... sehr beruhigend, dass er nicht gefährdet ist!
Die Bayrische Akademie hat recht, dieser Klee ist wahrlich kein Glücksklee und nicht totzukriegen. Im angeführten Link wird zwar behauptet, dass er bevorzugt in Boden wächst, der leicht sauer ist, in Gesellschaft von sogenannten Moorbeetpflanzen wie Rhododendron und dergleichen, aber da wiederspreche ich vehement. Unser Boden ist alkalisch, das Berliner Wasser kalkhaltig, der Boden sandig...und der Klee liebt alles! Die Bayern vermuten, dass man ihm mit Aufkalken Herr werden kann. Das halte ich für eine Vermutung, mein Garten ist der Beweis dafür, dass der teuflische Sauerklee (Gehörnt!!!) sich davon nicht beirren lässt.
Mein Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands (Empfehlenswert!) berichtet , dass die Samen beispielsweise im Mittelmeergebiet auf Palmen verschleppt werden und dort dann auch auskeimen. Dieses Buch gibt als Herkunft übrigens den Mittelmeerraum an.
Schild im Garten

Samstag, April 19, 2008

Schönes Unkraut

Scharbock

Beautiful Weed
Es ist erstaunlich, wieviele verschiedene Zuchtformen des Scharbockskrautes es gibt ! Da kann man wirklich nicht mehr von Unkraut sprechen, so hübsch sind die Kräuter. Da gibt es nicht nur veränderte Blütenformen und -farben, auch die Farbe der Laubblätter ist verändert.
Leider habe ich eine solche Fülle des Angebotes wie im Link noch in keiner deutschen Gärtnerei gesehen. Vor Jahren habe ich dann doch ein paar Sorten ergattern können, die sich wie es das ordinäre Scharbockskraut so an sich hat, reichlich im Garten vermehren .
I am really surprised how many varieties the ordinary weed "Ranunculus ficaria" has generated! But I haven´t seen yet such an abundance and variety in a german nursery though as in this link. There are cultivars with double flowers, with greenish, orange or white petals or others with dark or speckled foliage. A few years ago though I did get hold of some of these little beauties and planted them in parts of my garden where they can be left alone and are not disturbed. Meanwhile they even reproduce.
Scharbock

Sonntag, Februar 10, 2008

Bodendecker

Green Thumb Sunday


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This plant is really a wonderful cover for the soil: 'Geranium robertian' I once bought on a perennials market, I like native plants also in gardens, but this one became really invasive. I found out, why it´s called a weed.. meanwhile it is everywhere in my garden and at any time of the year. And the nurseryman who sold it was right: it becomes very colourful in autumn and covers open soil properly. Nevertheless it seems to be interesting enough to have a proper look at:

The common name 'Herb Robert' comes from Medieval Latin herba Roberti, but just which Robertus was meant remains a mystery. There are St. Robert of Molesme (died 1110), a French monk; Robert, duke of Normandy (died 1134); or St. Rupert of Salzburg (died c. 718), a Bavarian


Geranium robertianum

Er ist tatsächlich ein guter Bodendecker, als solchen habe ich ihn vor Jahren mal auf einer Staudenbörse gekauft, wo ich auch noch auf die hübsche Herbstfärbung dieses Krautes aufmerksam gemacht wurde. 'Geranium robertianum' ist ein wildes Kraut, das sich in meinem Garten austobt und immer und überall präsent ist! Eigentlich sollte es den Boden unter meiner Kiefer decken, aber inzwischen keimt das Ruprechtskraut 'Geranium robertianum' auch in meinen kleinen Gemüseflächen, im Frühlingsblüherbeet, und... und
Aber glücklicherweise lässt es sich im Allgemeinen leicht jäten, wenn es nicht gerade inmitten der stacheligen Zierquitte keimt. Es ist immer da,das ganze Jahr, obwohl es nur zweijährig ist. So ist es jetzt auch eines der im Frühjahr überall auftauchenden "Ünkräuter", ich frage mich, wann die wohl keimen. Im Herbst werden sie dann erst richtig wild...

.
Bodendecker wildgeworden

Dennoch scheint das ein interessantes Kräutlein zu sein. Beeindruckend ist schon allein die Namensfülle für dieses eher unscheinbare Kräutlein: Wissenschaftliche Namen sind:
Geranium foetidum, G. graveolens, G. robertiella robertianum, G. robertium vulgare, G. rubellum, G. rupertianum
Die einheimischen Namen:
Ruprechtskraut ,Blutkraut, Bockkraut, Gottesgnadenkraut, Rotlaufkraut, Storchschnabelkraut, Stinkender Storchschnabel
Interessant ist auch, was man über die Heilwirkung dieser Pflanze alles lesen kann, das fängt an mit der krebsvorbeugenden Wirkung, die ein gewisser Heilkundiger namens Rudolf Breuss herausgefunden hat, geht über die Volksheilkunde, die das Kraut gegen Durchfall, Nieren- und Blasenentzündungen empfiehlt und endet ganz nüchtern bei bei einem tatsächlichen wissenschaftlichen Nachweis einer Wirksamkeit bei Durchfall.

Mittwoch, August 22, 2007

Zaunwinden-schrecklich schön


Calytstegia

Wirklich wunderschön sind die Blüten der Zaunwinde (Calystegia sepium),und es gibt Bloggerinnen, die sie doch tatsächlich versuchen im Garten anzusiedeln.Ich muss sie nicht mehr ansiedeln, sie war schon immer präsent und treibt jedes Jahr besonders an den Rändern des Grundstücks, überzieht etliche Sträucher, windet sich an meinen Raublattastern empor, drückt hochwachsende Stauden herunter.Merkwürdig finde ich auch, dass sie erst heimtückisch meterlang am Boden zwischen dicht bewachsenen Beeten herumkriecht, bevor sie sich entscheidet irgendwo emporzuklimmen.Völlig unberechenbar!
Calystegia
Wenn man regelmäßig vor allem zu Beginn einer Vegetationsperiode den Kampf aufnimmt, kann man sie ganz gut unter Kontrolle halten, aber dieses Jahr macht sich bemerkbar, dass die Gärtnerin anfangs nicht präsent war und später dann nicht energisch genug eingegriffen hat.
" Wer ausharrt, wird gekrönt" schrieb schon der große Staudenmeister zum Thema Unkraut. Begründung: " Bei der Bekämpfung perennierender Unkräuter des Gartens, wie ........... darf man den Mut nicht sinken lassen; die Unkräuter merken das sonst."
Im Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands lese ich über die vegetative Vermehrung kurz und knackig: "durch Rhizomteile, z.B. Wühlmäuse und Gartenarbeit". Wie bitte, über Gartenarbeit, wie ist das denn gemeint???? Ich lasse die gejäteten Pflanzenteile doch schon in Haufen tagelang in der Sonne vorrösten bevor ich sie kompostiere, oder reicht das nicht, sollte ich sie überhaupt nicht kompostieren? Überleben die Teilstücke selbst solche Prozeduren?
Weiter steht dort aber auch, dass Samen meist vom Wind aus den aufplatzenden Trockenkapseln ausgeschüttet oder über Schwimmausbreitung weitertransportiert werden, wobei sie bis zu 33 Monaten schwimmen können. (Wie haben die Wissenschaftler das wohl herausgefunden?). Da hier im Tegeler Fließtal ideales Siedlungsgebiet für Calystegia ist, erklärt das die bevorzugte Ansiedlung der Pflanze an der nördlichen Grundstücksgrenze.

Grundstücksgrenze zum östlichen Nachbarn

Auch schön der Hinweis im Lexikon, dass die Winde als Wildgartenpflanze zur Begrünung von Zäunen geeignet sei,aber dann im Garten aber auch sehr lästig werden könnte. Ach ja ?
Aber werfe ich doch mal einen etwas liebvolleren Blick auf meine Nervensäge, ich sollte doch eigentlich allmählich wissen, wie man mit solchen Plagen umgeht!
Was leistet die Pflanze für das Gartenbiotop?
Die bis zu 7 cm großen Blüten gehören zu den größten in unserer Pflanzenwelt. Der Nektar wird aus den ringförmig um den Fruchtknoten angeordneten Nektarien abgeben, schwer zugänglich für die meisten Insekten. Hauptbestäuber ist der Windenschwärmer mit seinem 8 cm langen Rüssel. Gesehen habe ich den Schwärmer sowieso noch nie hier.Aber den braucht sie eigentlich auch gar nicht als Bestäuber , da sie auch selbstfertil ist.Die Pflanze ist wirklich mit allen Wassern gewaschen! Schnecken können ihr auch nichts anhaben. Und eßbar ist sie auch nicht, da leicht giftig. Also außer Schönheit und ausgeprägtem Selbstdarstellungsdrang hat sie nicht viel zu bieten. Reicht mir das ?

Sonntag, Juli 08, 2007

Unkraut erwünscht

Green Thumb Sunday



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Weed wanted


Diese Eselsdistel wollte ich schon immer mal im Garten ansiedeln, da ich ihre imposante Gestalt hier in der Umgebung häufiger gesehen habe, meistens auf den begrünten Seitenstreifen, die es hier überall noch gibt. Aber Aussaat klappte nie. Jetzt hat sich hier eine von selbst eingefunden, eingezwängt zwischen Färberginster und einem Hartriegel. So kommt der eindrucksvolle Habitus der Pflanze gar nicht zur Wirkung. Aber auch die Einzelblüte macht was her.
Eselsdistel Blüte
Onopordum acanthium

Zitat aus Dumonts Große Pflanzenenzyklopädie:
"Eselsdisteln säen sich reichlich selbst aus und können in großen Rabatten, leicht verwilderten Gärten oder Kiesgärten gehalten werden." Ja, ich muss zugeben , der mittlere Standortvorschlag trifft momentan auf meinen Garten zu.

Interessant ist auch wieder der Name, laut Wikipedia bedeutet der wissenschaftliche Namen „dornige Eselblähung“, abgeleitete aus der Wirkung der Pflanze auf Esel. Außerdem wird dort berichtet, da diese Distel ein Symbol der Schotten ist, sie dort auch 'Scotch Thistle' genannt wird.
Mein Schottlandurlaub ist ja nun schon etwas her ( 1980), aber ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, diese Distel dort jemals gesehen zu haben. Es gab da jede Menge anderer wunderschöner Disteln, aber Eselsdisteln????
Interesting what I found in a book written in English language about herbs, which I bought in England when I was on leave there...centuries ago....: "Reader´s of ...'Winnie the Pooh' will know how fond donkeys are of thistles, and the botanic name of this herb derives from the Greek onos meaning "an ass", and 'pedron', meaning "I disperse wind. This perhaps provides a clue why the character Eyore led such a solitary and sorrowful existence."
I always wanted to have this plant in my garden, amongst most Germans considered as a weed. But I love this huge ornamental plant. I tried to sow it several times, but never succeded. This time one of these thistles grew by itself squeezed in between two shrubs.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...