Heute nachmittag hat die Gärtnerin sich endlich den wirklich wichtigen Fragen des Gärtnerns zugewandt , die aber auch schrecklich unwichtig zu sein scheinen, jedenfalls aus der Sicht der Lenzrosen.....
Unter der Korkenzieherhasel befindet sich ein guter Standort für meine Hellebori, da lass ich sie weitgehend machen, was sie wollen. Auch mit dem Zurückschneiden der Laubblätter habe ich hier noch nichts unternommen.. An prominenterer Stellung habe ich diese schon entfernt, wie unten an der dunklen Sorte.Die Blüten kommen dann einfach besser zur Geltung.
Wenn die Blüten erscheinen haben, legen sich die Laubblätter in einem Ring zu Boden und fangen an zu verdorren. Ich nehme an, auf diese Art und Weise wird dafür gesorgt, dass ihre Nährstoffe wieder dem Boden zugeführt werden. Natürliches Recycling.
In den Kulturanleitungen zu den Lenzrenzen wird empfohlen sie abzuschneiden, damit sich Pilzkrankheiten gar nicht erst festsetzen und ausbreiten können. Die unter der Haselnuss haben allerdings bisher noch nie Zeichen von Krankheiten gezeigt, und irgendwie widerstrebte es mir, gesunde Laubblätter abzuschneiden. Schließlich betreiben die Chloroplasten in den Laubblättern Fotosynthese und bauen Nährstoffe für die Pflanze auf, haben also einen Sinn.
Auf dem Foto ( alt!) oben hatte ich Laubblätter an einem anderen Standort ( sehr beschattet) in den Vorjahren weggeschnitten, allerdings nicht ganz korrekt, wie man unschwer erkennt. Man sollte das eigentlich bis zum Boden machen. Aber da diese Helleborus , die ich vor langer Zeit von meiner Mutter bekommen hatte, zu Krankheiten neigt, habe ich die Laubblätter hier entfernt und auch entsorgt. Und es hat sich gelohnt. Sie sieht in diesem Jahr gesünder aus.
In
Xenias Berlingarten wird in einem Filmchen über einen Helleborus-Garten in der Schweiz berichtet, der mich noch einmal an diese unterschiedlichen 'Lehrmeinungen' erinnerte. Ich folge Profi-Empfehlungen ja durchaus, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass man es mit sogenannten Hygienemaßnahmen im Garten übertreibt und sie nicht hinterfragt.
Im Daily Telegraph lese ich sogar, dass man die Blätter ausziehen soll." Either sever each leaf cleanly as close to its base as possible using
sharp secateurs, or take it off by hand by holding on to the shoot to
which it is joined, and gently pulling and pushing the stem so that it
snaps off at its base."
Das habe ich heute mal gewagt, etwas ängstlich und vorsichtig, um nicht plötzlich einen Trieb samt Wurzel herauszureißen. Es funktionierte!
Die gefüllte Sorte , die ich direkt zu Füßen eines Buxus gestzt habe, kann da nicht bleiben. Es ist zu trocken und wohl auch zu schattig . Dieses Jahr hat sie sage und schreibe nur zwei Blüten.
Der Daily Telegraph schreibt dazu
:' They can even be grown in full light if the soil is deep and fertile, and if some shade is offered by herbaceous'.
Können die Blütenfarben sich eigentlich je nach Bodenzusammensetzung verändern? Oder wieso hat sich die Blüte dieser Sorte, die ich mir mal aus
Wales 'Ashwood Nurseries' habe schicken lassen den Farbton verändert, nachdem ich sie umgesetzt habe? Eigentlich sollte sie aus dem 'green spotted' Strain stammen. Und in den letzten Jahren war das auch der Fall. Jetzt nicht mehr.
Auch schön ist dieses Exemplar unten, keine Ahnung, woher die stammt.
Beim Hecken-Nieswurz muss man sich keine Sorge machen, wegen der Laubblattbehandlung.
H. dumetorum, eine Wildart aus Kroatien, Ungarn und Slowenien, hat völlig grüne Sepalen, einen ziemlich kleinen Blütenstand und zieht ihre Laubblätter schon im Herbst völlig ein.