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Mittwoch, April 05, 2017

Nachhilfe für Lenzrosen


Unter dem Haselbusch wachsen und vermehren die alten Lenzrosen sich weitgehend 'unbelästigt' von mir
Meine drei neuen Helleboren sind nun endlich eingebuddelt. Hoffentlich erweist sich der neue Standort günstiger als der einiger anderer Exemplare, die nach anfänglicher Blütenpracht immer weniger werden.


Ich hatte schon letztes Jahr bei den Sorgenkindern dafür gesorgt, dass sie zusätzliche Wassergüsse in regenarmen Zeiten bekommen, außerdem hatte ich sie mit Kompost versorgt und Tomatendünger von Neudorfff gegossen, in der Annahme , dass der Kalimangel im Boden des Gartens ausgeglichen wird. An Kalk mangelt es hier nicht, und an Phosphat sowieso  nicht. Und den Universaltipp aller, die ich befragte...Blaukorn/Grünkorn...halte ich nach reiflicher Überlegung für eine Abkürzung....sozusagen für Pflanzen-Doping, um im Schönheitswettberb der Gärten mithalten zu können. 
Und das Bodenleben wird auch gestört, geschädigt...und überhaupt...

Neuzugänge





Neuzugänge

Um den neuen Lenzrosen das Einleben zu erleichtern, haben wir uns auf die Suche nach ein paar Eimern Lehm/Ton gemacht. Schließlich leben wir an der Tonstraße und es gibt noch alte Tongruben als Relikte aus der Zeit als Ton aus Velten, , das hier bekannt ist als die Ofenstadt, für  Häuser und Kirchenbau für Tonziegel gebraucht wurden. Im Ort waren um 1900 wegen dieser reichen Tonvorkommen mit vierzig Ofenfabriken  der bekannteste Kachelofenort Deutschlands. Da musste doch irgendwo ein bißchen toniger Lehm übrig sein für uns.



So fanden wir in der Nähe des Städtchens eine verwilderte Ton- und Lehmkuhle. Einer Gartenkolonie direktemang diente diese auch als Kompoststätte, wie wir bei einem netten kleinen Hundespaziergang bei bestem Wetter feststellen konnten. Überall entdeckte ich Ablagehalden, auf denen die interessierte Gärtnerin erleben durfte, wie Kulturpflanzen verwildern .

Ist das nicht ein wunderschönes Vinca major-Exemplar auf einer wilden Kompostierungshalde ?

Gewöhnlicher Gelbstern (Gagea lutea)

Dienstag, November 03, 2015

Cotentin.... Garten am am Golfstrom


Portbail Kirche am Hafen
In unseren Urlaub waren wir aufgebrochen bei Frost und wolkenverhängten Nebelwetter, in den Koffern dicke Winterpullis, Mütze und Handschuhe. Nichts von den wärmenden Utensilien wurde an der Westküste des Cotentin gebraucht...Ballast im Koffer.

Portbail 'City'

Calla als Haustürbewacher
Solananum laxum
Diese schöne Rose blühte und rankte an einer Kirchhofsmauer
Ich hätte mich als durchaus auf die Aussage meines Reiseführers verlassen könne, der ja die Wirkungen des Golfstroms beschreibt:' Die französische Küste profitiert von dieser gigantischen Wärmezufuhr; die Durchschnittstemperaturen liegen etwas sechs bis acht Grad über denen, die dieser Breitenlage entsprechen.'





Melianthus major vor einer Kirche in Portbail
Und so erlebten wir dort fast zwei Wochen eines Herbstes, der keiner zu sein schien. Die Cidre-Äpfel hingen noch an den Apfelbäumen, sie werden erst im November abgeschlagen und vermostet, berichtete unserer Ferienhausvermieter. Selbst die Riesenhecken in der Bocage-Landschaft der Normandie, waren teilweise noch tiefgrün . Erst in der letzten Woche fiel mir eine herbstliche Blattfärbung auf....kann sicher auch an der regionalen Zusammensetzung der Hecken liegen ( Eichen oder Schlehen, Stechpalmen u.ä. verfärben sich nicht so wie beispielsweise die Ahörner). Nur die Farne zeigten deutlich an, dass jetzt auch hier durchaus Herbst ist.

Morgens beim Hundespaziergang


Auch die Rinder  und Pferdchen genossen in der Normandie alle noch ihren Aufenthalt auf den Weiden.


Die Maisfelder waren auch teilweise noch nicht abgeernet, so dass man vor den Riesenerntegeräten und Treckern auf den engen Straßen nicht immer sicher sein konnte. Spazierengehen, um bessere Vorgartenfotos der normanischen Bauernhäuser ( und diversen Feriendomizile mit verschlossenen Fensterladen) zu machen, habe ich mir deshalb auch verkniffen....das war mir dann mit Hund und Fotoapparat nicht sicher. Selbst die normalen Autofahrer halten sich nicht unbedingt an Geschwindigkeitsvorschriften. Meine wenigen Fotos sind deshalb nicht unbedingt von Güte ;-)



Und Neophyten breiten sich an Stellen von alleine aus, wo man sie nicht erwartet...
In den Dünen waren  die Yuccas doch schon zahlreich. Ursprünglich waren  die Palmlilien ja hauptsächlich in trockenen und halbtrockenen Gegenden Mexikos und dem westlichen USA heimisch. Seit wann sie in der Normandie verwildern ist mir nicht bekannt.


Und auch diese Pflanze habe ich als Wildkraut in einer etwas schlampigen Ecke eines kleinen Orte verwildert gefunden. Ich war mir zunächst nicht sicher, was es sein könnte....inzwischen aber schon. Wer errät es?


Ich meine die üppig grünende Pflanze rechts.

Und natürlich habe ich auch ein paar wunderschöne 'Jardins botaniques' gesehen. Es gibt nicht nur den weltberühmten in der Normandie-Haute.
Die werde ich dann im nächsten Posting über meine Reise in die Normandie-Basse vorstellen.

Dienstag, April 09, 2013

Eindrücke vom Staudenmarkt

'Entweder der Staudenmarkt ist zu früh oder der Frühling zu spät'  hörte ich morgens um zehn von einer Besucherinnen des Staudenmarkts.  Am Samstag hätte ich das auch noch so empfunden, da war es noch trüb und grau  und frostig in Berlin, aber bei unserem Besuch am Sonntag war der Himmel blau und klar, die Sonne strahlte.

Allerdings hatten sich noch wenig Besucher dort eingefunden, auf dem Foto am Eingang sieht es noch sehr übersichtlich aus. 'Nur die Harten kommen in den Garten' galt offenbar für Pflanzen und Menschen....
Ich hatte mir schon Gedanken darüber gemacht, wie die Aussteller bei Frosttemperaturen ihre oftmals in Gewächshäusern kultivierten Pflänzchen darstellen würden. Morgens um zehn war es duchaus noch unter der 8° Marke, die Pflanzen noch tolerieren.

Außerdem hatte ich angenommen, dass der Schnee im Botanischen Garten des innerstädtischen Bereichs schon verschwunden wäre. Da irrte ich mich gewaltig. Auch die Gelbe Scheincalla, die für mich in dieser Jahreszeit inzwischen zur gewohnten BoGa-Kulisse gehört, steckte nur vorsichtig ihre
Triebspitzen aus dem Sumpf.
(Lysichiton americanus)

Lysychiton americanus , wie in diesem Link nachzulesen, zum Leitmotiv des Gartens erklärt, zählt zu den invasiven Neophyten; sie ist inzwischen in einigen Gebieten Deutschlands offenbar schon in der freien Natur angekommen  und 'verdrängt' dort einheimische Flora...in Anführungsstrichen geschrieben,, weil die Formulierung für mich einen  Beigeschmack hat. Beim Herumgoogeln fand ich heraus, dass die Pflanze sogar schon in der Kalten Bode im Harz gefunden wurde...


Beim Herumflanieren bedauerte ich frierende Salatpflänzchen  und die großzügig auf dem Vorplatz des Großen Gewächshauses dekorierten Chilipflanzen und fragte mich, wer die sich wohl kaufen wird.......
Chilipflanzenverkauf

Toomatensämlinge bei 5°C

..da ich annahm, dass die Erde überall wie in meinem Garten gefroren ist. Wie gesagt, ich nahm es an.
Eine Dame der Bioland  Rosenschule Uckermark( kannte ich noch gar nicht*grins*) machte mich auf die gut isolierende Schneeschicht dieses Jahres aufmerksam. Sie hatten wurzelnackte alte Rosen im Verkauf, und ich fragte nach, wie sie die aus der Erde bekommen hätte.
Ihre Auskunft wurde dann zwar von der ebenfalls anwesenden Fachfrau revidiert, denn die Rosen für den Verkauf werden schon im Herbst herausgenommen und dann den Winter über 'eingeschlagen', aber der Boden in meinem Garten ist an den inzwischen schneefreien Stellen nur oberflächlich gefroren.


Natürlich waren auch andere Rosenschulen vor Ort, aber die Portland Mme Boll undDamaszenertrose Isphahan für 10€ hatten die nicht zu bieten.Beide wanderten in meinen Korb und werden zunächst im Topf wachsen müssen bis ich eine geeignete Stelle für sie finde. Ein Foto des Uckermarkstandes habe ich leider nicht gemacht. Am 16. Juni gibt es in Radekow ein Rosenfest, dass ich mir schon mal vorgemerkt habe.
Selbst die Tulpen trauen sich nicht
Die Qual der Wahl
Puschelig

Es gibt immer Neues zu entdecken, so auch dieses Mal: an einem der Steingartenpflanzestände entdeckte ich einen Steckling von Romneya coulteri, schon vielfach beschrieben in meinem Blog. Ich berichtete auch über die Schwierigkeiten Stecklinge nachhaltig ( !) zu ziehen.
Der letzte Steckling

Leider konnte mir der Verkäufer ebenfalls nur die Auskunft geben, dass es schwierig ist, Stecklinge zu ziehen und im Garten anzusiedeln. Dieser letzte Steckling sollte nur 6 € kosten. Das verblüffte mich dann doch sehr. Ich hatte 1999 dafür noch 60 DM hinlegen müssen.


 Je wärmer es wurde, desto voller wurde es. Wir machten unsere obligatorische Pause vor dem Wirtschaftshof bei Milchkaffee und Kaltem Hund.

Hier saß es sich gut bei Kakkee und Sonne

Anschließend ging es dann auch Richtung Ausgang, wo uns dann tatsächlich ein Bienchen entgegenflog, das für den Tag der STADTNatur.de warb. Der Termin kollidiert allerdings mit dem schon vorgemerkten Rosenfest...


 Unser Eingang war dann auch gleichzeitig wieder der Ausgang, auf dem Weg ging's inzwischen auch wieder zu wie meistens in Berlin: Man hat Gegenverkehr.


 Von den hohen Rotbuchen, die hier stehen, hingen junge Menschen herab und an der Kasse hatte sich eine lange, lange Schlange  gebildet. Nichts wie weg!





Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...