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Sonntag, September 06, 2015

Tu erst das Notwendige....

.... dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi)


Es regnet und ist ziemlich kühl, jetzt glaube ich wirklich, dass der Sommer vorbei ist. Mein Vorhaben wieder mal 'klar Schiff' im Garten zu machen, wurde durch Regen unterbrochen. Eigentlich will ich weiterzumachen, was ich am Samstag begonnen hatte...nämlich ganz normale gärtnerische Tätigkeiten in meinem in letzter Zeit etwas vernachlässigtem Garten. Der wird klammheimlich hinter meinem Rücken immer wilder.
Also kein Besuch des Staudenmarkts in Berlin, der dieses Wochenende stattfindet, sondern Fronarbeit  im Garten vor der Haustür.

Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner. (Oskar Kokoschka)

 


 Ein ruhiger Blick, eine stille Konsequenz, in jeder Jahreszeit, in jeder Stunde das ganz Gehörige zu tun, wird vielleicht von niemand mehr als vom Gärtner verlangt.(“Wahlverwandtschaften”, J.W. von Goethe)

Im 'Ostbeet' blühen zwar zuverlässig wie jedes Jahr die Rudbeckien , aber wenn man genau hinsieht, erkennt man Winden an Solidago rugosa 'Fireworks' hochkriechen. Während die ordinären Goldruten die S-Bahndämme in der Nähe schon herbstlich leuchten lassen, fangen die kultivierten erst Mitte September mit der Blüte-  immer zusammen mit den Raublattastern zu blühen an.
Und auch den Giersch haben wir dort noch nicht richtig in den Griff bekommen.


Garten heißt nicht nur Frühjahrsblühen und Sommerpracht, sondern heißt vor allem: die tägliche Ankunft des Unvermuteten. (Jürgen Dahl)

Immerhin haben wir bereits die Hälfte eines 15 m Streifen zum Nachbargrundstück freigegraben. Die andere Hälfte soll dann im Frühjahr folgen, weil ich am Beetrand zum Weg die Sommer- und Herbstblüher noch nicht umpflanzen wollte.

Grenzland ( Grenze verläuft  30 cm hinter Hochbeet und Miscanthus)

Aber die Grenze ist jetzt frei, schließlich wollen wir nicht unseren Lieblingsnachbarn ( keine Ironie) mit herüberkriechenenden Gierschtrieben vergrämen. Er hat sich auf seiner Seite einen japanisch anmutenden Garten geschaffen, der deutlich ordentlicher aussieht als unsere cottagegartenlike angelegte Wildnernis.

Das 'Geröllbeet' direkt am Haus hat ausgeblüht....der verblühte Lavendel muss beschnitten werden, die sich selbst aussäenden Kardendistel müssen gejätet werden. Ich dachte meine beiden Doldenblütler würden vielleicht noch blühen, aber das ist nichts mehr.
Ein bißchen öde im Spätsommer. Dieses Jahr hat die Baptisia australis das erste mal gezeigt, dass es ihr zu dürre war. Die Blätter welken schon teilweise.
Baptisia australis

Seseli gracile


Die Rose an der Hausecke hat Sternrusstau, die Blätter sammle ich aber nur ab und entsorge sie im Hausmüll. Aber immerhin hat 'Leonardo da Vinci' trotz Pilzbefalls zuverlässig auch ein zweites Mal geblüht.




 Because sweet flowers are slow and weeds make haste....(William Shakespeare)

Der Weg zum Haus erweist sich erstklassiges Saatbeet für allerlei anderes Grün, das da eigentlich nicht wachsen soll...Kardendistel, Königskerze, allerlei Gräser und Moose zeigen mir, was die Natur so drauf hat, wenn man sie zu lange tun lässt .Manche Pflänzchen - wie Verbascum blattaria- dürfen zwar in Maßen dort sprießen, aber irgendwann ist dann doch genug.


Auf einem der vielen Gartenmärkte, die ich so besucht habe, hatte ich mir dieses Instrument auf dem Foto zum Entfernen des Fugenbewuchses besorgt. Allerdings ist es völlig unbrauchbar, mein altes Küchenmesser ist da viel effektiver.


Auch ein perfektes Chaos ist etwas Vollkommes ( Jean Genet)



Im vorderen Teil des Gartens ist das Chaos jedoch ,unvollkommen ;-) Auf den Fotos sieht man nicht, dass Schachtelhalm wieder durchschlägt. Acker-Schachtelhalm zeigt verdichteten schweren Boden an.Oberflächlich ist unser Gartenboden aber durchaus durchlässig sandig.
Als wir vor Jahren mal gegraben habe, stießen wir aber in der Tiefe auf Lehm und auch Torf.  Das Grundstück liegt in einem Fließtal, es ist also nicht alles Brandenburger Sand. Den Schachtelhalm und an manchen Stellen bestimmte Simsen, sind wir in unerer Zeit nie losgeworden....was wohl passieren würden, wenn wir dem Chaos seinen Lauf ließen...? Oder biologisch gesprochen der Sukzession....?


So jetzt kommt gerade wieder die Sonne heraus. Ich sollte weiter arbeiten...Die Glycinen müssen unbedingt gebändigt werden. Das kann ich hoffentlich machen, ohne nass zu werden. Ich hasse es in meinem dicht bewachenen Garten nach einem Regen arbeiten zu müssen.


...also lieber.aber erst einmal eine Runde mit Sammy.

Ghislaine de Feligonde blüht sehr zurückhaltend nach

Freitag, Mai 15, 2015

Blütengarten und Sonne

Endlich, heute ist die Sonne herausgekommen und wärmt Garten und Mensch. Die Strauchpfingstrose blühten zwar bereits, aber wenn das Wetter nicht entsprechend ist, öffnen sich die Blüten nie völlig.
Die japanische Strauchpfingstrose hat wie auch im letzten Jahr nur drei riesige Blüten, wieso eigentlich ? Die sind riesig. Damit ist diese kleinbleibende Sorte... a bit out of proportion.... Außerdem bemerke ich bei allen Blüten einen rosa Hauch im inneren der Blüten. Soll das so sein?

'High Noon' auch eine eigenartige Persönlichkeit: ein Elternteil ist P. delavayi ( manchmal finde ich P- Lutea als Angabe, die nun wiederum auch als P. delavayi var. lutea angegeben wird), das andere  Paeonia suffriticosa. Sie hat nickende Blüten, die wohl bei der Kreuzung weitergegeben wurden, denn P. delavayis Blüten neigen sich ebenfalls leicht.
Das Foto ist von gestern als die Blüten noch geschlossen blieben.




Übrigens Lis...wir haben 54 Blüten gezählt *lach*

Ich muss unbedingt den Unterwuchs aus Geranium phaeum und dieser wuchenden falsche Erdbeere, deren Namen ich gerade vergessen habe, entfernen. Irgendwo habe ich gelesen, dass Strauchpfingstrosen keine Konkurrenzwurzeln um sich herum mögen und demnach 'Diven' sein. Andererseits G. phaeum steht da schon seit Jahren....Man muss aber aufpassen, dieser niedlich blühende Storchschnabel kann durch Selbstaussaat zum 'Nervkraut' werden. Er taucht auch ohne Hemmungen mitten in anderen Stauden auf, wo man sie gar nicht haben will. Allerdings ist er ein Bienenmagnet und wird deshalb weitgehend geduldet.



Auch die Süßdolde wird durch Selbstaussaat fast zum Unkraut. Heute habe ich sie etwas dezimiert, soviel kann man gar nicht verarbeiten.
An unser Giersch habe ich mich immer noch nicht herangewagt, aber mit Hilfe unseres Sohnes sind endlich Rasen und Buchshecken getrimmt worden. Mit so einem kleinen Eingriff haben wir schon eine Menge Ordnung im Garten erzielen können, da erscheinen die Gierschteppiche, die sich an manchen Stellen ausbreiten, auch wieder mehr als grüne Abdeckung oder eine Art Dauermulch , als das , was sie wirklich für einen kleinen Garten sind, ein invasives Kraut.

Die Buxus_Hecken werden zunehmend breiter, diese Buchssorte wächst einfach zu dynamisch, und ins alte Holz mag ich sie nicht zurückschneiden.
An manchen Stellen ist das erwünscht, aber um meine Rhabarber- und Erdbeetbeete ist bald mehr Bux als irgendetwas anderes. An die hinteren Beete, auf die auch wesentlich mehr Sonne scheint, habe ich im letzten Jahr auch zwei alte Strauchrosen gesetzt, Gemüse dort zu pflanzen ist sowieso illusorisch.
Auch die Kugeln sehen wieder hübsch aus.
Am Haus treibt der Doldenblütler Peucedanum officinale aus, je älter er wird desto schöner. Hoffentlich wird er auch einmal ein so stolzes Exemplar wie das auf einem Foto in diesem Link zu sehen ist. Wie alt mag der wohl sein? Mein Exemplar hat ja schon ein Jahrzehnt auf dem Buckel.
Die Euphorbien haben diesen Winter ohne zu schwächeln überlebt, ohne dass ich sie geschützt hatte. Selbst Euphorbia characias "Black Pearl' blüht , mit diesem in jedem britischen Gartenbuch Wolfsmilchgewächs habe ich es mehrmals ohne Erfolg versucht....die Winter sind einfach zu ungemütlich hier.
Pananschierte Euphorbie
Euphorbia characias "Black Pearl'
Die kleine Quittenbaum lässt schon die Blütenblätter segeln , während die Mispel gerade erst aufblüht.

Samstag, Mai 02, 2015

Womit fange ich zuerst an?

Der Anfang ist der wichtigste Teil der Arbeit (Plato). 

 ...und nach der Arbeit ist gleich vor der Arbeit....( ?)


Es schaut wirklich nach Arbeit aus, das wird dieses verlängerte Wochenende kein 'lazy sunday afternoon'. Von meinem Schreibtisch sieht alles schon sehr schön grün aus. Aber der übliche Gang durch den Garten lässt mich eher zweifeln, wie ich das alles schaffen soll....

Da ist zunächst mal eine Fläche, die eigentlich schon im letzten Jahr hätte in Angriff genommen werden sollen. In diesem grünen Teppich stehen Raublattastern, die geteilt und umgesetzt werden sollen. Aber mein Rücken sagte mir letztes Jahr, dass ich mich nicht übernehmen sollte, also hatte ich meine Kräfte an anderer Stelle eingesetzt.
 Mein kräftiger Gartengehilfe hatte Wichtigeres zu tun ( die überdachte Terrasse) und so blieb das Stück sich selbst überlassen. Man sieht, was dabei herauskommt, Giersch übernimmt die Regie und zaubert einen grünen Teppich.

Nach Wochen mit anhaltender Trockenheit, hat es jetzt endlich geregnet. Das hat natürlich die Mullusken hervorgelockt, die sich über die Iris hermachen.
Der Himmel war bedeckt als ich die Fotos machte. Eigentlich beste Vorausetzungen um den Buxen wieder Form zu geben. Auch sie waren im letzten Jahr nachlässig behandelt worden und hatten nur einen Schnitt.
Sie sind dieses Jahr schon ziemlich früh ausgetrieben. Jedes Jahr habe ich Probleme, den rechten Zeitpunkt für ihren Schnitt abzupassen. Und jedes Jahr strahlt die Sonne vom Himmel herunter, wenn ich den Schnitt wage und verbrennt mir vor allem die Hecken. Frisch geschnittene Kugeln vor den UV-Strahlen mit Abdeckungen zu schützen geht ja noch, aber die hecken müssen jedes Mal dran glauben.









Fast alle Kugeln und Hecken sind in den letzten zwanzig Jahren selbst gezogen worden, ich freu mich darüber...zumal in anderen Gegenden auf Grund der Schädlinge und Buchskrankheiten schon über Alternativen nachgedacht werden muss. Ich hoffe, sie bleiben auch so urgesund. Und in ihrem hellgrünen Frühlingskleid sind sie einmalig. Und robust sind sie in meiner Brandenburger Sandkiste sowieso, auch die Verbrennungesschäden werden jedes Mal wieder korrigiert....


Dann ist da noch von meinem Gartengehilfen-oder sollte ich besser sagen Headgardener- fein gekrümelter Kompost. Er hat in den Vortagen den Reifekompost ( über ein Jahr alt) aus der Kompostecke geschaufelt und in eine andere Ecke geschafft, damit Freiraum ist für den neuen Kompost. Unsere Kompostecke ist für so einen alternden Garten mit jeder Menge Biomasse inziwschen viel zu klein....wenn ich bloß schon in Rente wäre....


Von meinem Ausflug vor Tagen ins Gliener Land hatte ich Jungpflanzen mit gebracht, die unbedingt auf das Hochbeet gesetzt werden müssen. Die hole ich mir inzwischen seit Jahren dort vom Schaugarten auf dem Ausstellungsgelände. Das ist zwar sicher 'Monsato Saatgut', was dort verwendet wird ....ich glaube, die verwenden Kiepenkerl Saatgut. ( vielleicht sollte ich mal beim nächsten Besuch nachfragen), aber ich unterstütze auf diese Weise den Förderverein,


Ja anzufangen, ist wirklich das wichtigste bei der Arbeit...und eigentlich ist im Garten rumzuwühlen für mich keine Arbeit, sondern eher ein Vergnügen. Arbeit wird's für mich eher durch die Tatsache, dass ich genau einschätzen kann, dass da eine Menge auf mich zu kommt, und ich eigentlich nicht weiß, wo ich zuerst anfangen soll. 
Womit ich wieder bei Plato wäre ;-)
Okay...dann einfach mal einen Wechsel der Perspektive:
Nachlässigkeit bei den Pflegemaßnahmen kann aber offenbar auch Vorteile haben.
Bei der 'Wisteria sinensis' hatte ich zwar im Sommer die meisten übermäßig langen Triebe abgeschnitten, aber den Spätwinterschnitt sein gelassen. Und siehe da....die Wisterie bordet vor Blütenknospen über. Ich bin begeistert.


Und wie schön blüht es momentan im Garten, ganz ohne mein Zutun durch 'Arbeit'. Wenn die Sonne rauskommt, fangen das dunkle Laub und die dunkelroten Blüten des einzigen Zierapfelbaums an zu leuchten.


Und die Frühlingsplatterbsen  haben sich im Laufe der Jahre rasant vermehrt, weil ich das zulasse. Zu meiner Freude zum ersten Mal auch die rosafarbene.





Die Baumpäonien haben dicke Knospen, vor der japanischen blüht die Fritellaria persica mit schokobraunen Blüten.



Paeonia 'High Noon'

Lunaria annua 'Variegata' hat sich massenhaft vermehrt und wird hoffentlich kein Opfer von Schnecken.
Okay, da gibt es noch mehr Fotos zum Posten, aber das verschiebe ich mal. Ich geh dann mal raus zum Schnecken absammeln......

...erledigt. Jetzt geht's weiter draußen.


Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...