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Samstag, April 02, 2011

Staudenmarkt Numero 12


Klar war ich wieder auf dem Staudenmarkt, es gab bisher nur wenige dieser Märkte, die ich ausgelassen habe.
Es fing schon gut an: Bereits vor neun Uhr standen zigmeterlange Schlangen vor dem Eingangstor. Die Wetternachrichten versprachen für den heutigen Tag Temperaturen wie im Sommer (24°C) und ganz Berlin schien auf den Beinen zu sein auf der Suche nach Farbe für Garten und Balkon.


Und es hatte sogar Menschen aus der GartenBlogosphäre hierher verschlagen.
Um 10 Uhr hatten wir uns auf einen Kaffee mit ein paar Landeiern verabredet.Wir trafen uns dann auch in Quadrat 125 bei Kaffee und kaltem Hund und plauderten viel zu lange über dies und das, bekamen gute Ratschläge zur Sortenauswahl für unsere diesjährige Kartoffelkultur à la Seymour und erfuhren etwas über das Kleingärtnerdasein in ländlichen Gefilden. Viel zu lang saßen wir da. Als ich mich schließlich durchrang aufzubrechen, war es inzwischen dermaßen voll auf den Wegen, es bildeten sich lange Schlangen vor den Ständen, dass mir die Lust weiter zu schlendern und zu gucken gründlich verging.
Um neun Uhr war's noch leer
Also sind wir dann schnell durchgezogen, haben die von Zwergbaum und JMSanta empfohlenen Spargelkartoffeln beim Biohof Jebel-Stand gekauft und im Schnellverfahren noch ein paar Chilis und  Peperonis für unser Söhnchen erstanden, der demnächst Geburtstag hat.
Die 'Rhubarb-Forcers' sind mir immer noch zu teuer, obwohl schön anzusehen. Der Rhabarber in meinem Garten fängt gerade erst an aus dem Boden zu spitzen. Ich werde einfach ein paar alte Eimer darüber stülpen, das ist zwar nicht besonders attraktiv, aber erfüllt auch seinen Zweck.

Trotz meiner zunehmenden Unruhe wegen des zunehmenden Geschiebes gab es auch diesmal wieder etwas zu entdecken. Glücklicherweise gibt es auf dem Berliner Staudenmarkt nicht nur die Profi-Gärtner , diemöglichst viele Pflanzen verkaufen wollen, sondern auch Organisationen oder auch Hobbygärtner, die ein Anliegen haben.




So stieß ich auf dieses Schild ( Foto oben anklicken) und wurde neugierig. Nach einigem Warten hatte ich dann doch noch Gelegenheit auch ein paar Gurkensamen zu bekommen, die der ältere Gärtner sorgfältig in Briefumschläge packte und diesen sogar zuklebte, mich vorher aber befragte, wieviel Geld ich in die Spendenbox eingeworfen hätte. Auf Nachfragen erzählte er dann, dass diese Gurken nordöstlich von Ungarn kämen , und bezeichnete auch das Gebiet...Maramures.... also Rumänien?. Da ich als Westeuropäer bisher nur Polen und Ungarn bereist habe, sind meine Geografiekenntnisse hier begrenzt.
Er berichtete, dass die Gurken eigenartigerweise ihre Früchte so ausbilden, dass sie am Boden stehen. Man könne sie aber auch an Gerüsten klettern lassen.  Ich bin gespannt!
Vor unserem Mini-Bloggertreffen- als noch wenig Menschen unterwegs waren- hatte ich schon den Vern-Stand entdeckt, diverse Salatsamen gesichtet und gekauft, außerdem eine interessante Dokumentation des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die durch die  Forschungsgruppe Produktqualität/Qualitätssicherung der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität  in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg -uff-  die on-farm-Erhaltung alter Salatsorten hat  erforschen lassen.
"Mit Hilfe von Erhaltungsmaßnahmen wird versucht, einem Verlust an Agrobiodiversität entgegenzuwirken. Man unterscheidet hierbei zwischen "In-situ" (im natürlichen Lebensumfeld), "On-farm" (Erhaltung auf Bauernhöfen, Archehöfen, in Freilichtmuseen u.ä.) und "Ex-situ" - Erhaltungsmaßnahmen (z.B. in Genbanken, Botanischen/Zoologischen Gärten, durch Kryokonserven etc.).  " zitiert aus  der Bundesamt für Naturschutz-Seite
Meine Mini-onfarm-Kultur der Salate:
Berlinskij (ein Kopfsalat,wegen des originellen Namens erstanden) , Cos Bath ( ein Romanasalat, eine alte europäische Sorte, die schon 1864 in Amerika bekannt war) und die Chinesische Keule ( ein Spargelsalat, der sicherlich etwas dickere Stängel hat als mein letzter )
wird auf meinem Hochbeet stattfinden.
Die Dokumentaion über die Vielfalt alter Salatsorten kann man übrigens hier als PDF herunterladen.
Nachtrag: Sehe gerade, dass Annette vom Gartenglück Fotos des Staudenmarkts im Berliner Botanischen Garten aus der selben Perspektive aufgenommen hat wie ich, meine aber ein paar Minütchen eher dort gewesen zu sein ;-)


Morgens auf dem Staudenmarkt um viertel nach neun


Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...