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Samstag, Oktober 31, 2015

Zichorien von Briquebec nach 'Moulin du ruisseau' bringen....


Im Innenhof des Schlosses
Der Donjon des mittelalterlichen Schlosses























Ja, wir waren  in Urlaub. 13 Tage in der Normandie-Basse auf der Halbinsel Cotentin. Und da ich nicht vorhabe einen chronologischen Reisebericht zu schreiben, gibt's nur ein paar  Amuse-gueules ...in diesem Posting als Gruß von einer wunderbaren Herbstreise in ein wunderschönes Land.


Die kleine Stadt Briquebec befindet sich im Zentrum der Halbinsel und hat montags regelmäßig einen Markt, der nach unseren ersten Wochenende am Strand gleich besucht wurde. Von unserem Ferienort in  der Nähe von Haye-du-Puits war es nicht weit.





Das Angebot für den ambitionierten Gemüsegärtner und -konsumenten war reichhaltig . Ich konnte nicht widerstehen und erstand für 3,50 eine Kiste Zichorienwurzeln, ein Angebot für eine zerstreute Gärtnerin doch noch zu selbst vorgezogenen Chicoree im anstehenden Winter zu kommen. Dabei hatte ich doch im Frühjahr von rotem Chicoree besorgt.  Mein GG verdrehte die Augen als ich die Kiste mit den Wurzeln zum Auto zurückschleppte....

Im Vordergrund das Zichorienangebot

Wenn ich die Namen  der Setzlinge richtig lese und übersetze, gibt es dort 'Chou prompt'... Zuerst dachte ich, dass es sich hier um eine Art schnell wachsenden Schnittkohl handelt. Aber in diesem Link finde ich heute einen Hinweis, dass das eine alte regionale Kohlsorte aus St. Malo zu sein scheint .Schade, den hätte ich dann doch auch gern mitgenommen ;-)
Chouca Lapin (?) entziffere ich ...ein Kohl für Kaninchen??? ..und was ist bitte 'Encornet'? Isst man den Kohl als Beilage zu Tintenfischen, denn so übersetzt das mein Google-Übersetzer.
Leider reichte mein Schulfranzösisch nicht zum gepflegten Gärtner-Smalltalk auf dem Marktt, und mit Englisch kommt man auf dem Markt nicht weit.


Die Zichorienwurzel haben die folgenden Urlaubstage in der Kiste im Auto einigermaßen gut überstanden und inzwischen ihren über 1000 km langen Weg in das Dorf am Stadtrand von Berlin mit Mühle und Bach (Überschrift!)  überstanden. Heute vormittag habe ich sie in den einzigen hohen Topf gesetzt, den ich hatte. In den sollte usprünglich mein Riesenkaktus umgepflanzt werden...jetzt also Chicoree.


Während auf Cotentin die Äpfel gerade erst geerntet wurden..liegen unter meinem Apgfelbaum schon alle Blätter am Boden
Jetzt muss das restliche Blattgrün nur noch abgeschnitten werden, der Kübel in den dunklen relativ warmen Keller gestellt werden und zu Weihnachten habe ich dann französische Chicoree.
Mir ist klar, dass das Eulen nach Athen ....Holz in den Wald..und 'coals to Newcastle' bringen heißt: Um die Ecke gibt es inzwischen diverse Zichorienplantagen..und in jedem Supermarkt sind sie präsent.
PS. Der Name des Ortes Briquebec hat mich ein bißchen nach seiner Herkunft forschen lassen, schließlich klingt das nicht unbedingt französisch. Die Endung ...bec ist die gleiche wie die im Namen meines Wohnortes. Und richtig, der Usprung ist nicht gallo-romanisch, sondern skandinavisch. In die Gegend wanderten Wikinger ein, bestehend aus Dänen, Norwegern und 
Iren (?), so sagt es jedenfalls meine französische Quelle, und zwar so 'Puis viennent les Vikings, à la fin du ixe siècle et au début du xe siècle, Danois mais aussi, pour la Presqu'île, Norvégiens accompagnés d'Irlandais. 
Man nimmt an, dass das Land damals unbewohnt war, weil von wilden Wäldern bedeckt.
Brekkubekk (le « ruisseau de la pente »), das sich an der Kante einer Steigung (brekka) über einem Bach (bekk) befindet. Unser Dorf liegt am Rande einer Großstadt ;-) aber gleichzeitig an einem Bach mit einer Mühle....Molenbeke, wie mittlalterliche Quellen belegen.
Noch mehr interessante Funde...das isländische Wort 'brekka' bedeutet bergab...sagt der Google Übersetzer
Was lernt die interessierte Gärtnerin daraus? Auch Europa war schon immer ein 'Melting Pot' für die unterschiedlichsten Kulturen. 

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...