Unser Sonntag führte uns weit in den nördlichen Osten der Republik an die uckermärkische Oder , direkt an die deutsch-polnische Grenze. Bei einem Spaziergang an der Oder stellten wir zwar einen recht hohen Wasserstand fest, aber sie floß wohlgeordnet in ihrem Bett, von Überschwemmungen wie in einigen Teilen unserer Republik hier keine Spur.
Gartzer 'Hafen' |
Altes Zollhaus in Mescherin |
Wir fanden sogar an diesem doch recht schläfrig wirkendem Ort eine Gaststätte, wo wir einkehren konnten: Das Alte Zollhaus, das teils eine Radfahrerherberge ist, teils als Restaurant geführt wird. Es geht hier inzwischen sehr europäisch zu, wie wir ja auch schon bei unserem letzten Besuch -letztes Jahr in Gartz- feststellen konnten: Das Restaurant serviert deutsch/polnische Küche.
Wir hatten aber 'bacon and eggs' , also very british auf der Veranda des 'Last or first place in Germany on the Oder' wie es die ausliegende Broschüre empfiehlt, bei einem italienischen Latte und einem polnischen Kawa .
Unser eigentliches Ziel dieses Sonntags war das Rosenfest in Radekow, das allerdings erst gegen Mittag seine Tore öffnen sollte. Auf dem Berliner Staudenmarkt hatte ich im Frühjahr erfahren, dass hier eine Bioland Rosengärtnerei aufgebaut worden ist, die im Juni ihr Rosenfest feiert. Im Vorjahr bei unserem Besuch des Nationalparks hatte ich noch keine Ahnung, und bin daran vorbei gewandert.
Dabei besteht diese ökologisch geführte Rosengärtnerei schon seit 2009, auf ihrer Webseite kann man alles wunderbar nachlesen: hier
Kirchturm Radekow |
Dieses Jahr war offenbar wesentlich mehr Werbung veranstaltet worden, auch im 'Grünen Anzeiger' hatte ich dann davon gelesen...Flyer lagen auch in der Gaststätte an der Oder.
Als wir ankamen waren die Straßenränder entsprechend vollgeparkt. Beim Fußweg zur Rosengärtnerei.... Kontrastprogramm.....überbordende Rosenblüten begrüßten uns durch einen modernen verzinkten Metallzaun vor einem DDR-Asbesthäuschen. Ich kommentiere das mal nicht.
Eintritt musste dann auch bezahlt werden, man wurde abgestempelt.....und stellte dann gleich dankbar fest, dass dass das 'Parken' der gekauften Pflanzen am Eingang gratis war.
Hinter dem großen Tor wurde es dann doch wieder 'britischer' : Blütenfülle pur mit dem wunderschönen Schaugarten rechts von uns.
Das dazu gehörende Gebäude und das sehr weitläufige Gelände dahinter mit einem Teich und den (Pferde)-Weiden war wieder mehr pommersche Uckermark!
Unser erster Weg führte uns durch das Gelände um einen Überblick zu bekommen. Die Schaugarten-Besichtigung zur Entscheidungshilfe für einen eventuellen Kauf behielten wir uns bis zum Schluss auf.
Der Weg führte vorbei an einem niedlichen Hühnerstall , sehr romantisch berankt von 'Ayrshire Queen', einem Rambler mit zartrosa halbgeöffneten Blüten und rötlich gefärbten Trieben. I fell in love....immediatly
Es gab einladende Sitzgelegenheiten mit kleinen gebundenen Sträußchen und Kränzen, die man auch hätte kaufen können. Und als eher puristisch veranlagte Gärtnerin war ich seeehr dankbar, dass meine Augen nicht den üblichen Deko-Schnickschnack, der häufig bei solchen Rosenevents angeboten wird, entdecken konnten.
An der großen Esche vorbei ging es dann zum Verkaufsplatz, hinter der Grillterrasse, wo das Grillgut ( Bio- Bratwürstchen und Co.) schon ordentlich vor sich hinschwelte und den Rosenduft mächtig überdeckte.
Grillterrasse und Verkauf von oben gesehen |
Auf dem Rückweg zum Schaugarten und zur Verkaufsfläche gab es dann mehrere offenbar von der Besitzerin der Rosenschule sehr überlegt ausgesuchte weitere Verkaufsstände . Seife, Schmuck und Stoffstand habe ich zugunsten des Rosenbegleitstaudenstandes nicht weiter unter die Lupe genommen. Die Staudengärtnerei Teske gibt es auch im Netz.
Am Teich hatte die Rosengärtnerei bereits einen kleinen Schaugarten mit einigen guten Rosenbegleitern angelegt. So gefiel mir hier der gigantische Engelwurz Angelica gigas sehr gut.
Der Verkaufsstand hatte ihn leider nicht, stattdessen aber eine wunderschöne dunkelrote, großblütige Sterndolde namens 'Star of Fire' gefiel mir aber ebenso gut, so dass sie der erste Kauf des Tages war.
Fortsetzung folgt.