Freitag, Juli 30, 2010

Hyggelig

Da wir unseren Urlaub unweit der dänischen Grenze verbrachten, haben wir natürlich auch ein paar Ausflüge dorthin gemacht. So waren wir mehrfach an Römös wunderbaren Strand, aber eben auch in der kleinen schnuckligen Stadt Møgeltønder .
Vielleicht kennt der eine oder die andere den Ort ja aus den Hochglanzmagazinen seiner Friseurbesuche, denn im idyllischen Örtchen befindet sich das Schloss Schackenborg, die Residenz Prinz Joachims, dem jüngsten Sohn der Königin Margarethe.
Das Schloss war zum Zeitpunkt unseres Besuches nicht zu besichtigen,stattdessen gingen wir durch das kleine Städtchen entlang der Slotsgade Richtung Kirche . Die Sonne strahlte, und wenn nicht die obligatorischen Touristenautos rechts und links am Straßenrand geparkt hätten, hätte man meinen können im Ort  sei die Zeit stehen geblieben.
Absolut idyllisch! Besonders schön fand ich die üppigen knallroten Kletterrosen, die an vielen Häusern die Türen einrahmten.


Es gab auch ein 'hyggeliges' Café, was aber bis auf den letzten Platz belegt war, so dass wir weiterschlenderten.
Am Ende der Straße liegt die St. Nikolauskirche ,deren Kirchturm im 15. Jahrhundert der Schifffahrt als Seezeichen diente. (Das Gebiet um die Stadt besteht zum größten Teil aus Marschenland, das erst im 16. Jahrhundert durch Eindeichungen gewonnen wurde.) Es ist eine sehr alte Kirche, die wohl bereits im 12. Jahrhundert dort stand . Überrascht war ich über das Innere der Kirche, das gar nicht so schlicht und einfach ist, wie das Äußere vermuten lässt.
 
Die Vorgärten waren vor den alten Häuschen sind winzig, aber immer dänisch geschmackvoll gestaltet....obwohl........ dieses Häuschen (auf dem Foto unten) samt Gartenkönnte  auch in good old England so stehen.
Dänisches Idyll

Mittwoch, Juli 28, 2010

Friesenkraut

Und noch'n Zitat, diesmal von Matthias Claudius.
Wenn jemand eine Reise tut,
so kann er was erzählen.
...und nicht nur das, meistens bringt der reisende Gärtner auch eine Kleinigkeit mit, in diesem Fall etwas, was gestern unseren Menüplan aufpeppte.
Obwohl wir uns im streng reglementiertem Schleswig-Holsteinischem Nationalpark Wattenmeer befanden, in dem fast alles verboten ist: das Pflücken von Salicornia europaea ist erlaubt. Das erzählte uns jedenfalls der diplomierte Biologe Dr. Andresen, der uns zur Hallig Gröde führte.
Lahnungen

Es handelt sich um ein Gewächs, das ohne Salzzufuhr nicht lebensfähig ist und somit hervorragend an die oft überfluteten Wattböden, bzw. sog. Salzwiesen der Meeresküsten angepasst ist. Der gebräuchlichste Name dieser Pflanze dürfte Queller sein .


Verwendung haben die europäischen Küstenbewohner seit Jahrhunderten für diese fleischige/ sukkulente, sehr salzige Pflanze gefunden. Immerhin enthält die Asche zu 75% Kochsalz, 10% Kalium, Halogenide und Kieselsäure, außerdem fanden einige Forscher die Alkaloide Salicornin und Saliherbin ( Forscher aus Polen) andere ( aus Schweden) aber wiederum nicht . 
Mein Arzneimittellexikon gibt für das Kraut die pharmazeutische Verwendung als Diuretikum und Insektizid (?)an.
Und seit Jahrhunderten wird die Asche dieser Pflanze zur Bereitung von Soda genutzt, die bei der  Glasherstellung verwendet wird. Plenty of useful information....die ich aber noch nicht ganz einordnen kann, da Soda chemisch gesehen Natriumcarbonat ist und nicht Natriumchlorid, wie als Inhaltsstoff für den Queller angegeben.
Vielleicht kann mich da jemand mal aufklären und erspart mir das Herumgoogeln.  Je mehr ich über diese Pflanze lese, desto interessanter finde ich sie. 
Pflücken ist übrigens gar nicht so einfach, so landeten einige Pflänzchen dann auch samt Wurzeln in meinem Tütchen, da es leichter war sie aus dem Schlick zu ziehen als abzubrechen. 
Zum Mittag gab es dann also gestern Rotbarschfilet an Risotto und Friesenkraut, ein Rezept aus dem weltweiten Netz, angepasst an mein momentanes Tiefkühlgerätangebot.  Dieses Rezept empfahl eigentlich Krabben/Garnelen als Eiweißbeilage.

An der fotografischen Präsentation meiner kulinarischen Produkte muss ich noch arbeiten, ich weiß  Mir hat es geschmeckt, mein GG fand allerdings, dass ich das Gemüse versalzen hätte...erkannte dann aber doch die Herkunft der grünen Beilage.  
Einige Quellen zur Biologie und Verwendung des Quellers:
Queller 
Queller
Nahrungsergänzungsmittel 
EnEff




 



Sonntag, Juli 25, 2010

Bringet mich wieder nach Hause!

Weit und schön ist die Welt,
doch o wie dank ich dem Himmel,
daß ein Gärtchen beschränkt, zierlich, mein eigen gehört.
Bringet mich wieder nach Hause!
Was hat ein Gärtner zu reisen?
Ehre bringt's ihm und Glück,
wenn er sein Gärtchen versorgt.
(Johann Wolfgang von Goethe)


Wir sind wieder zuhause, aber ich muss sagen Goethe und auch der kommentierende Borkergärtner haben recht , wenn man einen Garten hat, sollte man nicht in der Weltgeschichte herumreisen. Der Garten wartet sehnsüchtig auf Pflege; manche Teile mehr als andere.
Dennoch bin ich froh die letzten vierzehn Tage an der See verbracht zu haben, ich glaube nicht, dass ich bei den tropischen Temperaturen, die hier geherrscht haben (37°C) , überhaupt irgendetwas im Garten getan hätte. Und wie gesagt...ein Teil meines Gartens kam hervorragend ohne mich klar, und betreute völlig selbständig besondere Sämlinge.: Im Komposthaufen ist ein Avocado aufgegangen, der offenbar die tropischen Temperaturen  zur Keimung braucht. Wie man sieht komme ich allerdings gerade rechtzeitig zurück, um ihn vor weiteren Schneckenattacken zu retten.
Und wenn man verreist hat man auch etwas zu erzählen, zumal EnEff (Nordfriesland) durchaus auch für den passionierten Gärtner etwas zu bieten hat. Aber davon mehr demnächst...der Garten wartet . Und heute sind die Temperaturen angenehm kühl.

Samstag, Juli 10, 2010

Blogpause

Heute geht's an die See... Garten und Blog haben Pause . Sohn und Freundin hüten das Haus und Kater Dooley. Tägliches Gießen der Kübelpflanzen sind versprochen.

Freitag, Juli 09, 2010

Ernte auf dem Hochbeet


Mein Hochbeet möchte ich nicht mehr missen, auf wenig Fläche kann ich dennoch Gemüsegärtnerin sein und all die fanastischen Gemüsesorten, die es inzwischen als Saatgut gibt, ausprobieren.
Abgeerntet im Laufe des Frühjahrs sind schon Spinat und diverse Salatköpfe und Lauchzwiebeln, die im Frühjahr die erste Ausssaat und Setzlinge waren.
Heute habe ich zwei Reihen Erbsen herausgerupft und abgeerntet und die frei werdende Fläche mit meinen verschiedenen Peperonis und Co. bepflanzt , die in Töpfen im alten Gewächshaus warteten.
 Solanum integrifolium

Außerdem bekamen auch die beiden 'afrikanische Auberginen' (Solanum integrifolium) dort ein Plätzchen. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickeln werden. Letztes Jahr hatte ich sie auf der Oranienburger Landesgartenschau in Töpfen gezogen kennengelernt, sie hatten meine Neugierde geweckt. Wenn ich  die Fotos meiner aus Samen gezogenen Setzlinge dieser Aubergine  mit den Exemplaren im Netz vergleiche, bin ich allerdings etwas irritiert, sehen doch die Laubblätter dort anders aus.

Auf der restlichenn Fläche wachsen außerdem die verschiedenen Sorten an Zichorien, von denen ich heute einen Teil der 'Cicoria catalogna a foglia stretta' abgeschitten habe, mal sehen wie 'Pasta alla Cicoria catalogna a foglia stretta ' schmecken. Gekocht habe ich Zichorien noch nie. Die kamen bisher immer frisch in den Salat! Das Saatgut stammt noch vom letzten Jahr, denn die Saattüten der Firma für italienische Gemüsesorten sind immer reichlich gefüllt, und die Keimfähigkeit der Zichorien bleibt erstaunliche vier bis fünf Jahre erhalten!
Mit Tomaten habe ich es auch wieder probiert, trotz des anhaltenden Desasters mit Braunfäule an meinen Tomaten in den Vorjahren. Es handelt sich um die Sorte 'Schwärzels Tomate', die mir wegen relativer Resistenz gegen Phytophtera infestans von den Experten von Vern empfohlen wurden. Von dort stammt auch das Saatgut! Von den Italienern habe ich mir die Direktbewässerung meiner Tomatenpflanzen der mit Wasser gefüllten Weinflaschen abgeschaut. Funktioniert hervorragend!


Samstag, Juli 03, 2010

93,4 Fahrenheit

Mit Kalifornien können wir temperaturmäßig momentan locker mithalten, gestern haben wir hier 93, 4 Fahrenheit gemessen. Umgerechnet sind das 34 ° Celsius. In San Francisco soll die Temperatur heute nur (!) auf 24°C steigen und auch in Los Angelos wird es heute es nicht wärmer. Mal sehen auf welche Temperaturen das Thermometer heute klettert!

Coulter's Matilija Poppy (Romneya Coulteri) ,eigentlich ja heimisch in San Diego County, Orange County, Los Angeles County, and Riverside County, hat also hier die besten Bedingungen und hat gerade wieder angefangen zu blühen in unserem brandenburgischem Sand!
Im Abendlicht

Dieser Mohnpflanze machen die sengenden Temperaturen an der südlichen Hauswand nichts aus, woher sie das Wasser zieht um so enorm zu wuchern, wie sie das tut, ist mir schleierhaft.Da das Grundwasser bei uns im Fließtal ziemlich hoch steht,  vermute ich, dass ihre Wurzeln tief hinab gehen." Matilija Poppy can be found in the wild in conditions as diverse as a sunny stream bank and a dry scree slope." Unser Fließtal ist momentan wirklich sehr sonnig und an der Hauswand auch seehr trocken.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...