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Samstag, August 04, 2012

Kleptoparasiten


Skorpionsfliegen finden sich regelmäßig in meinem Garten ein. Ihre bevorzugten Habitate sind dunkle und feuchte Lebensräume wie Wälder und Waldränder. Das nahe Fließ gewährleistet offenbar die gewünschte Feuchte hier im Garten.
Heute morgen entdeckte ich ein männliches Exemplar -erkennbar am sogenannten Genitalorgan am Ende des Hinterleibes- an einer in einem Spinnennetz gefangenen Hummel.
Beim Fressen habe ich die Fliegen bisher noch nie beobachten können.
Zunächst nahm ich an, dass sowohl Hummel als auch Fliegen sich im Netz der Spinne gefangen hatten. Aber wie ich dann bei wikipedia erfuhr, sind Skorpionsfliegen häufig 'Abstauber' der Spinnenbeute, und werden bei ihrem Mundraub von der Spinnen noch nicht mal behelligt. Man nennt das Kleptoparasitismus.  Dabei wird die Nahrung ähnlich wie die Spinnen das tun durch ein Verdauungssekret aufgelöst und dann aufgesogen.



In unmittelbarer Nähe entdeckte ich auch ein weibliche Skorpionsfliege. Vielleicht wartete sie darauf vom Männchen hofiert zu werden.Wie ich las, übergibt das Männchen häufig 'Hochzeitsgeschenke' in Form von Futterresten oder Speichelsekrettropfen...Spannendes Paarungsverhalten,worüber ich aber erst beim anschließendem Herumgoogeln mehr erfuhr, sonst hätte ich sicherlich ausdauernder beobachtet ;-)


Bei genauem Hinsehen erkennt man auch auf den Fotos ein orangefarbenes Kügelchen am rechten Flügelansatz des Männchens. Zuerst nahm ich an, dass es sich um irgendeinen Körperparasiten handelt, eine Milbe oder dergleichen.
Es dauerte einige Zeit bis ich etwas dazu im Netz dazu gefunden habe. In einem Diskussionsthread in der Fotocommunity erfuhr ich dann , dass es sich um einen Pilz aus der Gruppe der Laboulbeniales handelt; das sind Schlauchpilze, die gerne auf Insekten wachsen....watt et allet jiebt....




Freitag, Juli 27, 2012

Hundstage



Seit zwei Tagen haben wir hier tatsächlich Sommerwetter , das Thermometer stieg heute auf über dreißig Grad.  "Wie die Hundstage eingehen (23.7.), so gehen sie aus (24.8.)" versprechen die Bauernregeln. 



Wunderbar, dann darf ich meine Ferien wenigstens noch im Garten in den Vollen erleben. Heute morgen war dann auch gleich ordentlich was los auf den Kugeldisteln, denn auch die Insekten und Spinnentiere sind bei diesen Temperaturen und Sonnenschein lebhaft unterwegs.....lebhafter als ich bei der Hitze. 
Die Kugeldisteln sind kaum aufgeblüht und auf allen drei Kugeln suchen Hautflüglern um die Wette nach Nektar. Solche Blüten sind im Vergleich zur perfekten Dahlienblüte blütenökologisch gesehen korrekt, obwohl.... die oben abgebildete ist nicht ganz gefüllt und wird demnächst auch zur Nahrungsaufnahme zur Verfügung stehen!

Sandbiene?
Die Kardendisteln versäen sich regelmäßig selbst und werden bei Bedarf vereinzelt, sie sind auch Nahrungsstätte für verschiedene Hautflügler, und später dann für die Distelfinken.


In einer Malve traf ich eine noch wenig aktive ,schlafende Hosenbiene an , obwohl sie ja eigentlich in Korbblütlern den von ihr bevorzugten Pollen sucht. Als ich sie morgens in der Malve vorfand, war sie aber eindeutig am Schlafen und nicht am Pollensuchen. Sie braucht sandige Stellen, z. B. auf Ruderalflächen oder am Rand von Sandwegen, die es hier (noch !) gibt um ihre Nester zu bauen.





In der Buchskugel entdeckte ich den röhrenförmigen Eingang des Ansitzes einer Trichterspinne. Mit einem Grashalm gelang es mir die Bewohnerin herauszulocken.



Auch die Trompetenlilien sind in der Hitze aufgeblüht und erfüllen noch morgens den Garten mit ihrem Duft. Schwebfliegen stehen über ihnen in der Luft, und landen immer wieder kurz auf ihnen. Fressen die nun den Pollen oder sind sie auf den Nektar aus? Ich schätze eher auf den Pollen, denn eine landete dann endlich auch mal länger auf einem der Staubbeutel.


Eine andere Schwebfliege entdeckte ich an der ebenfalls gerade aufblühenden weißen Wiesenknopfsorte Sanguisorba tenuifolia var. alba 'Albiflora'. 
Bei der Schwebfliege könnte es sich um die Große Wald-Schwebfliege handeln.




Die Thompson und Morgan Duftwicken-Sorten blühen ebenfalls, wenn auch nicht in der Fülle, in der ich mir das gewünscht hätte. Hier soll sich  'dead-heading unbedingt erforderlich sein, denn wenn sie Samen ansetzen, hören sie sofort auf zu blühen! Das habe ich zwar getan, vielleicht liegt die verhaltene Blühfreudigkeit ja auch daran, dass sie in der direkten Sonne stehen.Wer bestäubt eigentlich Duftwicken? Ich habe an ihnen noch kein einziges Insekt beobachten können.


Achso, hätte ich fast vergessen zu erwähnen, ein kleines Rotschwänzchen hält sich hier immer noch auf und hatte sich hinter einer zusammenklappten Liege versteckt, und schaute ganz unsicher hin- und herblicklend zu mir hinauf!


Dienstag, Februar 01, 2011

Wintervögel_3

Je länger und härter der Winter, desto mehr Vögel fallen in meinen Garten ein um sich die bereitgestellten Knödel und Körner zu holen. Sogar die von mir als minderwertig beschriebenen Knödel aus dem Supermarkt werden ruckzuck vernichtet. Dabei haben sich vor allem die Eichelhäher und Spechte hervorgetan: In Windeseile werden die Ködel zerschmettert.

Energieblock Anfang Januar

Aber auch die vielen Meisen sind fleißig, der Vivara-Energieblock, den ich vor ein paar Wochen aufgehängt hatte, ist restlos weggefressen. Die Fotos stammen vom 21. Januar, inzwischen ist da gar nichts mehr. Der Block war so beliebt, dass die sonst so untereinander so aggressiven Blaumeisen es sogar kurzzeitig aushielten zu zweit oder zu dritt daran zu fressen.
Energieblock 21. Januar 2011

Sogar die niedlichen Schwanzmeisen gesellten sich zu den Blaumeisen an den Block. Die Reste, die herunterfallen, werden meist von Spatzen , Amseln und Buchfinken aufgelesen. Aber inzwischen habe ich mich auch auf die Vögel eingestellt, die lieber vom Boden fressen und streue auch für sie Futter aus. In einem Trupp von Finken fielen mir dann auch wieder diese zwei Exemplare auf: Bergfinken. Auch sie besuchen wie bisher jedes Jahr unseren Garten.
Hin und wieder tauchen auch ein paar Einzelgänger auf, die ich bisher aber noch nicht auf den Chip bannen konnte: Regelmäßig kommt eine Haubenmeise, die die Pinienzapfen auf dem Fensterbrett inspiziert. Aber gestern hatte ich Glück und eine Sumpfmeise holte sich ein paar Körner und bemerkte mich diesmal nicht, so dass ich fotografieren konnte.
Am liebsten sind mir aber die Schwanzmeisen, die sehr gesellig den Winter verbringen und in Trupps über die Knödel herfallen.
Und Sara von 'Herz und Leben' kann jetzt vergleichen, ob die Schwanzmeischen in ihrem Waldgarten meinen ähneln oder ob sie eher die dunkelköpfige Nominatform hat.


Schwanzmeise, weißköpfige Nominatform
'Die vor allem im Norden und Nordosten Europas vorkommende Unterart Ae. caudatus caudatus hat einen zeichnungslosen, weißlichen bis reinweißen Kopf, der gegen den Rücken scharf abgesetzt wirkt. Zudem ist die Unterseite meist heller und nur schwach rötlich braun gefärbt. Nach Osten hin wird das Gefieder klinal gestuft weißer und die Weißanteile reiner. Vor allem im Winter kann Ae. c. caudatusMitteleuropa auftauchen; bisweilen brütet sie dann auch hier.'

Bei Wikipedia wird die in meinem Garten zur Winterfütterung einfliegende Variante als Unterart beschrieben. Diese taxonomische Begrifflichkeiten sind mir ein Rätsel. Was ist denn nun der Unterschied zwischen Nominatform und Unterart?? Und dann lese ich wieder bei Wikipedia, dass Nominatform jetzt nominotypisches Taxon genannt wird. Super, wenn solche Begriffe sich ständig ändern und dann munter alle durcheinander gebraucht werden....das ist wissenschaftliche Klarkeit!

Donnerstag, August 12, 2010

Weitere Gartenbesucher

Jeden Morgen sitzt eine Meise in meinem Mispelbaum, die ich im Winter dort nie begrüßen konnte. Dabei ist sie durchaus ein Jahresvogel hier; offenbar bietet der Baum momentan eine reiche Beute an Räupchen und anderem Getier, sie sucht jedenfalls sehr aufmerksam jeden Ast ab.
Aber ist das nun eine Weidenmeise oder eine Sumpfmeise? Kinnfleck und matte bzw. glänzende Kopfplatte sollen wichtige Unterscheidungsmerkmale sein; dieses Wissen hilft mir aber nicht, da auf dem Foto kein Kinnfleck zu erkennen ist. und ob die Kopfdecke nun glänzt oder auch nicht.....da vermag ich mich nicht zu entscheiden.
Da das Tierchen stumm herum hüpft, kann auch sein Gesang nicht als Unterscheidungsmerkmal dienen.
Weidenmeisen sollen allerdings menschliche Nähe meiden, während Sumpfmeisen durchaus in Parks und Gärten vorzufinden sind. Synonyme Bezeichnungen für die beiden Meisenarten wären Nonnen-( die Sumpfmeise) oder auch Mönchsmeise(die Weidenmeise).  Wunderbar...die Mönchmühle ist nur ein paar hundert Meter entfernt *grins*

Versunken

Am Abend vorher schien noch wunderbar die Sonne hier....inzwischen regnet es auch hier Bindfäden. Ein Schwalbenschwanz stattete meinem Phlox einen Besuch ab, also noch ein weiterer Grund diese Staude unbedingt im Sommergarten zu haben! Der Schmetterling holt sich seinen Nektar hauptsächlich von violetten Blüten, letztes Jahr konnte ich ein Exemplar an den violetten Blütenrispen des Sommerflieders fotografieren, dieses Jahr am Phlox, der.... naja...nicht gerade violette Blüten hat, sondern doch mehr pinkfarben.
Schwalbenschwanz

Diese Falter sind hier jeden Sommer zu sehen, dank der vielen Raupenfutterpflanzen ( Wilde Möhre) in den umliegenden Ruderalgebieten . In meinem Garten wären noch Fenchel und Weinraute anzubieten, aber da habe ich lange keine Raupen mehr dran finden können.
Schwalbenschwanz

Er flatterte fleißig von einer Blüte zur nächsten und war emsig beschäftigt, ständig mit den Flügeln flatternd, dabei verriet erst das Foto ( unten), dass er dabei Vorder- und Hinterflügel asynchron
 bewegen kann.

Asynchron

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...