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Sonntag, Oktober 07, 2007

Striptease

Green Thumb Sunday



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Dicentra
Dicentra torulosa-die Himalya-Herzblume trägt jetzt reichlich ihre rötlich-violett gefärbten Samenstände, die wie kleine Würstchen von den wirren Ranken der Pflanze herabhängen. Ich habe sie nach "ihren eigenen Gedanken" ihr Netz quer über Rosen und Eisenhut werfen lassen, nicht unbedingt zum Gefallen meines Mannes. Der ist ein Mann, der mich hin und wieder zur Ordnung erzieht , naja, er versucht´s seit über dreißg Jahren. Und als Engländer hat er so seine eigenen Ideen, wie ein Garten aussehen muss... vergeblich, manche Pflanzen dürfen sich bei mir austoben. Das kletternde tränende Herz hatte sich in diesem Jahr sowieso selbst entschieden, wo es keimen wollte und hat sich offensichtlich an dieser Stelle auch wohl gefühlt.
Die Art gehört zur Familie der Fumaceae, typisch für diese Art ist, dass die Samen Elaiosomen tragen. Ganz deutlich bei D. torulosa auch zu sehen. Sie muss also in ihrerHeimat China von Ameisen verbreitet werden. Aber welchen "Sinn" wohl die langen Strippen haben, an denen die Samen noch eine ganze Zeit hängen?
Dicentra Samenstand
Gelesen habe ich auch, dass je größer die Diasporen(Samen)+ Elaiosomen , desto größer auch das Tier, das auf diese Samen spezialisiert ist. Also könnten es ja auch Vögel sein, die die Samen verzehren??

Dicentra stripping

This is Dicentra torulosa a climbing plant,a yellow bleeding heart vine belonging to the family of fumariaceae.Plants have developed a variety of methods to disperse their seeds to new locations. The family of the fumariaceae is dispersing their seed with elaiosomes, small appendages that provide food for ants.The ants disperse the flower seeds as they gather the elaiosomes.You san see these on the photos, they look white and are connected to the black seeds. There are quite a few garden plants that use that trick like Galanthus, Helleborus, Ranunculus, Viola. But I wonder if it is really ants that collect these seeds from Dicentra torulosa: as before they fall down to the soil, they hang in long strips still connectedto the plant itself. Maybe there are also birds that get attracted by them and this is a second way of dipersing the seeds. The plants are native in China and there is not much information in the net about its natural habitat.
Dicentra torulosa


http://en.wikipedia.org/wiki/Elaiosome

Montag, Juli 23, 2007

Heureka



Das gute alte Buch erweist sich manchmal bei der Informationsbeschaffung immer noch ergiebiger als das weltweite Netz...aber wahrscheinlich liegt es nur an meiner dilettantischen Recherche, dass ich keine Anwort auf meine Frage nach der Bedeutung der roten Bestandteile der Päonienfrucht gefunden habe. Barbara (siehe Kommentar) konnte immerhin in ihrem Päonienbuch folgende Aussage finden "seed pods opening to show a brilliant cerise lining". Es kommt ganz selten zu reifen Samen, die dann auch brauchbar wären für das Vermehren der Pflanze." So wusste ich dann immerhin schon, dass die magentaroten Körner vermutlich sterile Samen sind.
Das Netz half mir dann nicht weiter bei der Antwortsuche, wieso eine Pflanze gleichzeitig sterile und fruchtbare Samen bildet, erst ein Blick in ein botanisches Buch in meinem Bücherschrank half mir weiter. In Peter Leins "Blüte und Frucht" (Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion, Ökologie) zeigte mir, dass die Vielgestaltigkeit der Früchte und Samen bei Pflanzen als Ausdruck einer Form der Anpassung an die "vielfältigen Ausbreitungsmöglichkeiten" zu verstehen ist. Wie die Bienchen dabei helfen Pollen zu transportieren, haben Pflanzen weitere tierische Helfer, die ihnen bei der Ausbreitung ihrer Samen helfen.
"Molly The Witch" ,wie die Paeonia mlokosewitschii bei den Engländern genannt wird, ist wirklich eine Hexenmeisterin. Ihre Balgfrüchte (das ist die korrekte botansiche Bezeichnung für ihre Samenverpackung) setzen bei der Verbreitung der Samen auf "Endozoochorie", d.h. pflanzenfressende Tiere fressen den Samen, diese durchwandern den Darmtrakt und werden mit dem Kot wieder ausgeschieden. Diese müssen also relativ resistent gegen den Darmsaft der Tiere sein.
Für die Art der Ausbreitung der Diasporen (Same oder Frucht bei den Spermatophyta) ist
ihr Bau von Bedeutung: Durch Tiere verbreitete Früchte sind deshalb oft fleischig und intensiv gefärbt, besonders wenn Vögel angelockt werden sollen, die sich ja nicht so sehr über den Geruchssinn orientieren . "Vorherrschend sind dabei rote Farben, manchmal verstärkt durch einen Schwarz-Rot-Kontrast. Die Größe der Diasporen ist oft korreliert mit der Größe der ausbreitenden Tiere."

Trotzdem bleiben einige meiner Fragen unbeantwortet:

Wieso bildet Molly in meinem Garten nur die sterilen Locksamen aus, aber keine, die ihr bei der Verbreitung tatsächlich einen evolutionären Vorteil verschaffen?

Oder ist mir einfach nur entgangen, dass die Vögel meines Gartens bereits auf Mollys Trick hereingefallen sind?

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...