Mal sehen, wie lange es dauern wird, bis der Schneeglöckchenteppich unter der Kiefer sich geschlossen hat. Alle dort wachsenden Schneeglöckchen- Galanthus nivalis- stammen von einem Mühlenbecker Klon ab, den ich ich vor über zwanzig Jahren mit Hilfe meines Sohnes auf einem verwilderten Grundstück ausgegraben habe. Ich erinnere mich noch, wie erstaunt ich war, wie tief das Schneeglöckchen seine Zwiebeln im Boden 'eingegraben' hatte. Erste Versuche meines damals zehnjährigen Sohnes seiner Mama was mitzubringen, scheiterten nämlich.
Schneeglöckchen vermehren sich über Brutzwiebeln und Samen. Brutzwiebelvermehrung geht schneller, aber die Arbeit der Ameisen bei der Verbreitung der Samen über Elaiosomen ist auch nicht zu unterschätzen. Einzelne Schneeglöckchenexemplare kommen regelmäßig an den verschiedenensten Stellen des Gartens wieder zum Vorschein, und die sind garantiert nicht von mir dort hingetragen worden.
Direkte Anzucht aus Samen ist wohl auch möglich, aber da muss man schon sehr geduldig sein. Das dauert drei bis vier Jahre. Also ist die Kombination von Selbstaussat mit freundlicher Unterstützung der Ameisen und Brutzwiebelbildung wohl die beste Methode sich zu vermehren....zumindest für das schwierige Gelände unter der Kiefer.
Seit den Neunziger Jahren habe ich Galanthus nur noch einmal in seiner gefüllten Form aus dem Garten meiner Mutter mitgenommen. Die sind leider im Laufe der Jahre wieder verschwunden. Schneeglöckchenwiesen entwickeln sich also nur bei 'schlampigen' Gärtnern, die weder zu tief hacken und den Ameisen auch ihre Daseinsberechtigung zugestehen.
Auch die Samenanhängsel der Elfenkrokusse und Blausterne werden so in meinem Garten verbreitet, wenn man geduldig ist und nicht zu wild hackt und gräbt. Hier im sogenannten Ameisenwiki *grins*
kann man nachlesen, welche anderen Pflanzen sich auch von Ameisen weiterschleppen lassen. Man nennt das Myrmekochorie.( von griechisch μύρμηξ, μύρμηκος, (mýrmēx, Genitiv: mýrmēkos) „Ameise“ und χωρεῖν (chōrein) „sich verbreiten“),