Alle Jahre wieder wird im Herbst kompostiert. Obwohl das nichts Neues ist, und man eigentlich nicht viel falsch machen kann, wenn man sich an die gebetsmühlenhaften Empfehlungen einschlägiger Gartenratgeber hält. Ich ventiliere wie jedes Jahr dieselben Fragen beim Aufräumen meines Gartens. Trotz Internets und meiner inzwischen umfangreichen Literatur, habe ich noch nicht die rechten Antworten gefunden.
Zu meiner Überraschung habe ich dann hier genau die Fragestellungen gefunden, die mich aktuell beschäftigen. Auch ich will's halt genau wissen.....;-)
Während ich Mispellaub, Haselnusslaub, Wisterienlaub und Staudenschnitt ohne zu überlegen als Winterschutz für Beete einsetze oder kompostiere, wird bei Päonien- und Rosenlaub überall darauf hingewiesen, dass man das auf keinen Fall kompostieren sollte, sondern es entfernt und in der Mülltonne entsorgt bzw. bei Paeonia lactiflora bodeneben zurückschneidet.
Super, wenn ich das tue, ist meine Mülltonne voll. Wieso kann ich dieses Laub eigentlich nicht einfach kompostieren, schließlich werden durch die Hitzerotte Keime eliminiert. 'Mein schöner Garten' berichtet, dass genau diese Problematik...nämlich das Verhalten der Krankheitserreger während der Rotte...kaum untersucht worden ist. Schade.
Paeonia delvayi mit anhaftendem Laub |
Wisterienlaub |
'High Noon' Laub wurde inwischen entfernt |
Problematisch scheinen wohl nur die Dauersporen einiger Pflanzenkrankheiten zu sein; gebildet werden sie von " z. B. Aplanosporen der Cyanobakterien, Endosporen der Bakterien, Myxosporen der Myxobakterien, Mikrocysten (Cysten) einiger Algen und Bakterien und die Chlamydosporen der Pilze."
Aber das Laub meiner Päonien sieht kerngesund aus, da war kein Pilz drauf, sowohl an den Baum- als auch von den Staudenpäonien. IMO können also da weder Teleutosporen noch Brandsporen gebildet worden sein.
Alle beschriebenen Krankheitsbilder habe ich bisher bei meinen Pfingstrosen bisher noch nicht erlebt. Von diesem Schädling soll eine Gefahr ausgehen ..ich könnte noch Düngermissbrauch dieser Spezies hinzufügen ;-)
Bei Rosen sieht das schon etwas anders aus, bestimmte Sorten haben immer wieder Sternrusstau. Während Mehltaupilze -die meine Rosen nie befallen- im Kompost unproblematisch abgebaut werden können, finde ich über Diplocarpon rosae (Sternrusstau) kaum Informationen zum Verhalten der Sporen im Kompost.
Die Überwinterung des Sternrusstaus erfolgt sowohl in den Blättern als auch den Knospen
und Trieben, aber auch im Boden. Also sind nicht nur die Blätter als Sporenträger am Befall schuld, sollten die Sporen (Konidien) im Kompost überleben, wenn die Pflanze im Folgejahr wieder Sternrusstau hat.
Ich schätze sowieso, dass Standort, Düngung, Wetter und Sortenauswahl eine größere Rolle bei Befall der Rosen mit Sternrusstau spielen.
"Die ...gebildeten Konidien (= "Sporen") sind sehr kältetolerant, unter
Laborbedingungen können sie problemlos für mehrere Jahre bei -20°C
gelagert werden. Ein kalter Winter dürfte somit für das Auftreten der
Krankheit im nächsten Jahr offensichtlich keinen Einfluss haben." lese ich weiter.
Und was ist mit Hitze? Überleben sie nun die Hitze der Rotte?