Ende Oktober, Anfang November ist nicht unbedingt eine ideale Zeit Gärten zu besichtigen.Wir haben es bei unserem viel zu kurzen Urlaub in der Normandie dennoch gemacht . Ich finde sowieso, Gärten sind zu jeder Jahreszeit sehenswert...egal bei welchem Wetter. Ich entdecke immer etwas Spannendes!
Das Wetter war brilliant, als wir aufbrachen um die Spitze der Halbinsel Cotentin mit seinem Cap de La Hague aufzusuchen. An der Wiederaufbereitungslage La Hague ging es dann vorbei zur Felsküste, wo uns die warme maritime Herbstsonne über dem Atlantik so faul machte, dass wir uns am Kiesstrand sonnten , statt die Gegend zu erkunden....selbst Sammy lag mit uns auf der faulen Haut...französische Familien picknickten! ( Flamanville liegt auch nicht weit entfernt) Frankreich hat übrigens 58 AKWs.
Wie gut ich inzwischen gelernt habe Gefahren auszublenden....aber Frankreichs AKWs sollen ja lt. Regierung sicher sein..... Ich habe meine gute Laune trotz aller kollateraler Gefahrensmomente dennoch behalten.
Der 'Jardin Botanique de Vauville' stand dann nachmittags auf unserer Agenda, nachdem wir uns dann doch noch zu einem Spaziergang durchgerungen hatten, vor allem um unseren Hund auszulasten und doch noch etwas vom Örtchen zu sehen.
Der Garten liegt nur ungefähr 300 m entfernt vom Meer hinter dem Chateau de Vauville am Ortsrand des wunderschönen kleinen Dorfes desselben Namens. Das Ehepaar Nicole und Eric Pellerin hat den 'Jardin Botanique' bereits 1948 angelegt, und er wird heute von ihren Kindern fortgeführt.
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Es ist schon erstaunlich, was hier im geschützten Raum von Hecken und Mauern unter dem Einfluss des Golfstroms möglich geworden ist. Sicher, Palmen wie Trachicarpus fortunei sollen auch Temperaturen bis zu minus 15 ° Grad Celsius aushalten, aber Gunnera manicata, oder Tasmanischer Baumfarn 'Dicksonia antarctica' hätte ich hier ganz bestimmt nicht vermutet.
Der Garten ist mit den Jahren von usprünglich 2000 m² auf 40000 m² gewachsen und beherbergt unendlich viele zum Teil sehr seltene Pflanzen und Bäume, die unter dem maritimen Klima fast schon dschungelartig miteinander verwachsen sind, so dass ich an manchen Stellen mit meiner Schönwetterkamera Probleme hatte vernünftige Fotos aus der freien Hand zu machen. Der Garten eines Sammlers,der offenbar das unendliche Glück hatte die Welt zu bereisen und Pflanzen mitzubringen.
Der Garten ist mit den Jahren von usprünglich 2000 m² auf 40000 m² gewachsen und beherbergt unendlich viele zum Teil sehr seltene Pflanzen und Bäume, die unter dem maritimen Klima fast schon dschungelartig miteinander verwachsen sind, so dass ich an manchen Stellen mit meiner Schönwetterkamera Probleme hatte vernünftige Fotos aus der freien Hand zu machen. Der Garten eines Sammlers,der offenbar das unendliche Glück hatte die Welt zu bereisen und Pflanzen mitzubringen.
Außerdem helfen den Besitzern des Jardin Botaniques seit dreißig Jahren `Jean-Marie Polidor et André Fleury ..... les deux fidèles et attachés jardiniers formés sur le terrain' schreiben Guillaume Pellerin und Cleophée de Turckheim in ihrem Buch über den Garten ihrer (Schwieger)Eltern.
Die Gärtner haben auch ein Buch geschrieben über ihre Erfahrungen im Garten. Beim Afternoon-Tea im Salon du thé des Gartens habe ich aber blöderweise zum Ulmer Bilderbuch gegriffen...wohl wissend, dass mein Französisch nicht ausreichen würde, es zu lesen. Schade, hätte ich mal...bei Amazon gibt es das nicht.
Der Teesalon hinter sehr mitgenommen aussehenden Gunnera manicata |
Bei Gang entlang des Bassins mit den Gunneras wunderte ich mich über die teilweise sehr angegriffenen, zerzausten Pflanzenexemplare. Der Wind kann das das eigentlich nicht gewesen sein, denn die Anlage liegt ja geschützt. Fehlt da Wasser? Denn der 'Chilenische Riesenrhabarber' stammt ja aus den Gebirgssümpfen und Nebelwäldern der Südhalbkugel....und sumpfig sah es auf dem Gelände eher nicht aus.
Obwohl das Gartenjahr bereits fortgeschritten war, gab es durchaus noch blühende Pflanzen. fasziniert war ich von einem blühenden, stacheligen, sehr hohen Strauch, der vanillig duftete und die Schmetterlinge anzog.
Das ist Colletia paradoxa, auch eine Art aus Südamerika ...ein klasse Teil. Der übermannshohe Busch könnte es glatt mit meinem für meine brandenburgische Gartensituation exotischen 'Poncirus trifoliata' aufnehmen. Ich war begeistert, übrigens soll er durchaus bis zu -.12° C aushalten.
Melianthus major und Eupatorium ligustrum |
OMG...ich höre gerade im Fernsehen, dass Reisempfehlungen für Frankreich gegeben werden. Von Stornokosten ist die Rede...
Ich werde wieder in die Normandie reisen...vielleicht schon nächstes Jahr.