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Mittwoch, Januar 13, 2010

Sammy lebt auf zu großem Fuß

So langsam wird's bei manchen Superökologen ideologisch und führt zu ganz seltsamen Ideen, was man doch so alles berechnen könnte, um den ökologisch moralischen Zeigerfinger zu erheben. Hier las ich auch den Ausdruck 'Food und Boden' Mentalität für diese Denke, wohl weil Wackernagel ( der Erfinder des ökologischen Fußabdruckes)und Rees das „nationale ökologische Defizit“ berechnen, indem sie den „lokalen Konsum“ eines Landes mit der vorhandenen „bioproduktiven Fläche“ vergleichen und die Differenz „in Prozent des Verfügbaren“ ausweisen. Wohin das führt, kann man im Link dann nachlesen.
Jetzt ist also bei den Berechnungen unser Luxusgeschöpf Hund an der Reihe, der nach Meinung neuseeländischer Rechenkünstler zu viele Ressourcen verbraucht, und damit das nationale ökologische Defizit erhöht. Oh Sammy, Du mein Gute-Laune-Bringer, jetzt muss ich beim Blick in Deine unternehmungslustigen Augen auch noch ein schlechtes Gewissen bekommen und soll statt mit Dir durch die Wiesen zu ziehen Dich aufessen....
Heute steht auf der Wissenschaftsseite der Berliner Zeitung ein Artikel mit dem Titel 'Hund und Katze schädigen das Weltklima'. Das Professorenpaar Brenda und Robert Vale geben in ihrem Buch den Rat:' Es ist Zeit den Hund zu essen-der wahre Führer zu einem nachhaltigen Leben' ...bei Amazon erhältlich :-)
Um den ÖF ( ökologischer Fußabdruck) zu messen, haben die Vales die gewöhnlichen Zutaten gebräuchlicher Hundenahrung analysiert. Dabei haben sie beispielsweise berechnet, dass ein Hund mittlerer Größe 90 getrocknetes g Fleisch und 156 g Getreideerzeugnisse pro Tag konsumiert, das entspricht etwa 450 g frischen Fleisch und 260 g frischem Getreide.Über das Jahr bedeutet das 164 gFleisch und 95 Kg Getreide.
So , und nun wird umgerechnet, wieviel Land es braucht, um diese Nahrungsmittel zu produzieren...sie errechneten für einen "German shephard' wie meinem Sammy, 1,1 Hektar Land.
Verglichen mit einem 4,6 Toyota Land Cruiser, der 10000 km pro Jahr fährt und 55,1 Gigajoule verbraucht hat ( beim Bau und Kraftstoffverbrauch), hätte dieser weniger die Hälfte (o,41 Hektar) des ÖFs meines Schäferhundes.


(Im New Scienstist konnte man das bereits im Herbst letzten Jahres nachlesen.)
Muss ich jetzt mehr ökologisch wertvolle Bäume in meinen Garten pflanzen oder pflanzen lassen, um von meinen Sünden wieder reingewaschen zu werden? Oder sollte ich wirklich lieber Sammy aufessen und statt dessen, Hühner und Kaninchen halten, um nicht weiter das nationale ökologische Defizit zu vergrößern?
Wenn ich besser rechnen könnte, sollte ich vielleicht einmal anfangen zu berechnen, wie groß die Ressourcenverschwendung in meinem Hobbygarten ist, all die kultivierten Luxuspflanzengeschöpfe wie es ja Zuchtrosen nun einmal sind , haben sicher schon im Vorfeld ( beim Züchter) jede Menge Energie ( Kunstdünger, Bewässerung) verbraten ....ein weites Feld!

Hinein



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