Sonntag, September 27, 2009

Ein hübsches Stückchen Ostseeküste

Teepott und Leuchtturm
Klassenreisen sind ja immer sehr speziell und auch diese hielt uns Lehrer tüchtig in Atem und manchmal auch vom Schlaf fern. Ich neige allerdings schon zu seniler Bettflucht und so konnte ich die Stunde bei Sonnenaufgang für mich nutzen, und während Kollegin und Schüler noch selig schliefen, einen Strandspaziergang wagen. Ich war nicht die einzige, wie ich feststellen konnte. Jogger, Nackbader und Nordic Walker waren ebenfalls unterwegs.Nacktbaden hat ja Tradition in Warnemünde, und obwohl es auch einen reinen FKK Strand gibt, war das völlig irrelevant für viele:Textilfrei stürzte man sich bei einer Wassertemperatur von 17°C in die Fluten. Ehrlich gesagt, hätte ich das auch gerne getan. Meine Kamera hinderte mich allerdings daran.

Nur die Seevögel waren noch ein wenig verschlafen und dösten auf den Buhnen oder trockneten wie hier der Kormoran das Gefieder.

Etwas verwundert war ich, Stockenten an der Ostsee zu finden. Ich dachte immer, dass das reine Süßwasservögel wären.
Morgendämmern
Zwischen Gedser/Dänemark und Rostock/Überseehafen gibt es ( wieder) eine Fährverbindung, so dass man eigentlich zu jeder Tageszeit Schiffe die Mole von Warnemünde passieren sehen konnte.
Einfahrt Westmole
Das Wetter war die ganze Woche über brilliant, es fiel kein Tropfen Regen. Pünktlich zum Herbstbeginn frischte der Wind auf, und man konnte dann vom Strand aus Kitesurfer, Segler , Windsurfer und eine mir bisher unbekannte Sportart nämlich 'Skimboarding' beobachten.

Das ist so etwas wie "Aquaplaning" auf dem Meer mit einem Brett.Beim sogenannten Waveskim fährt man vom Strand aus auf eine Welle zu und versucht auf ihr Tricks zu machen.
Skimboarder
Eine Fahradtour an einem der Tage führte uns dann in den sogenannten "Gespensterwald", der westlich von Warnemünde liegt. Hier gibt es auch eine Steilküste , während man direkt vor Warnemünde einen 150m breiten Sandstrand hat, der wohl einmaligfür die Ostseeküste ist.
Küstenwald
Ich mag ja lieber solche urwüchsigen Küsten, wie diese Steilküste hier.
Der wirkliche Name des Waldes lautet übrigens 'Nienhagener Holz' da er in der Nähe des gleichnamigen Ostseeortes liegt.Der Fahrradweg führt direkt hindurch, an einigen Stellen kann man wunderbar Rast machen und aufs Meer schauen, den steinreichen Strand nach Fossilien oder Hühnergöttern absuchen.
Wald
Gespensterwald

Der Wald und die darunter abfallende Ostsee-Küste stehen übrigens unter Naturschutz.

Sonntag, September 20, 2009

Quer durch die Beete


Heute ging es rasch noch einmal in den Garten bevor ich mich für eine Woche auf Klassenfahrt begebe. Die letzte Woche kam ich nicht recht dazu, weil neben Arbeit, Hund und Haushalt mich mein Rücken mal wieder quälte, so dass ich nicht wagte irgendwelche Gartenverrenkungen zu machen.
Auf dem Staudenmarkt hatte ich etliche Zwiebeln gekauft, die in die Erde mussten, auch die gekauften Stauden standen immer noch in einer Ecke herum.
Jetzt weiß ich, wieso immer empfohlen wird, Winterlinge auszusäen oder als ganze Pflanzen zu setzen. Ich hatte mir Eranthis cilicica (kommt aus der Türkei, blüht etwas später )Knollen mitgenommen, sie einen Tag wie vorgeschrieben vorquellen lassen und wollte sie heute nun in die Erde bringen. Rätselnd drehte ich die Knollen in den Händen, ohne genau zu wissen, wo nun oben und unten ist. Nachzulesen war das auch nirgendwo...wir werden im Frühjahr dann sehen, ob es richtig herum war!
Und kam die goldene Herbsteszeit....der Teufelskrückstock zeigt als erstes seine Herbstfärbung.
Und kam die goldene Herbsteszeit

Äpfel wurden geerntet, diese Jahr trägt der Baum nicht ganz so viel wie letztes Jahr, außerdem sind viele faul bagefallen, aber eine Kiste voll kam dann doch zusammen.

Eigentlich sollte das hier noch weiter gehen, aber meine Vorbereitung einer Klassenfahrt nahm mich zu sehr in Anspruch.

Samstag, September 19, 2009

Die zweite Generation


Die Raublattastern blühen , für mich wird damit immer der Herbst in einem Garten eingeläutet. Das Wetter ist seit Tagen hier sonnig und trocken, was wohl das Schlüpfen der zweiten Generation der Tagpfauenaugen begünstigt hat, die nun bevorzugt die rosa Blüten der Korbblütler heimsuchen und dann gleich haufenweise. Bisher überwogen in meinem Garten die Distelfalter, jetzt also eine Invasion der Tagpfauenaugen. Naja, es sind ja auch reichlich Brennnesselflächen als Raupenpflanzen in der Umgebung.
Pfauenaugen

Sonntag, September 06, 2009

10. Berliner Staudenmarkt


Seit 10 Jahren findet der Staudenmarkt jetzt im Berliner Botanischen Garten statt, und bis auf ein oder zwei Mal waren wir immer treue Besucher. Selbst an die ersten Schritte-und das ist länger her als zehn Jahre her- des von der Gärtnerhof GmbH initiierten Staudenmarkts kann ich mich erinnern. IMO fanden diese noch in Hermsdorf in der Kurhausstraße vor dem Domenicuskrankenhaus statt , damals wurden noch hauptsächlich Balkonpflanzen verkauft, auch wenn die Historie hier etwas anders nachzulesen ist .
Gestern morgen haben wir es tatsächlich geschafft trotz schlechten Wetters kurz nach Öffnung der Tore des BoGas auf dem Markt zu sein, d.h. um kurz nach neun....bei einer halben Stunde Anfahrt hieß das früh aufstehen für einen Samstag! Wir hatten gehofft keine Warteschlange und eng gepackte Wege vorzufinden, und richtig... es war (noch) angenehm ruhig.
BoGa Staudenmarkt
Manche Aussteller trifft man ja regelmäßig auf dem Markt an: so den König des Schattengartens Dr. Fischer mit seinen Königinnen, den Modepflanzen Hosta, oder die Herrenkämper Gärten mit Raritäten, an denen ich mich nicht satt sehen konnte..(mein Garten leider viel zu klein ist für die angebotenen ungewöhnlichen Gehölze) oder Herb's mit seiner Vielfalt an Kräutern ...oder Westphal mit seinen wunderschönen blühenden Clematis...oder.....oder
Was war also neu für mich?
Ja, es gab noch etwas Neues zu entdecken. Am anderen Ende des Wegs durch den Botanischen Gartens fast am anderen Eingang/Unter den Eichen entdeckte ich den Stand der Gärtnerei Grasland mit einem ganz eigenem Sortiment, hauptsächlich Gräsern, Wildstauden, aber auch Steingartenpflanzen. Ungewöhnlich war dann für mich die Ausstellungskiste mit ausgesuchten Doldenblütlern (Apiaceae), die man normalerweise nicht im Handel bekommt. ( Stimmt nicht, es gab mal eine Quelle bei Olaf Grabner, aber gibt es die Staudengalerie überhaupt noch??)Doldenblütler

Ich kann dem Satz 'Zu Unrecht als Mauerblümchen aufgefasst' voll und ganz zustimmen, der auf einem der Beschriftungskärtchen steht. Mitgenommen habe ich mir von dort 'Athamantha turbith' und 'Peucedanum alsaticum'. Mal sehen, wie die sich in unserem Garten entwickeln werden. Der letztere heißt auch Elsässer Haarstrang und scheint kalkreichen Boden zu lieben, also genau richtig für mein schutthaltiges Ostbeet. Für den anderen Doldenblütler konnte ich noch nicht mal eine deutschsprachige Beschreibung finden, meines Wissens ist das irgendein Augenwurz, der ebenfalls kalkhold ist.
Leider wurde mein GG mal wieder unruhig- oder befürchtete er vielleicht nur, dass ich zu viel Geld ausgebe- und wollte nach Hause, ich hatte den Graslandstand erst relativ spät entdeckt. Auf meine Nachfrage bei dem sehr sachkundigen Gärtner, ob er im Frühjahr wiederkäme, meinte er nur:"Wenn ich wieder eingeladen werde". Ich hoffe hiermit, er wird. Wie ich im Netz entdeckte, entsteht da wohl gerade auch ein Internetauftritt dieser Gärtnerei in Leverkusen.
Seit einigen Jahren gehören Heuchera, Echinacea (neben Hosta natürlich) zu den angesagten Pflanzen. Und so sah man diese Arten in allen möglichen Varianten, fast an jedem Stand waren sie zu entdecken.

Echinacea

Mit den verschiedenen Echinacea- Hybriden habe ich in meinem Garten nicht viel Glück, nur die weiße Sorte, die ich von einem der Märkte mal mitgenommen hatte, wächst zufrieden stellend, die rote 'Fatal Attraction' ist ein Reinfall, zwei Blütchen hat sie bisher entwickelt, die noch nicht einmal sortentypisch aussahen. Deshalb habe ich diesmal die Finger von den neuen ungewöhnlich aussehenden Hybriden gelassen.

BoGa Berlin
Vor dieser Vielfalt (Foto unten)der Heuchera-Sorten stand ich dann doch länger und konnte mir nicht schlüssig werden, ob ich und welche ich..und ob überhaupt. Schließlich wären das ideale Pflanzen für meinen Garten: anspruchslos, ob Sonne oder Schatten, ob trocken oder feucht, sie wachsen überall.
Heuchera

Das Wetter blieb trüb und grau , es sah die ganze Zeit aus, als ob es wieder anfangen wollte zu regnen. Die Wetterdisteln (Carlina sp. ) machten ihrem Namen alle Ehre und hielten ihre Blüten fest verschlossen.
Wetterdisteln

Es blieb aber glücklicherweise trocken.Dieser Sonnenschirm kam aber dann doch nicht zum Einsatz.
Warten auf die Sonne

Freitag, September 04, 2009

Herbst zieht ein

Herbstzeitlose
Jetzt wird´s auch im Fließtalgarten ganz deutlich: Der Herbst zieht ein. Nach heißen trockenen Augustwochen mit Temperaturen über 35 °C am Dienstag, zeigte er sich zuerst mit den Blüten einiger Herbstzeitlosen Colchicum speciosum , gefolgt von Temperaturstürzen und Wolkenbrüchen. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass die tropische Schwüle gewichen ist. Jetzt mag ich auch wieder in den Garten gehen um die fälligen Jätarbeiten zu erledigen.
Ab 1. September hat der Herbst meteorologisch begonnen.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...