Posts mit dem Label Potsdam werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Potsdam werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, Mai 02, 2017

Frühling auf der Freundschaftsinsel

Die Potsdamer Freundschaftsinsel ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, ich bin sogar schon im November dagewesen( Blogberichte im Link) und war begeistert. Nur im Frühling habe ich sie noch nie gesehen. Am Wochenende war dort außerdem Staudenmarkt, so dass wir uns Sonntag morgens dorthin aufgemacht haben, wohl wissend dass zur gleichen Zeit der rbb-Lauf stattfinden würde. Aber in weniger als einer Stunde waren wir dort, kein Stau, keine Sperrungen...Navi sein Dank.... und in der Parkgarage des Bahnhofs fanden wir auch einen nahegelegenen Parkplatz.
Die Freundschaftsinsel liegt direkt neben neben Bahnhof, wir mussten nur über die Havelbrücke gehen und schon waren wir da. Massen von Menschen waren unterwegs und ich erwartete schon die Riesenschlangen, die ich vom Berliner Staudenmarkt kannte. Aber sie liefen an der Insel vorbei, waren es Zuschauer für das Lauf-Event?

Der Himmel strahlte im besten Frühlingshimmelblau, der 'Vorgarten' der Gartenanlage der Insel war herausgeputzt mit jeder Menge Frühblüher, die alten Laubbäume zeigten sich in zartem Frühlingsgrün oder fingen gerade an auszuschlagen.



Potsdam ist immer noch ein Ort, wo ich meine Karl Foersters Geist zu spüren. Keine seelenlosen technischen Kinkerlitzchen...wie die Presse sie für die IGA Berlin feiert...sondern ganz schlicht dürfen hier Pflanzen ihren Frühlingsauftritt feiern.
Der Staudenmarkt war klein und fein, wenige Besucher waren um zehn Uhr unterwegs und man hatte die Möglichkeit ausführlich ein Schwätzchen mit den Ausstellern/Gärtnern zu führen.

Ich weiß gar nicht nach welchen Kritereien die Aussteller-Gärtnereien ausgewählt wurden, ich war jedenfalls mit dem Angebot voll zufrieden, entsprachen die Pflanzen genau meinem Geschmack. 
An den Ständen der Kleinen Gärtnerei ( die sich den insektenfreundlichen Garten auf die Fahne geschreiben hat) und der Gärtnerei Teske ( ebenfalls mit diesem Thema miteinem naturnahen Staudenangebot) ich folgende Stauden für mein Staudenbeet:
Iris Lactea 'AGM'
Potentilla atros. 'Golden Starlift'
Calamintha nepeta ssp. nepeta
Scabiosa ochroleuca
Dianthis barbata 'Nigrescens'
Aster schreberi
Sanguisorba 'Pink Elephant'
Trinia glauca 

Aster schreberi  ( Wer war Schreber?)soll sogar im trockenen Schatten wuchern. Unter der  Kiefer wäre ja das mal etwas. Wie ich gerade gegoogelt habe, widmet der Telegraph ihr sogar einen ganzen Artikel.
Unser Sohn hatte uns den Auftrag gegeben nach winterharten Kakteen für seinen Berliner Stadtbalkon auszuschauen. Selbst für diesen exzentrischen Wunsch trafen wir auf einen Aussteller, den ich allerdings auch regelmäßig auf dem Berliner Staudenmarkt antreffe.  Und der ist ausgesprochen kenntnisreich, und konnte uns Kakteen aus den Anden und den nördlichen USA verkaufen, die er selbst aus Samen angezogen hat....und wusste über das Habitat der Kakteen direkt neben der Autobahn in Denver (?) zu berichten.

Um elf Uhr machte das Inselcafé auf und wir ließen uns zu Cafè au Lait und ersten bzw. zweiten Frühstück nieder. Der GG war dann aber wenig angetan von den kalten Buletten und kalten Pommes...aber wer isst schon um halb zwölf Pommes?




Danach waren wir unterwegs den Inselpark genauer unter die Lupe zu nehmen, die vollgepackten Transporttaschen konnten wir glücklicherweise an einem der Stände unterstellen.
Gleich ins Auge fiel uns der alte Zierapfelbaum, der vor Blüten schäumte...und wie ungerecht....keine Spuren der letzten Nachtfröste zeigte. Wieder mal ein Beweis für das besondere Kleinklima, dass hier im Potsdamer Raum zu herrschen scheint. Denn auch an den anderen Gehölzen und Pflazen konnte ich keine Frostschäden erkennen.
 

Seit 2003 gibt es einen Verein: "Den Verein berät ein unabhängiger Fachbeirat aus Fachleuten und städtischen Verwaltungsmitgliedern. Der Verein organisiert Veranstaltungen, Führungen und Festlichkeiten auf der Freundschaftsinsel mit dem Ziel, Wissen um die gartenkünstlerischen Werte der Freundschaftsinsel, die schöpferischen Ideen Foersters sowie Freude an der Schönheit zu vermitteln."
Der Verein hatte auch einen Stand auf dem Markt, wo man historische Foersterstauden erwerben konnte oder sich auch pflanzentechnisch beraten lassen konnte. 
Ich fand hier endlich den Pflanzenführer zur Insel, eine Broschüre, die akribisch auflistet, welche Foerster-Sortensammlungen, Sondergärten, Gehölze, Rosen im Park, wo zu finden sind. 
So weiß ich, dass es sich beim Zierapfel um 'Malus floribunda' handelt.


Zum ersten Mal sehe ich im Park  den Cornus florida in voller Blüte...bereits auf Instagram gepostet passend mit Nachtigallgezwitscher. Die Nachtigallen sind in unsere Region seit ein paar Tagen wieder zurückgekehrt..., nur den Pirol und die Schwalben vermisse ich noch.Und die sehen auf den Fotos doch so aus, als ob sie ein bißchen Frost abbekommen habe.


In solchen Staudenanlagen gehe ich immer mit sehr selektivem Blick: Was könnte auch in meinem Garten gut aussehen, wie haben die Gärtner dieses oder jenes Problem gelöst?


So fand ich beispielsweise die Idee nachahmenswert zwischen Epimedium einfach mal Euphorbia polychroma zu setzen, die wie kleine Kuppeln aus dem Elfenblumenwald herausragten.
Oder die Staudenpfingstrosen einfach mit Bodendeckern - hier mit Pachysandra - zu bepflanzen, was ich bisher nie gesehen habe und wovon in schlauen Büchern auch immer eher abgeraten wird.

Schön fand ich auch die Wegrandbepflanzung mit der zitronengelben Allyssum saxatile 'Citrinum'.

Wir schlenderten noch hier hin und da hin, ließen uns treiben. Irgendwann waren auch die Springbrunnen der Wasserbecken angestellt worden....Kinder hüpften herum. Schön, dass es noch solche Anlagen gibt!



Sonntag, Januar 15, 2017

Neujahrsausflug


Das neue Jahr ist schon fünfzehn zehn Tage alt, und ich habe nicht einen Beitrag auf meinem Blog geschrieben. Es wird höchste Zeit. Falls sich also trotz meiner Nachlässigkeit doch noch jemand auf meine Webseite verirren sollte, wünsche ich allen ein frohes neues Jahr. Better late than never.
Im neuen Jahr (und mit fortschreitendem Alter) soll es 'sutjie' ( norddeutsch-platt für gemächlich) vorangehen. Vielleicht ist das ja mein persönlicher Vorsatz für's neue Jahr, obwohl ich eigentlich  seit Jahrzehnten von guten Vorsätzen nichts mehr wissen will.
Und dann ist mir als Folge unseres Ausflugs-vermutlich weil ich das neue Jahr so gemächlich angehe-auch noch ein Gartenmotto für 2017 vor die Füße gefallen. 
Aber dazu später. 
Unser Neujahrsspaziergang bzw. -ausflug führte uns mit einiger Verspätung vor ein paar Tagen Richtung Potsdam, eine Stunde Fahrt von uns entfernt. Ich wollte endlich die Sacrower Heilandskirche mit eigenen Augen sehen.

Wir wohnen jetzt auch schon insgesamt vierzig Jahre in Berlin, bzw. im Umland. Und bisher kannte ich diese Kirche am Ufer der Havel nur aus West-Berliner Sicht, bzw. von Dampferfahrten entlang der Havel.
Wir fuhren bei eisigen Temperaturen los, der Himmel war noch bedeckt, und obwohl ich vorher noch einen Termin beim Zahnarzt gehabt hatte, erreichten wir bereits gegen zehn Uhr morgens  Sacrow...und am Himmel kaum noch ein Wölkchen. Bilde ich mir das ein, oder hat Potsdam einfach immer das bessere Wetter? Die Hohenzollern wussten schon, wieso sich damals hier niederließen.

Mittwoch, November 14, 2012

Die Freundschaftsinsel um acht


Die Freundschaftsinsel liegt  in Potsdam zwischen zwei Armen der Havel, der Alten und der Neuen Fahrt und genau gegenüber dem Potsdamer Hauptbahnhof. Dienstag und Mittwoch fand wieder die sogenannte 'Herbstschule' auf dem Telegrafenberg statt, ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs.
Und da die Herbstschule für mich erst um neun Uhr losging, richtete ich es so ein, dass ich vorher dem 1937 bis 194o von Karl Foerster und Hermann Mattern angelegten Schau- und Lehrgarten eine Stippvisite abstattete, der bis heute penibel gepflegt wird.
Das hieß um fünf Uhr morgens aufstehen, denn in diesem Jahr konnte ich leider nicht die Regionalbahn nehmen, sondern musste mit der dahinschleichenden S-Bahn fahren. Aber was tut man als Hortophile nicht alles für einen selbst im November wunderschön anzusehenden Garten. Aber ich steh ja sonst auch nur eine viertel Stunde später auf....

 Gärtner waren als ich um um acht Uhr ankam schon schwer zugange., wenn auch recht brummelig, auf mein freundliches Guten Morgen, bekam ich keine Antwort .Schade, ich wäre  auch schon um diese Uhrzeit aufgeschlossen für einen Plausch gewesen.


Und trotz mehrerer Frostnächte, die uns hier bereits heimgesucht hatten, blühte sogar noch etwas. Die Herbstchrysantheme 'Nebelleuchten' scheint relativ robust zu sein.

 
 An anderen Stellen wurde alllerdings nicht 'durchgeblüht', was aber meinen Blick von den Beeten weg auf die Wegepflasterung lenkte, die mir bei meinen vorhergehenden Besuchen noch gar nicht aufgefallen war.
..
Oder auf  filzig graue Blattrosetten eines Verbascum, die ich sehr dekorativ fand....oder den im Boden eingesenkten alten Mühlstein, moosbewachsen, winterliche Deko-Elemente so ganz nach meinem Geschmack!



Die Sonne war am zweiten Tag meines Besuches gerade so hoch, dass ein Teil des Gartens noch im Schatten lag, die Nikolaikirche auf der anderen Seite der Havel aber in ein helles Licht tauchte.
Suchbild mit Reiher
Morgenstund hat Gold im Mund
Den Mammutbaum strahlte sie so an, dass seine rötliche Herbstfärbung wie Rotgold schimmerte.
Ich war fasziniert von dieser morgendlichen Lichtshow, dass ich fast den Graureiher übersah, der in einem Wasserbecken davor auf der Lauer stand.
 In meinem Garten landet ja ebenfalls hin und wieder  einer, aber bisher gelang es mir nie einen zu fotografieren, weil der sich sofort in die Luft aufschwingt, wenn er mich sieht. Bei dem Freundschaftsinselreiher war das anders, ich schlich mehrfach um ihn herum bis ich éine gute Position fand um ein Foto zu machen.
Vexierbild
Der Reiher stand fast genauso starr auf seiner Position wie die vielen anderen Figuren, die gleichmäßig im Garten verteilt stehen.


Das dicke Pony gehört im Garten der Freundschaftsinsel zu meinen Lieblingen, ich besuche es immer, wenn ich dort bin, auch wenn es erst ganz hinten zu finden ist.


 Wer wohl Inge war , die offenbar Modell stand für eine Plastik des Prof. Arnold  ?


In dieser Jahreszeit kommen Gräser eigentlich erst richtig zur Geltung.... um K.F. zu zitieren:

Wer Herbstgarten sagt, muß auch Silberfahnengras, Kupferhirse und Lampenputzergras sagen....
Im Garten der Freundschaftsinsel "treiben Gartengräser  ihr Spiel in vielen Staudensträußen. 
standen allerdings meistens im tiefen Schatten, so dass ich nur wenige fotografierte.


I
Im hinteren Teil des Gartens findet man auch eine Metallplastik, die zu Ehren Karl Foersters aufgestellt wurde in der ein Zitat von ihm graviert ist:

„Wer Träume verwirklichen will, muss wacher sein und tiefer träumen als andere“ 


Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...