Freitag, März 23, 2018

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?



Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kahlfrostes scheinen vorüber. Hier im Nordosten der Republik leben wir an einer Grenzfläche von kontinentalem und atlantischen Einfluss. d.h. je mehr man nach Osten kommt, desto deutlicher wird  der kontinentale Einfluss von kalten Wintern und warmen Sommern . Gut den (relativ) kalten Winter hatten wir jetzt nach Jahren mal wieder, heißt das nun im Umkehrschluss, dass der Sommer auch ein kontinentaler warmer wird- mit wenig Regen?
Die Kahlfröste mit anhaltenden Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ermöglichten uns nach Jahren wieder mal die Schlittschuhe anzuziehen und auf den vielen Wasserflächen des Landes eiszulaufen...man hätte aber auch über die Briese trockenen Fußes spazieren können.
Die Briese ist zugefroren



Dazwischen gestreut waren ein paar flüchtige Schneeintermezzi, die aber am folgenden Tag wieder beendet wurden, weil Sonne und Temperaturen den Schnee verschwinden ließen.


Gleichzeitig mit dem Schnee flogen hier die Kraniche über das Land, Glücksbringer...sollte nun endlich der Frühling beginnen?
Wir hatten dann sogar ein paar wärmere Tage, dass die Elfenkrokusse, die mit geschlossenen Blüten auf ein paar Sonnenstrahlen gewartet hatten, endlich mal ihre Blüten öffnen konnten, und die ersten Honigbienen empfingen. Und in den darauf folgenden Tagen hatte ich sogar die erste Bachstelze auf einem der Hausdächer der Umgebung gesehen.
An einigen Stellen waren die Elfenkrokusse inzwischen schon matschig, weil ich sie dort nicht abgedeckt hatte. Die dicken Büschel der abgebildeten Elfenkrokusse haben nur an geschützten Stellen und mit Tannenästen abgedeckt überlebt.


Crocus fleischeri, eine weißblühende Art aus dem Taurusgebirge hat dieses Jahr besonders gelitten. Eigentlich gehören sie mit den Tommies zu den Frühfrühblühern. Dieses Jahr war es einfach nur traurig, das Foto zeigt , wie eine Blüte sich öffnete als mal einen Tag die Sonne herauskam.Den Krokustuff hatte ich auch nicht abgedeckt.

Montag, März 19, 2018

Steckrüben zum Mittagessen


Ja, ich gehöre zu denjenigen, die Steckrüben lieben...das gleich mal vorneweg. Das habe ich  auch so bei Instagram auf der Seite der Gartenköchin kommentiert, die gerade Steckrüben thematisiert. Daraufhin bekam ich eine Einladung mein aktuell favorisiertes Rezept mit diesem Gemüse des Jahres 2017/18 vorzustellen. Das soll heute geschehen, denn im Garten hat der sibirische Wind alles eingefroren..er ist einfach nur trostlos anzusehen. An Gartenarbeit ist erst recht nicht zu denken.
Die Gartenköchin hat in ihrem wunderbaren Blog einen Contest anlässlich der Steckrübe ausgerufen, die zum Gemüse des Jahre 2017/18 ernannt wurde . BloggerInnen können auf ihrer Seite ihre Steckrübenlieblingsrezepte vorstellen/ verlinken . 
Ich liebe alle Formen von Gemüse, bin zwar kein Vegetarier ...bin aber in einem Elternhaus mit zwei Gärten aufgewachsen (Vatergarten in einer Gartenkolonie/ Muttergarten am Haus), wo eine stets frische, jahreszeitlich geprägte Küche gepflegt wurde. Als Nachkriegseltern schätzten sie zwar durchaus die fette Küche in den Fünfziger und Sechziger Jahren, aber da ich als Kind fettes Fleisch hasste, habe ich mich immer auf die Gemüsebeilage gestürzt, egal welcher Art. Ich kann mich nicht erinnern, das ich irgendein Gemüse nicht mochte. Fastfood gab es bei uns nie.....ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter manchmal meinen Vater verfluchte, der aus seinem Kleingarten irgendein Gemüse ( eine handvoll Bohnen,  zwei Zucchini und 10 Ranken Neuseeländer Spinat) anbrachte, das dann sofort in den Speiseplan aufgenommen werden musste... 
Steckrüben wurden allerdings nie in den Gärten angebaut, die wurden im Winter dazugekauft. Sie waren immer schon preiswert und wurden als Steckrübeneintopf gegessen,  ohne dass sich irgendjemand in der fünfköpfigen Familie dazu negativ äußerte.
Dem zweiten Weltkrieg, den beide Eltern als junge Flüchtlinge erlebt hatten, folgte der Hungerwinter in den Jahren 1946/47, aber bei den beiden spielte offenbar die Kartoffel in der Ernährung damals eine größere Rolle als die Steckrübe, wie ich aus ihren Erzählungen erfuhr. Ich habe auch nie gehört, dass meine ostpreußische Mutter beschönigend Steckrüben als " Ostpreußische Ananas" bezeichnete. Dieser Euphemismus soll  laut dieser Quelle  in den Kriegswintern des Ersten Weltkriegs  eingeführt worden sein, "um die mentale Verbindung "Steckrüben sind Schweinefutter" in den Köpfen der deutschen Bevölkerung aufzubrechen."
Die Geschichte dieses Gemüse ist sicherlich  ein eigenes Thema, es gibt hervorragende Beiträge dazu im Netz.
Ich habe mein antiquarisches " Plantes Potagères" aus dem Jahre 1891 ( Erbstück von meinem Vater) herausgesucht, erschienen bei Vilmorin-Andrieux., und mal ein bißchen geblättert, um zu erfahren, welche Bedeutung diese Rübe im 19. Jahrhundert  hatte, in Friedenszeiten.
Im Buch wird das Gemüse eher deutschen oder britischen Anbaugebieten zugeordnet. Die gelbe Form als 'Plattrunde Apfel-Kohlrübe' (Rutabaga Jaune Plat Hatif) als die empfehlenwerteste Form für den Gemüsebau erwähnt. Von der Rothköpfigen Riesen-Kohlrübe ( Rutabaga A ColleT Violet Ou Rouge) immerhin 7 britische Sortennamen aufgeführt.
Erfolgreichen Anbau verspricht in Frankreich nur die Gegend "En Bretagne, où les conditions climatériques' sont à peu près celle de l'Angleterre, le rutabaga est très cultivé et réussit parfaitement. "

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...