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Dienstag, November 03, 2015

Cotentin.... Garten am am Golfstrom


Portbail Kirche am Hafen
In unseren Urlaub waren wir aufgebrochen bei Frost und wolkenverhängten Nebelwetter, in den Koffern dicke Winterpullis, Mütze und Handschuhe. Nichts von den wärmenden Utensilien wurde an der Westküste des Cotentin gebraucht...Ballast im Koffer.

Portbail 'City'

Calla als Haustürbewacher
Solananum laxum
Diese schöne Rose blühte und rankte an einer Kirchhofsmauer
Ich hätte mich als durchaus auf die Aussage meines Reiseführers verlassen könne, der ja die Wirkungen des Golfstroms beschreibt:' Die französische Küste profitiert von dieser gigantischen Wärmezufuhr; die Durchschnittstemperaturen liegen etwas sechs bis acht Grad über denen, die dieser Breitenlage entsprechen.'





Melianthus major vor einer Kirche in Portbail
Und so erlebten wir dort fast zwei Wochen eines Herbstes, der keiner zu sein schien. Die Cidre-Äpfel hingen noch an den Apfelbäumen, sie werden erst im November abgeschlagen und vermostet, berichtete unserer Ferienhausvermieter. Selbst die Riesenhecken in der Bocage-Landschaft der Normandie, waren teilweise noch tiefgrün . Erst in der letzten Woche fiel mir eine herbstliche Blattfärbung auf....kann sicher auch an der regionalen Zusammensetzung der Hecken liegen ( Eichen oder Schlehen, Stechpalmen u.ä. verfärben sich nicht so wie beispielsweise die Ahörner). Nur die Farne zeigten deutlich an, dass jetzt auch hier durchaus Herbst ist.

Morgens beim Hundespaziergang


Auch die Rinder  und Pferdchen genossen in der Normandie alle noch ihren Aufenthalt auf den Weiden.


Die Maisfelder waren auch teilweise noch nicht abgeernet, so dass man vor den Riesenerntegeräten und Treckern auf den engen Straßen nicht immer sicher sein konnte. Spazierengehen, um bessere Vorgartenfotos der normanischen Bauernhäuser ( und diversen Feriendomizile mit verschlossenen Fensterladen) zu machen, habe ich mir deshalb auch verkniffen....das war mir dann mit Hund und Fotoapparat nicht sicher. Selbst die normalen Autofahrer halten sich nicht unbedingt an Geschwindigkeitsvorschriften. Meine wenigen Fotos sind deshalb nicht unbedingt von Güte ;-)



Und Neophyten breiten sich an Stellen von alleine aus, wo man sie nicht erwartet...
In den Dünen waren  die Yuccas doch schon zahlreich. Ursprünglich waren  die Palmlilien ja hauptsächlich in trockenen und halbtrockenen Gegenden Mexikos und dem westlichen USA heimisch. Seit wann sie in der Normandie verwildern ist mir nicht bekannt.


Und auch diese Pflanze habe ich als Wildkraut in einer etwas schlampigen Ecke eines kleinen Orte verwildert gefunden. Ich war mir zunächst nicht sicher, was es sein könnte....inzwischen aber schon. Wer errät es?


Ich meine die üppig grünende Pflanze rechts.

Und natürlich habe ich auch ein paar wunderschöne 'Jardins botaniques' gesehen. Es gibt nicht nur den weltberühmten in der Normandie-Haute.
Die werde ich dann im nächsten Posting über meine Reise in die Normandie-Basse vorstellen.

Samstag, Oktober 31, 2015

Zichorien von Briquebec nach 'Moulin du ruisseau' bringen....


Im Innenhof des Schlosses
Der Donjon des mittelalterlichen Schlosses























Ja, wir waren  in Urlaub. 13 Tage in der Normandie-Basse auf der Halbinsel Cotentin. Und da ich nicht vorhabe einen chronologischen Reisebericht zu schreiben, gibt's nur ein paar  Amuse-gueules ...in diesem Posting als Gruß von einer wunderbaren Herbstreise in ein wunderschönes Land.


Die kleine Stadt Briquebec befindet sich im Zentrum der Halbinsel und hat montags regelmäßig einen Markt, der nach unseren ersten Wochenende am Strand gleich besucht wurde. Von unserem Ferienort in  der Nähe von Haye-du-Puits war es nicht weit.





Das Angebot für den ambitionierten Gemüsegärtner und -konsumenten war reichhaltig . Ich konnte nicht widerstehen und erstand für 3,50 eine Kiste Zichorienwurzeln, ein Angebot für eine zerstreute Gärtnerin doch noch zu selbst vorgezogenen Chicoree im anstehenden Winter zu kommen. Dabei hatte ich doch im Frühjahr von rotem Chicoree besorgt.  Mein GG verdrehte die Augen als ich die Kiste mit den Wurzeln zum Auto zurückschleppte....

Im Vordergrund das Zichorienangebot

Wenn ich die Namen  der Setzlinge richtig lese und übersetze, gibt es dort 'Chou prompt'... Zuerst dachte ich, dass es sich hier um eine Art schnell wachsenden Schnittkohl handelt. Aber in diesem Link finde ich heute einen Hinweis, dass das eine alte regionale Kohlsorte aus St. Malo zu sein scheint .Schade, den hätte ich dann doch auch gern mitgenommen ;-)
Chouca Lapin (?) entziffere ich ...ein Kohl für Kaninchen??? ..und was ist bitte 'Encornet'? Isst man den Kohl als Beilage zu Tintenfischen, denn so übersetzt das mein Google-Übersetzer.
Leider reichte mein Schulfranzösisch nicht zum gepflegten Gärtner-Smalltalk auf dem Marktt, und mit Englisch kommt man auf dem Markt nicht weit.


Die Zichorienwurzel haben die folgenden Urlaubstage in der Kiste im Auto einigermaßen gut überstanden und inzwischen ihren über 1000 km langen Weg in das Dorf am Stadtrand von Berlin mit Mühle und Bach (Überschrift!)  überstanden. Heute vormittag habe ich sie in den einzigen hohen Topf gesetzt, den ich hatte. In den sollte usprünglich mein Riesenkaktus umgepflanzt werden...jetzt also Chicoree.


Während auf Cotentin die Äpfel gerade erst geerntet wurden..liegen unter meinem Apgfelbaum schon alle Blätter am Boden
Jetzt muss das restliche Blattgrün nur noch abgeschnitten werden, der Kübel in den dunklen relativ warmen Keller gestellt werden und zu Weihnachten habe ich dann französische Chicoree.
Mir ist klar, dass das Eulen nach Athen ....Holz in den Wald..und 'coals to Newcastle' bringen heißt: Um die Ecke gibt es inzwischen diverse Zichorienplantagen..und in jedem Supermarkt sind sie präsent.
PS. Der Name des Ortes Briquebec hat mich ein bißchen nach seiner Herkunft forschen lassen, schließlich klingt das nicht unbedingt französisch. Die Endung ...bec ist die gleiche wie die im Namen meines Wohnortes. Und richtig, der Usprung ist nicht gallo-romanisch, sondern skandinavisch. In die Gegend wanderten Wikinger ein, bestehend aus Dänen, Norwegern und 
Iren (?), so sagt es jedenfalls meine französische Quelle, und zwar so 'Puis viennent les Vikings, à la fin du ixe siècle et au début du xe siècle, Danois mais aussi, pour la Presqu'île, Norvégiens accompagnés d'Irlandais. 
Man nimmt an, dass das Land damals unbewohnt war, weil von wilden Wäldern bedeckt.
Brekkubekk (le « ruisseau de la pente »), das sich an der Kante einer Steigung (brekka) über einem Bach (bekk) befindet. Unser Dorf liegt am Rande einer Großstadt ;-) aber gleichzeitig an einem Bach mit einer Mühle....Molenbeke, wie mittlalterliche Quellen belegen.
Noch mehr interessante Funde...das isländische Wort 'brekka' bedeutet bergab...sagt der Google Übersetzer
Was lernt die interessierte Gärtnerin daraus? Auch Europa war schon immer ein 'Melting Pot' für die unterschiedlichsten Kulturen. 

Donnerstag, Juli 04, 2013

Wilde und gezähmte Vogesen



Die Wanderung bei Nebel im wilden Regenwald der Vogesen gibt es in Sammys Blog, zu sehen. Nachmittags als der Himmel wieder aufklarte , konnten wir dann die höchste gezähmte Wildnis der Vogesen besuchen.
Der 'Jardin d'altitude du Haut Chitelet' liegt ebenfalls in der Nähe des Hohneck direkt an der Route des Crêtes- , der Vogesenkammstraße.

  Molopospermum peloponnesiacum oder 'Molly the Greek'

Der Garten beherbergt Pflanzen der Gebirge dieser Welt vom Himalaya über die Pyrenäen bis zur heimischen Vogesenflora, ist umgeben von den schon erwähnten Vogesen- HochWeiden, Vogesenwald und einem Moor. Am Moor wurde gerade gebaut: Man bereitete einen Holzpfad für die Besucher vor.


Es gab aber trotz immer noch anhaltendem Nebel und Nieselregen einiges zu sehen. Im Himalya blühte der spektakuläre blaue Mohn Meconopsis betonicifolia, außerdem Primula sikkimensis, Euphorbia griffithii und der ungewöhnliche Rheum alexandre.


Das allein war für mich schon einen Besuch wert, denn Meconopis ( Plural) habe ich das letzte Mal vor dreißig Jahren in einem schottischen BoGa blühen sehen . Der BoGa Berlin versucht's ja auch, aber es sieht dort kläglich aus, wenn man nur die eine oder andere der blauen Wunderblumen dort finden kann. Sie sind halt extrem heikel, was ihre Standortwünsche betrifft.

Zunächst waren wir nur die einzigen Besucher, allerdings entdeckten wir dann doch zwei weitere menschliche Wesen an einem Bachlauf.


Ich nehme an, dass das Studenten waren, denn der Garten gehört zur Universität Nancy.
Ich nehme ebenfalls an, dass der Bachlauf natürlich ist. Das Schild lässt darauf schließen, dass hier die Quelle der Vologne entspringt (?), einem Vogesenfluss, der dann irgendwann in die Mosel mündet.


Vologne und Luektea pectinata , eine Pflanze des USA-Pazifikgebietes

Anemona ?





Die Vologne floß hier durch die amerikanische und chinesische Flora, auffallend waren  bei den Bachbegleitpflanzungen die großen Blätter des amerikanischen Stinktierkohls 'Lysichiton americanus'. Hatte ich doch gerade erst beim Berliner Staudenmarktbesuch im Frühjahr im BoGa Berlin erfahren,  dass der inzwischen als invasiver Neophyt benannt wird. siehe auch Wikipedia hier

Die Vogesenflora war aber ebenfalls hier zu sehen. Auch hier herrschte wie in Amerika Frühlingsstimmung. Einige Anemonen blühten noch, bei den weißen Küchenschellen  (Pulsatilla alpina) waren wie bereits auf den Hochweiden am Hohneck gesehen nur noch die nassen Samenschöpfe übrig.

(Pulsatilla alpina ssp. austriaca)



Blechnum spicata

Ebereschen+ Flechte- und Moosbewuchs
Interessant war für mich die Ecke mit den sogenannten Steingartenpflanzen, hier standen verschieden gestaltete Tröge mit den kleinen hübschen Pflänzchen der Gebirgsflora, offensichtlich selbst gefertigt.



Ich hatte  schon immer mal vor solch einen Trog für meinen Garten zu fertigen , denn für einen richtigen Steingarten wäre in meinem Garten kein Platz. Irgendwo müsste ich auch noch ein Rezept für die Herstellung so eines Troges aus Zement haben, das mir Gisela aus Guildwood Gardens  mal geschickt hat....wenn ich mich recht erinnere.


Man könnte darin sogar ein Minimoor anlegen mit Sonnentau, der auch im Vogesenhochgarten im Trog wuchs.


Ideen gibt es viele, aber erst einmal haben andere Dinge im Hausgarten Priorität. Da muss ich nur mal durch mein Arbeitszimmerfenster schauen ;-)


Dieser Garten in den Vogesen sollte nicht der einzige Garten sein, den wir besichtigen konnten.


Von einem weiteren besichtigenswerten Privatgarten in der Nähe erfuhren wir nämlich durch einen im Jardin d'altitude ausliegenden Flyer....Bericht folgt

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...