Mittwoch, September 18, 2013

Apfelfest in Oranienburg


Oranienburger Schloss mit Anklagender
Am Wochenende fand das erste 'Historische Apfelfest' im Oranienburger Schlosspark statt, dort wo im Jahr 2009 die Landesgartenshow ausgerichtet wurde.
Am Samstag bei strahlenden Sonnenwetter mit sommerlichen Temperaturen haben wir dem Fest einen Besuch abgestattet, schließlich wohnen wir ja 'dichtebei'.


Gleich vorneweg...ich hätte lieber mein eigenes Apfelfest feiern sollen, schließlich wartet mein Apfelbäumchen darauf beerntet zu werden.
Hätte ich nicht bereits den happigen Eintritt von 6 € bezahlt, wäre ich schon beim ersten Anblick mittelalterlich gekleiderter Menschen auf dem Absatz umgedreht . Selber schuld, vermutlich hätte ich mich genauer informieren sollen. Nun gut, so schlenderten wir lustlos an den auf Mittelalter getrimmten Fressbuden vorbei, staunten über selbst gehäkeltes Barbieequipment vor historischer Kulisse, bedauerten die auf eine Fotosession wartenden Raubvögel. (Foto mit Schneeeule für 6 €, mit sibirischem Uhu wurde es teurer)
...oder streichelte aufgeregte Schlittenhunde, die man ebenfalls für eine Fahrt durch den Schlosspark mieten konnte.

Äpfel gab's auch zu sehen: Man konnte zuschauen, wie Apfelsaft aus frischen Äpfeln gepresst wurde und in der Orangerie gab's eine Apfelsortenausstellung. Immerhin.


Nach einer wirklich guten Apfel-Gemüsesuppe angeblich rumänischen Ursprungs, sind wir dann lieber durch den Teil des Schlossparks gezogen, der 2009 für die Landesgartenschau gestaltet worden war.



Die Riesen-Zierapfelspaliere stehen fachmännisch gepflegt als Raumteiler auf dem Gelände, während die ursprünglisch sehr britisch gestaltete Staudenrabatte davor völlig verwildert ....was aber von den sich paarenden Bläulingen sehr geschätzt wurde.



Das riesige Bett in der Obstbaumecke war leider von Kindern besetzt, sonst hätten wir das Bett unter schirmartig geschnittenen Zierapfelbäumen  ganz sicher für ein Mittagsnickerchen genutzt.


In den an holländische Grachten erinnernden Gräben sah es schon recht herbstllich aus, aber sie leben, es hat sich im Laufe der letzten Jahre ein anständiges kleines Ökosystem entwickelt.


"Die 1627 geborene Oranierprinzessin erhielt von ihrem Gatten, Friedrich Wilhelm I. – dem Großen Kurfürsten – Burg und Amt als Geschenk auf Lebenszeit. Hier ließ die Holländerin Schloss und Park Oranienburg in barocker Pracht mit zahlreichen Baum- und Pflanzenimporten aus ihrer Heimat errichten. Der Lustgarten mit seinen Tulpenbeeten, Grachten und Inseln sollte so holländisch wie möglich scheinen." http://www.magazin-seenland.de/Seenplatte/landesgartenschau-oranienburg.html

Im hinteren Teil des Gartens hatte ich in dem dort zwischen den Beeten angelegten Pavillon eine Hochzeitsgesellschaft niedergelassen und feierte. Man kann es wohl inzwischen für private Feiern mieten. Was die für ein Glück mit dem Wetter hatten!

Sonntag, September 15, 2013

Sonnenaufgänge satt

Die Zeit vorm Aufstehen meiner Klientel habe ich in der letzten Woche genutzt um den Sonnenaufgang  ( und die Stille) am Müritzsee zu genießen. Um sechs Uhr war die nämlich im Tiefschlaf, während meine innere Uhr trotz gestörter Nachrtruhe erstklassig funktionierte.



Tag eins kündigte sich in einem einzigartigen Traum in Rosé an, endete aber leider mit 
Gewitterwolken und einer leider sehr nassen  Segeltour.  Gegenüber unser Herberge war ein kleines Naturschutzgebiet und ich hatte das Glück jeden Morgen von einem Kranichpaar, velen Wildgänsen und -enten, Bläßrallen begrüßt zu werden.  Die Kraniche tröteten laut als sie mich entdeckten und die dort ruhenden Wildgänse suchten das Weite.


Am nächsten Morgen stiebten die Bläßrallen an ihrem Nachtruheplatz nicht sofort auseinnander wie am Vortag, vermutlich lag's am herbstlichen Nebel, aber sicher auch daran , dass ich mich bemühte vorsichtig über den Steg zu laufen.


Es dauerte seine Zeit bis sich das Licht der Sonne bemerkbar machte und  die Landschaft verzauberte.



Der letzte Tag an und auf der Müritz war dann auch der ruhigste...wir wurden mehr geschleppt als dass der Wind uns vorwärts trieb.



Sonntag, September 08, 2013

Konfitüre aus Königin Claudes Früchten... und dann auch noch geklaut!

Im Hundeauslaufgebiet gibt es jede Menge Obstbäume, manche haben sich wild dort angesiedelt,  manche wurden vor Jahren sorgfältig als Wegbegrenzung gepflanzt. Da ich da jeden Tag dort mit Sammyhund unterwegs bin, erfreue ich mich im Frühling über die wunderschöne Baumblüte der Kirsch- Pflaumen- und Apfelbäume und jetzt im beginnenden Herbst über den üppigen Baumbehang.

Baumbehang 2013 ( Handyfoto)

Mir haben es momentan die Pflaumenbäume dort angetan, pralle Früchte warten auf Ernte und fallen bereits ab. Ich habe sie als 'Renecloden ' bestimmt, die Früchte sind fast kugelförmig, haben eine deutliche Bauchnaht und grünlich gelbes Fruchtfleisch, die Schalenfarbe ist in diesem Fall violett rot und nicht so typisch grünlich-gelb wie ich die Reinecloden eigentlich kenne.


(Benannt ist die Frucht übrigens angeblich nach der Königin Claude,(1499–1524), der Gattin des französischen Königs François I. (1494–1547).
Die Pflaumenbäume sind sogar in der Mundraub-Datei eingezeichnet , so dass ich mich entschloss da selbst mal zu 'klauen' für den eigenen Bedarf...Freies Obst für freie Bürger.....

Auslagen in Christine Ferbers Patisserie 'Maison Ferber'

Meine gerade im letzten Urlaub in Niedermorschwihr/ Elsass bei der Marmeladenpäpstin Christine Ferber erstandene Marmeladenbibel kam bei der Rezeptauswahl gerade recht.
Zwei der Rezepte habe ich ausprobiert, und alle die ich bisher die Marmeladen verkosten ließ, waren begeistert.  Das Rezept der Reneclodenkonfitüre habe ich abgewandelt, indem ich statt der empfohlenen Verfeinerung durch getrocknete Zitronen Limetten hinzu gefügt habe ( unbehandelte selbstverständlich) Außerdem habe ich handelsüblichen Gelierzucker verwendet; Christine Ferber verwendet stets nur normalen Haushaltszucker. Ich mag aber meine Marmeladen so, dass sie nicht vom Brot fließen, also mussten zusätzliche Pektine ran. Mein Sohn fand die Variante mit etwas Zimt und Orangenschalen am besten, die mit pulverisiertem Kardamom werde ich auch noch ausprobieren. Aber dazu müsste ich noch mehr Renecloden pflücken....die inzwischen sicherlich schon alle weg sind.



Übrigens..was macht man gegen die bräunlich-schmutzigen Verfärbungen an den Händen und  Fingernägeln nach der Bearbeitung der Früchte. Zitronensäure half da nicht.

Dienstag, August 27, 2013

Aus Fehlern lernen kann klüger machen


Fehler sind wie im richtigen Leben auch im Garten unvermeidlich, dennoch ärgere ich mich über meine Gedankenlosigkeit. Ich hätte es besser wissen sollen. Worum es geht? Um Nistangebote für Wildbienen im Garten.
Bereits in den Achtzigern habe ich im Ökowerk Teufelssee die ersten Insektenhotels gebaut, die  inzwischen fast jeder Gärtner in den Garten stellt , ob naturnah gärtnernd oder auch nicht.


Tröstlich ist immerhin, dass sich mein Fehler nur marginal auf die Wildbienenpopulation auswirken wird, sagen doch Wildbienenexperten sowieso, dass diese Insektenhotels eher für die Menschen sind als dem Wildbienenschutz dienen. Sie tragen absolut nicht dazu bei Rote-Listen-Arten zu schützen, weil die dort angebotenen Nistmöglichkeiten meist nur von den Kultufolgern, wie  beispielsweise der Roten Mauerbiene, angenommen werden.
"Im Bundesgebiet gelten derzeit 52 % der Wildbienenarten als bestandsgefährdet, und 25 Arten sind direkt vom Aussterben bedroht. In die Nistwände gehen nur einige der zahlreichen Arten, und das sind meist häufige Kulturfolger. Ungefähr drei Viertel aller Arten in Deutschland nisten im Boden. "
( Nachzulesen in diesem empfehlenswerten Blog) 



Meine ersten Insektenhotels im Garten waren mit Bohrlöchern versehene Buchenholzscheiben und gebündelte Schilfhalme in Dosen. Ich erinnere mich noch gerne daran, wie das verrottende Holz als Brutkammer für Pinselkäfer diente, die ich dann nach Abschluss ihrer Metamorphose im Mulm des Holzes prozessionsmäßig in die nah stehende 'Ghislaine de Feligonde' wandern sah. ...waren zwar keine Hautflügler...aber immerhin Insekten ;-)
Und genau dazu sollen solche Insektenhotels ja auch dienen, der Umweltbildung! 
Deshalb wollte ich mich bei meinem erneuten Versuch perfekter 'fortbilden' und habe mir bei DaWanda zwei perfekt gezimmerte kleine Wildbienenhotels mit der Möglichkeit durchsichtige Acrylglasrörchen herauszunehmen ,um die Brutzellen beobachten zu können, bestellt.
Gleichzeitig bestellte ich mir ein aktuelleres Buch  von Dr- Paul Westrich ( Wildbienen- Die anderen Bienen)aus dem Jahre 2011 zum Thema als die, die ich bereits hatte. Das hätte ich mal vorher machen sollen, denn der erfahreren Wildbieneexperte warnt vor diesen Beobachtungsröhrchen, da sie wasserdampfundurchlässig sind und die Gefahr einer Verpilzung besteht.

Das erste Hotel besteht nur aus diesen herausnehmbaren Acrylrörchen. Wie man auf dem Foto sieht sind auch fast alle Nistlöcher besetzt , was bereits imMai/Juni geschah. Im Westrich-Buch gibt es einen hilfreichen Bestimmungsschlüssel  mit dem man sogar anhand der Lochgröße, der Form des Nestverschlusses und der Bauzeit die Art bestimmen kann!



Ich bin mir nicht sicher, wer es war...könnte eine Natternkopf-Mauerbiene sein? Zumal hier jede Menge Natternkopf wächs , so auch direkt am Mauerrand unseres Anbaus, auf dem die Hotels stehen. Inzwischen sieht man die verpupppten Kokons, aber was ist das Weißliche? Sind das Pilzfäden?
Im anderen Haus gibt es nur ein paar wenige Beobachtungsröhrchen, aber da sind schon einige Schäden mehr zu betrachten. Die Puppen sind teilweise abgestorben, außerdem entdeckte ich noch einige wie Ameisen aussehende Insekten. Was ist das? Ich werde die Röhrchen mal bei Gelegenheit aufschrauben, was ja immerhin an dieser Variante des Insektenhotels möglich ist.



Sonntag, August 25, 2013

'Schweine'


Die lähmenden Hitzetage des Sommers sind glücklicherweise vorbei, so dass mein Aktivitätsniveau nicht mehr dem einer Schnecke im Sommergarten ähnelt. Die begeben sich nämlich bei derartig unwirtlich heißen Lebensbedingungen in einenTrockenschlaf, verschließen ihre Schalenmündung mit einer Membran  ;-) und ziehen sich an einen Ruheort zurück. Und da Schnecken bekanntlich auch keine Blogs schreiben oder fotografieren, habe ich auch das gelassen.
Zwischendurch hatten wir ja dann durchaus auch sehr schneckenfreundliches Wetter mit Regengüssen (und Gewittern), aber auch das lockte mich nicht in den Garten. Außerdem reichte meine zur Verfügung stehende Energie gerade mal so für die Verrichtung meines Brotjobs..genauer...für die Bewältigung der äußeren Um- und Zustände, die damit seit einiger Zeit  zusammen hängen....
Zustände gibt es infolgedessen aber auch in meinem Garten: Der Regen hat so einiges im Garten angerichtet, was mich aber zu Erkenntnissen führte. Phlox ist im Allgemeinen im  Garten am Fließtal sehr wuchsfreudig, und der vielzitierte Satz K.F.s gilt auch für mich:
“Ein Garten ohne Phlox ist nicht bloß ein Irrtum, er ist eine Versündigung gegen den Sommer.”

Ohne den Duft des Phloxes an einem schönen Sommerabend würde mir etwas fehlen.
 
Phlox paniculata' Peppermint Twist' im VordergrundA

Allerdings liegen die meisten meiner Phloxsorten nach den Starkregengüssen am Boden. Der einzige der sich als standfest erwiesen hat, ist die Sorte Phlox paniculata' Peppermint Twist', die jetzt sogar nach dem ersten Flor im Juni zum Nachflor einsetzte!
Aber K.F. hilft auch hier weiter: ... alles Heil liegt auch hier in der Sortenwahl! Umfallende Sorten waren auszuschließen'.
Und damit war K.F. offenbar nicht zimperlich, wie ich unlängst in der MDR Gartensendung erfuhr.  Der 77jährige Potsdamer Gärtner Andreas Gaedt, der auch unter Karl Foerster arbeitete, berichtete in einer Gartensendung des MDR im Juli wie radikal der Staudenpapst bei der Auslese seiner Phloxzüchtungen vorging. Sorten, die Mängel zeigten, wie bespielsweise meine im letzten Jahr auf dem Staudenmarkt gekaufte 'neue Sorte' , deren Blütenblättter 'nach innen gekrallt sind'' wurden mit den Worten' Schmeißt das  Schwein raus' eliminiert.


Das o.a. 'Schwein' mag ich aber nicht wegschmeißen, mir gefallen die gekrinkelten und wie getuscht aussehenden Blütenblättchen , außerdem kippt er/sie auch nicht. Die darf bleiben. Und bei dem umgekippten Riesentrumm mit den blauvioletten Blüten überlege ich auch noch. Die steht nachmittags immer im Schatten, vielleicht hilft ja schon Umpflanzen in die pralle Sonne...allerdings jeder Sonnenplatz im Garten wird schon von anderen Sonnenanbetern eingenommen.
Zu meiner Freude haben sich auch die anfangs durch den harten letzten Winter verloren gedachten Gattungsbastarde Alcea rosea x Althaea officinalis'Parkrondell' und ' Parkallee' erholt und blühen prächtig, wobei Parkrondell etwas länger gebraucht hat sich zu erholen. Natürlich sind auch die im Starkregen gekippt, aber gestützt haben sie sich schnell wieder erholt.

Und während K.F. noch von 'Nierosta-Malven' träumte und es als 'europäische Kulturschande' empfand, dass züchterische Arbeit dies noch nicht geleistet hat, kann ich jetzt endlich stockmalvenähnliche Blüten ohne Rost im Garten haben, die auch noch mehrjährig sind und schlimme Winter auch noch überstehen!  Hier habe ich schon einmal etwas zur züchterischen Geschichte der Malvensorte notiert.
Schwein muss man haben ;-)

'Parkrondell'

Diese Sorten sind sehr beliebt bei den Hummeln und Bienen des Gartens, und das obwohl sie halbgefüllte Blüten haben. Offenbar gibt's da dennoch einiges an Nektar zu holen.


'Parkallee'


“Never wrestle with pigs. You both get dirty and the pig likes it.”
George Bernard Shaw
Übrigens:
Hatte ich bisher über die MDR -Gartensendung wegen ihrer Betulichkeit immer gelästert, finde ich sie inzwischen sehr erfrischend und informativ, und sitze deshalb neuerdings sonntagmorgens um viertel vor neun vor der Glotze um mir sie anzuschauen.




Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...