Dienstag, August 10, 2010

Auf Schmetterlingsjagd

Letztes Jahr ich hatte das Gefühl eine Invasion von Distelfaltern zieht über das Land und labt sich an den Blüten meines Sommerflieders. Den hat ja nun der Winter auf dem Gewissen und fällt als Tankstation für Schmetterlinge aus. Aber da gibt es ja durchaus andere als Schmetterlingsmagneten bekannte Pflanzen  im Garten. Aber auch der bei Landkärtchen ehemals beliebte Schneefelberich blüht ungenutzt vor sich hin.
Zitronenfalter (weiblich)
Ganz schmetterlingslos ist der Garten dann doch, hin und wieder erwische ich den einen oder anderen. So labte sich gestern ein Zitronenfalter an den Phloxblüten, ließ sich dort aber nicht fotografieren. Ich erwischte ihn erst am Laub der Cosmea, wo er regungslos hing und klarmachte, was Mimese bedeutet. Zitronenfalter sehe ich regelmäßig in der Gegend, was gut ist, bedeutet es doch, dass die Raupen -spezialisiert auf Kreuzdornblätter als Speise- hier in der Gegend noch genügend Bäume dieser Art finden....denn wer hat schon einen Faulbaum im Garten?
Außerdem erwischte ich dann noch diesen kleinen Schmetterling an meinen blühenden Pfefferminzpflanzen , der regelmäßig in meinem Garten herumflattert, ich aber meistens zu langsam mit meiner Kamera bin. Bestimmen konnte ich ihn bisher noch nicht trotz der einschlägigen Websites.

Gestern nachmittag habe ich dann mit Hund und Fotoapparat einen Ausflug zum ehemaligen Grenzstreifen des nördlichen Berlins gemacht, jetzt Mauerweg genannt.
"Hangaufwärts zwischen Grenzweg und Köpchensee befindet sich eine interessante Ruderalvegetation auf einst hier abgelagertem Schutt. Die Hochfläche nördlich des Schildower / Lübarser Weges ist durch offene Trockenbiotope und eine Kiesabgrabung geprägt , welche zeitweise eine Uferschwalbenkolonie beherbergte. "
(Anmerkung: Da liegt nicht nur Schutt, hier waren mal Berliner Mülldeponien, das Grundwasser wird dort auch regelmäßig überprüft, wie wir vor Zeiten mal beobachtet haben.)
Reste der Grenzanlagen/Berliner Mauer
Diese Trockenbiotope waren mein Ziel in der Hoffnung ein paar mehr Schmetterlinge vor die Linse zu bekommen. In dieser Gegend finden Schmetterlinge und ihre Raupen noch genügend Spontanvegetaion um zu überleben. Und hier wurde ich auch fündig.
Flucht
Die Sonne knallte auf das hügelige Gelände und ließ die Falter ziemlich munter herumflattern...und zu allem übel steckte mein neugieriger Hund auch ständig seine Nase dazwischen um zu sehen, was ich so treibe. Es war also gar nicht so einfach ein vernünftiges Foto hinzubekommen.
Besonders häufig war der Kleine Perlmutterfalter anzutreffen. Auf dem Foto sitzt...fliegt er gerade ab auf einer /von einer Graukressepflanze, die in dem Gebiet massenweise vorkommen.Die Raupen ernähren sich von Ackerstiefmütterchen, die es dann wohl als Ackerbegleitpflanzen hier im Frühjahr gegeben haben muss. Wissen tue ich das nicht, aber mit Roggen bestellte Felder habe ich gesehen. Sie wurden  gerade abgemäht.
Stadtrand
Aber auch an diesen hochwachsenden Kreuzblütlern saßen sie, die ich noch nicht bestimmt habe.
Perlmutterfalter
Wunderschön sind auch die Schachbrettfalter, die laut Wikipedia gerne an Disteln, Flockenblumen und Skabiosen Nektar saugen sollen, ich habe einen an Schafgarbe erwischt. Sonnt der sich nun dort oder nimmt der dort auch Nektar auf?
Schachbrettfalter an Schafgarbe



Die Raupen ernähren sich von vielen verschiedenen Gräsern " wie beispielsweise von Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum), Aufrechter Trespe (Bromus erectus), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Rotem Straußgras (Agrostis capillaris), Gewöhnlichem Knäuelgras (Dactylis glomerata), Blauem Pfeifengras (Molinia caerulea), Flaumigem Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), Schwingel (Festuca) und Zwenken (Brachypodium) " (Wikipedia)
Ich schätze, auf diesem wilden Ruderalgelände dürften sicher einige der bevorzugten Gräserarten dabei gewesen sein.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...