Freitag, November 05, 2010

Kryptophytisch


Jetzt habe ich sie endlich unter die Erde gebracht, damit der Frühling in meinem Garten so wird, wie ich ihn mag: blühend. Und damit es damit möglichst früh losgeht, hatte ich ein Angebot in der Zeitschrift 'Kraut und Rüben' wahrgenommen und mir im Mai das Krokuspaket '7 Lieblinge' der Firma Klare und Sackmann bestellt, das im Oktober ordentlich verpackt angekommen ist..
Enthalten sind in dem Paket
  * 30 Crocus ancyrensis- der Ankara-Krokus
    * 30 Crocus chrysanthus 'Cream Beauty'- der Kleine Krokus auch Balkan-Krokus  genannt
    * 10 Crocus chrysanthus 'Prins Claus'-der Kleine Krokus, auch Balkan-Krokus  genannt
    * 30 Crocus etruscus 'Zwanenburg'-der Toskanische Krokus oder Rosen-Krokus
    * 10 Crocus korolkowii -der Taschkent-Krokus
    * 10 Crocus sieberi 'Bowles White'-der Sieber-Krokus , auch Griech. Zwerg-Krokus genannt
    * 30 Crocus sieberi ssp. subl. 'Tricolor'- der griechische Dreiband-Krokus
Wie man unschwer erkennt, sind es alles kleinblumige Wildkrokusse, bzw. Farbauslesen. Mal sehen, ob alle aufgehen werden.Eigentlich sind das Krokusse zum Verwildern.
C. sieberi und C. chrysanthus gibt es bereits in meinem Garten, aber mit dem Verwildern hat das noch nicht so recht funktioniert ; die Blütenanzahl pro Zwiebel  vermehrt sich extrem langsam, bleibt also relativ konstant...so dass von Verwildern noch nicht gesprochen werden kann. Vielleicht liegt das ja am Standort, als Geophyten brauchen sie unbedingt Licht ( Ausnahme der Italienische Waldkrokus C. etruscus), der durchaus auch halbschattig an Gehölzrändern gedeihen soll.), vielleicht auch an einer bisher mangelhaften Nährstoffversorgung.Diesmal habe ich auch beim Pflanzen gleich eine Ladung Kompost mitgegeben, damit die jetzt austreibenden Wurzeln auch gleich Nährstoffe bekommen.
Schließlich ist für alle Geophyten , zu denen die Zwiebelpflanzen gezählt werden, die Ruhezeit vorbei. Sommer ist für sie eine ungünstige Jahreszeit ( Dürre, Lichtmangel)  in der sie verborgen ( v. gr. kryptos=verborgen) in der Erde überdauerten.
Wenn die Bodentemperatur auf mindestens 12°C abgesunken ist, fangen die meisten Blumenzwiebeln/-knollen an Wurzeln auszubilden. Deshalb verstehe ich immer nicht, wieso viele Gartencenter schon im August beginnen sie anzubieten. Steckt man sie dann in den Boden, darf man sich nicht wundern, dass sie einfach verfaulen. Unser Boden hat momentan trotz diverser Frostnächte immerhin noch 9°C.
Mein Sortiment an Wildtulpen haben ich auch vergrößert:
  • Tulipa humilis var. pulchella ( von Kölle) 'Persian Pearl'
  • Tulipa hageri splendens ( Kölle)
  • Tulipa sprengeri ( Von Fa. Treppens) 
Eine Freundin brachte mir dann Knollen (? )von Anemona  coronaria mit. Im alten C. Grunert lese ich allerdings, dass diese so merkwürdigen Teilchen Wurzelstöcke sind.  Diese Anemonen stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Westasien und sind schon seit -man höre und staune- seit Ende des 16. Jahrhunderts in unseren Breiten in Deutschland in Kultur. In meinem Garten bisher noch gar nicht, viellleicht sollte ich mich an die  Hinweise aus dem Gartenbaubuch ( von 1684!) von Eltsholtz in Berlin halten. Er schrieb:


Ich befürchte nämlich, dass sie den Winter nicht überleben, wenn ich sie einfach in den Garten auspflanze, schließlich bevorzugen sie die Garrigue, Feldfluren, Weinberge und Olivenhaine. Da ich damit nicht dienen kann, habe ich sie nach dem Vorquellen erst einmal in einen Topf gesetzt, der im ungeheizten Gewächshaus überwintern soll.
Anemona coronaria

Beim Hineinlegen stellte ich dann erst einmal fest, dass ich keine Ahnung hatte , wo oben und unten  an diesen klauenartigen Wurzelstücken ist. Ich hoffe, die Teile kommen klar mit meiner intuitiven Pflanzung!

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...