Donnerstag, November 11, 2010

Killerinstinkt erwacht

Wie man sich irren kann: Da hatte ich angenommen nach Jahren des Gärtnerns und als die Natur liebendes Wesen gelassen über Fraßspuren und Hinterlassenschaften diverser Gartenmitbewohner hinweg sehen zu können. Aber nachdem ich nun etliche Jahre großzügig die Aktionen des Dickmaulrüsslers am Zwergflieder hingenommen habe , ist es jetzt genug. Das Vieh hat sich offenbar ausgebreitet und wütet heimtückisch auch an weiteren Pflanzen .
"Oft fängt der Schaden eher unauffällig an, schreitet unbemerkt immer weiter fort. Schließlich erkennt man ihn und es ist schon fast zu spät." lese ich in diesem Link einer bekannten Gartensendung,
Ich hoffe, es ist für meine Bergenien und Heuchera noch nicht zu spät, die ich als pflegeleichten Blattschmuckstauden unter die Kiefer gepflanzt hatte und mich wunderte, wieso sie so vor sich hinmickerten. Nicht der erwachsene Käfer ist der eigentliche Schädling, sondern seine Larven, die an den Wurzeln fressen und damit natürlich die Stauden immens schädigen. Der Zwergflieder zeigt sich dagegen weitgehend unberührt von Dickmaulrüsslers Angriffen...bisher...
Außerdem verfügt Otiorhynchus ( sulcatus ?) über die wunderbare Fähigkeit sich parthenogenetisch zu vermehren, das heißt die Weibchen verzichten auf Sex, um je Weibchen dann mehrere hundert Eier am Grunde der Fraßpflanzen in humose Erde abzulegen! Die sind wirklich mit allen Wassern gewaschen! Und ich Dösbaddl reichere die Erde unter den betroffenen Pflanzen noch mit Kompost und bereite den Dickmaulrüsslerlarven auch noch ein weiches Wochenbett , weil ich zunächst vermutete, meinen Bergenien fehlt es an Nährstoffen.
Okay, Gegnerin erkannt...ich erkläre den Damen Dickmaulrüssler hiermit den Kampf! Allerdings dürfte dieser sich unter den momentanen Außenbedingungen schwierig gestalten, gibt es zwar pc-Bekämpfungsmethoden für den naturnahen Garten, die aber wohl weitgehend temperaturabhängig sind.
Als Mittel der Wahl werden Nematoden (Heterohabditis sp. bzw. Steinernema sp.)empfohlen, die aber Temperaturen von 15° C Bodentemperatur benötigen, um aktiv zu sein. Inzwischen soll es zwar auch Exemplare geben, die auch mit 8° C auskommen.
Die Larven des Käfer sind  bis in den Dezember unterirdisch tätig, d. h. sie sind dann im zweiten und dritten Larvenstadium und können dann am besten bekämpft werden können. "Anschließend folgt die Winterruhe und ab Februar schließlich der Übergang zur nächsten Entwicklungsstufe, dem vierten Larvenstadium."
Absammeln der adulten Käfer wird in den meisten Links als wenig Erfolg versprechend abgetan, sind die Käfer sowieso nachtaktiv und lassen sich bei der geringsten Bewegung abfallen.
Es gibt aber Fallen, die sich allerdings nur bis in den September einsetzen lassen...Käfer sind wechselwarme Tiere .
Was kann ich also momentan tun, um der unterirdisch gemeinen Tätigkeit der Dickmaulrüssler Einhalt zu gebieten?
Wermuttee gießen?
Was ist mit Neempräparaten?
Hat jemand Erfahrung mit den Biestern?

Hier ein wunderbares kleines Filmchen zur Biologie des Dickmaulrüsslers....den Schweizer Akzent der Sprecherin finde ich als Norddeutsche bezaubernd :-))

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...