Dienstag, Juni 02, 2015

Übergänge


Die Blüh-Höhepunkte des Monats Mai sind vorbei: Strauchpfingstrosen, Flieder,Wisterien vergehen, verbräunen und verstreuen Blütenblätter. Der Juni hat begonnen, ich warte jetzt auf die Rosen und Stauden-Päonien. Und wie jedes Jahr um diese Zeit, scheint es dem Wetter einzufallen, dass der Brandenburger Sand mal wieder Regen braucht. Ich hatte inzwischen ein paar mal wässern müssen, so trocken war es.....obwohl ich  sowieso nicht dazu neige, meine Stauden mit Dauerwässerung zu verwöhnen, um 'britische' Staudengartenfülle zu erreichen. Deshalb bin ich froh, dass wir hier ein paar sanfte Regengüsse hatten, noch keinen von diesen Starkregenanfällen, die unsere Region immer mal wieder treffen.
Und wie jedes Jahr habe ich vergessen rechtzeitig die Staudenpfingstrosen zu stützen,...und wie jedes Jahr werde ich das schnell noch nachholen...ich sehe schon die toplastige 'Sarah Bernhardt' wieder gen Boden sinken.

'Papaver orientalis'- ein weißer Staudenmohn ist der erste Leid tragende des Regens, denn er blüht jetzt schon.

Wieso die Blüten beim Austrieb leicht rosa angehaucht sind, weiß ich auch nicht. Ist mir zum ersten Mal aufgefallen.


Der schwarze Blütenstaub ist nicht wasserfest, fällt mir auf, wie eine feine Dame deren 'Make-up' im Regen verwischt.

Mein GG , der gerade ( Neurentner!) dabei ist den Giersch an dieser Stelle zu eliminieren, hat sie etwas streng aufgebunden um zu verhindern, dass sie das erste Opfer des Regen ist und wohl auch um sie bei seiner Schwerstarbeit nicht zu beschädigen.


Rosa woodsii, mein alter aus Samen gezogene Wildrosenliebling blüht als zweite Rose in unserem Garten...und diesmal besonders schön! Sie trotzt allen Unbillen dieses Gartens und fängt plötzlich an wild zu werden. Überall tauchen Ableger auf. Merkwürdig, dass Wildrosen, das immer erst nach mehreren Jahren machen, so war das bei R. pimpinellifolia 'Double White'  auch. 


Die Blüten sind immer sehr beliebt bei Käfern, irgendwelche kleinen Blattkäfer fressen Löcher in die Blütenblätter und dieser hier hat  ganze Arbeit bei den Staubblättern geleistet.

Phyllopertha horticola

Hier sind gleich zwei Käfer untersegs, und es sieht so aus als ob der Gartenlaubkäfer so gierig war, dass er gleich die Staubblätter kurzerhand abgefressen hat. Da sage mal jemand, dass sich einheimische Insekten nicht für ausländische Gewächse interessieren.


Die Kletterhortensie ist ebenfalls kurz vor der Blüte, es fehlen nur noch ein, zwei warme Tage und vor allem auch wärmere Nächte als zuvor, dann geht's wirklich Richtung Sommer.  Regen brauchen wir auch, aber auf die häufig dann hier zuschlagenden Wärmegewitter könnte ich dabei aber durchaus verzichten.
Mein Rentner ist ebenfalls dabei den Terrassenanbau fortzusetzen. Momentan ist sie Warteraum für meine Kübelpflanzen, die ich dann irgendwann, wenn es auch hier richtig losgeht in den Garten stzen kann. Die überwinterten Geranien hatte ich mich bisher noch nicht getraut rauszutragen, weil sie unter dem geschützten Anbau stark ausgetrieben hatte. Die kalten Nächte wollte ich ihnen noch nicht zumuten. Dort steht auch neben Leitern und Zementsäcken eine alte Clivie, die sich so wohl dort fühlte, dass sie zum zweiten Mal blüht.

In Warteposition außerdem vorgezogene Honigmelonen, Gurken und Rosenkohl. Viel zu viel wie immer, da werde ich wohl etwas verschenken.
Möge der Sommer beginnen.....

Nachschlag: mein pflegeleichtes Dachbiotop vergesse ich immer. Dabei ist dort die Blüte in vollem Gange. Bei der Anlage des begrünten Daches fingen wir typisch mit einer Sedum, Thymianbepflanzung an. Dann hatte ich die glorreiche Idee, Samen dort oben von Pflanzen der Trockenrasengesellschaften unserer näheren Umgebung auszusäen. Mit vollem Erfolg: Dieses Jahr hat sich das vor Jahren gesäte Gras auf der gesamten Fläche ausgebreitet und ist momentan in voller Blüte.
Aber was für ein Gras ist das nun genau? Im Winter sah es noch bläulich aus, so dass ich annahm, es handelt sich um Blauschwingel? Jetzt gegen Ende der Blüte wirkt es eher bräunlich.

9 Kommentare:

  1. Die Rosa woodsii ist nicht in meinem Bestand, es wäre einmal fast dazu gekommen, dass ich einen Ableger bekommen hätte. Und nun habe ich gar keinen Platz mehr für sie. Meine Bibernellrose musste sich auch erst mal etablieren, bevor sie mir den Garten mit Ausläufern zugewuchert hat. Und sie hat immer größere Abstände zwischen Mutterpflanze und Ausläufern!
    VG
    Elke

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    1. Das ist jetzt kryptisch, Elke. Sollte ich dir mal eine schicken...und du hast sie nicht bekommen, oder interpretiere ich das falsch? Ich habe schon so viele verschickt und verschenkt, dass ich mich nicht erinnern kann dir eine angeboten zu haben, geschwiege denn dir geschickt zu haben. Hagebutten hatte ich auch schon irgendjemanden geschickt.Nur keine Hemmungen noch einmal nachfragen, ich vergesse mit zunehmenden Alter Dinge ;-)
      Es gibt noch jede Menge, du könntest also für sie Platz schaffen...Die Ableger haben übrigens genau wie du es für die Bibernellrose beschreibst gebührenden Abstand zur Mutterpflanze.
      LG
      Sisah

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    2. Dabei fällt mir ein, was ist denn mit der Platterbse, willst du ein paar Sämlinge? Wo ich gerade beim Ausbuddeln und versenden bin, kann ich das dann auch gleich - wie vorgenommen- am Donnerstag erledigen. Oder willst du auf die Samen warten?
      LG
      Sisah

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  2. Geraniümmer habe ich nicht , die einzige Art die hier länger ausgehalten hat, nämlich G. phaeum ist auch schon längst verblüht...aber du hast recht, Bienen umsummten sie ständig.
    LG
    Sisah

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  3. Brandenburgischen Sand gibt es hier nicht,eher durchgängig "Beton-Lehm "der fettesten Sorte.Monster Päonien sind die Folge.So viele tolle Pflanzen haben wir nicht,nur pflegeleichtes Zeugs,bei der Riesengröße des Grundstücks...
    Schade dass du nicht kannst.
    LGKatja

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    1. Lehm ist schon etwas Besonderes, aber viel fruchtbarer als Sand. Du hast die besten Vorraussetzungen nicht nur für Monsterpfingstrosen, auch für Monsterrosen. Darum beneide ich dich, weniger für die Bearbeitung des Bodens. Rosen sind unter diesen Voraussetzungen auch pflegeleicht....
      Ich hätte gerne eure Monster-Pfingstrosen gesehen...und das andere 'pflegeleichte Zeugs'.
      LG
      Sisah

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  4. Kann das bei Deinem Mohn auch mit der Feuchtigkeit zusammenhängen? Bei der Schneeforsythie war das in feuchten Winter schon häufiger so. Und bei weißen Rosen ist es mir auch öfters aufgefallen. Und da unsere eigentlich gelblich-weiße Omi Oswald in der Überschwemmungszone vom Teich steht, vermute ich nun, dass es bei bestimmten Rosen nicht nur mit der Luftfeuchtigkeit sondern auch mit der Bodenfeuchtigkeit zu tun hat. Denn ihre erste Blüte war so was von intensiv rosa, so eine Farbe hatten wir bisher noch nie an ihr gesehen. Zuvor hatte ich häufiger den Teich überlaufen lassen. Ihre nächsten Blüten gehen jetzt wohl eher in Richtung apricot und die Wasserversorgung in der Überschwemmungszone hat in den letzten Tagen abgenommen.

    Dein Gründach unterliegt dann ja einem ähnlichen Wandel wie bei uns. Wir haben nun immer noch eine Schnittlauchwiese von einem dort irgendwann einmal ausgesamten Kräutertopf - allerdings vertrocknet das Dach zur Zeit. Und aus dem Pflanzkasten vom Balkon haben sich im Schatten der Weide dort Storchschnäbel ausgebreitet. Die versamen sich nun auch von oben nach unten in den Garten.
    Von der ursprünglichen Bepflanzung existiert jetzt nur noch das niedrige gelbe Fingerkraut. Aber das hat irgendwann rechtzeitig den Absprung in die Fugen auf dem heißen Südhof geschafft. Plan und Wirklichkeit sind ein weites Feld ;-)

    Zu Deinem Kommentar bzw. meinem 'Lieblingsthema' habe ich noch etwas geschrieben. Schade, dass die Forschung da wohl wirklich fast noch in den Kinderschuhen steckt …

    LG Silke

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    1. Hallo Silke,
      da hatte ich die Trockenheit mit der doch noch relativen Nachtkälte in Verdacht plus intensive Sonneneinstrahlung. Denn dort wo der Mohn steht ist es trocken, es gibt reichlich intensive Sonnenstrahlen und kalt wars -vor allem nachts- auch. Vielleicht werden ja auch dadurch irgendwelche Gene aktiviert, die stillgelegt waren und für die Weißfärbung der ja eigentlich roten Blütenfarbe zuständig waren.
      Schnittlauch auf dem Dach, allerdings müsste es dazu hier mehr regnen...Meinst du den 'Stinkenden Storchschnabel' ...ja den gibt es auch auf dem Dach, aber wenn du den einmal hast ist der überall...genau wie du das ja auch in deinem Garten beobachtest.
      Sukzession ist nicht nur in der Natur ein Thema...auch im Garten und wir HobbygärtnerInnen müssen dann einschreiten...
      LG
      Sisah

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    2. Nein, nicht den Ruprechts-Stochschnabel. Wahrscheinlich ist es 'Spessart' der da von oben runterkam und sich genau den Platz vor dem Podest aussuchte.

      Bisher hat sich das Schnittlauchdach immer wieder erstaunlich gut erholt. Obwohl mir das Zwiebel-Sortiment im ehemaligen Gemüsebeet unter der Mirabelle recht schnell einfach vertrocknet war, scheint der Schnittlauch mit langanhaltender Trockenheit wesentlich besser klarzukommen. Oder aber er hat noch etwas Saat ausgebildet, die dort oben dann einfach auf bessere Zeiten warten kann …
      LG Silke

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