Im Garten im Fließtal wird wieder nur im Winter gefüttert. Letztes Jahr hatte ich angefangen die Gartenvögel durchgehend mit Sonnenblumenkernen per Futtersilo zu füttern. Heerscharen von Spatzen zogen im Frühling ein, richteten sich bequem in den Büschen des Gartens ein, und leertendie Silos regelmäßig. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie sie leer gefressen wurden. Ein Fass ohne Boden. Die Spatzen lebten dort, ich hatte den Eindruck , dass sie nichts anderes machten als zu fressen.
Ich brach das Experiment Frühjahrs-/Sommerfütterung schnell wieder ab, weil ich fand, dass die Herrschaften sich zur Brutzeit lieber ins Freiland auf Larvensuche begeben sollten. Schließlich leben wir hier im Berliner Umland in einer Umgebung, die von den menschlichen Bewohnern noch nicht ganz auf Wohnzimmerniveau geleckt wurde...es gibt reichlich Ruderalflächen und Altbaumbestand mit wildem Unterwuchs, wo Insekten fliegen, sich vermehren können und sich als Mahlzeiten für Vögel anbieten ;-) , und Ruderalpflanzen in Massen ihre abgestorbenen Samenstände ( Kardendistel, Nachtkerzen, Gräser....) auch noch im Frühjahr tragen.
Landwirtschaft gibt es hier eher selten. (Auf den wenigen landwirtschaftlichen Flächen, die hier am Stadtrand bestellt werden, kann ich durchaus erkennen, wie Gülleausbringung und Maisanbau die Ackerbegleitflora beeinflussen, die u.a.für eine Vogelvielfalt notwendig sind.)
Also gibt es wie jedes Jahr im Winter jetzt wieder Futtersilos im Garten im Fließtal mit Sonnenblumenkernen, Meisenknödel und speziell die bei Amseln sehr beliebten Untersetzer mit geölten Haferflocken. Und ganz neu auf einem Weihnachtsmarkt erstanden ein Futtersilo mit in Kokosfett gefüllten Sonnenblumen- und Erdnusskernen.
Besonders zuverlässig sind hier alle Sorten von Meisen zu Besuch. Die Schwanzmeisen sind Jahresvögel, d.h. ich sehe sie auch im Sommer regelmäßig durch den Garten fliegen. Sie sind Brutvögel im Fließtal.
Und aktuell sind sie wirklich jeden Tag im Garten um zu fressen. Im Gegensatz zu den Blaumeisen sehr soziale Tierchen, die immer in Trupps herumfliegen und sich regelrecht in die Warteschlange einordnen um an die Knödel zu kommen.
Landwirtschaft gibt es hier eher selten. (Auf den wenigen landwirtschaftlichen Flächen, die hier am Stadtrand bestellt werden, kann ich durchaus erkennen, wie Gülleausbringung und Maisanbau die Ackerbegleitflora beeinflussen, die u.a.für eine Vogelvielfalt notwendig sind.)
Nachtkerzenstände auf Ruderalflächen der Umgebung |
Also gibt es wie jedes Jahr im Winter jetzt wieder Futtersilos im Garten im Fließtal mit Sonnenblumenkernen, Meisenknödel und speziell die bei Amseln sehr beliebten Untersetzer mit geölten Haferflocken. Und ganz neu auf einem Weihnachtsmarkt erstanden ein Futtersilo mit in Kokosfett gefüllten Sonnenblumen- und Erdnusskernen.
Besonders zuverlässig sind hier alle Sorten von Meisen zu Besuch. Die Schwanzmeisen sind Jahresvögel, d.h. ich sehe sie auch im Sommer regelmäßig durch den Garten fliegen. Sie sind Brutvögel im Fließtal.
Und aktuell sind sie wirklich jeden Tag im Garten um zu fressen. Im Gegensatz zu den Blaumeisen sehr soziale Tierchen, die immer in Trupps herumfliegen und sich regelrecht in die Warteschlange einordnen um an die Knödel zu kommen.
EC-Form |
EC und CC Formen am Futterspender |
In den Vorjahren konnte immer nur die reine "Ostform" beobachten kann, ornithologisch wird sie Nominatform genannt . Damit wird die völlig weißköpfige Form der Art, Caudatus gemeint, die auf den Fotos ganz oben zu sehen ist. Im restlichen Deutschland ist die Unterart Europaeus häufiger, die einen schwarzen Streifen am Kopf zeigt.
Aber so einfach ist das nun nicht mit der Artbestimmung.Wie ich neuerdings im Netz lese, gibt es noch diverse Zwischenformen. Und jetzt wird es kompliziert, deshalb bitte selbst hier nachlesen:
So gibt nämlich 4 Typen Schwanzmeisen. Um die Häufigkeit der Verteilung genauer festzustellen wird dazu aufgerufen, hierbei zu helfen.
Typ EE...ist die rein streifenköpfige Meise
Typ EC ...hat einen Ansatz eines Scheitelseitenstreifens
Typ CE....ist die weißköpfige Form, aber mit einzelnen schwarzen Federn am Kopf
Typ CC ...ist die Meise mit reinweißem Kopf
Zuverlässig kommen auch Rotkehlchen im Winter, und das durchaus in der Mehrzahl. Die sind im Sommer wesentlich territorialer, aber im Winter habe ich bis zu vier auf einmal im Garten gesehen, aber immer im gebührendem Abstand zueinander. Die verjagen sich grundsätzlich gegenseitig, wenn sie sich zu nahe kommen. Letztes Jahr umschwirrte ein Rotkehlchen immer wie ein Kolibri die Meisenknödel direkt vor meinem Arbeitszimmer, dieses Jahr sind es nur zwei Exemplare, die sich an den Haferflocken-Untertellern abwechseln.
Hier ist reichlich was los an den Futterplätzen... ich will jetzt nicht jeden Vogel einzeln vorstellen, deshalb zur Veranschaulichung einige Fotos meiner Wintervögelmenagerie:
Ringeltaubenversammlung unter einem Futterspender...Restepicker |
Buntsprecht Weibchen |
Seltener Augenblick, zwei Eichelhäher an einem Napf |
Die Beeren der Vogelnährgehölze ( Aronia, Holunder, Pfaffenhütchen) des Gartens sind schon längst abgefressen. Die Mispel trug dieses Jahr nur wenige Früchte, alle schon weggefressen von den Amseln. Die RamblerRosen tragen noch ihre Hagebutten, sie wurden allerdings ebenso wie das reichhaltig Früchte tragende Efeu wenig angerührt. Verwöhne ich die Amseln? Sie warten schon morgens auf dem Apfelbaum darauf, dass ich die geölten Haferflocken nachfülle.
Von anderen Wintergästen wie den Distelfinken und den Eichhörnchen mehr in einem nächsten Beitrag.
Wenn das Umland bei Euch noch so intakt & abwechslungsreich ist - der Tisch der Natur immer noch gut gedeckt ist, erachte auch ich die Ganzjahresfütterung als nicht sinnvoll.
AntwortenLöschenIm Garten meiner Mutter hat sich die Spatzen-Population im Laufe der Jahre zumindest von 0 wieder auf 8 bis 9 entwickelt. Ihr Garten befindet sich aber auch mitten in einer Siedlung, wo leider immer mehr alte Bäumer & Sträucher verschwinden und rund herum Ackerflächen zu Bauland wird. Da gehört ihr Garten so langsam zu den letzten kleinen Futteroasen, so dass Spatzen & Meisen im Frühsommer 2 bis 3 Sommerknödel pro Woche vertilgen. Aber ich stelle immer wieder fest, dass sie sich nicht nur mit Erdnüssen, Knödeln und am Futtersilo den Bauch vollschlagen sondern Mischkost bevorzugen. Seit der Ganzjahresfütterung leidet der alte Apfelbaum auf jeden Fall im Sommer weniger unter Schädlingsbefall.
Bis jetzt hängt bei uns im Garten ja immer noch nur ein einsamer Meisenknödel, der kaum aufgesucht wird. Ich glaube nicht, dass unsere Gartenvögel zu dumm sind ihn zu entdecken. Die Amseln teilen sich die Multiflora-Hagebutten anscheinend gut ein. Und die Beeren vom Efeu sind bei uns wohl noch nicht schmackhaft genug. Ob sie vielleicht mehr Frost benötigen? Denn meist konnte ich die Amseln erst während der Paarungs-und Brutzeit an den Efeubeeren beobachten. Gesteigerten Zufütterungsbedarf konnte ich je nach Wetter bei uns meist ab Februar bis Anfang Mai feststellen - oder wenn sich die Amseln z.B lieber an Molchen und Posthornschnecken im Teich bedienten, anstatt in der Wiese nach Würmern zu suchen. Daher war ich in den letzten Jahren eigentlich zur überzeugten 'Frührjahrsfütterin' geworden. Doch mit unseren 3 Katzenmädchen werden ich in den nächsten Jahren wohl lieber nur noch an frostigen Tagen 'den Tisch' für die Vögel & Eichhörnchen decken …
Schade, dass Schwanzmeisen bei uns wohl immer nur kurz auf der Durchreise sind, aber dank der Blogs weiß ich ja inzwischen wo ich welche anschauen kann ;-)
LG Silke
Spatzen gehören in unserem Garten zu den selbstverständlichen Ganzjahresvögeln. Denen geht es noch gut hier, sie finden auch noch genügend Brutraum. Es ist ja nicht nur das Futterangebot in den Gärten und Land, dass bei Vögeln eine Rolle spielt. Hier ist die Wärmeisolierung der Häuser noch nicht so fortgeschritten, dass sie in alten Häusern noch in Kolonien brüten. Auch bei uns ist im Dachfirst trotz Wärmeisolation immer noch ein Spatzenpärchen drin.
LöschenHeute habe ich übrigens tatsächlich zum ersten Mal Amseln im Efeu gesehen, die dort fraßen. Die sind aber auch noch nicht alle reif in der Kiefer. Auch daran wird es liegen...schätze ich.
Amseln sind Teilzieher, deshalb wird je nach Winterlage die Menge der durchziehenden Wintervögel im Garten zunehmen. Ich hatte im Februar/März letzten Jahres ca. 15 Amseln jeden Morgen an den Haferflocken. Und ich erwarte auch noch Erlenzeisige im Februar, die hier auch jedes Jahr in den Garten kommen.
LG Sigrun
Stimmt, das mit dem Wohnraum der Spatzen ist wirklich ein Problem. Wo sie in BS in der Siedlung brüten, da habe ich keine Idee. Vielleicht hat die Kirche noch ein Eckchen. Denn Du hast recht, fast alle Häuser sind dort saniert.
LöschenNur merkwürdig, dass sie dann nicht bei uns in Erscheinung treten. Denn unser Haus rottet nun schon über 25 Jahre vor sich hin. Aber am Futterplatz in der Wiese sah ich bisher nur ganz selten Feldsperlinge. Obwohl meine Mutter und ich das gleiche Futter angeboten haben. Doch vielleicht werden sie in der Nachbarschaft bei uns bestens versorgt. Bisweilen höre ich nämlich ein paar Häuser weiter einen Schwarm Spatzen. Vielleicht haben sie dort ihre Reihenhaus-Siedlung und auch ausreichend Futterangebot ...
Es ist wirklich spannend, wie unterschiedlich die verschiedenen (Blog-)Gärten sind :-) Bei uns hüpften gestern dann reichlich Kohlmeisen und Amseln durch den zertrümmerten Garten. Und es stimmt, die meisten Efeu-Beeren sind noch grün.
LG Silke
Das mit den Schwanzmeisen ist ja wirklich kompliziert! Ich glaube, ich habe noch nie eine gesehen, außer auf Fotos.
AntwortenLöschenIch füttere nur auf meinem Stadtbalkon, da mein Garten etwas entfernter liegt. Es kommen außer einigen Spatzen und Ringeltauben leider wenige Vögel vorbei. Vor einigen Jahren war das noch anders.
Danke für Deine Fotos!
Liebe Grüße aus Uelzen
Daniela
Hallo Daniela, schön, wieder etwas von dir zu lesen....wenn auch noch nicht im eigenen Blog. Vielleicht kommen ja doch noch einige Vögel auf deinen Balkon, der Winter ist noch nicht vorbei. Die größte Menge an Wintergästen habe ich immer im Februar/ März.
LöschenLG Sigrun
Über die Zufütterung von Vögeln gibt es verschiedene Meinungen, ich habe sowohl die Jahresdurchfütterung ausprobiert, aber auch nur die Winterfütterung praktiziert und habe meine Erfahrungen gemacht. Sicher ist es bei allen etwas unterschiedlich, Wohnlage und Umfeld spielen dabei eine große Rolle. Bei Durchfütterung habe ich festgestellt, im Sommer kamen die Vögel eher selten, somit war klar, sie sind irgendwo im Wald, in den Reben und bevorzugen die natürlichen Futterangebote. Warum habt ihr denn so ein negatives Verhältnis zu den Spatzen?? Bald werden auch sie Exoten sein wenn es mit der Schrumpfung von Vogelpopulationen so weiter geht. Lasst sie fressen solange sie noch kommen und freut euch dran. Schwanzmeisen habe ich in unserem Garten noch nie gesehen, schöne Fotos. Bei den anderen Vögeln kann ich schon mithalten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße ins Fließtal
von Edith
Liebe Edith,
AntwortenLöschenda scheint etwas völlig verkehrt bei dir angekommen zu sein. Ähnlich wie bei dir sind keine Vögel zum Sommerfütterungsangebot gekommen, außer eben einem ganzen Schwarm von Spatzen. Die hatten bereits den Winter in den Hecken zugebracht und eifrig von allen Futterangeboten gelebt. Als ehemalige Biologielehrerin habe ich erst einmal grundsätzlich nichts gegen bestimmte Lebewesen, sondern weiß, dass Spatzen ihre Jungen während der Aufzucht mit eiweißhaltiger Nahrung päppeln...und die ist nun mal tierisch. Sie sammeln also Larven, um sie zu füttern.Und wenn ich sehe, dass sie nur von Sonnenblumenkernen leben, halte ich das nicht unbedingt für artgerecht.
Ich müsste jetzt selbst in meinem Blog googeln, ich hatte auch schon mal etwas über die Tatsache geschrieben, dass Spatzen in manchen vollsanierten Gegenden z.B. in Hamburg keinen Brutraum mehr finden, weil sämtliche Häuser vollsaniert sind. im Berliner Raum ist das noch nicht so ...und selbst in unserem Dachgiebel zieht ein Pärchen regelmäßig
seine Jungen groß.
LG Sigrun
Robin Redbreast is a beautiful bird (reminds me of Christmas cards)
AntwortenLöschenLiebe Sigrun,
AntwortenLöschenich bewundere ja schon eine Weille deine Vögel und Eichhörnchen-Fotos auf Instagram. Schön zu hören, dass es noch Gegenden mit reichlich Spatzen gibt. Sie waren ja schon mal Vogel des Jahres, um auf ihren Rückgang aufmerksam zu machen. Hier gibt es nicht so viele...weiß nicht warum. Ich fange immer im Herbst mit der Fütterung an. Dann komme ich kaum mit Nachfüllen nach. Jetzt ist es etwas weniger und meistens hüpfen sie auch zusätzlich in der Hecke herum und finden dort noch irgendwas. Der Schnee blieb ja kaum liegen. Im Sommer füttere ich eher nicht, weil es hier auch genug anderes gibt und Fett schnell ranzig wird.
LG Sigrun
LöschenLiebe Sigrun,
Kann ich dir sagen, was die Ursache des Rückgangs einiger wohlbekannter Vogelarten in einigen Teilen der Republik verursacht...die Intensivierung der Landwirschaft, wo kein Unkraut mehr wachsen darf...so dass bestimmte Vogelarten keine Samen mehr finden. Und der mangelhafte Brutraum für bestimmte Vogelarten, an dem auch wir menschen eine Teilschuld tragen.
Dass das Fett in den Sonnenblumensamen bei starker Hitze ranzig wird, ist sicherlich auch ein Grund die Fütterung damit einzustellen. Und ob es es tatsächlich im Sommer genug anderes gibt, wage ich auch in manchen Gebieten mit sehr aufgeräumten Gärten zu bezweifeln und intensiver Mais- und Rapskultur zu bezweifeln.
Skeptische Grüße
Sigrun
Hallo Sigrun,
AntwortenLöschenbin ja ganz begeistert wieviel verschiedene Vögel bei dir ans Futterhaus kommen - und das in unserer Grossstadt! Bei uns kommen leider nur Spatzen - ich mag Spatzen - und ab und an Blau- und Kohlmeisen. Buntspecht und Eichelhäher wuseln zwar durch die Bäume verirren sich aber nur selten in die Nähe des Hauses. Aber Schwanzmeisen hab ich hier bisher nur von weitem gesehen.
Herzliche Grüße Theresa
Hallo Theresa, ich weiß nicht in welcher Großtstadt du wohnst, aber gerade dort kannst du durchaus mehr sehen als Meisen und Spatzen. Ich habe jahrelang in Berlin-Britz gearbeitet, und in den dortigen Parks Vögel beobachtet, die dann durchaus auch in die Gärten der Anwohner fanden. Es kommt immer daruf, wie der Bestand mit alten Bäumen ist, ob Wasser in der Umgebung zu finden ist, und ob die Gärten und Parks etwas ungepflegter sind...positiv ausgedrückt... "Unkraut" auch mal stehen gelassen wird. Im Park waren zwar auch keine Schwanzmeisen gesehen(die bevorzugen Ufer von Gewässern sumpfige Stellen)...aber Dompfaff, Birkenzeisige, Erlenzeisige und Kernbeißer. Und am Pfuhl sogar ein Eisvogel....
LöschenLG Sigrun