Samstag, August 29, 2009

Spinnenbalz am Rosenstrauch


Es hält sich ja immer noch das hartnäckige Gerücht, dass Spinnenweibchen ihre Männchen nach vollendetem Sexualakt auffressen.Jetzt durfte ich bereits zum zweiten Mal Kreuzspinnen bei der Paarung beobachten und wenn das statistisch auch nicht aussagekräftig ist: auch diesmal überlebte das Männchen die Hochzeit.


Vorsichtige Annäherung


Es war aber dennoch höchst dramatisch, was da ablief. Herr Spinne knüpfte einen Kontaktfaden an Frau Spinnes Netz und berührte mit seinen Beinen ihr Netz , was aussah wie ein vorsichtiges Ziehen an einem imaginären Klingelstrang. Frau Spinne schoß daraufhin regelrecht zur 'Tür' um den Eindringling zu überprüfen...stoppte aber kurz vorher ab und verharrte. Herr Spinne zupfte weiter am Netz, Frau Spinne verharrte. Plötzlich unterbrach der Spinnenmann seine Balz, indem er sich wie Tarzan an einem Faden zurück in der Rosenbusch schwang....sah zumindest so aus für mich. Bei genauen Hinsehen entdeckte ich da tatsächlich im Blattwerk ein zweites Spinnenmännchen, das ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte.


Und der Spinnenmann fing doch tatsächlich einen kleinen Kampf an mit seinem Rivalen und vertrieb ihn dann auch . Das zweite Spinnenmännchen zog sich zurück. Davon hatte ich bisher nie etwas gelesen geschweige denn gesehen, es gibt also auch Rivalenkämpfe bei Spinnen.
Anschließend fing das Ritual der Spinnenbalz von vorne an.





Die Besamung der Spinne dauerte nur ein paar Sekunden, dann trennte sich das Männchen wieder abrupt vom Weibchen, indem es sich an einem Faden wegschwang und reglos am Ast hing. Vielleicht war er ja nur ermattet, vielleicht ja auch schon tot. Soviel ich weiß sterben Spinnenmännchen sowieso kurze Zeit nach ihrer natürlichen Aufgabe.


Die Fotos entstanden zur Mittagszeit , die Belichtung ist miserabel, die Schärfe zu meinem Bedauern ebenso.

6 Kommentare:

  1. Schärfe und Belichtung hin oder her - dir ist da eine außergewöhnliche Beobachtung gelungen. Schön, dass du uns das zeigst, eine Spinnenpaarung durfte ich noch nie beobachten!
    Liebe Grüße, Margit

    AntwortenLöschen
  2. Das hast Du sehr gut und genau beobachtet und auch sehr interessant geschildert - es hat Spaß gemacht, die kleine Geschichte zu lesen, und die wunderbaren Fotos anzuschauen : vielen Dank dafür!
    Ich freue mich auch immer über jedes feine und schöne Spinnennetz, und bemühe mich, es nie zu zerstören:)
    Das Fließtal kenne ich auch - es ist herrlich, dort spazieren zu gehen, man entdeckt immer Neues:)
    LG aus Konradshöhe von

    Claudia

    AntwortenLöschen
  3. Uih, das ist aber eine spannende und informative Bildergeschichte! Klasse beobachtet und erklärt. Dass die Männchen die "Hochzeit" nicht lange überleben, kenne ich besonders von der Schwarzen Witwe und auch bei dieser Spinnenart soll das gar nicht stimmen bzw. die Ausnahme sein.
    LG
    Angelika

    AntwortenLöschen
  4. "die Belichtung ist miserabel, die Schärfe zu meinem Bedauern ebenso" - aber geh! - was du da fotografiert hast, ist ganz große Klasse, liebe Sigrun. So eine Spinnenpaarung habe ich noch nie gesehen (äh - hatte bisher auch immer sowas wie eine Spinnenphobie, die sich erst allmählich bessert). Gilt das mit dem Auffressen des Männchens denn für alle Spinnen? Oder vielleicht nur für einige Arten? Wie auch immer: super Fotos und toll erzählt.
    Lieben Gruß
    Elke

    AntwortenLöschen
  5. Super beobachtet und wiedergegeben. Es war richtig interessant und "packend" diesen post zu lesen. Wie lange dauerte denn die "Balz"?
    Liebe Grüsse,
    Barbara

    AntwortenLöschen
  6. Anonym2:15 AM

    I really like your blog.. very nice
    colors & theme. Did you make this website yourself or did you hire
    someone to do it for you? Plz reply as I'm looking to
    design my own blog and would like to find out where u got this from.
    thanks

    Visit my blog post :: My Site

    AntwortenLöschen

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...