Sonntag, November 13, 2016

Sonnig ist's...


 ...aber sehr kalt...Der Blick aus meinem Zimmer auf den Garten ist anheimelnd, die tief stehende Sonne vergoldet alle Pflanzen, die hinter der Kiefer stehen. Momentan steht sie genau dort,  so dass  leider nur einzelne Strahlen durch ihre Krone bis zur Mispel im Vorgarten dringen.


Vergessen...alte Gartenlatschen...beraureift
Kapselfrüchte Althea cannabiina

Der November hat es sich doch mal mal überlegt und fährt nach einigen regnerischen Tagen jetzt noch mal die Sonne hoch. Dafür ist es aber im Fließtal knackig kalt geworden, so dass jetzt auch die Kapuzinerkresse aufgegeben hat, und die letzten Blätter der Mispel heruntergerieselt sind.

Mittwoch, November 09, 2016

Futter für den Garten


Am Nordrand des Gartens am Tegeler Fließ
Endlich habe ich sie wieder: Meine Kompostecke. Vor zwei Jahren war sie infolge eines Erdrutsches bedroht, so dass ich unsere bisher verwendete Kompostmiete nicht mehr nutzen konnte, sondern stattdessen  organische Abfälle flächig kompostierte. Geht auch, aber jahreszeitenabhängig fallen unterschiedliche Mengen und Arten an Kompost an, die ich nicht mehr so mischen konnte, wie ich das wollte. Und  Küchenabfall, wie Obstschale, Eierschale oder Kaffeefilter, etc. sieht nicht unbedingt gut aus, wenn er bei Frost nicht mehr vermischt werden kann und obenauf liegt.
Bildunterschrift hinzufügen

Es soll ja Gärten geben, wo es keinen Kompost gibt..;-) In meiner Nachbarschaft stehen gut gefüllte Bigpacks und Laubsäcke vor den Haustüren. Ich kann es gerade noch verstehen, wenn man Laub, das von Bäumen einer befahrenen Straße stammt, auf diese Art und Weise entsorgen will.
Auch wir haben Ast- und Baumstrunke zur Kompostierungsanlage gefahren, die von unserem Shredder nicht verdaut werden konnten. Aber diese elende scheinbar nicht zu ändernde Angewohnheit einiger Mitbürger Gartenabfälle am Bahndamm , im Hundeauslaufgebiet oder im Wald zu entsorgen, geht mir seit Jahren auf den Keks, zumal wir hier überall (im Speckgürtel Berlins) Kompostierungsanlagen haben, wo man für wenig Geld organisches Material loswerden kann.
Nachdem mein GG die Böschung zum Fließ wieder gesichert hat,  haben wir einfache verzinkte Kompostsilos gekauft, zunächst nur zwei, weil der Baumarkt ein drittes nicht mehr vorrätig hatte.

Küchenabfälle
Staudenschnitt , Laubblätter und Rasenschnitt
Thermokomposter kommen am Standort Fließ nicht mehr infrage, weil trotz es Kaninchendrahts Ratten immer wieder gelungen ist, sich dort einzunisten und sogar ihre Jungen großzuziehen versuchten. Ich hatte berichtet. In der Miete, die wir danach angelegt hatten, fühlten Ratten sich offenbar nicht so sicher. Außerdem sind am Fließ sowieso immer Katzen unterwegs, die dort ihre Aufgaben- nämlich Mäuse zu fangen- mit unserem, wenn auch nicht mit Sammys Einverständnis verrichten dürfen.
Und das ging beim Thermokomposter  nicht. Außerdem halten diese Plastikdinger sowieso nicht, was sie versprechen, wie inzwischen die Stiftung Warentest auch herausgefunden hat.

Leider wachsen direkt auf der anderen Seite des Fließes auf der kleinen Naturschutzinsel Eichen, die inzwischen schon recht groß geworden sind und regelmäßig Blätter und Früchte verteilen. Daher ist unser gehäckselter Staudenschnitt inzwischen mit Eichenlaub versetzt. Wie lange brauchen nicht gehäckselte Eichenblätter  um von Mikroorganismen abgebaut zu werden?

Abgesichererter Hang zum Fließ, preiswert aber sehr unökologisch
Ich glaube, die werde ich mal separieren, irgendwie häckseln und einen Speziallaubkompost ansetzen....wenn ich lustig bin. . Wenn es noch mehr Blätter rieselt, verkleben die Blätter miteinander und die Luftzirkulation des Kompostmaterials wird behindert, was Fäulnis- und Gärprozesse fördert.

Eine Bodenanlyse hatte mal ergeben, dass es unserem Gartenboden an Humus, und an Kali mangelt....Phosphor ist reichlich vorhanden und auch der Kalkgehalt ist zu hoch. Deshalb ist mir zusätzlicher Humus durch Kompost so wichtig für meine Beete.  
Düngeeigenschaften hat Kompost ja durchaus auch, aber wie ich gelernt habe, soll sein Nitratgehalt für starkzehrende Gemüsepflanzen nicht ausreichen. Stickstoff, der beim Rotteprozess entsteht, versickert auch gerne im Grundwasser oder verflüchtigt sich in die Luft.
Es ist höchste Zeit mal wieder eine Bodenprobe zu ziehen und einzuschicken. Wenn solche Analysen nicht so teuer wären, würde ich auch gerne mal eine vom produzierten Kompost machen. Aber ein Kressetest ist ja auch aussagekräftig.
Apfellaub

Eichenlaub
Wenn man sich das Apfellaub ansieht, zeigen Flecken auch hier Pilzbefall an. Darf ich die jetzt aus Hygienegründen nicht mehr zum Abdecken meines Hochbeete benutzen? Denn Pilzsporen könnten in den Boden gelangen...
Hochbeetabdeckung mit Laub
Ich habe trotzdem damit begonnen, fortsetzen werde ich das morgen. Es hängen ja noch reichlich Blätter am Baum.

Dienstag, November 08, 2016

"Sterbende Pflanzen"

Piet Oudolf, wer kennt ihn nicht, gehört zu einem meiner Garten-Gurus, die noch leben ;-) Er setzt das in Gärten um, was ich auch mag.  Und manche seiner Ideen sind ja in den letzten Jahren seines Wirkens auch in den Gärten unserer Republik angekommen. Wenn ich mich allein in der Gartenbloggosphäre umschaue, werden inzwischen überall wieder Gräserbeete gestaltet und vorgestellt ( mich eingeschlossen). Karl Foerster lässt ebenfalls grüßen. 
Da ich ja als Vorruhestands-Pensionista mehr Zeit habe, um mich mit Dingen beschäftigen zu können, die ich selbst auswählen darf, lese ich wieder mehr und surfe auch mehr im Netz herum. Dabei ist mir ein Interview mit Piet Oudolf untergekommen, lese ich dort Worte, die meiner Vorstellungswelt von Gärtnern entspechen. Balsam für meine Hobbygärtnerinnenseele."Wenn man einen Garten irgendwann nicht mehr als Dekoration betrachten will, sondern als Ort, an dem es um Prozesse geht, um das Werden und Vergehen, dann braucht das Zeit."

Ich meine es braucht nicht unbedingt Zeit, sondern Einsicht. Aber Garten ist immer auch Statussymbol gewesen und deshalb passen Absterben von Stauden und braune Blattlandschaften nicht in das Bild dekorativer Gärten, und wenn der Herbst mit voller Macht einbricht,  dann muss gehandelt werden, der Garten muss winterfest gemacht werden und 'ordentlich' aussehen, pflegeleicht sein.
Noch einmal Oudolf dazu ' Lernen Sie den Anblick sterbender Pflanzen zu schätzen.' Nüchtern betrachtet sterben sie gar nicht, Pflanzen verhalten sich nur angepasst , und vergeuden ihre Kräfte nicht. In Oudolfs Instagrammauftritt kann man deshalb wohl auch auch "sterbende Staudenbeete" im Wind betrachten. Das vollständige Interview kann man hier nachlesen. 
Suchbild
Natürlich werkele ich auch in meinem Garten herum und mache ihn.....winterfest....schreckliche Bezeichnung. Kann mal jemand das Wort aus dem Vokabular des Gartenjournalisten streichen?  Ich pflege meinen Garten durchaus, aber lasse auch gewisse wilde Ecken zu.
So fand ich beim Staudenschnitt...ich schneide, weil ich nicht will, dass sich Salvia glutinosa - Gelber Wald-Salbei noch wilder versät als er das sowieso schon tut....eine abgenabelte Kürbisranke und an deren Ende einen wunderbaren weiteren Kürbis. Und das Wetter hat bisher mitgespielt, es gibt noch keine ernsthaften Nachtfröste.


Die Mispel in meinem Garten hat immer noch die meisten ihrer Blätter, ebenso die Glyzine, aber vom Apfelbäumchen rieselt es inzwischen.



Und damit ich meinem kleinen Rasenstückchen nicht beim Sterben zuschauen möchte, werde ich natürlich harken. Im Hintergrund sieht man das Pfaffenhütchen noch in vollem Fruchtbehang, die Blätter sind inzwischen schon abgefallen.
Und jeden Morgen und Mittag ist das Pfaffenhütchen besetzt von mindestens drei Amseln, die ihre Früchte fressen. Leider ist das Bäumchen zu weit vom Fenster, so dass ich sie sich jedem meiner Versuche sie dabei zu fotografieren entzogen haben.
Abgestorben dort hinten am Fließ ist meine Drachenweide, die sowohl als Blickschutz als auch Insekten Nahrung bot. Aber nicht nur den Bienen, die hier sich hier im Vorfrühling gütlich taten, sondern auch Käfern und ihren Larven. Ich habe den hier in Verdacht. Und die waren dann wieder Schuld daran, dass sie eines Tages morsch ins Fließ kippte. Werden und vergehen...Ich habe ihr durchaus einige Zeit beim Sterben zugesehen.
Wir haben sie in der letzten Woche ersetzt durch eine kurze Taxushecke. Sie sollen 10 bis 20 cm pro Jahr zulegen, mal sehen, ob wir sie dann noch tatsächlich als Sichtschutz erleben können. Eiben wachsen ja recht langsam.
Fünf von insgesamt acht Eiben links
Achja...ganz wichtig, wir haben auch endlich wieder zwei vernünftige Kompostbehälter. Foto wird nachgereicht. Der Hang am Fließ war etwas abgerutscht, so dass wir unseren Kompost temporär flächig unter die Beete verteilt haben, leider fiel mehr Kompost an als wir Fläche hatten , so dass unschöne Stapel entsanden waren. 
Fotos von Hobbygärtnerkompostanlagen werden (aus ästhetischen Gründen?) aber leider viel zu selten eingestellt.

Sonntag, Oktober 30, 2016

Herbst im Fließtal


Mispel vor einer Woche

Mir oszillieren noch die Worte einer französischen Gärtnerin in meinen Synapsen, deren Garten in der Nähe von Bayeux wir auch in der Normandie besuchen konnten (über die noch zu berichten ist.) Nämlich den Garten nicht aus der Kontrolle zu verlieren, was bedeutet jeden Tag immer ein bißchen darin zu arbeiten. Und sie ist der Meinung, dass das jeder schafft...Nuja, ich hatte zwar auch wie sie einen 'Garcon' ( meinen Sohn) gehabt, der während unserer Abwesenheit im Garten tätig war, dennoch habe ich seit einiger Zeit das Gefühl , etwas den Überblick zu verlieren. Nicht nur wegen des Urlaubs.

Im Hochbeet. Puntarella-Zichorie, Sellerie, Oxalis tuberosa

Aber nach mehreren Wochen Urlaub und Untätigkeit, ist es höchste Zeit für weitere Aufräumarbeiten. Außerdem hängen immer noch Quitten im Baum, die geerntet und verarbeitet werden müssen. Im Staudenbeet befindet sich noch jedes Menge Staudensellerie, eine Reihe Puntarella und die Probebepflanzung mit Oxalis tuberosa. Ach und ein paar Haferwurzeln.
..

Und jetzt geht auch der Laubfall so richtig los. Zu Anfang der Woche waren die Laubblätter der Mispel noch grün, inzwischen sind sie schlagartig gelb geworden...und demnächst werden sie wie jedes Jahr auch schlagartig abfallen. Ähnlich ist das auch bei der Kletterhortensie am Holzzaun. gestern hingen sie noch, leuchteten , wenn zufällig mal ein Sonnenstrahl durch den eigentlich stets bedeckten Himmel drauf schien. Heute morgen ist alles novembrig grau, die Blätter sind weg.

Kletterhortensie gestern

Kletterhortensie heute
Des Nachbarns Efeu bedrängt sie zusehends, der ist inzwischen in seiner Altersform und blüht...gestern abend waren die Blüten wieder mächtig besucht von Wespen, die hier ihre letzte Nahrung finden. Übrigens genauso im Efeu unserer Kiefer, wo der Efeu inzwischen die Krone erreicht hat.

Wo also anfangen? Okay, die Quitten waren schnell geerntet, im Hochbeet lasse ich erst einmal alles so, da wir immer noch keinen Nachtfrost hatten.


Einen Teil davon, hatte Sohnemann schon zu Gelee verarbeitet, aber es hingen immer noch einige Quitten am Baum, die zu meiner Überraschung dieses Jahr endlich wieder mal kein verbräuntes Fruchtfleisch hatten!


Am Montag hatte ich die Sendung Querbeet geschaut. Dort zeigte in einem Beitrag eine Gärtnerin, dass sie die Strauchpfingstrosen im Herbst entblättert, um den Pilzbefall zu vermeiden.  Ich habe das dieses Jahr dann auch mal gemacht...Normalerweise warte ich bis der Frost das für mich macht und sammle dann die Blätter vom Boden.

Strauchpfingstrose 'High Noon' vor dem Entblättern
...und danach. Die Leiter steht da um die übermannsgroße Aronia von Schutznetz zu befreien.
In einer weiteren Gartensendung wurde ein Rosen-Fachmann befragt, ob man pilzbefallene Laubblätter der Rosen absammeln sollte, die Rede war da von Mehltau und nicht von Sternrußtau.Und auch der bejahte die an ihn gerichtete Frage.

Ahorn in der Umgebung
Wie immer, kann ich solche Richtlinien  nicht einfach hinnehmen. Ich hätte da gerne mal eine genaue Begründung :-) Meine gelbe Strauch-Pfingstrose 'High Noon' steht seit 1999 dort, wurde noch nie arg wie bestimmte Rosen von Pilzen  heimgesucht. Ich habe sie noch nie entblättert, weshalb sollte ich das jetzt also tun?
Sie ist aber durchaus von einem Pilz befallen, der erst jetzt kurz vorm Laubfall sichtbar wurde. Aber das ist ja durchaus bei vielen Pflanzen im Garten und auch in der Natur zu beobachten, der Kürbis und die Zucchini bekommenim Herbst Mehltau, viele Ahornbäume der Umgebung einen pockenartigen Pilzbefall. Aber heißt das gleich, dass die ganze Pflanze geschädigt wird? 
Die Austin-Rosen  meines Gartens hatten regelmäßig Sternrusstau befallene Laubblätter im Herbst. Brav hatte ich die immer jeden Herbst abgesammelt und entsorgt. Sie schlugen auch jedes Jahr im Frühling wieder aus, blühten im Juni wunderschön,um dann wieder im Herbst vom Sternrusstau befallen zu werden. Blätterabsammeln war also eigentlich völlig überflüssig gewesen. Irgendwann habe ich die meisten dieser wenig Pilz resistenten Rosen dann kompostiert.

Und ich werde jetzt auch auf keinen Fall anfangen, am Rambler PHM die mit Mehltau befallenen Blätter abzusammeln. Der Befall zeigt sich überhaupt zum ersten Mal in seinem gesamten Gartenleben im Fließtal. Abharken werde ich sie, ja, aber einzeln abknicken sicherlich nicht.
Ich weiß, dass im Herbst in den Laubblättern durch den Einfluss von Phytohormonen 'Sollbruchstellen' angelegt werden, so dass man beim Absammeln keinen Schaden anrichten kann. Das konnte ich auch beim Abknicken der Blätter der Strauchpäonie auch spüren, die man nur leicht anheben musste, sie fielen fast von selbst ab.

Ehemaliges Erdbeerbeet

Vor dem Urlaub hatte ich die Erdbeeren entfernt, die dort bereits ins vierte Jahr gingen und fast nichts mehr trugen. Danach -das ist vor vier Wiochen gewesen- hatte ich noch kurz Serradella als Gründüngung gesät. Die ist zwar gekeimt, aber das war's auch. Viel zu spät, bei Temperaturen unter 8° Grad wächst ja auch nichts mehr. Das hatte ich schon geahnt.


Ein paar Pflänzchen blühen immer noch ein wenig. Der Herbstblüher überhaupt ist Clematis ternifolia, die elegant über den Zwergflieder in den Staudenknöterich hineinschlängelt.


Leider hatten die Herbstkrokusse bisher überhaupt keine Chance aufzublühen, Nässe und trübes Wetter mögen sie überhaupt nicht. Ich hatte keine Chance sie zu fotografieren, inzwischen verblühen sie einfach.
'Ghislaine de Feligonde' schenkt mir noch ein paar Blüten, daneben leuchten das Laub und die Früchte von Poncirus trifoliata...eingefasst von den Schutthaufen, die auch noch zu entsorgen sind. Aber die werden demnächst noch einmal anwachsen, wenn meine beiden Männer an das Dach des sogenannten Waschhauses gehen.
Es gibt viel zu tun, wir sind dabei.


Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...