Blick aus dem Fenster meines Arbeitszimmers |
Sie sind jetzt so weit: Die Ernte der Mispelfrüchte kann stattfinden. Sie haben durch Reife und die Frostnächte (und inzwischen auch
- tage) einen Zustand erreicht, der sie kulinarisch aufwertet.
Es sind die einzigen Früchte, die ich kenne, die erst 'gammeln' müssen, um sie verarbeiten zu können. Obwohl...gammeln ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, denn Schimmel ist hier beispielsweise auch nicht erwünscht. Ein Reifungsprozess fermentiert das Fruchtfleisch, so dass es teigig-weich und aromatischer wird, und natürlich verändert sich auch die Farbe dabei. Unreif sind die Früchte steinhart und sauer und sehr herb.
- tage) einen Zustand erreicht, der sie kulinarisch aufwertet.
Es sind die einzigen Früchte, die ich kenne, die erst 'gammeln' müssen, um sie verarbeiten zu können. Obwohl...gammeln ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, denn Schimmel ist hier beispielsweise auch nicht erwünscht. Ein Reifungsprozess fermentiert das Fruchtfleisch, so dass es teigig-weich und aromatischer wird, und natürlich verändert sich auch die Farbe dabei. Unreif sind die Früchte steinhart und sauer und sehr herb.
Hier ist eine informative Seite zu diesem Prozess, offenbar hat aber noch keiner untersucht, was physiologisch in der Frucht abläuft. Denn nur der Frost alleine kann sicher nicht die Ursache sein, der diese geschmackliche Aufwertung der Frucht hervorruft. Ich habe jedenfalls noch nichts gefunden dazu.
Ich meine aber , dass die fermentativen Vorgänge die Gerbstoffe abbauen, so dass sie für Mensch und Tier genießbar werden, und Aroma entwickeln. Einfrieren um diesen Prozess hervorzurufen reicht jedenfalls nicht, wie man manchmal noch nachlesen kann.
Das Laub ist inzwischen gefallen, jetzt hängen nur noch die Früchte.
Auch die Vögel haben inzwischen wieder entdeckt, dass man die Früchte anpicken kann. In den ersten Jahren hier haben sie die runden Bälle links liegen gelassen.Inzwischen pickt sogar hin und wieder eine Meise daran. Bei der Auswahl meiner Strauchgehölze stand damals der Gedanke mit der Bepflanzung die Tierwelt zu unterstützen die Hauptrolle...ist ja auch gelungen. Haupt-Mitesser sind aber die Amseln.
Die meisten Früchte dürfen im Winter hängenbleiben, es sind reichlich. jedes Jahr probiere ich ein neues Rezept aus, durchforste dazu die Rezeptwelt des www. Und die ist inzwischen auch umfangreicher geworden, vor zehn Jahren konnte man nur im englischsprachigen Netz so richtig fündig werden.
Zum ersten Mal habe ich vor ein paar Tagen nun mal tatsächlich Mispelgelee ausprobiert.
Letztes Jahr war es Mispelmuskonfitüre mit Birnenstreifen... ausgesprochen lecker. Aber ich scheute dieses Jahr die Flotte Lotte, um Fruchtfleisch von Kernen zu trennen. Immer eine Riesenschmierei. Kann man hier nachlesen.
Und ich wundere mich, wieso ich mich nicht schon früher an Gelee herangewagt habe. Vermutlich, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass allein im Saft intensives Aroma zurückgehalten wird. Und doch ist es so.
Handyfotos, rechts und links, daher die Unschärfe...
Die Saftausbeute ist eher gering, wie vermutet. Sechs Kilo Früchte hatte ich geerntet. Nicht ganz zwei Liter habe ich gewinnen können. Ich werde es aber noch einmal machen, weil der Geschmack des Gelees mich überzeugt hat. Vor allem die Variante mit dem Schuss normanischen Calvados schmeckt sehr fein. Und wer kann schon Mispelgelee verschenken?
150 g werden für 5,50 E vermarktet, , habe ich gerade gesehen. Verrückt.
Mein Gelee ist alledings sehr hell, ich habe keine Ahnung, wieso. Es sieht eher wie Quittengelee aus. Irgendwo habe ich gelesen, dass es noch nachdunkeln wird.
Außerdem ist die Konsistenz meinem GG zu gelartig ;-), er mag's lieber stichfest auf seinem Toast. Die letzten Gläser habe ich deshalb ganz altmodisch mit 'Feuilles couvre confiture' abgedeckt, die ich aus der Normandie mitgebracht hatte.
Da die Zellglasfolie semipermeabel ist, hoffe ich, dass noch Wasser verdunsten wird, so dass das Gelee dann in den nächsten Monaten noch fester wird.