Sonntag, Oktober 05, 2008

Die wilde Flora Brandenburgs

HerbstHecke
Kräutertage waren im Kloster Chorin angekündet. Statt die Einheit am Brandenburger Tor zu feiern, zogen wir es vor uns ins Brandenburger Land zu begeben und uns mal anzuschauen, was der Kräutergärtnerin in den Ruinen des ehemaligen Zisterzienserklosters geboten würde.Der Tag begann kühl, aber voller Sonne und in der Brandenburger Endmoränenlandschaft um Chorin, gab es wunderschöne Ecken mit leuchtender Herbstfärbung.
Kloster Chorin

Das Kloster stammt aus dem Jahre 1270 bis 1300. Es weist romanische und einige orientalische Bauelemente auf.Das Kloster existierte bis zur Reformation, es wurde 1542 aufgelöst.Im 30jährigen Krieg sind wichtige Teile dann abgebrannt und es verfiel immer mehr.Im 19. Jahrhundert gab es dann wieder Maßnahmen zur Erhaltung und Rekonstruktion nach den Plänen von Carl Friedrich Schinkel,wie man in dieser Quelle lesen kann.

Wir sind kurz nach der Wende das erste Mal dort gewesen und waren damals schon fasziniert von der Gegend und ihrer Athmosphäre,damals musste man allerdings noch keinen Eintritt bezahlen. Heute ist alles geleckt sauber und gepflegt, im Sommer findet jedes Jahr dort der Choriner Musiksommer statt....und die Musikliebhaber strömen dort hin.

ChorinGewölbe

Möglich, dass man sich bei der Gestaltung der Sommermusiken mehr Mühe gibt, als krautliebende Gärtnerin war ich ziemlich enttäuscht, was mir geboten wurde. In den Säulengängen des Klosters gab es einen Markt , der sich in nichts unterschied von jedem anderen x-beliebigen der Gegend, lebende Kräuter habe ich nirgends gesehen und von einem Klostergarten war gar nicht zu reden.
Also nichts wie weiter in die herrliche Umgebung, bevor die Menschenmassen noch größer wurden...Busladungen wurden bereits ausgeladen.Wir sind dann am Pimpinellenberg in Oderberg gelandet, einem botanischen Kleinod der Gegend.Pimpinellenberg

Von dort oben(der übrigens so heißt, weil dort die große Bibernelle wächst, also Pimpinella major) kann man von einem vorgelagerten Steilhang 65 m herab auf den Oderberger See und das Niederoderbruch herabschauen.
Botanische Raritäten waren auch in dieser Jahreszeit noch zu sehen, jedenfalls habe ich noch nie die Goldhaar-Aster 'Aster linosyris' irgendwo vorher wild wachsend gesehen.

(

Goldhaaraster

Eben wegen dieser botanischen Besonderheiten und wie ich gelesen habe auch einiger zoologischer steht der Hang unter Naturschutz.
HerbstHummelGlockenblumeSkabiose
... und dann noch ein weiter Blick Richtung Oder und Polen. Trockenrasengesellschaft und Oder

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...