Mittwoch, Februar 09, 2011

Dritter Versuch


Vielleicht kommt es mir ja nur so vor, aber verglichen mit anderen Regionen Deutschlands kann man hier in Brandenburg an vielen Bäumen den Halbschmarotzer Viscum album wachsen sehen. Da die Mistelsamen durch Vögel verbreitet werden, könnte man ja rückschließen, dass Mistelbeeren fressende Vögel hier häufiger sind als anderswo. Laut dieser Tabelle fressen Amsel, Wacholderdrossel, aber auch Rotkehlchen und Dompfaff und im Sommer dann noch Gartenrotschwanz und Singdrossel ihre Beeren. Wikipedia gibt auch noch den Eichelhäher und Specht als Nutznießer der Beeren an.
Bisher hat es aber noch keiner dieser Vögel geschafft die Kiefer in meinem Garten oder auch den Apfelbaum zu 'infizieren'. Und das obwohl es durchaus Misteln tragende Bäume in der Umgebung gibt, und die entsprechende Vogelwelt,wobei ich einschränken muss, das ich die Misteln nur an bestimmten Laubbäumen hier gesehen habe, die Kiefern in der näheren Umgebung sind nicht befallen.
Ich hatte vor Jahren schon mal versucht, selbst den 'Überträger' zu spielen, hatte mit Mistelbeeren einer Kiefer aus dem Potsdamer Raum die Äste unserer Hauskiefer  'kontaminiert' oder Beeren von einer im Märkischen Oderland wachsenden Apfelbaummistel auf Äste unseres Apfelbaums geschmiert. Nichts funktionierte.  Jetzt starte ich den dritten Versuch mit frisch geernteten Beeren einer Mistel, die ich auf Zieräpfelbäumen bei einem Hundespaziergang entdeckt hatte.

Bei Wikipedia kann man nachlesen, dass es drei Unterarten gibt oder auch 'Wirtsrassen' genannt.
Die Laubbaummistel(Viscum album subsp.album) ist wohl nicht so wirtsspezifisch wie die Tannen-Mistel (Viscum album subsp. abietis) oder  die Kiefern-Mistel (viscum album subsp. austriacum)
Misteln sind übrigens geschützt, man darf sie nicht so einfach vom Baum pflücken, regelwidrig habe ich dann wohl schon gehandelt, als ich mit dem Hundespielball mal kurz in eine Beeren tragende Mistel kickte, so dass die Beeren auf den Boden fielen.  Etwa zwanzig Beeren habe ich dann auf verschiedene Äste unseres Apfelbaums geklebt, wohl wissend, dass dies -sollte die Aussaat funktionieren- die Erträge des Apfelbaums schmälern könnten.
Vielleicht war die letzte 'Aussaat' ja deshalb so erfolglos, weil ich die Beeren noch nicht die rechte Reife hatten, vielleicht ja auch daran, dass ich nicht die 'richtigen 'Äste' als 'Saatbett' ausgewählt hatte ....vielleicht sind sie ja auch einfach nur in Vogelmägen gewandert und keimen jetzt am Apfelbaum in Nachbars Garten aus.

Hier noch ein Blog, wo ein Brite von seinen Erfolgerlebnissen beim ' Growing Mistletoes' berichtet.

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