Donnerstag, Juli 04, 2013

Wilde und gezähmte Vogesen



Die Wanderung bei Nebel im wilden Regenwald der Vogesen gibt es in Sammys Blog, zu sehen. Nachmittags als der Himmel wieder aufklarte , konnten wir dann die höchste gezähmte Wildnis der Vogesen besuchen.
Der 'Jardin d'altitude du Haut Chitelet' liegt ebenfalls in der Nähe des Hohneck direkt an der Route des Crêtes- , der Vogesenkammstraße.

  Molopospermum peloponnesiacum oder 'Molly the Greek'

Der Garten beherbergt Pflanzen der Gebirge dieser Welt vom Himalaya über die Pyrenäen bis zur heimischen Vogesenflora, ist umgeben von den schon erwähnten Vogesen- HochWeiden, Vogesenwald und einem Moor. Am Moor wurde gerade gebaut: Man bereitete einen Holzpfad für die Besucher vor.


Es gab aber trotz immer noch anhaltendem Nebel und Nieselregen einiges zu sehen. Im Himalya blühte der spektakuläre blaue Mohn Meconopsis betonicifolia, außerdem Primula sikkimensis, Euphorbia griffithii und der ungewöhnliche Rheum alexandre.


Das allein war für mich schon einen Besuch wert, denn Meconopis ( Plural) habe ich das letzte Mal vor dreißig Jahren in einem schottischen BoGa blühen sehen . Der BoGa Berlin versucht's ja auch, aber es sieht dort kläglich aus, wenn man nur die eine oder andere der blauen Wunderblumen dort finden kann. Sie sind halt extrem heikel, was ihre Standortwünsche betrifft.

Zunächst waren wir nur die einzigen Besucher, allerdings entdeckten wir dann doch zwei weitere menschliche Wesen an einem Bachlauf.


Ich nehme an, dass das Studenten waren, denn der Garten gehört zur Universität Nancy.
Ich nehme ebenfalls an, dass der Bachlauf natürlich ist. Das Schild lässt darauf schließen, dass hier die Quelle der Vologne entspringt (?), einem Vogesenfluss, der dann irgendwann in die Mosel mündet.


Vologne und Luektea pectinata , eine Pflanze des USA-Pazifikgebietes

Anemona ?





Die Vologne floß hier durch die amerikanische und chinesische Flora, auffallend waren  bei den Bachbegleitpflanzungen die großen Blätter des amerikanischen Stinktierkohls 'Lysichiton americanus'. Hatte ich doch gerade erst beim Berliner Staudenmarktbesuch im Frühjahr im BoGa Berlin erfahren,  dass der inzwischen als invasiver Neophyt benannt wird. siehe auch Wikipedia hier

Die Vogesenflora war aber ebenfalls hier zu sehen. Auch hier herrschte wie in Amerika Frühlingsstimmung. Einige Anemonen blühten noch, bei den weißen Küchenschellen  (Pulsatilla alpina) waren wie bereits auf den Hochweiden am Hohneck gesehen nur noch die nassen Samenschöpfe übrig.

(Pulsatilla alpina ssp. austriaca)



Blechnum spicata

Ebereschen+ Flechte- und Moosbewuchs
Interessant war für mich die Ecke mit den sogenannten Steingartenpflanzen, hier standen verschieden gestaltete Tröge mit den kleinen hübschen Pflänzchen der Gebirgsflora, offensichtlich selbst gefertigt.



Ich hatte  schon immer mal vor solch einen Trog für meinen Garten zu fertigen , denn für einen richtigen Steingarten wäre in meinem Garten kein Platz. Irgendwo müsste ich auch noch ein Rezept für die Herstellung so eines Troges aus Zement haben, das mir Gisela aus Guildwood Gardens  mal geschickt hat....wenn ich mich recht erinnere.


Man könnte darin sogar ein Minimoor anlegen mit Sonnentau, der auch im Vogesenhochgarten im Trog wuchs.


Ideen gibt es viele, aber erst einmal haben andere Dinge im Hausgarten Priorität. Da muss ich nur mal durch mein Arbeitszimmerfenster schauen ;-)


Dieser Garten in den Vogesen sollte nicht der einzige Garten sein, den wir besichtigen konnten.


Von einem weiteren besichtigenswerten Privatgarten in der Nähe erfuhren wir nämlich durch einen im Jardin d'altitude ausliegenden Flyer....Bericht folgt

Montag, Juli 01, 2013

Wir entdecken den Naturpark Ballons des Vosges

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d7/Ballons_Vosges.png

Regionaler Naturpark Ballons des Vosges


Endlich Ferien. Kurz entschlossen sind wir für eine Woche Wanderzeit in die Elsässer Vogesen aufgebrochen. Hauptsache weg, wir freuten uns auf anstrengende oder weniger anstrengende Wege in der Natur.Wetter war da nebensächlich, wir wussten schon vorher, dass es in den Vogesen gerne mal abregnet, was die Wolken vom Atlantik mitbringen. "Dies liegt an der exponierten Lage der Vogesen, wodurch die Luft vom Atlantik abgefangen wird, und durch Steigungsregen einen Teil ihrer Feuchte verliert."
Ausgangspunkt für unsere Ausflüge war das Munstertal, da wo der berühmte Käse herkommt, und wo wir eine wunderbare Ferienwohnung gefunden hatten.( Wer Interesse hat kann mich anmailen)



Der Zeitpunkt für unseren Wanderurlaub - die Berliner waren die ersten, die Ferien machen duften- war genau richtig gewählt. Frühsommer auf den Wiesen und Weiden, hier blühte noch der Holunder und auf den Hochweiden der Vogesen die Ebereschen.


Windige Wiese

Klappertopf, Bärwurz, Bergfenchel, Glockenblumen, Hahnenfuß...herrliche Wiesen in voller Blüte. Und auch das für die Vogesen typische Vogesenveilchen ( Viola lutea) war überall am Wegesrand zu finden..in gelb , in blau-violett und auch in blau-weiß.

Arnika mit Käfer unbekannter Art




Wiederkäuer, die sich von uns samt Hund Sammy nicht stören ließen..



 ... Pferdchen, die sich von ihrer besten Seite zeigten....


... und les belles des Vosges ( inzwischen durch die EU geförderte die Haustierrasse des Vogesenrindes ) sahen wir auch gleich am ersten 'Wandertag' , wie auch immer wieder bei unseren weiteren Wanderungen auf den Hochweiden der Vogesen. In die habe ich mich verguckt: Was für schöne Rinder mit einer Zeichnung wie Sommersprossen und Hörnern , die stets eine schwarze Spitze haben!
Ich hätte die glatt mitnehmen können, aber leider gab's die noch nicht mal als Stofftier. Stattdessen hatte sich der Andenkenhandel auf die auch häufig vorkommenden Störche im Munstertal kapriziert, die in jedem Andenkenlädchen herumhingen. ( Ich habe noch nie so schlappe Störche gesehen).




.... Und bei unser ersten Wanderung am Sonntag zur Ferme Auberge du Lac Forlet trafen wir dann allerdings auch auf jede Menge Franzosen, die es sich trotz stürmischen Windes in der Ferme Auberge haben gut gehen lassen, wie wir dann auch. Wir waren die einzigen Deutschen weit und breit !
...Ferme Auberges- bewirtschaftete Bauernhöfe- gibt es hier überall. Man kann dort landestypische Spezialitäten verspeisen, aber auch Produkte kaufen, wie also auch den Käse des Munstertales.


 Kurz vor zwölf trafen wir bei der Ferme Auberge ein, da waren alle Terrassensitzplätze noch unbesetzt, und noch war verhältnismäßig wenig los.

Ferme Auberge Lac du Forlet
 Aber kaum war sie geöffnet, strömten aus allen Ecken Menschen ein, besetzten die Terrasse und die umliegenden Felsen für's eigene Picknick und  zur  'Repas Marcaire' oder auch nur auf ein Bier.
Wir nahmen dann auch unser Mittagsmahl bestehend aus Munsterkäse oder Bibblakass ( Quark von den schönen Kühen) mit Salat und Kartoffeln ein, zusammen mit einem Gläschen 'Pinot noir' des Elsass ..letzteres eher ungewöhnlich für uns um diese Zeit. Aber schließlich mussten wir uns auf die Woche in Frankreich einstimmen.


Auf dem Rückweg stellten wir dann fest, weshalb es so unerwartet schnell auf der Terrasse so voll wurde. Es gab einen Weg, den man auch per Auto nehmen konnte.  Da das dann auch unser Heimweg war, konnten wir dann auch die Autos zählen, die noch auf dem Weg zur Ferme waren...der aber trotzdem botanisch für mich und stöckchenmäßig für Sammy sehr interessant war.

...wird fortgesetzt..

Donnerstag, Juni 20, 2013

Rosen im Fließtal

Auf ein neues.....
Das erste Posting zum Thema ist im Nirwana verschwunden, jetzt also noch einmal alle Fotos einstellen und versuchen meine Gedanken zur Rosenblüte bei tropischen Temperaturen noch einmal neu zu sortieren.
Die karmesinrote Rose, deren Namen ich trotz vieler Hilfegesuche ich immer noch nicht kenne, entwicklet sich mehr wie eine Kletterrose. Die Triebe recken sich bis auf das begrünte Dach des
Anbaus.



Jede einzelne Blüte ist etwas anders gestaltet und der Duft dieser alten Sorte ist einmalig. Sie hat sich auch ideal zur Herstellung von Rosenkonfitüre erwiesen.

Vor dem Anbau wächst ein Sammelsurium von Pfingst- und anderen -rosen.
 

Eine der Rosen- eine Gabe aus dem Garten  meines Bruders- sieht der neben ihr wachsenden Pfingstrose 'Sarah Bernhardt' doch sehr ähnlich. Das ist die, deren Laubblätter kein Opfer der Rosenrollwespe gewesen sind.



 Über allem schwebt 'Black Lace' der geschlitzt und dunkelblättrige Holunder, der im Vergleich zu 'Guincho Purple' unglaublich dunkel wird und auch nicht so im Laufe des Sommers so stark vergrünt.


'Leonardo da Vinci' blüht diesen Sommer endlich mal so, wie ich mir das vorgestellt habe . Kordes verkauft sie als eine ' der schönsten Rosen der Welt, aber um da zuzugehören fehlt ihr der Duft. Immerhin erkenne  ich dieses Jahr die geviertelten Blüten. Sie ist wirklich eine sehr robuste Rose, die schon etliche Winter hier überstanden hat, mehrmals blüht und immer gesundes Laub hat.


Sie ist eine der wenigen mehrmals blühenden Rosen in meinem Garten, die  mit den
Standortbedingungen hier zurecht kommt. Leonardo  da Vinci ist eine Meilland Rose, und nicht wie ich zunächst dachte von Kordes. Von den Austin Rosen leben nur noch ' Leander' und 'Golden Celebration'.Letztere blüht allerdings erst im Juli.


Am Steinwall zum Nachbarn blüht die Centifolie '.'De Meaux'. mit ihren weichen Trieben liegt sie fast auf den Steinen
 

Immer noch schön 'Celsiana' , die Blüten heimgesucht von lauter winzigen Pollen fressenden Käfern, die wiederum von der Krabbenspinne.gejagt werden.


Celsiana


Am Zaun zur Straße läuft Paul's Himalayan Musk Rambler zur Höchstform auf, wir haben ihn versucht zu bändigen, indem wir die langen Triebe an einem von meinem Ehemann gebauten Gerüst horizontal aufbinden. Er hat  die restlichen dort ebenfalls gepflanzten Rosen fast überwuchert: 'Madeleine Seltzer ' hat sich mit PHM verflochten, von ' Veilchenblau' keine Spur mehr.

Madeliene Seltzer und PHM
Madeleine Seltzer


Ich vermute Silke hat mit ihrem Kommentar zu meinem ersten Postingversuch recht: Veilchenblau wird nicht über den Winter gekommen sein. Sie mickerte bereits nach dem vorletzten Winter und kam auch im Frühjahr 2012 nicht so richtig in Fahrt.

PHM

 Ghislaine de Feligonde dagegen blüht wieder üppig wie eh und je, obwohl sie im vorletzten Winter völlig zurückgefroren war und konkurriert in ihrem Wuchsverhalten mit dem dahinterstehenden Poncirus trifoliata. Beide müssen durch Schnitt gebändigt werden.

Ghislaine de Feligonde

Die kleine Kletterrose Christine Helène sieht ihr sehr ähnlich, finde ich, das ist die Rose, die ich mir aus meinem Elternhaus mitgenommen habe. Mein Vater hatte sie im Herbst vor seinem Tod  im Frühjahr noch gepflanzt.

Christine Helène

Sie soll ein R.helenae Sämling sein und dottergelb blühen. Mein Exemplar ist schon im Abblühen, das Dottergelbe kann ich nur noch ahnen.



Rosen im Fließtal,lk

Was ist denn hier geschehen, mein Beitrag ist weg., und zwar total. Wiederherstellen geht nicht. Na super, dann werde ich heute abend das ganze noch einmal verfassen . Und wie kommt das lk in den Titel?

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...