Freitag, März 23, 2018

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?



Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kahlfrostes scheinen vorüber. Hier im Nordosten der Republik leben wir an einer Grenzfläche von kontinentalem und atlantischen Einfluss. d.h. je mehr man nach Osten kommt, desto deutlicher wird  der kontinentale Einfluss von kalten Wintern und warmen Sommern . Gut den (relativ) kalten Winter hatten wir jetzt nach Jahren mal wieder, heißt das nun im Umkehrschluss, dass der Sommer auch ein kontinentaler warmer wird- mit wenig Regen?
Die Kahlfröste mit anhaltenden Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ermöglichten uns nach Jahren wieder mal die Schlittschuhe anzuziehen und auf den vielen Wasserflächen des Landes eiszulaufen...man hätte aber auch über die Briese trockenen Fußes spazieren können.
Die Briese ist zugefroren



Dazwischen gestreut waren ein paar flüchtige Schneeintermezzi, die aber am folgenden Tag wieder beendet wurden, weil Sonne und Temperaturen den Schnee verschwinden ließen.


Gleichzeitig mit dem Schnee flogen hier die Kraniche über das Land, Glücksbringer...sollte nun endlich der Frühling beginnen?
Wir hatten dann sogar ein paar wärmere Tage, dass die Elfenkrokusse, die mit geschlossenen Blüten auf ein paar Sonnenstrahlen gewartet hatten, endlich mal ihre Blüten öffnen konnten, und die ersten Honigbienen empfingen. Und in den darauf folgenden Tagen hatte ich sogar die erste Bachstelze auf einem der Hausdächer der Umgebung gesehen.
An einigen Stellen waren die Elfenkrokusse inzwischen schon matschig, weil ich sie dort nicht abgedeckt hatte. Die dicken Büschel der abgebildeten Elfenkrokusse haben nur an geschützten Stellen und mit Tannenästen abgedeckt überlebt.


Crocus fleischeri, eine weißblühende Art aus dem Taurusgebirge hat dieses Jahr besonders gelitten. Eigentlich gehören sie mit den Tommies zu den Frühfrühblühern. Dieses Jahr war es einfach nur traurig, das Foto zeigt , wie eine Blüte sich öffnete als mal einen Tag die Sonne herauskam.Den Krokustuff hatte ich auch nicht abgedeckt.

Montag, März 19, 2018

Steckrüben zum Mittagessen


Ja, ich gehöre zu denjenigen, die Steckrüben lieben...das gleich mal vorneweg. Das habe ich  auch so bei Instagram auf der Seite der Gartenköchin kommentiert, die gerade Steckrüben thematisiert. Daraufhin bekam ich eine Einladung mein aktuell favorisiertes Rezept mit diesem Gemüse des Jahres 2017/18 vorzustellen. Das soll heute geschehen, denn im Garten hat der sibirische Wind alles eingefroren..er ist einfach nur trostlos anzusehen. An Gartenarbeit ist erst recht nicht zu denken.
Die Gartenköchin hat in ihrem wunderbaren Blog einen Contest anlässlich der Steckrübe ausgerufen, die zum Gemüse des Jahre 2017/18 ernannt wurde . BloggerInnen können auf ihrer Seite ihre Steckrübenlieblingsrezepte vorstellen/ verlinken . 
Ich liebe alle Formen von Gemüse, bin zwar kein Vegetarier ...bin aber in einem Elternhaus mit zwei Gärten aufgewachsen (Vatergarten in einer Gartenkolonie/ Muttergarten am Haus), wo eine stets frische, jahreszeitlich geprägte Küche gepflegt wurde. Als Nachkriegseltern schätzten sie zwar durchaus die fette Küche in den Fünfziger und Sechziger Jahren, aber da ich als Kind fettes Fleisch hasste, habe ich mich immer auf die Gemüsebeilage gestürzt, egal welcher Art. Ich kann mich nicht erinnern, das ich irgendein Gemüse nicht mochte. Fastfood gab es bei uns nie.....ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter manchmal meinen Vater verfluchte, der aus seinem Kleingarten irgendein Gemüse ( eine handvoll Bohnen,  zwei Zucchini und 10 Ranken Neuseeländer Spinat) anbrachte, das dann sofort in den Speiseplan aufgenommen werden musste... 
Steckrüben wurden allerdings nie in den Gärten angebaut, die wurden im Winter dazugekauft. Sie waren immer schon preiswert und wurden als Steckrübeneintopf gegessen,  ohne dass sich irgendjemand in der fünfköpfigen Familie dazu negativ äußerte.
Dem zweiten Weltkrieg, den beide Eltern als junge Flüchtlinge erlebt hatten, folgte der Hungerwinter in den Jahren 1946/47, aber bei den beiden spielte offenbar die Kartoffel in der Ernährung damals eine größere Rolle als die Steckrübe, wie ich aus ihren Erzählungen erfuhr. Ich habe auch nie gehört, dass meine ostpreußische Mutter beschönigend Steckrüben als " Ostpreußische Ananas" bezeichnete. Dieser Euphemismus soll  laut dieser Quelle  in den Kriegswintern des Ersten Weltkriegs  eingeführt worden sein, "um die mentale Verbindung "Steckrüben sind Schweinefutter" in den Köpfen der deutschen Bevölkerung aufzubrechen."
Die Geschichte dieses Gemüse ist sicherlich  ein eigenes Thema, es gibt hervorragende Beiträge dazu im Netz.
Ich habe mein antiquarisches " Plantes Potagères" aus dem Jahre 1891 ( Erbstück von meinem Vater) herausgesucht, erschienen bei Vilmorin-Andrieux., und mal ein bißchen geblättert, um zu erfahren, welche Bedeutung diese Rübe im 19. Jahrhundert  hatte, in Friedenszeiten.
Im Buch wird das Gemüse eher deutschen oder britischen Anbaugebieten zugeordnet. Die gelbe Form als 'Plattrunde Apfel-Kohlrübe' (Rutabaga Jaune Plat Hatif) als die empfehlenwerteste Form für den Gemüsebau erwähnt. Von der Rothköpfigen Riesen-Kohlrübe ( Rutabaga A ColleT Violet Ou Rouge) immerhin 7 britische Sortennamen aufgeführt.
Erfolgreichen Anbau verspricht in Frankreich nur die Gegend "En Bretagne, où les conditions climatériques' sont à peu près celle de l'Angleterre, le rutabaga est très cultivé et réussit parfaitement. "

Sonntag, Februar 18, 2018

Propagation

 
Hydrangea macrophylla

Propagation, propagated...englische Begriffe,.. für "to cause to continue or increase by sexual or asexual reproduction" " to multiply sexually or asexually ", die den deutschen Begriff  "Vermehrung" kürzer und knackiger fassen, wie ich finde, umfassen sie doch sowohl die vegetative als auch die sexuelle Vermehrung der Pflanzen .   Kein Wunder, sind sie doch lateinischen Ursprungs  propagat- ‘multiplied from layers or shoots’, und ich versteh eigentlich nicht, wieso das in die hiesige Gärtnersprache  nicht eingezogen ist...wo doch sonst immer dort jede Menge Latein im Gebrauch ist.

Useless information?  Mag sein, aber ich brauchte eine kurze alle Vermehrungsvorgänge umfassenden  Begriff für die Überschrifts dieses Blogeintrags ;-)



Außerdem verwende ich als Hilfsmittel für meine Vermehrungsexperimente auch ein englischsprachiges Buch, das ich Anfang des Jahrtausends mal geschenkt bekommen habe. Der Verfasser ist Ken Druse, ein bekannter amerikanischer Autor, Fotograf und 'Lecturer', der/ein (?) 'Guru der Naturgartenidee'.  " Making More Plants, The Science, Art, and Joy of Propagation" heißt das Buch. Es ist eine hervorragende  und fotografisch sehr ansprechende Darstellung aller möglichen Vermehrungsmethoden. Ich mag es immer noch, in einem ästhetisch ansprechendem Buch zu blättern, auch wenn das Format nicht unbedingt handlich für meine abendliche Bettlektüre ist. Und kennt jemand grafisch schön gestaltete und trotzdem informative Seiten im Netz zu dem Thema?



Die normalen FrühjahrsAussaaten des Jahres 2018 sind bereits am Laufen, wie Chilis und GdS-Samen, aber es gibt sehr Erfreuliches von den Vorjahres- Propagations zu berichten.

Sibirische Hauspaprika und Rocoto-Chilis vom GDS

Da wären zuerst zwei überwinterte Weichholzstecklinge der im letzten Jahr geschnittenen 'Hydrangea '. Hortensien sind eigentlich überhaupt nichts für die nachhaltige Brandenburger Gärtnerin, die Winter mögen sie hier absolut nicht..außer der Hydrangea arborea war hier bisher keine ausdauernd. Die Sommer sind  zu trocken...und die Winter waren dann zu kalt...und der Boden nicht humös genug.

Montag, Februar 12, 2018

Fool's Garden


Nachdem mich ein typischer Erkältungsvirus und das ebenso typische Berliner Februarwetter wie jedes Jahr miese Stimmung aufkommen ließen, und meine gärtnerischen Ambitionen runtergedimmten , habe ich heute wenigstens mal etwas herumgegoogelt. (Thema:Zitrusgärtnerei)

Die Zitruspflanzen warten genauso wie ich einen Frühlingsstart, aber als Mittelmeergewächse haben sie in ihrem Winterquartier nicht ganz ihre Aktivitäten eingestellt.

Meyers Zitronen sind trotz Winters ausgereift, weil sie genau diese kühlen Temperaturen dazu brauchen. Sie werden auf dem Dachboden bei Bedarf gegossen, also etwa alle drei Wochen. Aber wie man auf den Fotos sieht, ist mein Zitronen-Exemplar fast kahl, einer der Kumquats hat volles Blattkleid, der andere kränklich aussehende Laubblätter , nur der Chinotto sieht so aus, wie ich es mir wünsche. Verstehe einer die Zitrusgewächse. 
Bei meiner Recherche habe ich inzwischen herausgefunden, dass es neue Erkenntnisse zur Düngung gibt...Dünger...Hobby-Gärtners liebstes Kind... wenn Pflanzen kränkeln... habe ich manchmal den Eindruck.... in den einschlägigen Foren wurde das schon ausgiebig ventiliert.

Die neuen Untersuchungen (siehe obigen Link) in den großen Orangerien im Lande Sachsen, zeigen ja auch, was zuviel des Guten bewirkt. Man düngte mit den üblichen Mehrstoffdüngern, und es kam zu einer Akkumulation des Phosphors...wo Zitruspflanzen eher wenig Phosphate  brauchen. Erwähnt wird aber dort ebenso, dass das richtige Substrat auch einen große Rolle spielt.Die Pillnitzer mischen sich das jetzt selbst aus eignem gedämpften Kompost, Torf ( finde ich nicht so gut) Kokosfasern, Lehm und gebrochenem Lavagranulat. 
Na, das habe ich eigentlich als erstes gemacht als ich die Pflanzen damals kaufte. Ich hatte meinen Kompost selbst sterilisiert ( im Backofen), habe Bentonit als Lehmersatz und Lavagranulat untergemischt. Aber wie ich erkennen kann, ist das sicher nicht die alleinige Ursache für den so unterschiedlichen Zustand meiner Kübelzitrusse. Aber immerhin war ich schon auf dem richtigen Weg. 
Gleichzeitig mit den Untersuchungen in Pillnitz hatte auch die Technische Hochschule Geisenheim Anstrengungen unternommen, das Rätsel  einer optimalen Düngung der Hobby-Zitruspflanzen zu untersuchen. Auch hierzu steht etwas in dem angegebenen Link. 
Und hier  sind von der einschlägigen Hochglanzzeitschrift alle 2008 festgestellten Erkenntnisse zum Thema Düngung, Gießen, Überwinterung zusammengefasst. wunderbar und verständlich  .
Was nehme ich für michpersönlich mit aus meiner Recherche? 
War ich bisher immer sehr vorsichtig meine Zitrusse mit dem hier sehr kalkhaltigen Leitungswasser zu gießen, und nahm deshalb im Sommer das Regenwasser aus der Tonne, kann ich jetzt bedenkenlos aus der Leitung zapfen."Der Bedarf der Pflanzen an Kalzium ist so hoch, dass er weder über handelsübliche Flüssigdünger noch über eine direkte Kalkung gedeckt werden kann."  ..
Ich könnte natürlich auch: ".... den Kalziumbedarf Ihrer Zitruspflanze mit Kalksalpeter decken (im Landhandel erhältlich), der in Wasser aufgelöst wird."
Außerdem brauchen die Pflanzen  mehr stickstoffhaltigen Dünger als bisher vermutet.
Ob sich der Handel schon darauf eingestellt hat, ich hatte nämlich- allerdings nur im Sommer- immer mit speziellem Zitrusdünger gedüngt. Ich werde mir demnächst mal die Deklaration der einschlägigen Produkte durchlesen. Denn da kann ich ja nichts selber mischen.

Nach so viel Theorie, etwas Praktisches. Meyers Zitronen wurden in Konfitüre verarbeitet., zusammen mit Ingwer .Und da Zitronen sehr viel Pektin enthalten, musste ich noch nicht einmal Gelierzucker dazu verwenden, Einmachzucker reichte vollkommen.



Eichhörnchenfütterung

Freitag, Februar 02, 2018

Ausgedient


Die Sonne scheint heute auch hier im Fließtal. Der Januar als sonnenärmster Monat seit der Zeitrechnung  *grins* ist vorüber. Der erste Krokus wagt seine Blüte zu öffnen, unbd wir wagen uns hinaus zur ersten Gartenarbeit. Da mein GG nicht so fit ist, seine Schulter macht ihm reichlich Probleme, bin ich alleine auf die Leiter gestiegen um den Wisterien den (blüteninduzierenden) Winterschnitt zu verpassen. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass ihr morsches Rankgerüst doch noch ein Jahr aushalten muss.




Seitdem ich mir einen Wirbel angebrochen habe, steige ich nicht mehr so gerne in die Höhe, und überlasse solche Leiterarbeiten meinen Männern. Aber dem GG geht es ja nicht besser als mir...zumal bei ihm die Beweglichkeit eingeschränkt ist.
Also habe ich mich dreimal vergewissert, dass die Leiter fest steht, und habe meine festen Schuhe angezogen und habe die Sache in Angriff genommen.
Nicht nur das Rankgerüst hat ausgedient und wird morsch, auch mein knöchernes Gerüst verliert seine Stabilität...Die Rankgerüst-Inspektion zeigte, dass meine knöchernen Verstrebungen im Vergleich dann doch noch belastbarer zu sein scheinen. Die Holzverstrebungen hielten Händedruck nicht  aus, sie zerbröselten. An einigen Stellen konnte ich deutlich erkennen, dass in ihm die Weißfäule-Pilze arbeiteten.

Das Ding steht inzwischen auch mindestens seit Mitte der Neunziger Jahre, und hat seinen Dienst erfüllt.

Leider sind auch manche tragenden Balken verrottet, obwohl sie metallene Stützschuhe haben. Da ist wohl mit den Jahren Erde hineingelaufen. Es sah alles nicht sehr vertrauenerweckend aus. Aber Wisterie, Kletterrosen und Akebien halten alles bombenfest zusammen. Ich habe den Zustand dann dem OberBaumeister gezeigt, und er setzte sich dann doch in Bewegung und fing an das Holzgerüst...wie sagt man so schön...zurückzubauen...)Wieso nehmen die Euphemismen in unserer Sprache so zu? Oder bilde ich mir das nur ein?)
Hund und Frauchen transportierten das morsche Hund dann weg, wobei ich eher damit beschäftigt war den Hund davon abzuhalten, denn es steckten noch gefährliche Nägel im Gehölz. Ich gab ihm dann einen Buchenholzast, den ich eigentlich für die Pilzzucht beiseite gelegt hatte.


Wir sind nicht fertig geworden an diesem Tag, aber es eilt ja auch nicht. Der Weg ist das Ziel. jetzt wird erst mal diskutiert, wie wir das Gerüst ersetzen. Beide Gärtner tendieren dazu, ähnliche Elemente aus Holz zu suchen. Die Kletterpflanzen sollen alle bleiben, bis auf die fürchterliche Campsis, die wir aber wohl nie richtig entfernen werden können, ein echter Wucherheld.
Wir sind auf der Suche nach Ideen, Pinterest habe ich schon durchgeforstet. 


Es gibt viel Arbeit...immerhin ist die Fläche davor inzwischen frei, da wir im Herbst dort das Hochbeet abgerissen haben. Ich freu mich auf den Frühling, und marschiere jetzt mit dem Hund los um nicht völlig abzuschlaffen.

Montag, Januar 29, 2018

Hörnchenfrühstück

Eichhörnchen im Winterfell
Eichhörnchen zählen für mich im Fließtal zu den selbstverständlichen Begleitern. Ich kenne es nicht anders, als dass sie unseren Garten als gelegentliches Zusatzareal betrachten, ihn regelmäßig durchqueren und auf Nahrungsangebote untersuchen, und dabei allen anderen domestizierten Tieren des Hauses( Katzen, Hunde) eine lange Nase zeigten. 
Walnussbaum hinter dem Anbau
Als Kulturfolger des Menschen sind sie außerordentlich anpassungsfähig. Das liegt sicher auch daran, dass sie wie wir Menschen Allesfresser sind, nur im Winter leben sie vegan.
Bisher hatte ich sie deshalb auch im Winter immer ignoriert, ich dachte, die werden hier schon etwas finden. Schließlich wachsen auf dem gegenüberliegenden (natur-)geschützten Grundstück alte Bäume, die reichlich Futter bieten: Ein Walnussbaum, mehrere Kiefern, eine riesige Rotbuche. In den Anrainer-Gärten stehen alte Haselnussbüsche, die jedes Jahr tragen oder auch riesige von den Haus-Besitzern gepflanzte Fichten und Tannen. Nahrung müsste also genug vorhanden sein, ebenso Orte für die Kobel, die sie in die hohen Bäume als Schlaf- Kinderaufzucht- und Ruhestätten bauen.
Sie haben es ja noch nicht einmal nötig richtigen Winterschlaf zu halten. Wenn es zu kalt wird, ziehen sich sich in die Kobel zurück und ruhen. Ich habe sie öfters in schneereichen Wintern beachten können, wie sie dann aufwachten und im tiefen Schnee nach ihren Wintervorräten buddelten, die sie regelmäßig anlegen.


Es sind übrigens immer mehrere Eichhörnchen, die ich auf den Grundstücken gegenüber des Fließes wohnen, ich konnte bis zu drei zählen. Ob es in den Vorjahren immer dieselben sind, keine Ahnung. Wie territorial sind Eichhörnchen ...wie lange lebt ein Eichhörnchen...fallen mir gerade als ungeklärte Fragen ein. Dabei habe ich doch gerade erst etwas über ihre Biologie bei Wikipedia nachgelesen....
Wie dem auch sei, letztes Jahr sind bei den Spätfrösten die Walnussblüten erforen. Nüsse als Nahrungsquelle fallen also aus. Die Haselnüsse trugen auch nicht, weil ich sie von mir in den Vorjahren auf den Stock gesetzt hatte. Die Nachbarin erzählte etwas von Haselnussbohrern in den Haselnüssen ihres Exemplares. Blieben also nur die Samen der Kiefernzapfen in meinem Garten, die sie durchaus auch gerne nehmen.


Um die Überwinterung leichter zu machen, habe ich jetzt einen Frühstückstisch auf der Terrasse für die Hörnchen eingerichtet. ( Letztes Jahr hatte ich für kurze Zeit einen Vivara Futterspender, der in kürzester Zeit von den Hörnchen demontiert worden war...)
Wer aufmerksam die Fotos oben ansieht, bemerkt den Farbunterschied der abgebildeten Hörnchen. Es sind tatsächlich zwei, die die Futterschale mit aufgeknackten Walnüssen, ganzen Haselnüssen, Erdnüssen und (probeweise ausgelegten) getrockneten Maiskörnern aufsuchen. Das eine Hörnchen trägt einen gräulich schimmernden Pelz, das andere ist einfarbig rotbraun getönt."Das Winterfell ist wesentlich dichter als das Sommerfell. Im Winter wird die Fellfarbe oft dunkler und kann auch graue Farbtöne annehmen. Im Winterfell haben Eichhörnchen bis zu 3,5 cm lange rotbraune Ohrpinsel. Im Sommerfell sind diese Ohrpinsel klein oder nicht vorhanden. Im Winter weisen außerdem die sonst nackten Fußsohlen eine Behaarung auf." ...sagt wikipedia dazu.
Na gut...die Fußsohlenbehaarung kann man auf den Fotos weniger erkennen. ;-)
Anfangs kamen die Hörnchen immer einzeln nacheinander, vor ein paar Tagen waren sie nun tasächlich zu zweit. Was sehr witzig zu bebachten war.


Montag, Januar 22, 2018

Ein Distelfink kommt nicht allein

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/archive/6/64/20140620183253%21Fabritius-vink.jpg 

Vor ein paar Jahren habe ich den Roman 'Der Distelfink' von Donna Tartt regelrecht verschlungen, ich fand ihn unheimlich spannend, so dass ich lange Nächte verbrachte. In ihm spielte ein Distelfink eine wesentliche Rolle und schmückte auch das Cover des Buches. Es ging im Roman aber nicht um den Vogel als Lebewesen, sondern um ihn als Kunstwerk auf einem Gemälde von 1654 eines relativ unbekannten Delfter Malers namens Carel Fabritius. Die Odyssee des im Roman gestohlenen Gemäldes mit seinen psychologisch sehr spannenden Verwicklungen will ich hier nicht wiedergeben, hier gibt es eine von über 100000 Rezensionen.
Interessant fand ich die Tatsache, dass das alte Gemälde zeigt, wie tierquälerisch und anthropozentrisch wir schon immer waren und offenbar immer bleiben werden. Da wird ein Wildvogel, der damals sicherlich noch häufiger war als heute, einfach angekettet ...muss den ganzen Tag auf einer Sitzstange hin- und herhüpfend Menschen "erfreuen". Es gibt immer noch Länder, wo Wildvogelhaltung so aussieht...aber ich muss auch hier nicht weit gucken...da hält der Nachbar Wellensittiche in Außenvolieren im Winter mit Rotlicht bestrahlt.


Und ganz gegen seine Natur muss das feine, bunte Vögelchen auch noch in Einzelhaft verbringen. Dabei ist der Distelfink ein durchaus geselliger Vogel.  Er ist hier in Berlin und um Berlin herum ein Brutvogel, also ein Überwinterer, zieht aber schon nach der Brut in Familientrupps in der Region umher und weidet die (noch) reichlich vorhandenen "Unkrautflächen"  ab. Übrigens las ich, dass die Brutpaare sogar lebenslang zusammenbleiben...
Ab August sieht man dann kleinere Schwärme, die in den Herbst- und Wintermonaten durchaus auf 100 Exemplare anwachsen können. Diese Winterschwärme lösen sich dann spätestens im April wieder auf. 

Solche Schwärme sehe ich aktuell hier herumziehen, und hin und wieder verirrt sich ein Trüppchen in den Garten. Sie sind sehr schreckhaft, sitzen dann im Apfelbaum und warten darauf, dass die Sitzstangen der Futterspender freiwerden. Sie mögen geschälte Sonnenblumenkerne. Und sitzen dann auch teilweise auf dem Boden um die herabfallenden Reste ihrer Kumpels aufzulesen. Und obwohl ich schon seit Jahrzehnten einen im Winter "unaufgeräumten" Garten habe, gehen sie selten an die Samenstände der Astern oder Gräser. Einmal habe ich sie an den Kardendisteln beobachten können. Welche Krautsamen sind wohl ihre Lieblingsspeise? Tatsächlich Disteln? Müsste ich mal probieren wieder anzupflanzen, allerdings sind die nie sehr langlebig in einem Garten.
NABU hat ausgezeichnete Infos über den Distelfinken zusammengetragen, der ja im Jahre 2016 der Vogel des Jahres war. Sie schreiben, dass er über 150 verschiedene Krautsamen frisst. Merkwürdig...ich seh sie immer nur an den Futterspendern...


Stieglitz ist die andere Bezeichnung für Carduelis carduelis. 
Seine Geselligkeit schlägt sich auch in seinem Mitteilungsbedürfnis nieder. Stieglitze sind immer in Bewegung und reden dabei unentwegt. Die Laute hören sich immer wie „stieglitt“ an und  gaben den Vögeln den passenden Zweitnamen.
Meine Fotos sind nicht besondes scharf geworden....ist auch kein Wunder, das Januarwetter zeigt sich grau-trübe , und ich fotografiere durch die Fensterscheibe.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...