Sonntag, Februar 18, 2018

Propagation

 
Hydrangea macrophylla

Propagation, propagated...englische Begriffe,.. für "to cause to continue or increase by sexual or asexual reproduction" " to multiply sexually or asexually ", die den deutschen Begriff  "Vermehrung" kürzer und knackiger fassen, wie ich finde, umfassen sie doch sowohl die vegetative als auch die sexuelle Vermehrung der Pflanzen .   Kein Wunder, sind sie doch lateinischen Ursprungs  propagat- ‘multiplied from layers or shoots’, und ich versteh eigentlich nicht, wieso das in die hiesige Gärtnersprache  nicht eingezogen ist...wo doch sonst immer dort jede Menge Latein im Gebrauch ist.

Useless information?  Mag sein, aber ich brauchte eine kurze alle Vermehrungsvorgänge umfassenden  Begriff für die Überschrifts dieses Blogeintrags ;-)



Außerdem verwende ich als Hilfsmittel für meine Vermehrungsexperimente auch ein englischsprachiges Buch, das ich Anfang des Jahrtausends mal geschenkt bekommen habe. Der Verfasser ist Ken Druse, ein bekannter amerikanischer Autor, Fotograf und 'Lecturer', der/ein (?) 'Guru der Naturgartenidee'.  " Making More Plants, The Science, Art, and Joy of Propagation" heißt das Buch. Es ist eine hervorragende  und fotografisch sehr ansprechende Darstellung aller möglichen Vermehrungsmethoden. Ich mag es immer noch, in einem ästhetisch ansprechendem Buch zu blättern, auch wenn das Format nicht unbedingt handlich für meine abendliche Bettlektüre ist. Und kennt jemand grafisch schön gestaltete und trotzdem informative Seiten im Netz zu dem Thema?



Die normalen FrühjahrsAussaaten des Jahres 2018 sind bereits am Laufen, wie Chilis und GdS-Samen, aber es gibt sehr Erfreuliches von den Vorjahres- Propagations zu berichten.

Sibirische Hauspaprika und Rocoto-Chilis vom GDS

Da wären zuerst zwei überwinterte Weichholzstecklinge der im letzten Jahr geschnittenen 'Hydrangea '. Hortensien sind eigentlich überhaupt nichts für die nachhaltige Brandenburger Gärtnerin, die Winter mögen sie hier absolut nicht..außer der Hydrangea arborea war hier bisher keine ausdauernd. Die Sommer sind  zu trocken...und die Winter waren dann zu kalt...und der Boden nicht humös genug.

Die Stecklinge der 'Hydrangea macrophylla' stammen von einem Preisausschreibengewinn, es ist eine gefüllte weißblühende Sorte Die Mutterpflanze steht doch tatsächlich jetzt hier schon im dritten Jahr. im Garten im Fließtal. Aber was waren das auch schon für Winter in den letzten beiden Jahren.


Nach Druses Rat, habe ich Kopfstecklinge genommen, einen Teil direkt in die Anzuchtserde in Töpfe gesteckt , und einen der Stecklinge probeweise direkt in eine kleine Vase auf die Fensterbank gestellt. Und siehe da zwei Exemplare haben überwintert und treiben aus, obwohl die anderen zwei Laubblätter der Stecklinge im Herbst abgefallen waren. 

Hydrangea macrophylla

Bei Stecklingen meines Holunders 'Black Lace' hatte ich  erst nach mehreren Versuchen Erfolg bei ih rer Bewurzelung. Kommt es doch bei den Weichholzstecklingen darauf an, den richtigen Moment abzupassen . Wenn nämlich die Pflanze bereits in die Blühphase übergeht, ist das schwieriger als nach der Blüte einen neuen, weichen Seitentrieb zum Bewurzeln abzunehmen. Und das habe ich bei diesen Hortensien auch so gemacht, dabei habe ich noch nicht einmal irgendein Keim tötendes Bewurzelungspulver verwendet.
Ein Handyfoto...etwas unscharf der Italienlilien
Erstaunlich auch, dass die aus einem Italienurlaub aus Samen gezogenen Lilien jetzt ihren fünften Winter hinter sich bringen. Und die kleinen Zwiebelchen schlagen inzwischen aus. Hurra, vielleicht werde ich ja endlich eine erste Blüte erleben.
Von meinerm vor zig Jahren bei Olaf Grabner gekauftem Haarstarng 'Peucedanum longifolium' hatte ich vor zwei Jahren von meinem Exemplar Samen abgenommen und auch zur Keimung abgenommen. Seit dieser Zeit stehen die meisten noch nicht pikiert auf der Fensterbank draußen. Auch sie sehen noch so aus als ob sie leben.
Ein paar hatte ich pikiert in diese u.a. ebenfalls in alte Plastik-Anzuchthilfen, sogenannte 'root training pots' die zwar aus Plastik sind,, aber  sie haben auch schon über ein Jahrzehnt auf dem Buckel. Ich meine, die habe ich mal aus England mitgebracht.
Dieses Jahr müssten die Sämlinge aber endlich in die Beete ausgestzt werden. Ob das klappt? Ich habe gehört, dass das bei diesem Doldenblütler nicht so einfach sein soll.


Dabei ist das eine ideale Wespenpflanze, wie alle Apiaceae Und ich weiß, dass zwar viele vom insektenfreundlichen Garten reden, aber damit sind meistens  nur auserwählte Insekten gemeint, mit Niedlichkeits- oder Schönheitsfaktor. Dabei sind sie ausgezeichnete Schädlingsvertilger und Aasfresser . Ihre ökologische Bedeutung wird unterschätzt, darauf macht auch das Bundesministerium für Ernährung und  Gesundheit aufmerksam. In meinem Garten bin ich zwar schon von Honigbiene und Hummel gestochen worden...jedoch noch nie von Wespe oder gar Hornisse.
Peucedanum longifolium und Hydrangea macrophylla


Ein weiterer Versuch zur Saatnachzucht  scheint auch zu laufen. Ich hatte Bio-Haferwurzeln aus dem Handel in Töpfe gesetzt, auch sie treiben grün. Der Frühling kann kommen!

Haferwurzeln treiben aus und warten auf das Beet




1 Kommentar:

  1. Ich habe auch schon ein paar Versuche gestartet, um Pflanzen zu vermehren. Bisher ohne Erfolg! Ich glaube das klappt bei mir im Haus einfach nicht. Deshalb werde ich jetzt im Frühjahr draußen mal tätig! Vielen Dank für deinen Buchtipp!
    Viele Grüße, Izabella

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