Sonntag, Mai 08, 2011

Im Prinzessinnengarten

Gelesen hatte ich bereits von ihnen, wie man ja als gärtnerndes Wesen alles aufsaugt, was sich in der Welt der Hortophilen so tut. Ich meine die sogenannten Prinzessinnengärten direkt am Moritzplatz mitten in Kreuzberg in Berlin, unmittelbar neben der Prinzessinenstraße.
Landwirtschaft bzw. Gartenbau inmitten der Stadt umtost vom Straßenverkehr, wie soll das gehen? Das wollte ich mir anschauen, am Samstag war sogenannter Pflanzentag, auf dem man Jungpflanzen, Saatgut und Erde für den Eigenanbau erwerben kann und auf dem die Berliner Gemeinschaftsgärten untereinander Pflanzen tauschen sollten. Es gibt auch einen gut gemachten Blog  zu den Gärten , in dem man nachlesen kann, welche ambitionierten Projekte dort anstehen.

Ich bin absolut begeistert von dieser Idee mitten in Berlin Gartenbau zu betreiben und dabei auch soziale Aspekte zu berücksichtigen:
"Unser urbanes Grün ist ein öffentlich zugänglicher Ort, der neben der biologischen auch die kulturelle und soziale Vielfalt befördern soll. Wir veranstalten kollektive Gartenbauaktionen, an denen mehrerer hundert Interessierte und Nachbarn teilnehmen, eine “Gartensprechstunde“ und zahlreiche Bildungs- und Kulturangebote und beziehen auf diese Art die unterschiedlichen städtischen Kulturen, Milieus und Lebensformen aktiv in unseren Garten ein."
Hätte es so etwas in meiner Zeit in Berlin gegeben, wäre ich vermutlich immer noch dort. Ich bin gespannt, wie sich dieses Projekt weiter entwickeln wird.


Etwas befremdet bin ich allerdings von dem Anliegen auf der  6000m² großen vom Liegenschaftsfond gepachteten Fläche Gemüse in Bioqualität anbauen zu wollen. Die Gemüsepflanzen werden in Plastikkisten und alten Reissäcken gezogen, da der Boden des Grundstückes mit Schadstoffen belastet und verdichtet ist. Ich gehe davon aus, dass die Substrate auf denen die Kulturen angezogen werden einwandfrei sind, aber was ist mit den Emissionen  der Autos, die täglich hier vorbeifahren?

Am Samstag war nun also Pflanzentag, verschiedene Organisationen wie VERN , Keimzelle, Domäne Dahlem etc. boten Jungpflanzen  und ökologisches Saatgut an.



Ein ökologisch wirtschaftender Waldhof- dessen genauen Namen ich vergessen habe- hatte jede Menge verschiedener Tomatensorten-Jungpflanzen im Angebot.
Eigentlich hatte ich ja nach meinen Erfahrungen mit der Braunfäule mit dem Thema Tomaten im Garten abgeschlossen, bekam aber auf dem Markt den heißen Tipp es doch mal mit der 'Gelben Murmel' zu versuchen. Die 'Gelbe Murmel' soll identisch mit der dort angebotenen Cocktailtomate 'Golden Current' sein, diese wanderte dann also in den mitgebrachten Korb. Man soll die Hoffnung nicht aufgeben...Außerdem habe ich mir Saatgut einer weißen Mohrrübe und Ostdeutschen Mohn  (!?) mitgenommen.
Eine Ecke des Geländes war für einen Pflanzentauschmarkt ( Social Seeds) hergerichtet, allerdings war da noch nicht allzu viel los, 11 Uhr scheint für Kreuzberger urbane Gärtner wohl zu früh zu sein. Jedenfalls hatten sich erst zwei tauschwillige Gärtnerinnen eingefunden.

Und hier ein Rätselbild für Gartenbauer: Um welche blühenden Gemüsesorten handelt es sich auf dem Foto?



2 Kommentare:

  1. Hallo Sisah
    Ich mag solche Aktionen. Grins, ja das mit dem Bio ist so ne Sache! Da wundere ich mich manchmal auch, was da so als Bio verkauft wird. Ich denke, am Biologischsten ist wohl der Eigenanbau... da weiss Frau was sie hat.
    Kicher, ich darf's fast nicht sagen, aber selbst meine Häschen bekommen Biomöhrchen zum Knabbern. Sollen ja schliesslich als Häschen auch nicht leben wie die Hunde :o).
    Wünsche Dir einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüsse
    Alex

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  2. Ich habe irgendwann im Winter einen Beitrag über die Prinzessinengärten im RBB Gartenzeit gesehen und war auch ganz begeistert, sehr coole Idee... Hier gibt es auch Leute, die auf den Brachen der Bahn gärtnern und ihr Gemüse anbauen, scheint ein echter Trend zu werden, da möchte man gleich mitmachen. LG Annette

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