Montag, Juli 08, 2013

Nachrichten aus dem Hochbeet

Mein ‘Sagra delle radici’ habe ich jetzt schon ( also mitten im Sommer) gefeiert,  allerdings als einzige in der Familie. Weder Sohn noch Ehemann fanden dieses Geschmacksexperiment zum Feiern.
Unser kleines nettes Hochbeet ist mein kleines nettes Versuchsfeld für besondere Gemüsearten. Zu denen gehörten letztes Jahr auch u.a. ' La scorzonera di Soncino',  die ich dann auch mit Hilfe eines Winterschutzes aus Mispellaub über den Winter gerettet habe.
Übersetzen könnte man den Gemüsenamen wohl mit  'Schwarzwurzeln aus Soncino'. Es handelt sich um eine regionale italienische Gemüsesorte aus der Familie der Zichoriengewächse:  'Cychorium intybus sativus', genau wie die bekannten Radicchios . Nur isst man bei der Sorte nicht die Blätter, sondern die Wurzeln. Diesen Wurzeln wird in Soncino ( in der Nähe von Cremona) sogar im Herbst ein Fest gewidmet. Nachzulesen hier  Die Wurzel gehört zwar zur selben Pflanzenfamilie ( Korbblütler) wie unsere Schwarzwurzeln, ist aber keine Scorzonera ((Scorzonera hispanica), sondern eben eine Zichorie.


Da ich in meinem Garten im Fließtal keine italienischen Winter habe, ist das Versuchsergebnis auch entsprechend. 
Die Pflanzen entwickelten prächtige Laubblätter, die man durchaus als Radicchioersatz nehmen kann, einige fingen allerdings schon an Blüten zu treiben. Es sind halt zweijährige Pflanzen... Egal, stellte ich für mich fest, und habe dann die Wurzeln der Pflanzen geerntet, die noch keine Blüten trieben. Und natürlich sahen die nicht so aus, wie die auf den Fotos im Link. Sie waren viel zu dünn. In Italien wird erst im Herbst geerntet, ich weiß...und ein Fest gefeiert!


Meine Rübchen wurden abgeschrubbt, in Stückchen geschnitten und in Olivenöl mit Knoblauch gedünstet. Im Geschmack ähnelten durchaus ein wenig meinen geliebten Schwarzwurzeln , ergänzt durch einen leichten bitteren Beigeschmack.  Ich mag das. Allerdings hatte ich dann die Idee, den Rest am nächsten Tag als Salat mit ein paar Cocktailtomaten meinen Männern zu servieren.  Das kam nicht an, mir schmeckten sie übrigens auch nicht als Salat.
Auch ein weiteres Gemüse durfte ich ganz alleine essen: Meine Mini-Saubohnen der Sorte 'Robin Hood'.  Wie versprochen blieb diese Sorte niedrig, hatte auch nicht den schon fast für Puffbohnen typischen Blattlausbefall.

Die Puffbohnenkerne hatte ich diesmal als Salat angerichtet, zusammen mit kleinen Käsestückchen. Aber auch den durfte ich alleine essen. Na, dann müssen meine  Männer warten bis die von ihnen bevorzugten Zuckererbsen, dieses Jahr als  Sorte' Vierzigtägige' so weit sind.


So , und jetzt gehe ich raus und säe als nächstes Experiment 'Schwarze Römische', eine Buschbohne mit schwarzen Kernen., ebenfalls wie die Zuckerbse von Vern.
Außerdem Nagelkerbel ( auch Venuskamm genannt), den ich auch noch nicht kenne. Scandix pecten ist eine alte Gewürzpflanze, die vom Habitus an Kerbel erinnert, aber einen petersilienähnlichen Geschmack haben soll.

2 Kommentare:

  1. Oh je, Du Arme. Mein Mann ist auch so. Er mag Gemüse nicht besonders. Wenn ich sage wir müssen sparsamer sein. Sagt er glatt, na dann fangen wir mit Gemüse Mal an.
    Ich mag es sehr. Alte Gemüsesorten erhalten das finde ich gut.

    LG lykka

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  2. Hallo Lykka,
    mein Mann isst sehr gerne Gemüse, allerdings halt nur das , was er kennt ;-) Ich konnte ihn aber im Laufe unseres gemeinsamen Lebens durchaus auch von Chicoree überzeugen, den er inzwischen liebt. Vielleicht muss ich nur an der Zubereitungsform etwas ändern...
    LG
    Sisah

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