Sonntag, November 15, 2015

Nous sommes unis !

Die Bilder von den Anschlägen in Paris schockieren und erschüttern mich, wie sicher jeden anderen Europäer. Uns wird wieder vor Augen geführt, dass niemand in Frieden leben kann, wenn es 'dem bösen Nachbarn' nicht gefällt. Ideologisch verblendete junge Männer attackieren unser freiheitliche Lebensweise, weil diese nicht in ihr Weltbild passt....und zwar seit Jahren überall auf der Welt, nicht nur in Europa. Unschuldige Menschen werden gemordet, als Geiseln genommen....entführt, vergewaltigt und versklavt. Kulturgüter werden zerstört.
Jetzt also wieder ein Angriff mitten in Europa... in der freien Stadt Europas. Der Präsident Frankreichs lässt die Grenzen wieder zumachen und sieht sich mit einem Krieg konfrontiert.
Als bloggende Gärtnerin fühle ich von den vielen hektischen und sich ständig wiederholenden Bildern im Fernsehen und starken Worten der Politiker erschlagen , und ziehe mich zurück in den Garten. Aber auch da bleibe ich aufgewühlt und hilflos. 
Hatte ich zunächst noch angenommen, dass Harken und Kompost schichten mich auf den Boden der Tatsachen zurückführen würde, war das diesmal nicht der Fall. Dabei sind wir ja durchaus nicht das erste Mal mit Terror konfrontiert, ich erinnere mich noch an mit Natodraht geschützte öffentliche Gebäude zu RAF-Zeiten und eine unangenehme Ausweiskontrolle, weil ich mit einem langhaarigen iranischen Mitstudenten unterwegs war...., oder an Personenkontrollen beim Eintritt ins National History Museum zu IRA- Zeiten in London im Jahr 1977...was ich bisher damals noch nicht gewöhnt war.
'Nous sommes unis' ? 'United we stand' (...together we fall...)! Ob die Beschwörung dieser  Formeln uns tatsächlich vereinigen wird und gemeinsame Wege gefunden werden, um mit solchen verblendeten, gewalttätigen Menschen fertig zu werden? Und das in Zeiten, wo ein Breaking-News Wettbewerb in den Medien stattfindet,  der mir persönlich nicht unbedingt dabei helfen kann mich informierter zu fühlen...

Heute regnet es draußen, ich werde mich ablenken, ich werde weder gärtnern noch fernsehen, sondern meine Fotos aus den wunderschönen französischen Gärten sichten und dann posten...

'Man muß nicht erst sterben, um ins Paradies zu gelangen, solange man einen Garten hat.'
(Persisches Sprichwort)

6 Kommentare:

  1. Ja, die Perser hatten es schon damals erkannt *seufz*... schade, dass diese Verblendeten leider keinen Garten zu haben scheinen. Deine Worte kann ich nur unterschreiben, ausser dass es leider nicht nur junge Männer sind, die ihren Hass und ihren Wahnsinn an den Unschuldigen ausleben. Meistens werden sie doch von anderen geleitet, die die Fäden im Hintergrund ziehen und ihre Hände nicht schmutzig machen. Stell Dir nur mal vor, was man alles machen könnte, wenn die ihren Hass in Energie umwandeln würden. Wenn sie ihre Zeit damit verbringen würden, wie man Leben sprich Wasser in die Wüste bringen könnte, wie man die Sonnenenergie in der Wüste zum Wohle aller nutzen könnte, etc.. Aber das würde bedeuten, man müsste sein Hirn einsetzen und da bin ich mir nicht so sicher....
    Nachdenkliche Grüsse
    Alex

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    1. Die Mörder sind junge Männer, die willige Werkzeuge sind.Und die hatten ganz sicher kein Interesse für Gärten, sondern versprechen sich durch ihre Taten Vorteile für ihre Clans...denen sie angehören....auch nach ihrem' ehrenvollen' Märtyrertod. Das ist sicher einfacher...als einen Garten in der Wüste anzulegen. Da hast du vollkommen recht.
      Ebenso nachdenklich
      Sisah

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  2. Grausame Zeiten, große Besorgnis. Und dann noch das Aus für meinen Garten. Kein geschützter Ort nirgends.
    Erschütterte Novembergrüße
    Xenia

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    1. Ach Xenia, ich kann deine Erschütterung so gut nachempfinden. Aber ich bin ebenso ratlos wie du.
      Aber es gilt sich auf den Weg zu machen .....einen neuen Garten in 'der Wüste' anzulegen. Es wird einen Weg geben, ich bin sicher! Ich denke in solchen Situationen immer an die Bremer Stadtmusikanten, die sich gemeinsam auf den Weg machten...und die Räuber verscheuchten....;-)
      LG
      Sisah

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    2. Ich sage nur: sechs von acht Gartenanlagen in Wilmersdorf sollen über kurz oder lang weichen (das nennt sich dann StadtENTWICKLUNGSplan). Ich werde also vermutlich tatsächlich bis Bremen laufen müssen, um Platz für eine neue Oase auszumachen.

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    3. So weit würdest du gehen wollen? Dass die Kleingärten aus dem Stadtraum vertrieben werden sollen war mir schon klar. Und dass die sogenannten Stadtentwicklungsplaner soziale und ökologische Kriterien hinten anstellen ebenso....Es muss schließlich Geld ins Land kommen.
      Schau mal hier, vielleicht interessiert dich das ja...http://www.kgghasenheide.de/Vereinsleben/FreieGaerten/Hasenheide
      LG
      Sisah

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