Samstag, April 22, 2017

Die Blauregenblüte wird ausfallen


Auch im Garten im Fließtal haben zu früher Austrieb und zwei Spätfrostnächte Spuren hinterlassen. Und das bei Pflanzen, bei denen ich überhaupt nicht damit gerechnet hätte. 
In der Nachbarschaft sind sämtliche Magnolienblüten erforen und hängen traurig braun an den Ästen.  Mir ist es ein Rätsel, wieso die hier im Fließtal überhaupt gepflanzt werden. Spätfröste gibt es hier schon immer...in bestimmten Gebiete bilden sich bei bestimmten Wetterlagen eben Kaltluftseen.  Kalte Luft ist schwerer als warme und fließt dann auf geneigten Flächen in Mulden und Senken. Und unsere Straße liegt in so einer Senke. Wenn Schnee liegt, dann taut er hier mit als letztes.
Gut, das habe ich nach zwei Jahrzehnten hier über das Kleinklima gelernt...Dennoch gelang es mir hier über Jahre den Kalifornischen Baummohn zu halten , weil er einfach in eine temperierte Gartenecke gesetzt wurde und direkt an der Wärme reflektierenden Hauswand. Vielleicht haben ja außerdem die drei Meter entfernte Gebüschgruppe geholfen, die einströmende Kälte aufzuhalten. 

 
Der Blauregen steht jetzt auch schon fast zwei Jahrzehnte am Rankgerüst. Ich habe noch nie hier erlebt, trotz etlicher Spätfröste,dass seine Blüten erforen sind, was jetzt zum ersten Mal passierte. Schlaff hängen sie von den langen Trieben. Der Blauregen ist vermutlich ein W. floribunda, da er sehr lange Blütenkaskaden hat, allerdings windet meiner rechts ...aber siehe Link...ob rechts oder links ist bei der Art nicht genetisch festgelegt.

Die Laubblätter kommen immer erst nach den Blütenknospen, so dass sich das Gerüst wenigstens hoffentlich begrünen wird, wofür aber auch Akebie und Rosa 'Christine Hélène' sorgen werden. Mal sehen, wie sich das entwickeln wird.

Und ein weiteres wild wachsendes 'Unkraut´ hat unvermutet Frostschäden davon getragen, auch noch nie dagewesen: Persicaria amplexicaule 'Firetail' . Ich konnte es nicht glauben, die Mutterpflanzen standen schon vor vierzig Jahren im Kleingarten meines Vaters...und da gab es auch Spätfröste. Vermutlich ist er da aber auch nie vorzeitig ausgetrieben. Bei den uralten Exemplaren sehen aber nur einige Blätter erforen aus, während bei einer in Belgien gekauften rosé blühenden Sorten alle Blätter matsch sind.
Kerzenknöterich P. amplexicaule
Eine relativ unspektakuläre Clematisart hat es ebenfalls etwas erwischt...C. heracleifolia. 


Nicht nur wer zu spät kommt, den bestraft das Leben *grins*.

Donnerstag, April 20, 2017

Frostig, frostiger...


Kein Schnee auf den Blättern nur abfallende Blütenblätter....aber Nachtfrost
Ja, es gab Nachtfrost in den letzten beiden Nächten. Aber den Autoscheiben und dem Raureif auf dem Hausdach heute morgen nach zu urteilen nur mild. Draußen gemessen habe ich nicht, aber vorgestern waren es wohl - 1° C und letzte Nacht -3° C laut Handynachrichten. Das Min.-Max-Thermometer im unbeheizten Wintergarten zeigte gestern 7 ° C und heute morgen  5 ° im Plusbereich an. Die Kübelpflanzen stehen da dort schon mindestens einen Monat, und werden bei Frostverdacht mit Vlies bedeckt, so auch letzte Nacht. Nur einige meiner Aussaaten hatte ich es vergessen. Dem Kohl wird die 6 ° C  gleich sein, nur meinen Sommerblumen( Tagetes, Cosmeen) wird das sicher nicht gefallen haben.


Auch draußen haben wir rechtzeitig Vorsorge getroffen, jedenfalls bei den Pflanzen, wo das möglich war. Alles eingehüllt mit Vlies und Wäscheklammern, die verhindern sollten, dass die frischen Böen unser Werk wieder zerstörten.

Vor dem Frost
Besonders unser junges selbstgezogenes Spalier wollten wir retten, die Nashi-Birne stand bereits in voller Blüte und auch die Sauerkirsche daneben fing an ihre Blüten zu öffnen. Aber vielleicht war das sowieso völlig irrerelevant, weil bei den kühlen Temperaturen der letzten Tage sowieso keine Bestäuber unterwegs waren.

Spalier vor dem Frost
Nashi-Blüten


Hoffentlich wirkt es 






Gestern morgen war es so kalt, dass wir uns ein Feuerchen gönnten

Außerdem haben wir da vor drei Jahren einen Kirschbaum gepflanzt, der dieses Jahr zum ersten Mal voller Blüten ist. Ich hoffe, dass wenigstens einige Blüten bestäubt sind und den Frost unter Vlies überstehen werden.
Heute morgen ließen viele der frischen Triebe der Stauden ihre Köpfe hingen, der Frost war eindeutig stärker als gestern. Das habe ich auch noch so nicht erlebt hier. Sowohl Stauden- als auch die alten Strauchpfingstrosen ließen die Köpfe hängen. Die hätt ich offenbar doch abdecken müssen. Ich habe keine Ahnung, ob die sich erholen.


Strauchpfingstrose 'High Noon'
Paenia delavayi/ Wildform


Auch der dunkelblättrige Zierrhabarber, der dieses Frühjahr mal nicht von Schnecken gelöchert worden war, liegt schlapp darnieder.


Lenzrosen haben in ihrem Gartenleben schon öfters solche Nachtfröste erlebt. Von denen weiß ich, dass ihre Blüten erst dann beeinträchtigt werden, wenn es zu viele davon gibt. Diesmal ist die Blüte aber schon vorüber, so dass da keine Gefahr besteht.

In dieser noch unaufgeräumten Ecke verwildern einige Lenzrosen













Im Netz wird man momentan überschwemmt mit Expertentipps, wie GärtnerIn die teuren Pflanzungen vor den Nachtfrösten schützen kann. Erwerbsgärtner haben da großartige Methoden entwickelt. Schön sind die Fotos aus den Obstgartenplantagen, die ihre Obstblüten rechtzeitig mit  Wasser besprühen, das dann einen Eismantel bildet und die Blütentriebe schützt...im Alten Land schon seit Jahrzehnten üblich. Aber es gibt auch geniales Neues, wie ein Wetterheini im Fernsehen berichtete. 
Einige Bio-Obstbauer im Land setzen auf LKW-Anhänger montierte Windmaschinen ein, die  den Windrädern ähneln. Sie sind mit einer Höhe von etwa 10 Meter aber viel kleiner. "Der Propeller wird auch nicht vom Wind angetrieben, sondern aktiv von einem Motor gedreht. Der Schutz der Apfelbäume vor Blütenfrost wird erzielt, weil mit Hilfe des Propellers wärmere Luft aus der Höhe angesaugt und mit der kälteren bodennahen Luftschicht, in der die Bäume stehen, verwirbelt wird". 

Aber das sind  ProfiGärtner, bei denen Ernteverluste auch Erwerbsverlust bedeuten. Wie dem auch sei... für Antrieb von warmer Luft entstehen auch Kosten...unsere Äpfel dürften im kommenden Herbst teurer werden. 


Montag, April 17, 2017

Osterspaziergang durch meinen Garten


Morgens kühle drei Grad, am Ostersonntag dazu noch trüb und regnerisch, am Ostermontag ließ sich dann doch noch die Sonne sehen, überraschte aber  zwischendurch  mit kräftigen Graupelschauern. Aber was erwartet man schon an Ostern im April? Der Gartenboden freut sich über die vielen Regengüsse. 
Und die Gärtnerin freut sich über so viel Maiengrün im April und fotografiert es. Das war dann aber auch schon alles an Gartenarbeit. 
Kurz nach Sonnenaufgang aus dem Klofenster
Meine 'grünen Vorhänge' beginnen sich zu schließen, einmal der hinter dem Fließ: bestehend aus Erlen, Birken, Traubenkirsche, Haselnüssen und Buchen. Vorsichtig wagen sich die Laubblätter hervor, bald werde ich die S-Bahn nach Berlin nur noch hören können, die durch die winterbedingten Lücken für Sekunden sichtbar wird.
Der andere Raumteiler, der den größeren Vorgarten von unserem winzigen Hinterhausgarten trennt, begrünt sich auch wieder...mit Ausnahme der Glyzine, die zuerst eifrig die Blüten treibt..
Am inzwischen brüchig gewordenen Gerüst teilen sich die Glycine mit den Akebien und seit drei Jahren auch mit Rosen das Gerüst. Ich habe eifrig herumgeschnippelt, so dass es zumindest dieses Jahr noch die Last halten wird.
Raumteiler mit Parterre vom hinteren Gartenteil aus gesehen

Hochbeet und Raumteiler vom Vorgarten aus fotografiert
Am Schattenbeetchen hinter dem Gerüst muss ich noch durchgreifen, der Giersch treibt hier auch sein Unwesen. Die Lenzrose dort, ein uraltes Teil aus dem Garten meiner Mutter, hat sich erholt, letztes Jahr dachte ich schon, dass irgendein Pilz gewinnen würde. Das gelang einfach durch rechtzeitiges Abschneiden der betroffenen Blüten und Blätter.

Lunaria rediviva, Helleborus orient. Hybr., Lamium orvola,

Philadelphus coronarius 'Aureus', Buxus, Hortensia

Das  Ostbeet zum Nachbarn letztes Jahr neu mit Stauden und Gräsern bepflanzt, sieht inzwischen auch schon ein wenig nach Stauden aus. Sie treiben kräftig aus, aber es wird noch dauern bis sie blühen. Mitten im Riesenmiscanthus hat sich auch der Giersch festgesetzt, wir werden jeden Übergriff aus seiner Festung abwehren!


Von einer knallroten Zierquitte mag ich mich nicht trennen, auch wenn ihr Knallrot
überhaupt nicht mit den rosa Ziermandelblüten harmonieren will, die gerade anfangen zu blühen.

Prunus ternella

Sammy muss auch immer seinen Senf dazu geben und latscht immer wieder ins Bild. Als Schäferhund nimmt er seine Aufgabe mich zu hüten immer sehr ernst...leider.


Unter der Kiefer zeigt mir die Natur ganz von selbst, welche Pflanzen sich hier wohl fühlen. Und das ist genau das Gegenteil von dem, was man so unter Kiefern erwarten würde, wird doch angenommen, dass der Boden dort allmählich versauert. Der Boden ist  kalkhaltig geblieben..ich entferne ja auch regelmäßig der herunterrieselenden Kiefernnadeln und Zapfen. Die Frühlingsplatterbsen mögen den Boden, sie feiern aktuell ein Fest. Sie haben sich reichlich versät, und ich passe beim Jäten darauf auf, die Sämlinge  nicht zu übersehen.


Die Tulpen passen da auch überhaupt nicht hin, ich dachte die blühen später



Die zwei dunklen Lenzrosen und der sich ebenfalls dort selbst verteilende Helleborus foetidus


passen aber prima dahin und gehören an dieser Stelle merkwürdigerweise auch zu den Gedeihern unter meinen Lenzrosen. Aber an ihrem Standort kommt offenbar auch genügend Regen an unter dem Dach der Kiefer.


Entdeckt habe ich auch etliche Himmelschlüsselchensämlinge, die zum ersten Mal hier blühen. Ursprünglich bevorzugen diese Wildpflanzen  als Standorte "Halbtrockenrasen Raine, trockene Wiesen, lichte Laubwälder, Waldränder und Waldschläge insbesondere von krautreichen Eichenwäldern, mitteleuropäischen Flaumeichenmischwäldern, west-submediterranen Flaumeichenwäldern, Hainbuchenwäldern oder auch Seggen-Buchenwäldern" (wikipedia)


Während sie offenbar bisher in meinem Garten offenbar von Ameisen verbreitet worden sind, sollte ich  mal versuchen das gezielter zu steuern und den Samen zu verstreuen.

Auch dieses Himmelschlüsselchen hat sich mit Hilfe von Ameisen dort angesiedelt

Was gibt es sonst noch Bemerkenswertes? Symphytum cordata scheint sich etabliert zu haben und wird hoffentlich endlich zum versprochenen Bodendecker.


Meine Vermutung, dass die in der Nähe eines Buxus gepflanzte gefüllte Helleborishybride unter Wasser und Düngermangel gelitten hatte, scheint sich zu bestätigen. Ich hatte ihr im letzten Jahr mit regelmäßigen Wassergüssen+ oganischem Dünger nachgeholfen, sie scheint sich zu erholen. Ebenso wie die Lenzrose unter der Korkenzieherhasel, auch ein sehr altes Exemplar, was anfing 'rückwärts' zu wachsen.


Und Arbeit wartet auf uns...einmal die Beseitigung des grünen Teppichs unter der Quitte und die Weggestaltung am Fließ, damit es mal ein "Helleborus -Walk" wird.

Mittwoch, April 12, 2017

Herzblatt

20.3.2017
31.3.2017
Die Blüte dieser kleinen Schönheit ist vorüber, ich habe den Vorgang mit meiner kleinen Garten-Zeitrafferkamera aufgenommen. Leider stand sie nicht optimal, so dass die Blüten aus dem Bild 'herausgewachsen' sind. Aber ich glaube, es dokumentiert ganz gut, wie schnell es geht.... und dann ist das Herzblattschalen-Theater vorbei. Obwohl... jetzt kommt der zweite Akt, die Samenbildung. Vorletztes Jahr ist es mir gelungen aus dem frischen Samen Nachwuchs zu ziehen...und dann sind mir die Sämlinge vertrocknet. Ich könnte mich jetzt noch schwarz ärgern darüber. Diesmal werde ich besser aufpassen.





Montag, April 10, 2017

Noch mehr Nachhilfe, diesmal viktorianisch

Die Forsythien blühen, der richtige Zeitpunkt, um sich um die Rosen zu kümmern.  Also habe ich an meinen Rosen  herumgeschnibbelt. Die meisten sind erstaunlich gut über den Winter gekommen, der keiner der harten Sorte war, die wir hier im Osten ja durchaus kennen.
Besondere Aufmerksamkeit wurden wie schon im letzten Jahr meinen Ramblern 'Paul's Himalyan Musk' und 'Bobby James' gewidmet, den Kletterrosen 'Madeleine Seltzer' und 'Veilchenblau'.
Die antiautoritäre Erziehung der Vorjahre habe ich bei ihnen aufgegeben, jetzt wird ihnen ein rigideres Erziehungsprogramm aufgezwungen.
Bobby James noch zahm

Die Bobby James Rose war im Rahmen des Baus der überdachten Terrasse heruntergeschnitten worden- nicht zum ersten Mal- und hat stark gelitten. Das wird aber sicher schon wieder. Ein neues Leitergerüst leitet sie/ihn jetzt in gebührendem Abstand auf das Dach der Werkstatt. Wenn sie/er es bis dahin geschafft hat, darf er/sie sich auch wieder frei fühlen und seine/ ihre Pracht weitgehend uneingeschränkt entfalten.
Wer sehen möchte, wie sie mal völlig ungehemmt gewachsen ist, darf hier mal raufklicken.
PHM ist auch so ein wüster Rosenkandidat...auch da gibt es alte Fotos....Den haben wir schon in den Vorjahren mit einem Gerüst etwas gebändigt, dieses Frühjahr habe ich mir allerdings mehr Zeit nehmen können um die langen Ranken etwas sortierter am Gerüst aufzubinden.

Ein bißchen verfremdet um den Verlauf der Sprosse zu verdeutlichen

Mittwoch, April 05, 2017

Nachhilfe für Lenzrosen


Unter dem Haselbusch wachsen und vermehren die alten Lenzrosen sich weitgehend 'unbelästigt' von mir
Meine drei neuen Helleboren sind nun endlich eingebuddelt. Hoffentlich erweist sich der neue Standort günstiger als der einiger anderer Exemplare, die nach anfänglicher Blütenpracht immer weniger werden.


Ich hatte schon letztes Jahr bei den Sorgenkindern dafür gesorgt, dass sie zusätzliche Wassergüsse in regenarmen Zeiten bekommen, außerdem hatte ich sie mit Kompost versorgt und Tomatendünger von Neudorfff gegossen, in der Annahme , dass der Kalimangel im Boden des Gartens ausgeglichen wird. An Kalk mangelt es hier nicht, und an Phosphat sowieso  nicht. Und den Universaltipp aller, die ich befragte...Blaukorn/Grünkorn...halte ich nach reiflicher Überlegung für eine Abkürzung....sozusagen für Pflanzen-Doping, um im Schönheitswettberb der Gärten mithalten zu können. 
Und das Bodenleben wird auch gestört, geschädigt...und überhaupt...

Neuzugänge





Neuzugänge

Um den neuen Lenzrosen das Einleben zu erleichtern, haben wir uns auf die Suche nach ein paar Eimern Lehm/Ton gemacht. Schließlich leben wir an der Tonstraße und es gibt noch alte Tongruben als Relikte aus der Zeit als Ton aus Velten, , das hier bekannt ist als die Ofenstadt, für  Häuser und Kirchenbau für Tonziegel gebraucht wurden. Im Ort waren um 1900 wegen dieser reichen Tonvorkommen mit vierzig Ofenfabriken  der bekannteste Kachelofenort Deutschlands. Da musste doch irgendwo ein bißchen toniger Lehm übrig sein für uns.



So fanden wir in der Nähe des Städtchens eine verwilderte Ton- und Lehmkuhle. Einer Gartenkolonie direktemang diente diese auch als Kompoststätte, wie wir bei einem netten kleinen Hundespaziergang bei bestem Wetter feststellen konnten. Überall entdeckte ich Ablagehalden, auf denen die interessierte Gärtnerin erleben durfte, wie Kulturpflanzen verwildern .

Ist das nicht ein wunderschönes Vinca major-Exemplar auf einer wilden Kompostierungshalde ?

Gewöhnlicher Gelbstern (Gagea lutea)

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...