Morgens kühle drei Grad, am Ostersonntag dazu noch trüb und regnerisch, am Ostermontag ließ sich dann doch noch die Sonne sehen, überraschte aber zwischendurch mit kräftigen Graupelschauern. Aber was erwartet man schon an Ostern im April? Der Gartenboden freut sich über die vielen Regengüsse.
Und die Gärtnerin freut sich über so viel Maiengrün im April und fotografiert es. Das war dann aber auch schon alles an Gartenarbeit.
Kurz nach Sonnenaufgang aus dem Klofenster |
Meine 'grünen Vorhänge' beginnen sich zu schließen, einmal der hinter dem Fließ: bestehend aus Erlen, Birken, Traubenkirsche, Haselnüssen und Buchen. Vorsichtig wagen sich die Laubblätter hervor, bald werde ich die S-Bahn nach Berlin nur noch hören können, die durch die winterbedingten Lücken für Sekunden sichtbar wird.
Der andere Raumteiler, der den größeren Vorgarten von unserem winzigen Hinterhausgarten trennt, begrünt sich auch wieder...mit Ausnahme der Glyzine, die zuerst eifrig die Blüten treibt..
Am inzwischen brüchig gewordenen Gerüst teilen sich die Glycine mit den Akebien und seit drei Jahren auch mit Rosen das Gerüst. Ich habe eifrig herumgeschnippelt, so dass es zumindest dieses Jahr noch die Last halten wird.
Raumteiler mit Parterre vom hinteren Gartenteil aus gesehen |
Hochbeet und Raumteiler vom Vorgarten aus fotografiert |
Am Schattenbeetchen hinter dem Gerüst muss ich noch durchgreifen, der Giersch treibt hier auch sein Unwesen. Die Lenzrose dort, ein uraltes Teil aus dem Garten meiner Mutter, hat sich erholt, letztes Jahr dachte ich schon, dass irgendein Pilz gewinnen würde. Das gelang einfach durch rechtzeitiges Abschneiden der betroffenen Blüten und Blätter.
Lunaria rediviva, Helleborus orient. Hybr., Lamium orvola, Philadelphus coronarius 'Aureus', Buxus, Hortensia |
Von einer knallroten Zierquitte mag ich mich nicht trennen, auch wenn ihr Knallrot
überhaupt nicht mit den rosa Ziermandelblüten harmonieren will, die gerade anfangen zu blühen.
Prunus ternella |
Sammy muss auch immer seinen Senf dazu geben und latscht immer wieder ins Bild. Als Schäferhund nimmt er seine Aufgabe mich zu hüten immer sehr ernst...leider.
Unter der Kiefer zeigt mir die Natur ganz von selbst, welche Pflanzen sich hier wohl fühlen. Und das ist genau das Gegenteil von dem, was man so unter Kiefern erwarten würde, wird doch angenommen, dass der Boden dort allmählich versauert. Der Boden ist kalkhaltig geblieben..ich entferne ja auch regelmäßig der herunterrieselenden Kiefernnadeln und Zapfen. Die Frühlingsplatterbsen mögen den Boden, sie feiern aktuell ein Fest. Sie haben sich reichlich versät, und ich passe beim Jäten darauf auf, die Sämlinge nicht zu übersehen.
Die Tulpen passen da auch überhaupt nicht hin, ich dachte die blühen später |
Die zwei dunklen Lenzrosen und der sich ebenfalls dort selbst verteilende Helleborus foetidus
passen aber prima dahin und gehören an dieser Stelle merkwürdigerweise auch zu den Gedeihern unter meinen Lenzrosen. Aber an ihrem Standort kommt offenbar auch genügend Regen an unter dem Dach der Kiefer.
Entdeckt habe ich auch etliche Himmelschlüsselchensämlinge, die zum ersten Mal hier blühen. Ursprünglich bevorzugen diese Wildpflanzen als Standorte "Halbtrockenrasen Raine, trockene Wiesen, lichte Laubwälder, Waldränder und Waldschläge insbesondere von krautreichen Eichenwäldern, mitteleuropäischen Flaumeichenmischwäldern, west-submediterranen Flaumeichenwäldern, Hainbuchenwäldern oder auch Seggen-Buchenwäldern" (wikipedia)
Während sie offenbar bisher in meinem Garten offenbar von Ameisen verbreitet worden sind, sollte ich mal versuchen das gezielter zu steuern und den Samen zu verstreuen.
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Meine Vermutung, dass die in der Nähe eines Buxus gepflanzte gefüllte Helleborishybride unter Wasser und Düngermangel gelitten hatte, scheint sich zu bestätigen. Ich hatte ihr im letzten Jahr mit regelmäßigen Wassergüssen+ oganischem Dünger nachgeholfen, sie scheint sich zu erholen. Ebenso wie die Lenzrose unter der Korkenzieherhasel, auch ein sehr altes Exemplar, was anfing 'rückwärts' zu wachsen.
Und Arbeit wartet auf uns...einmal die Beseitigung des grünen Teppichs unter der Quitte und die Weggestaltung am Fließ, damit es mal ein "Helleborus -Walk" wird.
Wie schön!
AntwortenLöschenDas Signalrot der Zierquitte ist so intensiv, dass ich mich jedes Jahr wieder sehr darauf freue. Mittlerweile habe ich sogar schon 2 rote Exemplare im Garten stehen, aber ich kenne leider auch das Problem der Farbharmonie. Eigentlich passt nicht wirklich viel dazu in der unmittelbaren Pflanznachbarschaft. Letztes Jahr habe ich aus diesem Grund versucht, eine Zierquitte mit weißen Blüten neben eine Rote zu setzen, aber es ist noch nicht perfekt und die Quitte gibt nach wie vor die Diva. Schwierig, aber schön.
Liebe Grüße
Dani
Angeblich soll ja Weiß eine Farbe sein, die neutralisierend zwischen Farben wirkt. Aber bei rosa und rot habe ich so meine Zweifel. Ich werde da aber auch nichts ändern, die Quitte war länger im Garten als ich ;-) Aber als Diva empfinde ich Quitten nicht, da der Boden hier ziemlich kalkhaltig , was Quitten offenbar mögen, wuchern sie geradezu. Von einer wildgewordenen quietschorangenfarbenen hatte ich mich -damals noch mutiger- schon getrennt.
LöschenLiebe Grüße
Sisah
Oh, welch ein gepflegter Garten. Ich betreibe einen naturnahen Garten, da darf auch mal etwas gezielt wuchern, schon allein der Insekten und Schmetterlingen wegen. Da hast du sicher sehr viel Arbeit, damit alles so exakt aussieht? Aber mit Sammy an deiner Seite hast du ja einen tollen Helfer. Alles leuchtet so nach dem Regen, der sicher bei euch genauso willkommen war wie bei uns. Obwohl, an Ostern hätte es schon ein wenig netter sein dürfen, denn wir hatten Besuch. Einiges, was bei dir gerade noch blüht, ist bei uns leider schon wieder verblüht und anderes steht in den Startlöchern.
AntwortenLöschenIch wünsche dir weiterhin viel Schaffensfreude in deinem großen Revier
und eine gute neue Woche
Edith, die Naturwanderin
Da schau mal genau hin, Edith: In meinen letzten Jahren hier wurde mein Garten mit zunehmender Intensität an meinem Arbeitsplatz in einer Berliner Schule zunehmend vernachlässigt. Der Giersch u.a. ergriff das Zepter. Wir haben jetzt-beide in vorzeitigem Ruhestand- angefangen wieder durchzugreifen, deshalb sehen manche Beete wieder ordentlich aus. Und auch bei mr darf auch einiges wuchern....und wegen der mir ebenfalls wichtigen Insekten- und Vogelwelt wurde dafür auch einiges extra gepflanzt.So lass ich mir gerade den Garten von jeder Mnege Amseln, Wildtauben und Drosseln 'versauen' die die reifen Efeubeeren abernten und natürlich den Weg darunter als Klo 'verschandeln'.
LöschenUnd groß ist mein Revier auch nicht....wenn du in Berlin bist, melde dich mal und schau selbst ;-)
Herzliche Grüße Sisah
Hei Sisah, das mache ich gerne, habe tatsächlich mal vor, wieder nach Berlin zu reisen.
LöschenLieber Gruß
von Edith
Prima! LG Sisah
LöschenWow wie grün das schon bei dir ist. Und diese Platterbsen sind ja der Wucht, die kenne ich garnicht. Herrlich diese kräftigen Farben. Und ausserdem, die Tulpen finde ich da ganz super dazu. Herrlich diese Farbkombi. Volle Dröhnung Farbe, genau das was ich jetzt im Frühling will nach so langen Monaten in hellbraun und dunkelbraun, hellgrau und dunklegrau, schlickfarben und einfach irgendwie ohne Farbe.....
AntwortenLöschenLiebe Grüße Achim
Freut mich, dass es dir gefällt. Auch Wildpflanzen können prächtig wirken...und was ich bisher auch nicht wusste, die Frühlingsplatterbse steht in der freien Wildbahn sogar unter Naturschutz! Und... genau 'volle Dröhnung' Farben...und irgendwie wirkt das auch belebend. So muss man das sehen :-))
LöschenLiebe Grüße
Sisah
Oh, oh, diesen Spaziergang hätte ich wohl lieber nicht mitmachen sollen ;-) Vor meinem inneren Auge türmt sich jetzt noch viel mehr Gartenarbeit in unserer Wildnis. Zwar hatte ich auch einen kleinen Osterspaziergang unternommen, hatte aber der Natur bald den Rücken gekehrt, da weder Wetter noch Umfeld zum Verweilen einluden. Und eine Allegra latscht auch nicht durchs Bild - die setzt höchstens mal kurz die Pfötchen vor die Tür, um die aktuelle Graslage anzutesten. Da fehlt nun wirklich das kleine abenteuerlustige Gartentier als Begleiter …
AntwortenLöschenMit der roten Scheinquitte geht es mir ähnlich wie Dir. Unsere steht so versteckt, dass ich sie nicht mehr gesehen habe, aber bei meiner Mutter ist sie Eyecatch und Augenpulver in einem. Besonders extrem finde ich es dort, wenn der Winterjasmin mit ihr zusammen blüht. Keine Ahnung, warum ich sie damals nicht von der Idee abgehalten habe.
So, nun schaue ich noch einmal zu Deinem vorherigen Post. Da war ich beim letzten Besuch so durch den Wind, dass ich zwar einen Kommentar schrieb, mich dann aber abgemeldet habe anstatt ihn abzuschicken …
LG Silke
Liebe Silke,
Löschenauch mir fällt es schwer sich nicht über bestimmte nicht bewältigte Stellen im Garten zu ärgern. Wenigstens jemand in der Blogosphäre, der nicht dem allgemeinen Trend im Netz huldigt zwanghaft positiv zu sein. Wir sind alle mal durch den Wind...und ich ändere jetzt auch nicht das Thema, weil ich mich ärgere . In meinem Fall über Spätfröste im Garten.
Ich freu mich, dass du mir antwortest....und werde mich jetzt mal auf deine Seite begeben und lesen. Du bist ja wieder auf Sendung, wie ich gerade feststelle.
LG Sisah