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Freitag, August 08, 2008

Gehörnter Sauerklee

Posted by Picasa

Im letzten Beitrag spielte er eine Nebenrolle, was mich auf die Idee brachte dem Gehörnten oder Hornfrüchtigem Sauerklee -Oxalis corniculata einen eigenen Beitrag zu widmen.
In den fünfzehn Jahren, die ich hier gärtnere, hat sich mein Garten nicht nur willentlich geändert, sondern auch ungewollt. Wenn man Pflanzen kauft, kann man gewiss sein, blinde Passagiere in seinen Garten einzuschleusen. Oxalis corniculata gehört dazu, er sitzt in Pflasterritzen, in Kieswegen, und besonders ärgerlich in den Kübelpflanzen.
Als ich hier einzog, war er hier noch nirgends zu finden. Wo kommt der eigentlich ursprünglich her, stellte ich Tante Google die Frage ..und bekam wie so häufig sehr unterschiedliche Auskünfte: Indien wurde als Herkunftsland genannt, oder allgemeiner Asien, in Englisch sprachigen Netz fand ich die Auskunft " Creeping woodsorrel, being spread all over the world today, can be traced back to the 16th century in which it was recorded for the first time." Und sehr witzig war, diesen Klee in der Roten Liste zu finden... sehr beruhigend, dass er nicht gefährdet ist!
Die Bayrische Akademie hat recht, dieser Klee ist wahrlich kein Glücksklee und nicht totzukriegen. Im angeführten Link wird zwar behauptet, dass er bevorzugt in Boden wächst, der leicht sauer ist, in Gesellschaft von sogenannten Moorbeetpflanzen wie Rhododendron und dergleichen, aber da wiederspreche ich vehement. Unser Boden ist alkalisch, das Berliner Wasser kalkhaltig, der Boden sandig...und der Klee liebt alles! Die Bayern vermuten, dass man ihm mit Aufkalken Herr werden kann. Das halte ich für eine Vermutung, mein Garten ist der Beweis dafür, dass der teuflische Sauerklee (Gehörnt!!!) sich davon nicht beirren lässt.
Mein Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands (Empfehlenswert!) berichtet , dass die Samen beispielsweise im Mittelmeergebiet auf Palmen verschleppt werden und dort dann auch auskeimen. Dieses Buch gibt als Herkunft übrigens den Mittelmeerraum an.
Schild im Garten

Samstag, April 12, 2008

Der Frühling kommt ganz bestimmt

Man mag es bei all dem Regen und den kühlen Temperaturen kaum glauben, es ist Frühling und trotz aller unwirtlicher Bedingungen, er schreitet voran! Dann will ich mal meine Blümlein zeigen, die in der Helligkeit des Frühlings wachsen.
Blüht ein Blümlein, blüht ein Blümlein
blüht im Märzen bald.
Kommt der helle, der helle Frühling
kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling
lieber Frühling komm doch bald herbei.
Jag den Winter , jag den Winter fort
und mach das Leben frei.
Hier kann man mitsingen!
Und hier sind alle meine dem schlechten Wetter trotzenden Blümchen:
Euphorbiablüte
Walzenwolfmilchblüte


Ratebild für Kenner
Acanthus
Ranunculus ficaria 'Brazen Hussy'
Ranunculus ficaria 'Brazen Hussy'

Primula elatior
Primula elatior

Primula veris
Primula veris
Nonea
Nonea
Gelbes Mönchskraut - yellow monkswort
Nonea lutea
Den Samen dieses hübschen Raublattgewächses hatte ich mir vorletztes Jahr im Rahmen des Samentausches der GdS kommen lassen, ausgesät, pikiert, gepflanzt an gewünschter Stelle. Resultat meiner Bemühungen, dieses hübsche Pflänzchen in meinem Garten heimisch werden zu
lassen: Es ist nicht mehr dort, wo ich es gepflanzt hatte, sondern zieht es vor in den Fugen eines Weges zu siedeln. Gefällt mir eigentlich fast noch besser. Wie ich jetzt beim Stöbern im Netz erfahren musste, könnte dieser Ansiedlungsversuch Folgen haben, die wohl wieder unter die Rubrik 'Ansalbung' fallen könnten. Unser bundesrepublikanisches Habitat beobachtende Botaniker sind wachsam und haben diese Art schon verwildert vorgefunden.Auf dem Foto im Link sieht das ja schon ziemlich invasiv aus. Aber wie sehe, ist der Samen sogar schon im Handel erhältlich. Merkwürdigerweise finde ich sonst nicht allzu viel über dieses himmelschlüsselblumengelb blühende Pflänuzchen im Netz, außer dass es aus Russland, und dem Iran den Weg hierher gefunden hat.


Samstag, März 01, 2008

Angesalbt

Zymbelkraut
Manche Bücher hat man schon lange und entdeckt doch immer noch etwas Neues
( Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands) . So diesmal über ein Pflänzchen, das sich in meinem Garten breit macht und in allen möglichen Fugen hervorkriecht, sich teppichartig verbreitet. Man könnte es als invasiv bezeichnen, aber es besiedelt Stellen des Gartens, die normalerweise eben unbegrünt bleiben. Und so freue ich mich, das frische Grün so früh im Jahr schon eifrig herumwandern zu sehen. Angefangen hat es damit, dass ich mir bei einem Ausflug in das Umland ein paar Samenkapseln eines dieser Pflanzen von den verrottenden Mauern des Schlosses Prötzel mitgenommen hatte. 1998 ist Cymbalaria muralis /Linaria cymbalaria in meinem Garten heimisch geworden, eingebürgert wurde es allerdings schon im 17. Jahrhundert in unseren Breiten. 1644 wurde das Zimbelkraut erstmals in den Niederlanden nachgewiesen. Es heißt, es sei mit Skulpturen aus Italien nach Norden gereist. Seine eigentliche Heimat ist Südwesteuropa. In meinem Taschenbuch las ich dann zum ersten Mal die Notiz, dass diese Pflanze "wohl das erste Beispiel für eine Ansalbung " ist, " nachdem der Schriftsteller H. Seidel im Jahre 1900 empfohlen hatte, die Pflanze im Freien auszusäen, wodurch ein Ausbreitungsschub erfolgt sein soll." Unter Ansalbung versteht man das bewusste Ausbringen gebietsfremder Pflanzen in die Natur, die nennt man dann Neophyten....und das Thema hatten wir schon mal.
Obwohl inzwischen in die deutsche Wildnis entkommen, finde ich, dass sie auch wunderhübsche Gartenpflänzchen sind mit ihren kleinen Blüten im Frühsommer.

Zimbelkraut und Garten

Samstag, Februar 02, 2008

Neobiota-Watcher /Holzauge sei wachsam !

Gisela in Kanada hat es in einem Kommentar noch einmal angesprochen, sie nannte die Paulownia tomentosa/Blauglockenbaum einen möglichen invasiven Exoten . Hat sie recht?
Auch in meinem ersten Link zum Blauglockenbaum wird darauf hingewiesen, dass der Baum ein ungeahntes Vermehrungspotential hat:
"Weniger erfreulich ist hingegen seine starke Neigung zur Selbstaussaat mit anschließend auch noch extremer Wuchsfreudigkeit der Sämlinge (Bis zu >2m im 1. Jahr!), so dass sie in etlichen Ländern bereits auf der Schwarzen Liste für Invasive Exoten stehen." Wie man auf den Fotos bereits sehen konnte, sind die Samen winzig, sehr leicht und werden dementsprechend wohl auch äußerst problemlos in alle Windrichtungen verteilt werden können. In einer Fruchtkapsel sind mehrere tausend geflügelte Samen! Außerdem kann sich der Baum über Ausläufer verbreiten, und da ist es absolut vorstellbar, dass er bei einem geeigneten Lebensraum mit adäquaten klimatischen Bedingungen zur Pest werden kann. Und so scheint es wohl auch in einigen Ländern schon zu sein. In den USA gibt es einige Staaten , wo er schon steckbrieflich gesucht wird *grins* und es werden Empfehlungen gegeben, wie er "bekämpft" werden kann.
In Deutschland werden im Naturschutz als invasiv gebietsfremde Pflanzenarten bezeichnet, die unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten ( z. B. Ambrosia auf die Art Mensch ), Lebensgemeinschaften oder Biotope haben. Bisher ist es beim Blauglockenbaum noch nicht so weit, dass er invasiv wächst. Er ist relativ frostempfindlich, blüht relativ früh , so dass häufig die Blüten durch Spätfröste beschädigt werden und also auch keine oder nur geringe Fruchtbildung zustande kommt.
Aber was wird sein, wenn die Winter zukünftig immer so mild sein werden wie die letzten?

In der Schweiz gibt es eine "schwarze Liste" der zu beobachtenden Pflanzen.
Und auch das Bundesamt für Naturschutz hat eine Seite über Neoflora und Neobiota, wo man sogar an einem Wettbewerb (Wasserflora) teilnehmen kann und dabei helfen kann, Eindringlinge zu melden.
.........also immer schön Ausschau halten nach möglichen Invasoren! Das Leben ist gefährlich.
Selbst in einer Großstadt wie Berlin gibt es vielfältige Lebensräume ( Parks, Grunewald,Ruderalflächen) für Pflanzen und Tiere, aber kann der Blauglockenbaum dort zum Konkurrenten werden und andere Pflanzen verdrängen? Im Stadtraum gibt es eh schon so viele Neophyten, die seit ewig und drei Tagen dort gepflanzt werden (Robinien, Roteichen, Ginkgo, Götterbaum), da kommt es auf einen weiteren Neophyten, der sich bei einem etwaigen Klimawandel selbst versät, auch nicht mehr darauf an.
Das Stadtklima ist jetzt schon wesentlich milder als das des Umlandes, so dass der kälteempfindliche Blauglockenbaum eine Chance haben wird um zu überleben. Er könnte mit seiner wunderschönen Blüte und enormen Blattmasse (als Schattenbaum) durchaus eine Bereicherung für das Stadtbild sein .





Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...